Das Management des globalen Managements - Managing Global Management


Libro Especializado, 2011

281 Páginas


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

TEIL I Die kulturelle Bewusstheit
Das Dreiphasenmodell der interkulturellen Managemententwicklung
Kulturbewusstheit und Mosaikmetapher
Die Bewusstheit und der kosmische Computer
Bewusstheit und Psychoanalyse
Bewusstheit und interkulturelles Lernen
Die Bewusstheitserfordernis im interkulturellen Kontext
Kulturelle Bewusstheit, der Harvard Professor und das Weiße Haus
Bewusstheit. Das Dao der Kultur
Rationalismus und Grenzen der Bewusstheit
Neurophysiologie und Psychologie der kulturellen Bewusstheit
Der kulturelle Autopilot
Quantenphysik und kulturelle Bewusstheit
Der metaphorische quantenkulturelle Effekt
Die inter-transkulturelle Bewusstheitsintegration als Refugium
Kulturelle Bewusstheit und Universalkultur
360° kulturelle Bewusstheit
Interkulturelles Bewusstheitsprozessmanagement

TEIL II Das kulturelle Wissen
Die Systematisierung der interkulturellen Managementforschung
C. Kluckhohn und F. L. Strodtbeck und die Lane und di Stefano Management Tabellen
Bewusstseinsarchitektur und interkulturelle Forschungsgenerationen:
G. Hofstede
F. Trompenaars und Ch. Hampden-Turner
E. T. Hall und M. R. Hall
M. Y. Brannen und J. E. Salk
Eine integrative Synopsis moderner interkultureller Managementforschung
Eine interkulturelle Forschungsaxiomatik?

TEIL III Die Integration von kultureller Bewusstheit und kulturellem
Wissens
Der globale Profiler. Ein Managementinstrument für multidimensionale
Komplexität
Multimetapher-Modellierung des globalen Managers in Aktion
Detail-Präsentation des DOME-12D-Transcultural Profilers: Revuepassierung
der Profiler-Dimensionen
Erörterung des Transkulturellen Managementinstruments Global Transcultural Profiler

TEIL IV Die kulturellen Kompetenzen
1. Das Bewusstheitsmanagement: Die Königsdisziplin des globalen Managements
2. Das Management globaler Business Teams
3. Das intrapsychische Prozessmanagement im interkulturellem Kommunikationsmanagement
4. Das globale Verhandlungsmanagement. Eine Revue in Englisch
5. Kulturelles Profiling
6. Expatriation Management
7. Das Distanzmanagement
8. Globales Mindsetmanagement
9. Das Synergiemanagement
10. Das psychologische Managementinstrumentarium des globalen Managers

TEIL V Bilinguales Englisch-Deutsches globales Management Fachwörterbuch
Bibliographische Referenzen

Vorwort

In unserer Zeit und hierzulande, wie auch andernorts, ist man nach zahlreichen interkulturellen Konflikten, insbesondere den großen Kulturdebakeln des vergangenen Jahrhunderts noch nicht willens, das kulturell Diverse in physiologischer und psychologischer Hinsicht zu erkennen und es anzuerkennen. Indes ist dies die Voraussetzung für friedliche Koexistenz innerhalb und zwischen den Nationen, in und zwischen Institutionen und Organisationen.

Latente Fehden zwischen Regionen und Konfessionen dauern an. Das institutionelle Umfeld mit dem Bildungssektor und den Kirchen und die Organisationen vermögen es nicht, einen brüderlichen Geist nationaler Solidarität herbeizuführen. Unser Nachbarland Frankreich, das neben den höchsten nationalen Werten der Égalité und Liberté auch die die Fraternité seit der Revolution auf seine Fahne geschrieben hat, hat trotzt aller sozialer Konflikte eine Form nationaler Brüderlichkeit entwickelt, die man als Solidarität bezeichnen kann und die nicht mit Chauvinismus zu verwechseln ist. Lieber verbindet man sich hier bisweilen mit Migranten, statt kulturell Seinesgleichen im Geiste nationalkultureller Solidarität anzunehmen, was nicht gleichbedeutend mit Nationalismus und Chauvinismus ist. Dann ist weder übersteigerter Nationalismus noch die Abkehr vom Nationalkulturellen vonnöten, sondern eine gesunde, verbindende Solidarität und Identität kann sich herausbilden und konsolidieren. Aus dem geheimnisvollen Samen echter Solidarität erwächst ein mächtiger Baum, der alles Kulturelle umfasst und es transzendiert, während dieses friedlich erblühen kann. Intrakulturelle Solidarität führt zu interkultureller Solidarität und endet in weltweiter Solidarität. Kultur, wo ist dann dein Stachel?

Mit einer derartigen Hypothek starten Deutsche häufig nicht gerade in der Pole-position in die globale Arena. Um auf dem internationalen Parkett im weltweiten Geschäft und in der Geopolitik effektiv zu sein, bedarf es eines gewissen kulturellen Rückgrats, eines Rückhalts, der von einer gesunden, solidarischen national- oder gesellschaftskulturellen Identität getragen wird.

Solange hier Defizite bestehen, verwundert es nicht, dass vielerorts eine generelle ungeschriebene Gesetzmäßigkeit zu herrschen scheint, derzufolge man für internationale, interkulturelle und sprachliche Funktionen häufig Nichtdeutschen den Vorzug gibt. Man scheint davon auszugehen, dass Deutsche vielfach nicht das Zeug haben, um als interkulturelle Spezialisten, Professoren oder Fremdsprachenleiter etc. erfolgreich zu sein. Dieses nicht sehr positive kulturelle Selbstbild veranlasst institutionelle und organisationale Akteur, vermeintliche Spezialisten von weither zu verpflichten, die häufig unserer Kultur nicht voll bewusst und teilhaftig sind und somit nur bedingt echte lokale kulturelle Katalysatoren sein können. So findet eine zusätzliche Kolonisierung und Konditionierung statt. Es verursacht hohe Kosten, zeugt von akademischer Xenophilie und kann sich kontraproduktiv zur eigentlichen langfristigen Zielsetzung, lokale globale Manager von morgen auszubilden, auswirken.

Und auf globaler Ebene gibt es keinen Salomo der Kulturen, dessen Weisheit alle und alles verstehen und den Weg aus der kulturellen Wüste in das gelobte Land der ausgesöhnten Weltkulturen weisen könnte. Einige Anführer und zahllose Nachfolger repetieren dieselben kulturellen Mantras, ohne sei seriös zu hinterfragen. Diese mentale Ruhigstellung vermag aber nur vorübergehend und nicht zu nachhaltigen kulturellen Lösungen in der Weltwirtschaft und der Weltpolitik zu führen.

Die Führer von Institutionen, deren Aufgabe per se integrativ sein sollte, spalten statt auszusöhnen und zu verbinden. Dieser Sachverhalt schlägt kulturelle Wellen, die sich im Ozean der Kulturen ausbreiten und dann und wann in einen zerstörerischen kulturellen Tsunami ausarten können. So war es, so ist es und so wird es bleiben, wenn kein Wandel stattfindet.

Nachfolgend möchte ich zeigen, wie man, auch wenn man, wie in Deutschland, aus kulturhistorischen Gründen nicht aus der Pole-position in das globale Rennen der Kulturen startet, dennoch eine kulturelle Souveränität entwickeln kann, die für alle Beteiligten ein Nichtnullsummenspiel sein kann.

