Bei ersten Recherchen bekam ich immer wieder zu lesen, dass die Kaiserschnittrate in den letzten Jahren enorm gestiegen ist. Angesicht dessen erkannte ich die Aktualität, die diese Thematik mit sich bringt. Können psychische Erkrankungen der Mütter, wie Wochenbettdepressionen, in einem Zusammenhang gesehen werden, mit dem Geburtsverlauf, den sie erlebten?
Inhalt und Ziel dieser Arbeit bestehen darin, das psychische Befinden von Frauen nach einer Geburt unter dem Gesichtspunkt des Geburtsverlaufes zu betrachten. Dabei möchte ich keinesfalls die Notwendigkeit und die lebensrettende Funktion der Schnittgeburt absprechen. Vielmehr möchte ich für einen bedachten Umgang mit dieser
Geburtsform sensibilisieren. Dies richtet sich vor allem an medizinisches und geburtshelfendes Personal in der Zeit der Schwangerschaft, aber auch an die Familien, in denen Frauen eine Kaiserschnittgeburt erlebten. Die Geburt eines Kindes ist nicht nur mit glücklichen Gefühlen besetzt. Genauso wichtig ist der Raum, der gegeben sein muss, um Gefühle wie Sorgen, Ängste, Wut, Trauer und andere äußern zu dürfen.
Beginnen werde ich die Arbeit mit den nach einer Geburt auftretenden psychischen Beschwerden. Danach gehe ich auf den Kaiserschnitt, als eine Form der Geburt, näher ein, bevor ich die Ergebnisse meiner Studie vorstelle.
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- 1 Einleitung
- 2 Theorieteil
- 2.1 Unterscheidung postpartaler psychischer Erkrankungen
- 2.1.1 Das postpartale Stimmungstief
- 2.1.2 Die Wochenbettdepression
- 2.1.3 Die Wochenbettpsychose
- 2.2 Die postpartale Depression
- 2.2.1 Die postpartale Depression – eine Sonderform der Depression?
- 2.2.2 Welche Faktoren begünstigen eine postpartale Depression?
- 2.2.3 Biochemische Modellvorstellung zur Entstehung postpartaler Depressionen
- 2.2.3.1 Funktionen des Hormons Progesteron
- 2.2.3.2 Hormonelle Veränderungen während des Reproduktionszyklus
- 2.2.3.3 Hormone als Auslöser postpartaler Depressionen
- 2.2.4 Psychodynamische Erklärungsansätze
- 2.2.5 Psychosoziale Betrachtungsweisen
- 2.2.6 Zusammenfassung
- 3 Die Kaiserschnittgeburt
- 3.1 „Notausgang“ ins Leben
- 3.2 Die GEK-Kaiserschnitt-Studie
- 3.3 Trauma durch Sectio - körperliche und psychische Folgen
- 4 Untersuchungsannahmen
- 5 Methodenteil
- 5.1 Fragen zur Schwangerschaft und Geburt
- 5.1.1 Angewandte psychologische Tests
- 5.2 Beschreibung der Stichprobe
- 5.3 Methodische Vorgehensweise
- 6 Ergebnisse
- 6.1 Auswertung der demographischen Daten
- 6.2 Geburtsmodus und erinnertes Schwangerschafts- und Geburtserleben
- 6.3 Geburtsmodus und körperliche und psychische Folgeerscheinungen
- 6.4 Geburtsmodus und postpartale psychische Beschwerden
- 6.4.1 Geburtsmodus und Wochenbettdepression
- 6.4.2 Geburtsmodus und postpartale Depression sowie Zustandsangst
- 6.5 Frühere psychische Erkrankungen und Geburtsmodus sowie postpartale psychische Beschwerden
- 6.6 Persönlichkeitsfaktoren und Geburtsmodus
- 6.7 Persönlichkeitsfaktoren und Wochenbettdepression bzw. postprtale Depression
- 6.8 Geburtsmodus und körperliches und sexuelles Empfinden
- 7 Diskussion
- 7.1 Geburtsmodus und Schwangerschafts- bzw. Geburtserinnerungen
- 7.2 Geburtsmodus und postpartale körperliche sowie psychische Folgeerscheinungen
- 7.3 Geburtsmodus und postpartale Depressionen sowie postpartale Ängste
- 8 Resümee und Ausblick
- 9 Literaturverzeichnis
- 10 Tabellenverzeichnis
- 11 Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die psychische Situation von Müttern nach der Geburt eines Kindes. Im Fokus stehen insbesondere die Unterschiede zwischen Frauen mit unterschiedlichen Geburtsverläufen, insbesondere bei natürlichen Geburten und Kaiserschnitten.
- Erläuterung verschiedener postpartaler psychischer Erkrankungen, wie Wochenbettdepression und postpartale Depression.
- Analyse der Auswirkungen von Kaiserschnitten auf die psychische Verfassung von Müttern.
- Untersuchung des Einflusses von Geburtsmodus auf die Häufigkeit postpartaler Depressionen.
- Identifizierung von Risikofaktoren für postpartale Depressionen.
- Diskussion verschiedener theoretischer Ansätze zur Erklärung postpartaler Depressionen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und definiert die Forschungsfrage der Arbeit. Der zweite Kapitel beleuchtet den theoretischen Rahmen der Untersuchung und erläutert verschiedene Formen postpartaler psychischer Erkrankungen. Er beleuchtet außerdem biochemische, psychodynamische und psychosoziale Erklärungsansätze für die Entstehung postpartaler Depressionen. Der dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Kaiserschnittgeburt und seinen möglichen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Mutter. Es stellt die GEK-Kaiserschnitt-Studie vor und beleuchtet die potenziellen Traumen, die mit einem Kaiserschnitt verbunden sein können. Das vierte Kapitel präsentiert die Untersuchungsannahmen der Arbeit, während das fünfte Kapitel die Methodik der Studie detailliert beschreibt. Das sechste Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, die sowohl demographische Daten als auch die Auswirkungen des Geburtsmodus auf das psychische Befinden der Mütter analysieren. Das siebte Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Studie und ihre Implikationen für die klinische Praxis. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Geburtsmodus und postpartalen psychischen Beschwerden, insbesondere der Wochenbettdepression.
Schlüsselwörter
Postpartale Depression, Wochenbettdepression, Kaiserschnitt, Geburtserlebnis, psychische Gesundheit, psychische Folgen, Risikofaktoren, Hormonelle Veränderungen, Trauma, Psychosoziale Faktoren.
- Quote paper
- Christian Mundt (Author), 2007, Die psychische Situation von Müttern nach der Geburt eines Kindes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/173279