Diese Arbeit greift eine Theorie von Arend Lijphart auf, die er in „Patterns of Democracy: Government Forms and Performance in Thirty-Six Countries“ dargelegt hat. Das Werk wurde 1999 verlegt und greift bereits zurück auf seine Studie „Democracies“ aus dem Jahr 1984. Ausgehend von Lijpharts Theorie soll hier der Frage nachgegangen werden, welche Demokratieform, die der Konsensdemokratie oder die der Mehrheitsdemokratie, mit der Finanzkrise und der darauf folgenden globalen Wirtschaftskrise besser zurecht gekommen ist. Als Beispiel für Konsensdemokratien wurde hier der geradezu klassische Fall der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Ebenfalls klassisch wurde für Mehrheitsdemokratien Großbritannien gewählt. Beide Länder sind auf hohem ökonomischen Entwicklungsstand und liegen in Europa, sie sind beide Teil der Europäischen Union, was einen Vergleich rechtfertigt. Es ist nicht nötig, Daten aufgrund von unterschiedlichem Entwicklungsstand auszugleichen, wie Lijphart dies für einige Entwicklungs- bzw. Schwellenländer tut. Die Arbeit beginnt mit der Darstellung von Lijpharts Theorie. Im Anschluss daran wird auf die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise eingegangen. Es werden die Positionen zweier Analysten dargestellt. Der unterschiedlichen wirtschaftlichen Situation von Großbritannien und Deutschland wird Rechnung getragen, indem ihre ökonomische Lage kurz vorgestellt wird. Im Kapitel Hypothesenbildung werden die unabhängigen und abhängigen Variablen bestimmt. Anschließend werden die beiden Fälle Deutschland und Großbritannien anhand der zurzeit vorliegenden Daten aus der Datenbank der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) betrachtet. Dabei wird das Jahr 2006 als Vergleichszeitraum gewählt, da er vor der Finanzkrise aus dem Jahr 2008 liegt, die sich bereits 2007 ankündigte. Ob die Hypothesen bestätigt oder verworfen werden müssen, soll im Schlusskapitel geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Arend Lijpharts Theorie
- 1.1. Das Westminster Modell
- 1.2. Das Konsensmodell
- 1.3. Lijpharts Ergebnisse
- 2. Die Finanzkrise von 2008 - Versuche der Annäherung
- 3. Die beiden Fälle Großbritannien versus Deutschland
- 3.1. Die Bundesrepublik Deutschland
- 3.2. Großbritannien
- 4. Hypothesenbildung auf Grundlage der Lijphartschen Theorie
- 4.1. Der Indikator Bruttoinlandsprodukt
- 4.2. Der Indikator Arbeitslosigkeit
- 4.3. Der Indikator Consumer Price Index
- 4.4. Der Indikator Streikaktivität
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Theorie von Arend Lijphart, die in „Patterns of Democracy: Government Forms and Performance in Thirty-Six Countries“ dargelegt wurde. Die Arbeit fokussiert auf die Frage, welche Demokratieform, die Konsensdemokratie oder die Mehrheitsdemokratie, die Finanzkrise von 2008 und die daraus resultierende globale Wirtschaftskrise besser bewältigt hat. Deutschland und Großbritannien dienen als Beispielfälle für Konsens- und Mehrheitsdemokratien. Die Arbeit vergleicht die beiden Länder im Kontext ihrer ökonomischen Entwicklung und im Hinblick auf ihre Reaktion auf die Finanzkrise.
- Arend Lijpharts Theorie der Konsens- und Mehrheitsdemokratien
- Die Auswirkungen der Finanzkrise von 2008 auf Deutschland und Großbritannien
- Der Vergleich der ökonomischen Entwicklung beider Länder
- Die Rolle von Demokratieformen im Umgang mit der Finanzkrise
- Die Analyse relevanter wirtschaftlicher Indikatoren.
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung und den theoretischen Rahmen der Arbeit vor. Sie erläutert den Ansatz von Arend Lijphart und die Auswahl von Deutschland und Großbritannien als Beispielfälle.
- Arend Lijpharts Theorie: Dieses Kapitel präsentiert Lijpharts Theorie der Konsens- und Mehrheitsdemokratien. Es erläutert die Merkmale des Westminister Modells (Mehrheitsmodell) und des Konsensmodells, wobei es auf die spezifischen Charakteristika beider Modelle eingeht.
- Die Finanzkrise von 2008 - Versuche der Annäherung: Dieses Kapitel fokussiert auf die Finanzkrise von 2008 und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Herausforderungen. Es beleuchtet verschiedene analytische Ansätze und stellt die spezifischen ökonomischen Situationen von Deutschland und Großbritannien dar.
- Die beiden Fälle Großbritannien versus Deutschland: Dieses Kapitel vertieft die Analyse der beiden Fallbeispiele. Es untersucht die jeweilige wirtschaftliche Lage und die Reaktion auf die Finanzkrise aus der Perspektive beider Länder.
- Hypothesenbildung auf Grundlage der Lijphartschen Theorie: Dieses Kapitel entwickelt Hypothesen, die die Beziehung zwischen den beiden Demokratieformen und der Bewältigung der Finanzkrise untersuchen. Es wählt relevante wirtschaftliche Indikatoren aus, um die Hypothesen zu testen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Arbeit umfassen Konsensdemokratie, Mehrheitsdemokratie, Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Deutschland, Großbritannien, Westminister Modell, OECD, Indikatoren wie Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosigkeit, Consumer Price Index und Streikaktivität.
- Citation du texte
- M. A. Silke Herzer (Auteur), 2011, Konsens versus Mehrheit – Zwei Demokratietypen nach der Finanzkrise 2008 , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171247