Es erhebt sich also die Frage, wie man geistige Führerschaft im interkulturellen Management entwickeln kann, um das globale interkulturelle Management per se souverän zu managen. Dies klingt zwar wie ein Pleonasmus und impliziert eine dem interkulturellen Management übergeordnete Ebene, von der aus man den interkulturellen Lernprozess, die interkulturelle Forschung, Lehre und Praxis betrachtet.

In der Tat, dieses Buch ist in die drei Phasen der kulturellen Bewusstheits-, Wissens- und Kompetenzentwicklung des klassischen interkulturellen Lernprozesses aufgeteilt. Aber, darüber hinaus wird gezeigt, wie man das state-of-the-art interkulturelle Paradigma in eine übergeordnete Kategorie einbetten kann, die die gesamte interkulturelle Bewusstheit und das interkulturelle Wissen zusammen mit der praktischen Umsetzung als Kompetenzen integriert und somit vereinfacht. Diese integrative Kategorie nenne ich in Ermangelung eines anderen Begriffs die transkulturelle Ebene oder jene kulturelle Erkenntnis, die die interkulturelle geistes- und naturwissenschaftlich konsistent integriert. Die höhere erkenntnistheoretische Warte, die kulturübergreifend und transdisziplinär mit besonderer Konsolidierung durch die Naturwissenschaft destilliert wird, ist der Schlüssel zum globalen Management.

Das Buch folgt einem logischen didaktischen Algorithmus, i.e. Bewusstheit, Wissen, Integration, Kompetenzen und sprachlich-konzeptuelle bilinguale Referenzen und ist modular aufgebaut, Überschneidungen sind als komplementäre Blickwinkel zu betrachten. Das state-of-the art interkulturelle Paradigma wird zusammengefasst und wissenschaftlich konsistent in ein nachhaltigeres komplementäres transkulturelles Paradigma integriert.

Mein Dank gilt der interkulturellen Community und den Forschern, deren Forschung ich zum Zweck der Integration in eine umfassendere Logik angemessen repräsentiert und referenziert zu haben hoffe.

Teil I Die kulturelle Bewusstheit

Das Dreiphasenmodell der international-interkulturellen Managemententwicklung

State-of-the-art interkulturelle Managementausbildung im Rahmen der globalen Managemententwicklung kann, wie im Vorwort angedeutet, didaktisch in ein Dreiphasenmodell strukturiert werden und zwar den folgenden:

1. Kulturelle Bewusstheit
2. kulturelles Wissen
3. Kulturelle Kompetenzen

Der Weg zum kompetenten interkulturellen Manager führt über die Phasen kulturelle Bewusstheit und Wissen und deren Anwendung als kulturelle Kompetenzen. Die Integration von Bewusstheit und Wissen in eine höhere Form der kulturellen Erkenntnis bringt eine gesteigerte Effektivität im Bereich der kulturellen Managementkompetenzen mit sich.

Wenden wir uns nun zu Beginn der ersten Phase, nämlich der kulturellen Bewusstheit zu, bevor das in der folgenden Phase systematisierte interkulturelle Wissen im in eine höhere Form der interkulturellen Bewusstheit eingebettet wird, woraus eine höhere Form der interkulturellen und daher globalen Managementkompetenz erwächst.

Kulturbewusstheit und Mosaikmetapher

Dies erfordert zunächst die Exploration des Bewusstheitshorizonts, eine Erhellung des Mosaiks der Aspekte und Bausteine der menschlichen Bewusstheit. Dahinter befindet sich das Bewusstsein an sich, das Licht das die Mosaiksteine erhellt. Die Mosaiksteine und ihre thematische Funktion kann man nicht unabhängig vom Licht erkennen und deuten.

Das Licht der Erkenntnis, das jeden der Mosaiksteine entsprechend der Qualität seiner Bewusstheit durchströmt und sinngebend für die Komponenten und deren Bezug zum Ganzen ist entscheidet über den Grad der kulturellen Bewusstheit. Dieser kann grosso modo in einen inter- und einen transkulturellen Bewusstheitsraum aufgeteilt werden, wobei letzterer maßgeblich für den ersteren ist. Er ist integrativ, während ersterer dialektisch ist. Das Spiel der beiden Bewusstheitsräume ist eine Determinante verschiedener Grade der kulturellen Bewusstheit und der damit einhergehenden Managementeffektivität. Es sind, bildlich gesprochen, die beiden Arme, die im gesunden Individuum natürlich koordiniert sind und die im kulturellen Subjekt die permanente kulturelle Integrationsarbeit an sich natürlich verrichten, sofern keine kontraproduktive Konditionierung stattfindet. Dieses natürlichen kulturellen Managementpotentials gilt es wieder bewusst zu werden und nicht weitere verzerrende Komponenten einzuführen. Verschiedene kulturelle Optiken sind durch die Positionierung im Bewusstseinsraum bedingt, die allein vermittels der bewussten Positionierung, vergleichbar mit der Welle-Teilchendualität verschiedene Lesearten der kulturellen Realität bewirken, die nicht wirkungslos bleiben.

Das Verständnis des gesamten Kulturmosaiks zusammen mit der dieses determinierenden Bewusstheitsaxiomatik führt zu jener kulturellen Souveränität, die die globale kulturelle Managementperformance optimiert.

Die Bewusstheit und der kosmische Computer

Interkulturelle Sensibilisierung und Bewusstheitsentwicklung sind deshalb einer der ersten Schritte einer interkulturellen Managementausbildung, weil, wie in anderen Bereichen, die Bewusstwerdung häufig der erste Schritt für die Steuerung und Kontrolle von Prozessen, von interkulturellen im gegenwärtigen Fall, ist. Ansonsten bleibt das Subjekt den Prozessen gewissermaßen ausgeliefert. Mit der Bewusstwerdung kann bereits eine Lösung in die Wege geleitet werden. Dies ist deshalb der Fall, weil die Bewusstheit ein Bewusstseins- und somit ein energetisches Phänomen ist, das in der Welt des Bewusstseins wirksam ist. Diese Bewusstheit wirkt entsprechend der Qualität der Bewusstheit im Subjekt.

Aus der südasiatischen Philosophie, insbesondere, lässt sich die Verkettung von Bewusstheit, Bewusstsein, Energie und Universum konstruieren. In der Korrelierung, ja sogar Gleichsetzung der vier, lässt sich die Bedeutung der Bewusstheit in kultureller und anderer Hinsicht erahnen, weil die Bewusstheit zumindest nicht unabhängig vom Bewusstsein, von der Energie und der Materie zu sein scheint. Das Subjekt wird vermittels der Bewusstheit zu einem Pol der Wirklichkeit und stellt gewissermaßen, über das Bewusstsein ein energetisches Kontinuum mit der Wirklichkeit her. Das legt der sogenannte Shakta Vedanta nahe. Diese Jahrtausende alte Philosophie möchte ich hier nur erwähnen, um der Bedeutung der Bewusstheit Nachdruck zu verleihen und ihre Rolle von der Warte der südasiatischen Tradition zu würdigen, ohne dadurch irgendeine Weltanschauung empfehlen zu wollen, ganz und gar nicht. Die interkulturelle Forschung gebietet es aber, diverse kulturelle Weltanschauungen in die Erforschung des Kulturellen und seines Managements miteinzubeziehen, während andererseits jede Transzendierung des Individuums ist sehr kritisch zu beurteilen und eher davon Abstand zu nehmen. Doch auf der rechten Ebene und im rechten Geist kann es als eine kulturspezifische Realitätserkenntnis betrachtet werden, die, wie alles Kulturelle, eine kulturspezifische Kontextualisierung und vertiefte Auseinandersetzung damit erfordert. Systeme, die in einer Kultur entstanden sind, so lehrt Hofstede zurecht, sind nicht ohne weiteres auf andere Kulturen übertragbar. Selbst der Dalai Lama bestätigt dies und lehrt, dass die westlichen Menschen sich zu allererst mit ihrer westlichen geistigen Tradition auseinandersetzen sollten, bevor sie sich anderen Traditionen zuwenden.

