Sprechen und Schreiben sind zwei grundverschiedene Prozesse, die unter völlig unterschiedlichen Produktionsbedingungen ablaufen. Daher weichen auch die jeweiligen Produkte deutlich voneinander ab: Spontan gesprochene Äußerungen und schriftlich Niedergelegtes unterscheiden sich eklatant in ihrer sprachlichen Form und insbesondere auch in ihrer grammatischen Struktur. Dennoch wird häufig so getan, als gäbe es eine einzige, universell gültige und verbindliche Grammatik […] - tatsächlich handelt es sich dabei jedoch nur um eine Grammatik der Schriftsprache, die keinesfalls auch für mündliche Äußerungen absolute Verbindlichkeit beanspruchen darf. (http://www. deutschservice.de/felix/daf/ gesprochen.html)
Vielfach wird auch irrtümlich die Schriftsprache des Alltags, in unserem Falle also Zeitungs- und Kaufmannsspanisch, deren Kenntnis gewiß nützlich und erwünscht ist, in den Begriff der Umgangssprache mit hineinverflochten. Zu ihr ist aber nur die lebendige Sprache, das natürliche, ungezwungene Sprechen zu rechnen und unter ihren Ausdrucksmitteln sind nicht nur Vokabeln und Redensarten, also lexikologische und syntaktisch-stilistische Mittel zu verstehen, sondern auch solche, die in rein sinnfälliger Weise dazu dienen, die sprachliche Mitteilung deutlich und eindringlich zu gestalten, nämlich Tonfall, Geste und Mimik. (Beinhauer, V)
Diese beiden Zitate veranschaulichen sehr gut, warum der gesprochenen Sprache lange Zeit keine Beachtung geschenkt wurde. Es bestand nämlich die vorherrschende Meinung, dass es, wie es in dem ersten Zitat heißt, eben nur eine gültige Norm für eine Sprache geben kann.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 1.1. Sprechen und Schreiben
- 2. Kurzer Einblick in die Phonetik
- 2.1. Segmentaler Bereich
- 2.2. Suprasegmentaler Bereich
- 2.3. Paralinguistischer Bereich
- 3. Lautliche Erscheinungen im segmentalen Bereich
- 3.1. Methoden der lautlichen und silbischen Abschwächung
- 3.2. Überbrückungsphänomene
- 3.3. Eigene Unterbrechung mit nachfolgender Selbstkorrektur
- 4. Lautliche Merkmale im suprasegmentalen Bereich
- 4.1. Betonte Aussprache
- 4.2. Intonation
- 5. Paralinguistischer Bereich – Interjektionen
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit den lautlichen Erscheinungen des gesprochenen Spanisch, insbesondere mit der Analyse von Transkripten aus dem Korpus von Antonio Briz Corpus de conversaciones coloquiales (RB.37.B.1). Die Arbeit zielt darauf ab, die Besonderheiten der gesprochenen Sprache im Vergleich zur geschriebenen Sprache herauszuarbeiten, wobei der Fokus auf die Phonetik und Transkription liegt.
- Unterschiede zwischen Sprech- und Schriftsprache
- Lautliche Abschwächung im Segmentalen Bereich
- Überbrückungsphänomene in der gesprochenen Sprache
- Suprasegmentale Merkmale in der gesprochenen Sprache
- Paralinguistische Elemente und ihre Bedeutung
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die zentralen Unterschiede zwischen Sprech- und Schriftsprache heraus und beleuchtet die lange Vernachlässigung der gesprochenen Sprache in der Linguistik. Kapitel 2 bietet einen kurzen Überblick über die Phonetik, die in den segmentalen, suprasegmentalen und paralinguistischen Bereich unterteilt wird. Kapitel 3 konzentriert sich auf die lautlichen Erscheinungen im segmentalen Bereich, wobei die Abschwächung von Vokalen und Konsonanten sowie Überbrückungsphänomene im Vordergrund stehen. Kapitel 4 befasst sich mit den lautlichen Merkmalen im suprasegmentalen Bereich, insbesondere mit Betonung und Intonation. Schließlich werden in Kapitel 5 die paralinguistischen Elemente, wie zum Beispiel Interjektionen, betrachtet.
Schlüsselwörter (Keywords)
Gesprochenes Spanisch, Phonetik, Transkription, segmentale Erscheinungen, suprasegmentale Merkmale, Paralinguistik, Überbrückungsphänomene, Abschwächung, Interjektionen, Korpusanalyse, Antonio Briz Corpus de conversaciones coloquiales.
- Citation du texte
- Anna-Lena Storch (Auteur), 2008, Lautliche Erscheinungen im gesprochenen Spanisch , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175260