Auf die Veröffentlichung der Ergebnisse der von der OECD durchgeführten ersten PISA-Studie im Jahre 2001 folgte der sogenannte PISA-Schock für Länder, deren Resultate schulischer Bildungsbemühungen im internationalen Leistungsvergleich kein gutes Bild abgaben. In bildungspolitischen und erziehungswissenschaftlichen Kreisen wurde bald eine Debatte lanciert, die unter anderen auch der Frage nachging, was denn „eine gute und gesunde Schule“ sei bzw. was eine solche auszeichne. Im Zuge der entfesselten Diskussion wurde hervorgehoben, dass positive Emotionen und Wohlbefinden Lernprozesse begünstigen und dass die Lehr-Lern-Atmosphäre im Unterricht ebenso die zwischenmenschlichen Beziehungen vermittelnde Faktoren für gelingende Lernprozesse darstellen. Diese Feststellung und die Bedeutung der Emotionen für die Einleitung und Speicherung von Lernprozessen werden mittlerweile durch Forschungsergebnisse der neurobiologischen Gehirnforschung gestützt (z.B. Bauer, 2008; Spitzer, 2007).
Ausgehend von den Forschungen zum schulischen Wohlbefinden von Tina Hascher (1996-1999) soll die vorliegende Literaturarbeit klären, was aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive unter „Wohlbefinden in der Schule“ verstanden wird, welche Funktionen schulischem Wohlbefinden zugeschrieben werden und welche Bedeutung den sozialen Interaktionen zukommt.
Speziell interessieren die Rolle der Lehrpersonen und die Handlungsempfehlungen, die sich aus wissenschaftlichen Erkenntnissen für sie ableiten lassen.
Die das Erkenntnisinteresse leitende Frage lautet: Welche Zusammenhänge werden im Modell des schulischen Wohlbefindens (von Tina Hascher) zwischen sozialen Beziehungen/Interaktionen und der Befindlichkeit von SchülerInnen der Sekundarstufe I beleuchtet und welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für die pädagogische Praxis ableiten?
Diese Untersuchung der Zusammenhänge zwischen sozialer Interaktion im Unterricht und der Befindlichkeit von SchülerInnen der Sekundarstufe I ist ein Beitrag zum vertieften Verständnis von schulischem Lernen. Die Auseinandersetzung soll, in Anlehnung an Fend und Sandmeier (2004), zeigen, dass Wohlbefinden in der Schule kein Ziel pädagogischen Handelns, sondern vielmehr als Folge eines gelungenen pädagogischen Prozesses zu verstehen ist; ein Erziehungs- und Bildungsprozess, der sich auf die bestmögliche Förderung jener Fähigkeiten ausrichtet, welche eine produktive Lebensführung ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Ausgangslage (Problemstellung)
1.2 Fragestellung
1.3 Relevanz des Themas für die pädagogisch-psychologisch orientierte Schulqualitäts- und Bildungsforschung
1.4 Aufbau der Arbeit - Kapitelinhalte
2. Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern auf Sekundarstufe I
2.1 Einschätzung des Theoriebezugs der vorliegenden Arbeit
2.1.1 Theoretische Grundlagen
2.1.2 Wohlbefinden in der Schule - Gegenwärtiger Forschungsstand
2.2 Das Modell zum schulischen Wohlbefinden von Tina Hascher
2.2.1 Schulisches Wohlbefinden - Definition, Funktionen und Bedeutung
2.2.2 Zusammenhänge zwischen sozialen Beziehungen und Wohlbefinden in der Schule
2.2.3 Die Bedeutung der Lehrpersonen für das Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I
3 Zusammenfassende Diskussion und Beantwortung der Fragestellung
3.1 Beantwortung der Fragestellung
3.2 Pädagogisch-didaktische Schlussfolgerungen
3.3 Resümee
4 Offene Frage und ein Desiderat für zukünftige Forschung
5 Literatur
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