Über die Verkettung von Bewusstheit als Grad und Qualität der Teilnahme am Bewusstsein, das in dieser Weltanschauung Energie und letztere mit dem Universum gleichzusetzen wäre, würde man das gesamte mikro-makrokosmische Kontinuum erschließen. Was wir Kultur nennen wäre somit lediglich eine "Quantité négligeable" (ohne große Bedeutung) auf diesem Kontinuum und kann in energetische oder Bewusstseinskategorien eingebunden und formuliert werden.

Wenn sich das Bewusstsein des Subjekts an einem Pol des Kontinuums und das Universum am anderen Pol des mikro-makrokosmischen Kontinuums befindet, dann ist dieses integrierbar, weil sie komplementäre Aspekte der Wirklichkeit sind. Diese Wirklichkeit kann man als Energie oder Bewusstsein oder Universum im Sinn lesen. Es bestätigt in gewisser Weise das Komplementaritätsprinzip, demzufolge man die Natur der Welt, Materie und Energie, in Abhängigkeit von dem diese lesenden Instrument in komplementären Gestalten als Wellen oder Teilchen wahrnehmen kann. Das wahrnehmende Instrument ist die Qualität des Bewusstseins, die Bewusstheit. Diese wird die kulturelle Wirklichkeit, entsprechend ihrer Natur in der einen oder der anderen Form wahrnehmen. Eine hochentwickelte Form der Bewusstheit wird in Resonanz mit einer hochentwickelten Dimension des Bewusstseins treten und die wahrnehmen, während der Mangel an Bewusstheit gewissermaßen in Resonanz mit einer ähnlichen Qualität des Bewusstseins treten wird. Daher besteht der Sinn und Zweck kultureller und interkultureller Bewusstheitsentwicklung eigentlich darin, eine möglichst hohe Form kultureller Bewusstheit zu entwickeln, die dann ihrerseits die kulturelle Wirklichkeit kreativ mitgestaltet, sei es weil sie dazu tendiert, ihre eigene Qualität zu externalisieren oder durch die Bezugherstellung zu ihrer eigenen Wesenheit und Natur im Meer des Bewusstseins.

Dieses sei dem Interkulturalisten überlassen. Denn man kann die Dinge in mannigfaltiger Form in der Gestalt komplementärer Optiken und Perspektiven erkennen. Die Religion, die Quantenphysik und die Bewusstseinsforschung sind komplementäre Wege, denn Energie – Bewusstsein – Universum sind komplementäre Aspekte, die über den Schlüssel der Bewusstheit entsprechend dem Grand der Bewusstheitsentwicklung erschließbar sind. Das gipfelt in einem Bewusstsein-Raum-Zeit Kontinuum, das in der Tradition angedeutet ist.

Die Gewahrwerdung der kosmischen Dimension relativiert die planetar-globale unserer heuten Ära der Globalisierung. Sie ordnet sie gewissermaßen hierarchisch unter, und letztere ordnet die nationale und die wiederum die regionale, diese die lokale und individuelle. Über die individuelle Bewusstheit kann man die kosmische Dimension des Bewusstseins erreichen, während die letztere die ganze Hierarchie steuernd unterordnet. Es ist ein Kreislauf, den man in komplementären Kategorien, materiellen, energetischen oder des Bewusstseins formulieren kann – und der Schlüssel zu dieser kosmischen Wirklichkeit ist das individuelle Bewusstsein, seine Bewusstheit.

Bettet man die Kulturvariable oder das globale Paradigma in dieses mikro-makrokosmische Kontinuum ein und erkennt seine Prinzipen der Integration und Steuerung, so hat man vermittels dieser Bewusstheitsausweitung die kulturellen Belange durch die weitestgehende Kontextualisierung derselben bereits auf Bewusstseinsebne eigentlich gelöst und der kulturelle „Quanteneffekt“ wird das kulturelle Umfeld entsprechend gestalten. Die Bedeutung der (kulturellen) Bewusstheit als Hebel der Veränderung hat daher hohe Priorität. Die Relevanz des Vorhandenseins und der Qualität der Bewusstheit als ein wirksames Agens - wie kryptogenetisch und wissenschaftlich unsystematisierbar es uns letztendlich auch erscheinen mag – kommt auch in folgender psychoanalytischer Formulierung der Bedeutung derselben, sowie Giddenses darauffolgendem kulturellem Bewusstheitsmodell zum Ausdruck.

Alle drei konvergieren in der Bewusstheit oder Awareness als maßgeblichem Erkenntnisfaktor der Wirklichkeit.

Bewusstheit und Psychoanalyse

Der britische Psychoanalytiker R. D. Laing relativiert unsere lern- und Wandlungsfähigkeit durch den Bewusstheitsgrad, über den wir verfügen. Wandlung und Veränderung können erst dann einsetzen, wenn wir uns unserer Unbewusstheit bewusst werden. Die Erkenntnis der Nichterkenntnis ist der Weg zur Erkenntnis, der Weg der Bewusstwerdung der Nichtbewusstheit der Königsweg zu Bewusstheit und Bewusstsein. Erinnert uns das nicht an das sokratische Dictum "Scio ut nescio", ich weiß, dass ich nichts weiß als Voraussetzung für die Erkenntnisgewinnung, selbst für den Weisen.

R. D. Laing sagt wörtlich: "the range of what we think and do is limited by what we fail to notice, and because we fail to notice that we fail to notice , there is little we can do to change , until we notice how failing to notice shapes our thoughts and deeds.”

Bewusstsein und interkulturelles Lernen

Das nachfolgend abgebildete Giddenssche Modell der kulturellen Bewusstheit illustriert diesen Sachverhalt, indem es verdeutlichet, dass das nicht verbalisierte latent bewusste kulturelle Wissen durch Lernen auf der diskursiven Ebene verbalisiert und voll bewusst und somit steuerbarer gemacht werden kann. Der Zugang zum unbewussten Teil des kulturellen Wissens ist jedoch weitgehend, insbesondere durch Repression, versperrt. Hampden-Turner und Trompennars sind der Ansicht, dass die kulturelle Privilegierung eines Poles eines Kontinuums, wie beispielsweise Individualismus – Kollektivismus, den komplementären aufgrund dieser Wertepräferenz ins Unterbewusstsein verlagert. Somit würde unsere Kultur über die kulturelle Konditionierung das Unbewusste miterzeugen, obschon alle Menschen eigentlich Zugang zu allen Wertepräferenzen hätten, wenn sie nicht kulturbedingt reprimiert würden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Persönliche Unterlagen, Universität Cambridge 2004

