[...] In der Abgeschiedenheit des römischen Klosters, in dem die Lukasbrüder seit 1810 lebten und arbeiteten, vertiefte sich die Freundschaft zwischen Overbeck und Pforr auf fruchtbare Weise. Mehrere Freundschaftsbilder entstanden als Ausdruck ihrer Zuneigung zueinander, und als Widerhall ihrer Vorstellung von Kunst, Philosophie und Religion. Im selben Jahr malte Overbeck seinen Freund Pforr. Dieses „Bildnis des Franz Pforr“ ist Untersuchungsgegenstand dieser Hausarbeit. Vor dem politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Hintergrund des beginnenden 19. Jahrhunderts, soll untersucht werden, wie sich der nazarenische Gedanke von Freundschaft in diesem Bild artikuliert und inwieweit sich dieser Gedanke, auch in den weiteren Bildern „Sulamith und Maria“, sowie „Italia und Germania“, der beiden Künstler Overbeck und Pforr wieder finden lassen. In dieser Arbeit soll auch untersucht werden, wie die drei Bilder in ihrem Entstehungsprozess zusammen gehören, und ob sich gemeinsame Aussagen darüber finden lassen. Welche künstlerische Idee steckt hinter den Bildern, gibt es ein künstlerisches Konzept? Die Entstehung des Lukasbundes soll beschrieben und von der Freundschaft Overbecks und Pforr erzählt soll erzählt werden. Zum besseren Verständnis für die Ideen der Nazarener und besonders für die Kunstauffassung von Pforr und Overbeck, muss ihr geistiger, ihr politischer und sozialer Hintergrund beschrieben werden. Ihr Aufenthalt in Rom kann nur ganz kurz angeschnitten werden, das gleiche gilt für ihre literarischen Einflüsse, sowie ihre Vorbilder in der Malerei. Der romantischen Kunstauffassung ihrer Zeit ist ein Kapitel gewidmet, sowie der Freundschaftsbünde, und der Freundschaftsbilder. Nach den Kapiteln „Sulamith und Maria“ sowie „Italia und Germania“ wird die Schlussbetrachtung diese Arbeit beenden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 1
- Overbeck und der Lukasbund
- Die Nazarener in Rom
- Literarische Vorbilder
- Die romantische Kunstauffassung
- Freundschaftsbünde in der Romantik
- Freundschaftsbilder
- Kapitel 2
- Das Bildnis des Franz Pforr
- Die Allegorie der Freundschaft
- Das Bild Sulamith und Maria
- Das Bild Italia und Germania
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das "Bildnis des Franz Pforr" von Johann Friedrich Overbeck im Kontext des nazarenischen Freundschaftsgedankens. Sie analysiert, wie dieser Gedanke im Bildnis zum Ausdruck kommt und inwieweit er sich in weiteren Werken der beiden Künstler, "Sulamith und Maria" sowie "Italia und Germania", wiederfindet. Die Arbeit beleuchtet die künstlerische Idee hinter den drei Bildern und untersucht, ob ein gemeinsames Konzept erkennbar ist. Darüber hinaus wird der Entstehungsprozess des Lukasbundes beschrieben und die Freundschaft zwischen Overbeck und Pforr beleuchtet. Um die Ideen der Nazarener und insbesondere die Kunstauffassung von Overbeck und Pforr besser zu verstehen, werden ihr geistiger, politischer und sozialer Hintergrund sowie ihr Aufenthalt in Rom, ihre literarischen Einflüsse und ihre Vorbilder in der Malerei betrachtet.
- Der nazarenische Freundschaftsgedanke und seine Manifestation im "Bildnis des Franz Pforr"
- Die Bedeutung von Freundschaft in der Kunst der Nazarener
- Die künstlerische Idee und das Konzept hinter den drei Bildern
- Die Entstehung des Lukasbundes und die Freundschaft zwischen Overbeck und Pforr
- Der geistige, politische und soziale Hintergrund der Nazarener
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung erläutert den historischen Kontext der Kunstproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, geprägt vom Einfluss der Antike und der Ablehnung des Klassizismus durch die junge Generation. Sie beschreibt die Entstehung des Lukasbundes und die Freundschaft zwischen Overbeck und Pforr als Keimzelle dieser Bewegung. Das Ziel der Nazarener war es, die Kunst zu verändern und auf ihren wahren Kern zurückzuführen, um den gesellschaftlichen Umbruch und die Entfremdung des Menschen zu heilen. Die Freundschaft zwischen Overbeck und Pforr bildete die Grundlage für ihre gemeinsame künstlerische Vision.
Kapitel 1: Overbeck und der Lukasbund
Dieses Kapitel beschreibt die Lebensgeschichte Johann Friedrich Overbecks und seine frühen künstlerischen Einflüsse. Es beleuchtet Overbecks Kritik an der akademischen Ausbildung und seine Suche nach einer neuen Kunstauffassung. Die Begegnung mit Franz Pforr und die Gründung des Lukasbundes werden dargestellt, sowie die gemeinsame künstlerische Vision der beiden Freunde.
Kapitel 2: Das Bildnis des Franz Pforr
Kapitel 2 analysiert das "Bildnis des Franz Pforr" von Johann Friedrich Overbeck. Es untersucht die Darstellung der Freundschaft zwischen den beiden Künstlern und die darin zum Ausdruck kommende nazarenische Kunstauffassung. Die Allegorie der Freundschaft wird beleuchtet und in Verbindung zu den weiteren Werken "Sulamith und Maria" sowie "Italia und Germania" gesetzt.
Schlüsselwörter
Nazarener, Lukasbund, Johann Friedrich Overbeck, Franz Pforr, Freundschaftsgedanke, Romantische Kunstauffassung, Bildnis, Allegorie, Sulamith und Maria, Italia und Germania, Kunstgeschichte, 19. Jahrhundert.
- Quote paper
- Veronique Grawe (Author), 2005, Wie äußert sich der nazarenische Freundschaftsgedanke im Bildnis des Franz Pforr von Johann Friedrich Overbeck?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170706