„Nichts verändert sich. Jordanien tut so, als wäre es eine Demokratie, aber das ist nicht der Fall“ (Lenner 2007 online). - Dieses Zitat spiegelt – laut Lenner – die Meinungen vieler Jordanier wider; und das in einem Land, in dem es Wahlen und ein Parteiensystem gibt. Die Frage, die sich stellt, ist nun, ob diese Einschätzung berechtigt ist und ob Jordanien wirklich eine funktionierende Demokratie ist. Interessant ist hierbei die Rolle der islamistischen Bewegung.
In den westlichen Staaten wird oftmals davon gesprochen, die islamistischen Bewegungen in den arabischen Ländern seien ein Hindernis und eine Gefahr für eine Demokratisierung. Diese Hausarbeit versucht nun, dieser These nachzugehen. Besonders berücksichtigt werden die Beziehungen zwischen dem jordanischen Staat und der islamistischen Bewegung der Moslembruderschaft sowie ihrem politischen Teil, der IAF (Islamic Action Front). Es soll festgestellt werden, ob die Islamisten durch ihre Beziehung zum Staat und insbesondere zum Königshaus, ein Hindernis für eine Demokratisierung darstellen oder ob sie eventuell sogar ein fördernder Faktor von Demokratie sind, als was sie sich selbst gerne sehen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Der jordanische Staat
- II.1. Kurzer Abriss der historischen und politischen Entwicklung
- II.2. Politisches System und demokratische Züge
- III. Die islamistische Bewegung
- III.1. Kurzer historischer Abriss
- III.2. Wirken in Politik und Gesellschaft
- IV. Beziehung zwischen Staat und Islamisten
- IV.1. Gegenseitige Abhängigkeit
- IV.2. Zusammenhang zwischen Wirken der IAF und politischen Reformen
- IV.3. König Abdallah II. - Trend zum Autoritarismus?
- IV.4. Die Bedeutung externer Akteure für den Staat
- IV.5. Trends
- V. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Beziehung zwischen dem jordanischen Staat und der islamistischen Bewegung, insbesondere der Moslembruderschaft und ihrem politischen Arm, der IAF (Islamic Action Front). Ziel ist es, zu analysieren, ob diese Beziehung die Demokratisierung Jordaniens behindert oder sogar fördert. Dabei werden die drei demokratischen Kernelemente „Schutz, Partizipation und Inklusion“ herangezogen, um das Maß an Demokratie in Jordanien zu bewerten.
- Die historische Entwicklung des jordanischen Staates und der islamistischen Bewegung
- Das politische System Jordaniens und seine demokratischen Züge
- Das Wirken der islamistischen Bewegung in Politik und Gesellschaft Jordaniens
- Die wechselseitige Abhängigkeit zwischen Staat und Islamisten
- Der Einfluss der islamistischen Bewegung auf politische Reformen in Jordanien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die These auf, dass die islamistische Bewegung ein Hindernis für die Demokratisierung in Jordanien sein könnte. Das zweite Kapitel behandelt die Geschichte und das politische System Jordaniens, wobei die Rolle des Königshauses und die Bedeutung des Tribalismus hervorgehoben werden. Im dritten Kapitel wird die Geschichte der islamistischen Bewegung und ihr Wirken in Politik und Gesellschaft Jordaniens beleuchtet. Das vierte Kapitel untersucht die Beziehung zwischen Staat und Islamisten, insbesondere die Rolle der IAF und den Einfluss des Königs auf die Demokratisierungstendenzen.
Schlüsselwörter
Demokratisierung, Jordanien, islamistische Bewegung, Moslembruderschaft, IAF, Königshaus, Tribalismus, politische Reformen, Schutz, Partizipation, Inklusion.
- Citation du texte
- Jennifer Brandscheidt (Auteur), 2009, Beziehung zwischen Staat und islamistischer Bewegung in Jordanien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171433