Die Bewusstheitserfordernis im internationalen Kontext

Ed Schein von der Harvard University ist der Ansicht, man sollte in der interkulturellen Ausbildung mit der Selbstbewusstheit beginnen. Diese Position des Harvard Psychologieprofessors reiht sich nahtlos in die Erkenntnis aller Hochkulturen ein, beginnend im Osten mit dem Sanskritbegriff Vidya, im Gegensatz zu Avidya, der südasiatischen indischen Zivilisation, in der die Suche und Erkenntnis der Wahrheit tausendjährige Tradition hat und einen der höchsten Werte repräsentiert. Hier ist die Selbsterkenntnis und Selbstbewusstheit höherer Ordnung gemeint und schließt somit andere Aspekte der Selbstbewusstheit und Selbsterkenntnis, wie die kulturelle mit ein. Dem Weg der Sonne von Osten nach Westen folgend, den viele kulturelle Ströme, und nicht zuletzt auch die religiösen, insbesondere die monotheistischen, allen voran das Christentum, genommen haben, finden wir das Echo dieser Erkenntnis im klassischen Griechenland im Delphischen Spruch „Gnothi seauton…“, Mensch erkenne dich selbst und Du wirst das Universum und die Götter erkennen. Hier begegnen wir wiederum der Hypothese, dass die Selbstbewusstheit und die Selbsterkenntnis der Schlüssel für die Erkenntnis höchster Ordnung sind. Wenn die Selbsterkenntnis in einem Kausalzusammenhang mit der Erkenntnis in Bezug auf das Universum und die metaphysische Realität steht, dann kann man annehmen, dass ein mikromakrokosmischer Zusammenhang besteht. Die vorchristlichen Zivilisationen konnte aber ebensowenig wie die modernsten Wissenschaften den exakten Bezug zwischen dem Mikro- und dem Makrokosmos verbindlich erklären. Vor zweitausend Jahren gab es aber einen Meilenstein in dieser Erkenntnis. Christus stellt den Kausalzusammenhang in nie zuvor dagewesener Form in der Menschheitsgeschichte her, wenn er sagt, dass der Mensch ein Ebenbild seines Schöpfers ist. Das ist ein Quantensprung in der Selbst- und Gotterkenntnis: ein revolutionäres Selbstbild und eine Selbstbewusstheit, die insbesondere die Beziehungen zwischen den Menschen gleich welcher Provenienz in ein neues Licht im Sinne einer Familie der Menschheit rückt und somit eine nachhaltige zwischenmenschliche internationale/interkulturelle Ethik begründen kann. Dieses christliche Erbe kann zukunftsbestimmend sein. Ist es die Zukunft, so wird sich die Vergangenheit mit ihren interkulturellen Konflikten aufgrund unzureichender Selbstbewusstheit und Fremdbewusstheit also Selbsterkenntnis nicht wiederholen. Wird die Selbsterkenntnis nicht wachsen und reifen oder gar regressiv sein, so werden Konflikte proportional, durch neue demographische, ökologische und Ressourcenverknappungsvariablen bedingt, möglicherweise auch noch zunehmen. Authentische Selbstbewusstheit, wie es die Hochkulturen seit Äonen fordern, spielt hier eben eine Schlüsselrolle.

Das „Gnothi seauton…“ hallt im lateinischen „Nosce te ipsum“, ebenso mit der Bedeutung von „Mensch erkenne dich selbst“, wieder. Die Begegnung der römischen Zivilisation mit der christlichen hat uns, aufgrund einer neuen Selbstbewusstheit eines Individuums mit seiner Würde und seinen Rechten auf dem Weg zur Selbstbewusstheit und Selbsterkenntnis vorwärts gebracht. Doch zweitausend Jahre später stellen wir fest, dass sich diese Erkenntnis nur sehr allmählich durchsetzt. Gen‘ Sonnenuntergang hallt das Prinzip der Selbsterkenntnis aus den Managementschmieden der neuen Welt als Primat der Self-awareness zurück. Nicht zuletzt deshalb bildet es auch den Kern der interkulturellen Managemententwicklung – hier und jetzt in diesem Augenblick.

Die kulturelle Bewusstheit, der Harvard Professor und das Weiße Haus

Der ehemalige Präsident Clinton definiert den gesamten Verlauf der Menschheitsgeschichte als ein Kampf des „wir“ auf Kosten und zulasten des „ihr“. Hier ist zwar eine Selbstbewusstheit im Spiel, aber sie ist exklusiv und nicht inklusiv, weil sie von einem rassisch, religiös, kulturell, stammesgeschichtlich und politisch höherwertigen Selbstbild und einem entsprechend minderwertigen Fremdbild ausgeht. Die Geschichte ist, laut dieser Annahme, ein permanenter Kampf, der dieses positive Selbstbild zulasten des negativen Fremdbildes durchsetzen möchte.

Der Harvard Professor Ed Schein empfiehlt daher dem internationalen Managementaspiranten, bei der Self-awareness oder der Selbstbewusstheit anzusetzen, vielleicht nicht zuletzt deshalb, weil er einer der individualistischen Kulturen angehört, in dem das Ich (I) der Dreh- und Angelpunkt der Kultur ist.

Doch der metaphorische einarmige Ökonom, den Präsident Truman monierte, weil die Ökonomen seiner Ansicht immer "on the one hand…but on the other" zu sagen pflegten und Dinge dadurch in seinen Augen zu komplizieren schienen, ist im Bereich des interkulturellen Managements in dem Sinne nicht durchsetzbar, dass die beiden Arme der Selbst- und Fremdbewusstheit die beiden geistigen Werkezeuge des multilateral, kulturbewusst und somit effektiv intrapsychische kulturelle Informationsprozesse wahrnehmenden Interkulturalisten sind. Zieht man eine Analogie zwischen den beiden physischen und den beiden geistigen Armen des Harry Truman Ökonomen und dem des kybernetischen (multiperspektivistischen) Denkens fähigen Interkulturalisten, so kann man sagen, dass die beiden Achsen und Optiken oder Wahrnehmungsstandpunkte der kulturellen Überschneidungssituation im zentralen Nervensystem eigentlich auf natürliche Weise integriert sind. Und diese Integration ist nicht nur eine konkomitante Koexistenz, sondern ein aktiver Prozess naturgegebener Integration und Koordination, mit dem an sich alle Menschen a priori ausgestattet sind.

Insbesondere der ehemalige Chief Executive der Oval Office, sowie auch der Harvard Psychologieprofessor, erkennen im Ich und seiner kollektiven Ausprägung mit seinen kulturellen Nicht-Bewusstheitsprozessen die Ursache für die Art des Verlaufs der Menschheitsgeschichte. Und der Harvardprofessor sieht im Ich und den Bewusstheits- oder Bewusstwerdungsprozessen den Hebel für die Veränderung und die Befreiung von der menschlichen Bedingtheit, dem Damoklesschwert der Menschheit, das der Präsident „persistent curse“ (einen unentrinnbaren Fluch der Menschheitsgeschichte, dem offenbar selbst der mächtigste Politiker der Welt gewissermaßen ausgeliefert zu sein scheint) nennt. Laut Ed Schein sollte die mangelnde Selbst- und Fremdbewusstheit mit der Selbstbewusstheit beginnend verändert und eine Veränderung des Verlaufs der Menschheitsgeschichte bewirkt werden, so könnte man von der geopolitischen Warte des Chief Executives hinzufügen. Die Sonne der Bewusstheit scheint somit ihre Bahn von Osten nach Westen beschrieben zu haben. Wir erinnern uns: Das fernöstliche Hishiryo Konzept unbewegter Weisheit aus dem Land der aufgehenden Sonne, das chinesische Wuwei und das indische Bewusstsein Zeuge, sowie das Vidya Konzept, das griechische Gnothi seauton und das noetische Konzept (aus der die transkulturelle Bewusstheitsdimension inhaltlich und begrifflich mit abgeleitet ist), das Nosce te ipsum der römischen Kultur, das ebenso die Erforderns der Selbstbewusstheit näher bei uns spiegelt: Und schließlich endet die Sonne ihre Bahn im äußersten Westen an der Harvard Executive Management Schmiede: eine 360° planetare Kulturerkenntnis der Bewusstheit und des Bewusstseins als determinierendem Agens menschlicher kultureller und anderer Belange. Alle postulieren eine komplementäre Bewusstseinsdimension, die in Abhängigkeit von der Natur der Bewusstheit nachhaltig konfliktpräventiv und natürlich diversitätsintegrativ wirkt. Aus dieser geistigen Sonnenbahn der Erkenntnis ist die transkulturelle Ebene oder Bewusstheit destilliert.

