Seit Mitte der 1990er Jahre verwendet deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) zunehmend das Prinzip sogenannter Public-Private-Partnerships (PPP). Dabei handelt es sich um Zusammenschlüsse des öffentlichen Sektors (in EZ die staatlichen Organisationen) und der Privatwirtschaft. Diese werden von vielen Entwicklungspolitikern als Modell für nachhaltige EZ bezeichnet, klassische, rein staatliche, Entwicklungshilfe dagegen als unfähig, die gravierenden Probleme der sogenannten dritten Welt alleine zu lösen. Im Wassersektor sind PPP heute bereits sehr weit verbreitet, einige Erwartungen an das Konzept konnten jedoch in vielen Fällen nicht erreicht werden: Prophezeite Effizienzsteigerungen traten nicht ein, öffentlicher und privater Sektor profitierten, entgegen der Rede von einer „win-win-situation“ nicht in gleichem Maße, und die Armutsorientierung vieler Projekte stellte sich als mangelhaft heraus. Die vorliegende Arbeit untersucht deshalb am Beispiel des Wassersektors, inwieweit PPP tatsächlich als Modell für nachhaltige EZ gesehen werden können.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Abstract
- Abkürzungen
- 1. Einleitung
- 2. Nachhaltigkeit als Entwicklungspolitisches Paradigma
- 2.1. Nachhaltigkeit in Wasser-Entwicklungszusammenarbeit
- 2.2. Nachhaltige EZ im Wassersektor
- 3. PPP in Deutscher Entwicklungszusammenarbeit
- 3.1. Charakteristika und Ziele von PPP
- 3.2. PPP in Deutscher EZ im Wassersektor
- 3.2.1. Verfolgte Ziele
- 3.2.2. Art und Umfang
- 4. Sozioökonomische Nachhaltigkeit Deutscher Wasser-PPP
- 4.1. Effizienzsteigerung
- 4.2. Win-Win-Situation
- 4.3. Armutsorientierung
- 5. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die vorliegende Arbeit untersucht, ob Public-Private-Partnerships (PPP) als Modell für nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit (EZ) im Wassersektor betrachtet werden können. Sie konzentriert sich dabei auf die deutsche EZ und analysiert, inwieweit PPP in diesem Bereich tatsächlich zu einer Effizienzsteigerung führen, eine Win-Win-Situation für öffentliche und private Akteure schaffen und die Armutsorientierung fördern können. Die Arbeit beleuchtet kritisch, ob die von vielen Entwicklungsexperten propagierten Vorteile von PPP in der Praxis tatsächlich eintreten.
- Bewertung von PPP als Modell für nachhaltige EZ im Wassersektor
- Analyse der Effizienzsteigerung durch PPP
- Bewertung der Win-Win-Situation für öffentliche und private Akteure
- Untersuchung der Armutsorientierung von Wasser-PPP-Projekten
- Kritische Analyse der Erwartungen an PPP in der deutschen EZ
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Thematik der PPP in der deutschen EZ im Wassersektor vor und skizziert die Debatte um die Verknüpfung von Hilfe mit nationalen Interessen. Kapitel 2 erläutert das Konzept der Nachhaltigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit und fokussiert auf die Bedeutung des Wassersektors für die soziale, ökonomische und ökologische Entwicklung. Kapitel 3 beschreibt die Charakteristika und Ziele von PPP in der deutschen EZ und beleuchtet die Umsetzung im Wassersektor.
Kapitel 4 analysiert die sozioökonomische Nachhaltigkeit deutscher Wasser-PPP in Bezug auf Effizienzsteigerung, Win-Win-Situation und Armutsorientierung. Es untersucht, inwieweit die Erwartungen an PPP im Hinblick auf diese Aspekte erfüllt werden.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenbereiche Public-Private-Partnership, Entwicklungszusammenarbeit, Nachhaltigkeit, Wassersektor, Effizienzsteigerung, Win-Win-Situation, Armutsorientierung und deutsche EZ. Sie analysiert die Rolle von PPP in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Wassersektor und bewertet die Nachhaltigkeit dieses Modells.
- Citation du texte
- Xaver Keller (Auteur), 2010, Public Private Partnership (PPP) – ein Modell nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175186