Es werden im Folgenden nur Konversionen untersucht, bei denen klar ist, dass sie zuvor aus Überzeugung und eigenem Willen in der evangelischen Kirche bzw. im Protestantismus gewirkt haben und von diesem Standpunkt aus den Weg zur katholischen Kirche eingeschlagen haben. Es soll also ausschließlich um Menschen und deren Gründe gehen, die keinen Glaubensverlust sondern tatsächlich einen Glaubenswechsel in vollstem Bewusstsein vollziehen, wie Aland sie nennt: die „inneren Beweggründe“ (Aland, 1961, S.98). Dieses Phänomen tritt logischerweise erst mit dem evangelischen Glauben ein, der bekannter Maßen im ausgehenden 16. wahrscheinlich erst im 17. Jahrhundert so konfessionalisiert war, dass man tatsächlich von einer neuen Glaubensrichtung sprechen kann. Meine Betrachtung bezieht sich, um die große Zeitspanne einzuschränken auf das ausgehende 19. Jahrhundert, da für diesen Zeitraum ausreichend Literatur und Material vorhanden ist um im Rahmen dieser Hausarbeit das Thema prägnant zu erörtern. Es scheint, als hätte es eine Art Welle der Konversionen gegeben, jedenfalls liegen im Verhältnis zu anderen Zeiträumen auffällig viele Berichte von Konvertiten zu diesem Thema vor.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was sind Konversionen?
- Einschränkung der Beobachtung
- Statistik und Sichtung der Fakten
- Auf der Suche nach Gründen im 17. Jahrhundert
- Essinger und seine Motivkreise
- Kirche als Schau erlebbarer Liturgie
- Theologie und plastische Vorstellungskraft
- Die Kunst als ästhetische Darstellung der Kirche
- Die katholische Lehre als theologische Einheit
- Die katholische Absolution als schneller und sicherer Weg
- Die Eucharistie als emotionaler Höhepunkt
- Autorität statt viele Zungen
- Die römisch-katholische Kirche als die einzig in der apostolischen Tradition
- Weitere Gründe
- Zusammenfassung
- Abschließende Bemerkung zu den Quellen
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Beweggründe für Konversionen von evangelischen zu katholischen Christen im ausgehenden 19. Jahrhundert zu erforschen. Sie analysiert Konversionsberichte aus dieser Zeit, um ein tiefes Verständnis für die Entscheidungen der Konvertiten zu gewinnen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Suche nach inneren Gründen und befasst sich mit den individuellen Erfahrungen und Überzeugungen der Konvertiten.
- Beweggründe für Konversionen vom evangelischen zum katholischen Christentum
- Analyse von Konversionsberichten aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert
- Die Rolle der Liturgie, der Theologie und der Kunst im Konversionsprozess
- Die Wahrnehmung der katholischen Lehre und der apostolischen Tradition
- Untersuchung der Motive und Gründe, die evangelische Christen zum Wechsel bewogen haben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Konversionen ein und definiert den Begriff. Sie skizziert die Einschränkungen der Untersuchung und beleuchtet die statistischen Daten zum Thema.
Das Kapitel "Auf der Suche nach Gründen im 17. Jahrhundert" setzt den Kontext für die spätere Analyse des 19. Jahrhunderts. Es untersucht die Motive, die evangelische Christen im 17. Jahrhundert zum Wechsel bewogen haben, sowie die Rolle der Gegenreformation.
Das Kapitel "Essinger und seine Motivkreise" präsentiert die Kategorien von Motiven, die Helmut Essinger in seinem Werk "Wege nach Rom" aufgestellt hat, und erweitert diese um weitere Aspekte. Es wird argumentiert, dass die einzelnen Motive nicht isoliert betrachtet werden sollten, sondern als Teil eines komplexen Prozesses des Übertritts.
Die folgenden Unterkapitel untersuchen verschiedene Aspekte der katholischen Kirche, die für evangelische Christen attraktiv gewesen sein könnten: die erlebte Liturgie, die Theologie, die Kunst, die Lehre und die apostolische Tradition.
Schlüsselwörter
Konversion, Protestantismus, römisch-katholische Kirche, evangelische Theologie, Liturgie, Theologie, Kunst, Lehre, apostolische Tradition, Beweggründe, 19. Jahrhundert, Konversionsberichte, Gegenreformation, Essinger, Motivkreise.
- Quote paper
- Simon Bäumer (Author), 2011, Vom Protestantismus zur römischen Kirche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175906