Bewusstheit. Das Dao der Kultur

Das Dao ist das höchste Prinzip, aus dem alle Phänomene über das Yin-Yang Prinzip hervorgegangen sind. Ein Aspekt allein vermag nicht die Wirklichkeit zu manifestieren. Aber die beiden erzeugen demnach die materiellen, sowie die kulturellen Phänomene und ihre myriadenfachen Wechselwirkungen und Konfigurationen sind alle natürlich in ihrem Ursprung, zu dem sie in Bezug stehen wie die Welle zum Meer, der Strom zur Quelle oder der Strahl zur Sonne, a priori integriert, so man sich dessen bewusst ist. Diese Bewusstheit ist aktives, integratives Agens per se. Interventionen durch den konditionierten kulturrelativen Verstand decken nicht das Gesamtfeld dieses biopolaren natürlichen Prozess der Dynamik der absoluten EINS mit seinen zwei Polen ab, aus denen die Drei, die Vier die Fünf und so fort, die Schöpfung in taoistischen Weltbild, hervorgeht.

Der Rationalismus und die Grenzen der Bewusstheit

Der westliche Rationalismus erkennt in der Regel die Dialektik und das Konfliktpotential, das in dieser bereits durch die dualistische Struktur der menschlichen Neurophysiologie, die in der Psyche ebenso als Dualismus und Dialektik reflektiert wird, vermag aber nicht diese Dualität und Dialektik in einem Prinzip höherer Ordnung aufzulösen. Zumindest die gängige westliche Mainstreampsychologie geht von einem dualistischen psychosomatischen Menschenbild aus und vermag somit die Dialektik nicht in einer übergeordneten Kategorie nachhaltig zu integrieren. Auch mentale Sophistikation und vorzüglicher Intellekt, Rekonziliations- und Synergiekompetenz bleiben weitgehend im Bereich von Neukonfigurationen kultureller Konstellationen, ohne sie in eine nachhaltig natürliche und weniger reversible Ordnung überführen zu können. Dafür ist über die „horizontale Kulturerkenntnis“ hinaus eine „vertikale Kulturerkenntnis“, die auf der nachfolgenden neurophysiologischen Metapher der doppelten funktionell-strukturellen hierarchischen Integration gründet, erforderlich

Neurophysiologie und Psychologie der kulturellen Bewusstheit

Wenn das Bewusstsein erkennt, dass es im Korsett des Mentalbereichs mit seiner Konditionierung operiert und somit weitgehend prognostizierbar ist, weil sowohl die Wahrnehmung als auch die Antizipation der Zukunft vom konditionierten Bewusstseinsinhalt des Gedächtnisspeichers mit seiner kulturellen Konditionierung herrührt, dann kann diese Bewusstheit der Begrenzung durch die Bedingtheit der Bewusstheit die Tür zu einem weiteren Raum aufstoßen. Die Bewusstheit erkennt jenseits des scheinbar ziemlich deterministisch funktionierenden Mentalbereichs, in dem man daher zurecht von mentaler Software spricht, einen weiteren Raum, der weniger und weniger konditioniert ist, bis die Bewusstheit seinen eigenen Ursprung an der Quelle des Bewusstseins, des makellos reinen transzendenten-immanenten Bewusstseins erreicht. Gleich einem Strom hat es als ursprünglich reines, lebendiges Wasser auf dem Weg durch die Zeit und den Raum vielfältigen Umweltunrat mitgenommen, der es nun verunreinigt. Doch gleich einem Storm, der von der reinen Quelle gespeist wird, kann es sich immer wieder erneuern, sobald die Reinheit des Bewusstseins in die Bewusstheit eintritt. Vereinfachend könnte man von einem deterministisch geprägten mentalen Bewusstheitsraum und einem umfassenderen unkonditionierten Bewusstseinsraum sprechen, die kausal in dem Sinne verknüpft sind, dass, wie der Strom aus der Quelle, das konditionierte Bewusstsein mit der limitierten Bewusstheit aus dem einen Bewusstsein hervorgeht. Dieses Bild der Natur findet seine Validierung in der neurophysiologischen Forschung. Das doppelte Prinzip der neurophysiologischen funktionellen Unterordnung und der strukturellen Integration besagt, dass übergeordnete Nervenzentren untergeordnete hierarchisch unterordnen und in eine strukturelle Einheit integrieren, so findet eine permanente hierarchische Integration auf natürliche Weise statt; gewissermaßen ein selbstregulierter Prozess, wenn man die Weisheit der Natur das Ruder in der Bewusstheit eines Bewusstseins höherer Ordnung übernehmen lässt. In Anlehnung an das Werk de Kardiologin Dr. Thérèse Brosse habe ich das Konzept der noetischen-psychosomatischen Struktur gewählt und für kulturelle Zwecke die dritte noetische Ebene für die gegenwärtigen globalen Managementzwecke als transkulturelle Ebene bezeichnet. Ebenso, wie die noetische Ebene, die dritte Ebene der nun dreifältigen, erweiterten ganzheitlichen biologischen Struktur des Menschen die psychosomatische nachhaltig integriert und die mentalen Störungen, die physiologische Störungen wie Tachykardien im Bereich der Kardiologie regulierend und positiv beeinflussen kann, kann die transkulturelle Ebene kulturelle Disharmonien regulierend beeinflussen.

Der kulturelle Autopilot

Der natürliche Selbstregulationsprozess des transkulturellen Bewusstseins integriert und steuert auf natürliche Art und Weise das Kulturelle und die damit einhergehende Interkulturalität mit ihrer Dialektik, die im dualistischen Mentalbereich nicht nachhaltig erlöst und irreversibel in die Einheit der Diversität, aus der letztere wie der Strom aus der Quelle hervorgegangen ist, überführt werden kann. Gleich dem kybernetischen Prinzip in der Aeronautik kann ein Ziel, das dem Bordcomputer bekannt ist erreicht werden. Feedbackprozesse führen das Fluggerät dynamisch auf den Kontext reagierend zur Destination. Der transkulturelle Autopilot arbeitet auch empathisch, dynamisch zum komplexen kulturellen Kontext. Er arbeitet mit dem Kontext oder transzendiert ihn, ebenso wie das Fluggerät intelligent kritische Zonen umsteuert… Er ist per se integrativ, da die metamentale und somit die kulturelle Ebene transzendierende Ebene entsprechend dem auf das Bewusstsein übertragene neurologische Prinzip, per se integrativ ist.

