Enron, Worldcom, Parmalat, Hypo Real Estate, Fannie Mae
und viele mehr. Immer wiederkehrende Bilanzskandale und
die Finanzkrise vor zweieinhalb Jahren erschüttern das
Vertrauen in die Finanzmärkte und auch in die Qualität
von Abschlussprüfungen. Dabei kommt der Richtigkeit von
Finanzabschlüssen eine ebenso essentielle Bedeutung für
das Vertrauen sowie die Stabilität von Finanzmärkten zu,
wie Banken, Aufsichtsbehörden und Ratingagenturen.
Mit dem Grünbuch „Audit Policy: Lessons from the Crisis”
leitete die Europäische Kommission im Oktober 2010
öffentliche Konsultationen ein, die tiefgreifende
Änderungen für den europäischen Markt der
Abschlussprüfung bedeuten, das Vertrauen in die Märkte
wiederherstellen und die Qualität von Abschlussprüfungen
verbessern sollen. Neben der Verpflichtung zu
Prüferrotationen und dem Verbot Nichtprüfungsleistungen
zu erbringen, ist unter anderem auch die Schaffung
obligatorischer Audit-Konsortien, so genannter
Gemeinschaftsprüfungen oder auch Joint-Audits, eine
Maßnahme, um die Qualität der Abschlussprüfungen zu
verbessern. In solch einem Joint Audit soll mindestens
eine systemunrelevante Prüfungsgesellschaft einbezogen
sein. Die Europäische Kommission erhofft sich dadurch
auch, dass der Markt für Prüfung dynamischer gestaltet
und zukünftige Störungen verhindert werden, falls eine
der großen Prüfungsgesellschaften ausfallen sollte.
Ziel der Arbeit ist es zu überprüfen, welche Kosten und
Nutzen ein Joint Audit in der Empirie verursacht, um so
besser über die Eignung von Joint Audits als ein
Instrument der Kommission zu urteilen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Rechtliche Rahmenbedingungen
- 2.1 Definition
- 2.2 Bestellung mehrerer Personen zum gesetzlichen Abschlussprüfer
- 2.3 Prüfungsergebnis
- 3. Anwendung in verschiedenen Ländern
- 4. Kosten & Nutzen von Joint Audits
- 4.1 Ergebnisqualität
- 4.2 Bilanzpolitik
- 4.3 Prüfungskosten
- 4.4 Agency Kosten
- 4.5 Unabhängigkeit
- 4.6 Reputation
- 4.7 Wettbewerb & Systemrelevanz
- 5. Reaktionen auf das Grünbuch
- 6. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Kosten und Nutzen von Joint Audits im Kontext der empirischen Forschung in der Wirtschaftsprüfung. Ziel ist es, die Eignung von Joint Audits als Instrument zur Verbesserung der Abschlussprüfung im Lichte des Europäischen Grünbuchs „Audit Policy: Lessons from the Crisis“ zu beurteilen.
- Rechtliche Rahmenbedingungen von Joint Audits
- Anwendung von Joint Audits in verschiedenen Ländern
- Kosten und Nutzen von Joint Audits
- Reaktionen auf das Grünbuch der Europäischen Kommission
- Bewertung der Vor- und Nachteile von Joint Audits
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel zwei beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen von Joint Audits, definiert diese und hebt Unterschiede zu anderen Prüfungsformen hervor. In Kapitel drei wird die Anwendung von Joint Audits in verschiedenen Ländern untersucht, um die internationalen Erfahrungen und Praktiken zu beleuchten. Kapitel vier befasst sich mit den vielfältigen Kosten und Nutzen von Joint Audits, indem es Aspekte wie Ergebnisqualität, Bilanzpolitik, Prüfungskosten, Agency Kosten, Unabhängigkeit, Reputation und Wettbewerb beleuchtet. Kapitel fünf analysiert die Reaktionen wichtiger Akteure im Bereich der Wirtschaftsprüfung auf das Grünbuch der Europäischen Kommission, das tiefgreifende Änderungen für die Abschlussprüfung vorschlägt.
Schlüsselwörter
Joint Audits, Abschlussprüfung, Wirtschaftsprüfung, Grünbuch, Europäische Kommission, Kosten, Nutzen, Ergebnisqualität, Bilanzpolitik, Prüfungskosten, Agency Kosten, Unabhängigkeit, Reputation, Wettbewerb, Systemrelevanz.
- Citar trabajo
- Andreas Haufert (Autor), 2011, Kosten und Nutzen von Joint Audits, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174768