Der Begriff der Religion hat sich so weit gewandelt, dass er die Betrachtung der Religion und dessen, was sich dahinter verbirgt im Hintergrund auf die individuelle Auffassung über die Inhalte, ermöglicht.
Auch die außerkirchlichen Phänomene, wie z.B. das steigende Interesse am Okkulten oder auch an fernöstlichen Religionen werden in Bezug auf diese Entwicklungen in diesem
Kontext behandelt. Oft siedeln sich die außerkirchlichen Phänomene in dem Bereich des Verborgenen an.
Nicht wenig auch in den Grenzzonen zwischen Esoterik und Scharlatanerie.
Die neue Betrachtungsweise des subjektiv betonten Ansatzes ermöglicht die esoterisch, parapsychologischen Standpunkte mit einzubeziehen. Die Vorstellungen die sie in Bezug auf die außeralltäglichen Wirklichkeitszonen ausbilden erscheinen mir dabei als höchst interessant. Diese Vorstellungen, die sie für die Existenz einer anderen Bewusstseinsebene liefern, hängen stark mit den Vorstellungen, die mit Träumen und ihren Subsinnwelten
zusammenhängen. In diesen entwickeln beide Gruppierungen die Vorstellung, dass der Mensch außerkörperlich sein kann, dass heißt im Stande ist während er träumt, seine Seele auf Wanderschaft schicken kann und somit einen Ausblick einer anderen Bewusstseinsebene und damit einer außeralltäglichen Wirklichkeit erlangen kann.
In diesen Entwicklungen der Vorstellungen spielen die Interkulturellen Einflüsse eine bedeutende Rolle, denn die Ideen die die Esoterik propagiert und die zusätzlich durch die
Tätigkeit der Parapsychologie legitimiert werden, stammen oft von anderen Kulturen, man wird sie jedenfalls dort oft antreffen.
Was mich dabei insbesondere interessiert, ist der Zusammenhang des Traums mit der Ausbildung der Vorstellung und des Glaubens an außerkörperliche Erfahrungen.
Mit Hilfe dieser Vorstellungen legt sich der Mensch eine Weltanschauung zu recht, die ihn sogar von der Existenz Gottes oder einer höheren, transzendenten Macht im Universum,
überzeugen kann.
So betrachtet sind der Traum und die außerkörperlichen Erfahrungen fest miteinander verbunden.
Dabei werden dem Traum und seiner Subsinnwelten innerhalb der verschiedenen Kulturen unterschiedliche Bedeutungen beigemessen.
Dabei können Traumsymbole unterschiedliche Bedeutungen erhalten, aber auch die generelle Bedeutung des Traumes für den „Wirklichkeitsbereich“ der Alltagswirklichkeit
unterschiedlich ausfallen. In diesem Zusammenhang wird die Traumdeutung von besonderer Wichtigkeit sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der religionssoziologische Entwurf des subjektiv betonten Ansatzes
- Allgemeines Religionsverständnis
- Religion ohne Institution
- Die gesellschaftliche Konstruktion der außeralltäglichen Wirklichkeiten
- Die gesellschaftliche Konstruktion der Alltagswirklichkeit
- Das fraglos gegebene und das Problematische
- Die Entstehung des Glaubens an außerkörperliche Erfahrungen
- Das allgemeine Traumverständnis in westlichen Gesellschaften
- Die Ausbildung des Glaubens an außerkörperliche Erfahrungen
- Die Traumwelten aus der Sicht der Esoteriker
- Vorstellungen der Esoteriker von der Astralebene
- Der Traum und Subsinnwelten aus der Sicht der Parapsychologen
- Die Fundamentalisierung des Glaubens aufgrund von außeralltäglichen Erfahrungen am Beispiel von Träumen als Transzendenzerlebnis
- Die Traumwelten aus der Sicht der Esoteriker
- Traum und die Gesellschaft
- Die Unterschiedlichkeit der Bedeutung der Träume im interkulturellen Vergleich
- Die Verschiedenheit der Traumdeutungen in Bezug auf den gesellschaftlichen Zugehörigkeitsstatus
- Der Selbsterfahrungskunde oder Wer macht in den westlichen Gesellschaften von den esoterischen Angeboten Gebrauch?
- Die Esoterik als Modeerscheinung
- Der Wandel der esoterischen Interessen innerhalb der Jahre 1970-1990
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Glaubens an außerkörperliche Erfahrungen im Kontext der Esoterik und Parapsychologie. Sie analysiert die Rolle des Traums als Subsinnwelt, die in diesen Bereichen zur Ausbildung von Vorstellungen über eine außeralltägliche Wirklichkeit beiträgt.
- Der subjektiv betonte Ansatz in der Religionssoziologie
- Die gesellschaftliche Konstruktion von Alltags- und außeralltäglichen Wirklichkeiten
- Die Bedeutung von Träumen und Traumdeutungen in der Esoterik und Parapsychologie
- Die Interkulturellen Einflüsse auf die Entwicklung des Glaubens an außerkörperliche Erfahrungen
- Die Bedeutung des Traums für die Ausbildung von Weltanschauungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den subjektiv betonten Ansatz in der Religionssoziologie vor und erläutert die Bedeutung des Glaubens an außerkörperliche Erfahrungen im Kontext der Esoterik und Parapsychologie.
Kapitel 1 beleuchtet das allgemeine Religionsverständnis im Kontext des subjektiv betonten Ansatzes und diskutiert die Bedeutung von Religion ohne Institution.
Kapitel 2 analysiert die gesellschaftliche Konstruktion der Alltags- und außeralltäglichen Wirklichkeiten, untersucht das fraglos Gegebene und das Problematische und geht auf die Entstehung des Glaubens an außerkörperliche Erfahrungen ein.
Kapitel 3 fokussiert auf die Ausbildung des Glaubens an außerkörperliche Erfahrungen aus der Sicht der Esoteriker und Parapsychologen.
Kapitel 4 untersucht den Einfluss von Träumen auf die Gesellschaft, die unterschiedliche Bedeutung von Träumen im interkulturellen Vergleich, die Verschiedenheit der Traumdeutungen in Bezug auf den gesellschaftlichen Zugehörigkeitsstatus und die Verbreitung esoterischer Angebote in der Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Religionssoziologie, subjektiver Ansatz, Esoterik, Parapsychologie, außerkörperliche Erfahrungen, Traumdeutung, Subsinnwelten, Transzendenz, Weltanschauung, interkulturelle Einflüsse.
- Citation du texte
- Anna Eckert (Auteur), 1999, Die gesellschaftliche Konstruktion der ausseralltäglichen Wirklichkeiten am Beispiel esoterischer und parapsychologischer Vorstellungen vom Traum und ausserkörperlichen Erfahrungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169810