Quantenphysik und kulturelle Bewusstheit

Analog zur quantenphysikalischen Komplementaritätsprinzip Metapher der Welle-Teilchendualität Niels Bohrs kann man das Kulturelle komplementär und ganzheitlicher wahrnehmen, nämlich entweder die Einheit des kulturellen Bewusstseinsstroms nahe der Quelle oder seinen Verlauf stromabwärts im Bereich der Diversifikation des Bewusstseinsstroms mit seinen kulturelle Armen, die jedoch alle über die bewusste Wahrnehmung von der Quelle her eine Einheit bilden. Ihre Diversität ist eine rein zeit-raumrelative Täuschung. Wenn sich das Bewusstsein dieser Täuschung bewusst wird operiert es in der Einheit des Bewusstseins das EINS und integriert ist und somit alle kulturellen Dualitäten, Dialektiken und Diversitäten. Kulturelles Reengineering, Vorwärts- und Rückwärtsengineering höchster Ordnung durch die Positionierung des kulturbewusst beobachtenden Interkulturalisten oder globalen Managers im Auge der kulturellen Herausforderung. Im Auge des kulturellen Orkans kann er sich so im Bewusstsein positionieren, dass er von der kulturellen Dialektik nicht erreicht wird, während er sie von der transkulturellen Ebene her mitregulieren kann. Es ist transformierende kulturelle Leadership.

Ebenso wie der Teilchendetektor Teilchen wahrnimmt, nämlich die Partikularismen der jeweiligen Kulturprofile mit ihren dazugehörigen Verhaltensmustern, nimmt der Wellendetektor die Wellen, also die komplementäre Natur der kulturellen Profile und Verhaltensmuster wahr. Der Wellenaspekt weist auf die Einheit des diversifizierten Bewusstseinsstroms an der Quelle oder auch an seiner Destination, dem ebenso resorbierenden und regenerierenden und alle kulturellen Wellen verschlingenden Ozean hin: Ein Kreislauf der Natur oder der Natur des Bewusstseins, wovon die kulturelle Phase lediglich ein Segment bildet. Sobald der Beobachter, Leader oder Manager, das gesamte Kontinuum wahrnimmt findet eine Transformation im Segment durch die Relativierung über die Kontextualisierung und Rückverbindung mit und die natürliche Re-Integration im Ganzen statt. Das ist die Alchimie der kulturellen Transformation durch die transkulturelle Bewusstheit, die man in physikalischen, physiologischen, psychologischen oder philosophischen Metaphern plausibel erklären kann. Allein, die Umsetzung in die Managementpraxis bedarf der menschlichen Mitwirkung, der Sensibilisierung, Bewusstheits- und diesbezüglichen Wissens-, Erkenntnis- und Kompetenzentwicklung fortgeschrittener Art.

Die Integration des inter(kulturellen) und des transkulturellen Bewusstseinsraums ermöglichen eine kulturelle Alchimie, die durch Hochkulturen und Wissenschaftskulturen diverser Zeiten und Breiten nahegelegt wird. Die Bewusstheit des gesamten kulturellen Bewusstheitsraums und der ihn steuernden Axiomatik ermöglicht einen Quantensprung der Kulturerkenntnis und des globalisierten Kulturmanagements im dritten Millennium. Die multifaktorierte und multidimensionale Komplexität der Geopolitik mit immer mehr Akteuren und die die Weltwirtschaft in der es immer mehr Prozesse, Systeme, Ressourcen, Wissen, Produkte und Regionen, internationale strategische Allianzen und nicht zuletzt kulturelle Diversität möglichst synergetisch zu integrieren gilt.

Im transkulturellen Bewusstheitsraum konvergiert die myriadenfache Diversität und Komplexität gleich den Speichen des Rades in der Nabe oder der reisende Strom in der Quelle – oder auch im Meer des Bewusstseins. Mag das Rad der Geschichte und ihrer Prozesse sich noch so schnell drehen und Staub aufwirbeln, die Bewusstheit an der Nabe ist unbewegte Weisheit höherer Ordnung, die die Diversität zusammenhält und die zentrifugalen Kräfte durch ihre komplementäre zentripetale Natur ausbalanciert.

Der metaphorische quantenkulturelle Effekt.

Die metaphorische quantenkulturelle Axiomatik

Ebenso wie die Quantenphysik die Eroberung des Weltraums ermöglicht hat, ermöglicht die „Quantenkultur“ die Beherrschung des Welt-Kulturen-Raums. Dieses Dictum scheint mir zutreffend.

1. Die subjektive Integration des inter-transkulturellen Bewusstseinsfeldes integriert das kulturelle Umfeld.
2. Die Spaltung des inter-transkulturellen Bewusstseinsfeldes spaltet das kulturelle Umfeld.

So könnte das „quantenkulturelle Prinzip“ in zwei Sätzen konzis formuliert werden.

Das Gewahrwerden des integralen inter-transkulturellen Bewusstseinsraums führt zur Entfaltung der transkulturellen Intelligenz. Sie beinhaltet das bereits in der Ontogenese und der Phylogenese teleologisch angelegte Potential der fortwährenden Ausdifferenzierung und Integration der Evolution der Schöpfung, deren krönender Gipfel der Mensch ist. Diese Diversifikation-Integration ist auch im Bewusstsein zugegen. Doch Tribalismus und Nationalismus, Ethnozentrismus und Parochialismus haben das Gesamtfeld im Wege der vermeintlichen Optimierung der Lebenschancen verdunkelt. Diese progressive Verdunkelung und Einschränkung des inter-transkulturellen gesamten Bewusstseinsfeldes wird in unserer Ära aber dermaßen kontraproduktiv, dass die Menschheit nur durch die Reintegration des abgespalteten Bewusstseinsraums befreit werden kann. Dogmatismus in diesem Bereich sollte aber Anathema sein.

Diese Integration ist Aktion, diese Erkenntnis ist wirksames Handeln höherer Ordnung, da sie, im inter-transkulturellen Kontinuum des Bewusstseins des Einheitsfeldes, das erstere interkulturelle oder insbesondere das letztere transkulturelle nicht abspaltet und diese Abspaltung in das globale kulturelle Umfeld als Konflikt externalisiert, sondern vielmehr die immanent integrativen Eigenschaften des die kulturelle Konditionierung transzendierenden Bewusstseins externalisiert. In diesem Sinne könnte man durchaus ohne wissenschaftliche Anmaßung von einem metaphorischen quantenkulturellen Effekt sprechen. Denn, die Positionierung im Bewusstseinsfeld induziert identische Wellen, die sich gleich den Wellen des Ozeans im Einheitsfeld des Ozeans des Gesamtbewusstseins verstärken und fortpflanzen. In der Zeit werden sie die Felsen der durch unablässige Konditionierung herbeigeführten Verdunkelung durch Reduktion des Bewusstseinsfeldes abtragen. Eine Universalzivilisation des Menschen wird sich im Ozean des einen Bewusstseins etablieren, in dem Wellen integrierter kultureller Einzigartigkeit und Ausdifferenzierung vermittels der natürlichen Diversifizierungs-Integrationslogik der Phylogenese ihre Vollendung finden. Differenzierung und Integration werden sich, gleich Wellen und Ozean, als unabdingbar interdependente Prämissen der Höherentwicklung erkennen und ihr entgegenstreben. Die Integration des Gesamtfeldes ist die Voraussetzung für die Gestalt der Metapher der Doppelhelix, einer stetig fortschreitenden Evolution, i. e. konfliktfreier Ausdifferenzierung unter Wahrung der Einheit.

Die Einheit des makellosen Bewusstseins - die Quelle des Geistes - ist, bevor sie durch persönliche und kulturelle Gruppenidentifikationen bedingt verdunkelt wird, per se integrativ. Spaltung des Einheitsfeldes und Abspaltung erzeugen interne und durch die intern-externe Vernetzung im Bewusstsein ein intern-externes Konfliktkontinuum, das nur durch die Integration des Subjekts nachhaltig reversibel wird. Durch die rechte Positionierung des kulturellen Subjekts im inter-transkulturellen Bewusstseinsraum wird das intrapsychische Prozessmanagement anlässlich des kulturellen Interfacing positiv gestaltet.

Die inter-transkulturelle Bewusstheitsintegration als Refugium

Wenn das Bewusstsein sich von den Fesseln der sozialen Konditionierung löst, tritt es in einen weiten Raum ein, einen Raum, in dem alles Potentialität ist und von dem die psychischen Aktivitäten ausgehen und durch den sie bedingt sind. Dieser Raum ist transzendent und immanent. Er transzendiert die psychologische Architektur und manifestiert sie.

Das Inter- und Transkulturelle kann als ein energetischer Dynamismus mit den Polen Potentialisierung und Aktualisierung verstanden werden. Es kann mit einer Leinwand vor der Projektion von Szenarien verglichen werden. Es ist nicht Bewusstsein von, sondern Bewusstsein pur, wie es südasiatische Weisheitslehren formuliert haben. In dem Maße, wie es sich involviert, treten die Phänomene in Erscheinung. Folgt der Interkulturalist seinem Bewusstseinsstrom stromaufwärts, der Quelle entgegen, so löst er sich von dem kulturellen Korsett, das ihm Stütze verleiht, aber auch Einengung erzeugt. Auf diesem Weg kann er sich von allen seinen Programmierungen lösen und den denkbar höchsten Grad menschlicher Freiheit erlangen; sein ureigenes Geburtsrecht der Freiheit wiedergewinnen, das unkäuflich und unveräußerlich ist.

In diesem Raum der Stille und Freiheit begegnet der Mensch leichter der Quelle seines Seins, an der er sich speisen kann, ohne seine ganz normale Menschlichkeit einzubüßen. Diese menschliche Grenze braucht er ebenso, wie die Erkenntnis des weiteren Raumes. Es handelt sich nicht um eine maßlose Entgrenzung und einen Verlust der irdisch zeit-räumlichen Verankerung im Hier und Jetzt, eine geistig-physische Vermassung, Vermischung und Vermengung. Nein!

Die christliche Zivilisation ist hier beispielhaft im Kreuz: eine stärkere Verankerung als die durch Christus am Kreuz, festgenagelt an den horizontal-vertikalen zeiträumlichen Achsen des Seins, eine Positionierung, die an Kopf (Dornenkrone) Herz, Händen und Füßen durchbohrt, im Blut und Leiden besiegelt ist, ist unvorstellbar. Diese zentrifugale-zentripetale Balance ist offensichtlich erforderlich für die rechte Ortung des Menschen, der von Blaise Pascal als ein Wesen der Mitte beschrieben wurde.

Asiatische Philosophien, die zur Verneinung der Welt oder zur Entgrenzung neigen, finden hier eine Korrektur in Einklang mit unseren heutigen Zivilisations-erfordernissen.

Fahren wir fort nach dieser Mahnung! An der Quelle des Seins jenseits der Konditionierung und des Alltagsstresses schöpfend erkennt der Mensch mehr und mehr den Ursprung der Quelle jenseits des Stroms und des Bewusstseins - den Schöpfer. Im heiligen Hain, an der Quelle und am Begegnungsort mit dem Schöpfer, dessen Ebenbild er ist, kann er die Integration der inter-transkulturellen Bewusstseinsräume im Sinne des Schöpfers in Kontemplation und Erweiterung eschatologischer Erkenntnis vollenden.

Diese führt über das unpersönliche Bewusstseinsparadigma hinaus - zu einem persönlichen Gott der Christlichen Zivilisation. Der Schöpfer hat dem Menschen durch die Freiheit des Bewusstseins das Potential gegeben, vielfältige Realitäten auf verschiedenen Ebenen zu manifestieren.

Kulturelle Bewusstheit und Universalkultur

Dem Menschen ist eine universelle Kultur in die Wiege gelegt, eine universelle kulturelle Lingua Franca. Um die myriadenfache Diversität zu integrieren ist die Rückbesinnung auf diese menschliche Anlage erforderlich. Sie ist frei verfügbar und erfordert keine akademische Sophistikation. Alle Menschen können im Geist dieser biologischen Ausstattung barrierefrei kommunizieren. Sie verstehen sich jenseits der Worte. Ihre individuellen kulturellen Sprachen werden in der einen Universalsprache zusammengefasst. Sie ist direkt, ohne semiotische Verzerrung durch kulturelle und persönliche Interpretationsbarrieren. Vielleicht ist eine Form der kulturellen und persönlichen Nichtanmaßung – das transkulturelle Paradigma? - die Bedingung, um den „Babyloneffekt“ der Sprachenverwirrung infolge menschlicher Anmaßung umzukehren.

360 Grad Kulturbewusstheit

Um den Erfordernissen einer multilateralen kulturellen Begegnung gerecht zu werden ist eine 360° kulturelle Bewusstheit erforderlich. Das heißt, dass zusätzlich zur kulturellen Selbstbewusstheit die kulturelle Fremdbewusstheit im Sinne der Bewusstheit der kulturellen Wahrnehmungsfilter aller Beteiligter, aller Mitglieder eines multikulturellen Teams beispielsweise, erforderlich ist. Die Fähigkeit, alle kulturellen Wahrnehmungsfilter der Teammitglieder im Bewusstsein präsent zu haben wird von Trompenaars und Hampden als kybernetisches Denken bezeichnet und als Inbegriff der interkulturellen/transkulturellen Kompetenz betrachtet. Dies erfordert natürlich über die Erkenntnis hinaus, dass der Akt der Wahrnehmung an sich kulturbedingt ist, auch ein Maß an kulturellem Wissen über die kulturellen Wertesysteme und die dadurch bedingten Verhaltensmuster der jeweiligen Teammitglieder. Die Fähigkeit mehrerer Perspektiven geistig gleichzeitig gewahr zu sein und dennoch funktionsfähig zu bleiben gilt als Kennzeichen vorzüglicher Intelligenz.

Das interkulturelle Bewusstheitsprozessmanagement

Man könne horizontales und vertikales kulturelles Bewusstheitsmanagement unterscheiden: Einerseits die scheinbar inkompatiblen, aber bei entsprechender Synergiebewusstheit und Synergiekompetenz komplementären Kulturprofile von Kulturgruppen diverser Skalierung vom individuellen über diverse Gruppenkulturen bis hin zur Nationalkultur und darüber hinaus, die im Gedächtnis der Akteure wahrnehmungs-, verhaltens- und antizipationsdeterminierend gespeichert und durch die kulturelle Dialektik gekennzeichnet sind, sowie auch über die bereits thematisierten neurophysiologischen/psychologischen Gesetzmäßigkeiten integrativ gesteuert werden können. Dieses Bewusstseinsmanagement erfordert die Bewusstheit des integrativen inter-transkulturellen Bewusstheitsraums mit seiner Integrationsdynamik diverser kultureller Profile. Es ist eine ultimative globale Managementressource, die potentiell, gewissermaßen teleologisch, in der Phylogenese zur Aktualisierung in unserer Ära vorgesehen zu sein scheint. Der Same enthält die Potentialität des gesamten Baumes, seine Diversifizierungs- und Integrationsdynamik. Das trifft auch auf den Baum des Menschengeschlechtes zu. Die Natur und die Natur des Bewusstseins folgen scheinbar einer Schöpfungsdynamik, die geistiger Art ist und sich mannigfach manifestiert.

Andererseits kann man innerhalb dieses erweiterten kulturellen Bewusstheitsraum eines ganzheitlicheren Bewusstseinsfeldes auch noch Phasen intrapsychischen Prozessmanagements der kulturellen Wahrnehmung anlässlich des kulturellen Interfacings unterscheiden. Sie sind vorwiegend, gleich den Kulturprofilen, im mentalen Speicher wahrnehmungs- und handlungsdeterminierend auf der interkulturellen Bewusstheitsebene lokalisiert. Die psychologische Kartierung der Sequenzen der kulturellen Wahrnehmung in Aktion innerhalb des individualpsychischen, interkulturellen Bewusstheitsraums habe ich in Teil 4 Kompetenzen, in einem Multimodell integriert.

Doch diese intrapsychischen kulturellen Informationsverarbeitungsprozesse können wiederum in der Erkenntnis des erweiterten, ganzheitlichen und komplementären inter-transkulturellen Bewusstheitsraums, insbesondere der transkulturellen Bewusstheitspotentialität, ebenso wie die vorerwähnten Kulturprofile über das von der Neurophysiologie abgeleitete Prinzip der Steuerung durch Subordination und Integration vorteilhaft in die höhere, integrative transkulturelle Bewusstheitsebene eingebettet werden und somit die neurophysiologische Erfordernis der doppelten strukturell-funktionellen hierarchischen Integration erfüllen. Kann dieses biologische Prinzip nicht greifen, so entsteht ein neurophysiologisch/psychologisch bedingter Kulturkonflikt.

Damit kann zusätzlich zum sequenziell differenziertem Schritt für Schritt interkulturellen Kommunikationsprozessmanagement auf der interkulturellen Ebene die natürlich integrative transkulturelle Ebene, sowie die damit einhergehende spontane transkulturelle Kybernetik mit ihrer eigenen, die Analyse transzendierenden transkulturellen Intelligenz aktiviert werden. Es handelt sich jeweils um zwei Ebenen der kulturellen Bewusstheit, wobei die höhere in Einklang mit der menschlichen Neurophysiologie die untergeordnete strukturell und funktionell integriert. Dieser möglicherweise von der Evolution von Anbeginn teleologisch vorgesehene Vorzug der menschlichen Konstitution, der in unserer Ära aufgrund gesteigerter Diversitätsherausforderungen und aufgrund des in ihm inhärenten Potentials integralen Kulturmanagements über ein erweitertes Kulturbewusstsein an die Tür des menschlichen Bewusstseins klopft, scheint nun immer mehr in das Bewusstsein kultureller Akteure zu treten und eine umfassendere, biologisch basierte und wissenschaftlich fundierte Kulturbewusstheit sich abzuzeichnen.

Teil II Das kulturelle Wissen

Die Systematisierung der interkulturellen Forschung

In der zweiten Phase, dem kulturellen Wissen, des dreiphasigen interkulturellen Managemententwicklungsmodells gilt es die maßgeblichen interkulturellen Wertemodelle chronologisch zu erfassen und sie in einen erkenntnistheoretischen Gesamtzusammenhang einzuordnen. Es wird Bezug genommen auf den globalen Transkulturellen Profiler für die integrative Systematisierung der inneren-äußeren globalen Komplexität und multidimensionalen Diversität, der in Teil III dieser Studie dargestellt ist.

C. Kluckhohn & F. L. Strodtbeck (1961)

Lane und di Stefano Managementtabellen

Das 5-dimensionale Kulturmodell von C. Kluckhohn und F. Strodtbeck und die Managementtabellen von Lane und di Stefano, basierend auf einer Zusammenfassung von Nigel Ewington, WorldWork Ltd London, umfassen folgende Dimensionen und ihre Auswirkung auf das internationale Management:

Die Dimension 1: Die Beziehung des Menschen zur Natur

Unterwerfung, Harmonie und Beherrschung der Natur bedingen in dieser Reihenfolge zurückhaltende, maßvolle und anspruchsvolle Zielsetzung im Management, sowie Vordeterminiertheit und Istzahlen-basierte, sowie Nutzen-orientierte Budgetsysteme.

Die Dimension 2: Die Zeitorientierung

Vergangenheits-, Gegenwart- und Zukunftsorientierung bedingen i. d. Reihenfolge die Vergangenheitsdeterminierung, Kurzfristigkeit und Langfristigkeit im Bereich der Planung, sowie Präzedenz-, aktuelle Wirkung- und erwartete Wirkung-basierte Entscheidungskriterien.

Die Dimension 3: Die Einschätzung der menschlichen Natur

Die Annahme, dass der Mensch böse oder gemischt gut und böse oder aber gut ist, bedingt i. dieser Reihenfolge einen autokratischen oder konsultativen oder partizipativen Managementstil, sowie Misstrauen-, Erfahrung- und Information- basierte Kontrollsysteme.

Die Dimension 4: Die Aktivitätsorientierung

Die kulturelle Seins-, Kontroll- und Handlungsorientierung ist in dieser Reihenfolge in emotionalen, rationalen und pragmatischen Entscheidungskriterien widergespiegelt, während die Entlohnungssysteme i. ders. Reihenfolge Gefühls-, Logik- und Ergebnis-basiert sind.

Die Dimension 5: Die zwischenmenschlichen Beziehungen

Hierarchisch-, Gruppen- und individualistisch-orientierte Gesellschafskulturen bevorzugen in dieser Reihenfolge vertikale und horizontale Differenzierung, sowie flexiblen Umgang mit Strukturen im Bereich der Organisationsstrukturen, sowie formalisierte, normative, und informelle Teamarbeit.

Landeskulturelle Rankings für diese kulturelle Problemlösungen universeller menschlicher Herausforderungen können über das folgende Kulturmodell Hofstedes in Erfahrung gebracht werden, da die Zeitorientierung beispielsweise mit der Langzeitorientierung, die Aktivitätsorientierung mit der Maskulinitätsdimension und die mitmenschliche Beziehung mit Hofstedes Machtdistanzdimension in Verbindung gebracht werden können, sowie auch über das übernächste Kulturmodell Trompenaars' und Hampden-Turners, also auf indirektem Weg, denn schließlich thematisieren ja alle Kulturmodelle oder etwas spezifischer, alle kulturellen Wertemodelle, die kontextadäquate Reaktion auf die Bedingungen des Daseins. Dadurch lassen sich die moderneren der verschiedenen, mittlerweile an die zweihundert Kulturdefinitionen subsumieren, deren erste interessanter Weise von dem Briten Tyler zur Zeit des preußisch-französischen Krieges 1871 formuliert wurde. Das kommt nicht von ungefähr, denn die drei Länder Deutschland, England und Frankreich standen bis zum Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Gemeinschaft ein Jahrhundert lang im Rampenlicht der großen kulturellen Konflikte der Welt, Kulturkonflikte im weiteren Sinn, die möglicherweise zwischen fünfzig und hundert Millionen Menschenleben forderten. Das menschliche Bewusstsein hat damals begonnen, sich der Kulturvariablen bewusst zu werden, konnte sie aber mit seinen kulturell vorherrschenden mentalen Prozessen nicht nachhaltig lösen. Im Gegenteil, die Kulturkonflikte mussten erst ihren Klimax der Weltkriege erreichen, bis diese Phase heute eigentlich durch eine erweiterte kulturelle Erkenntnis abgelöst werden kann und sollte.

Dieses Buch ist diesem Übergang gewidmet, sowie dem damit einhergehenden Übergang vom inter- zum transkulturellen Paradigma, das im Wege der Bewusstseinsentwicklung oder besser der Bewusstheitsentwicklung in Bezug auf die Logik des Bewusstseins per se, eine tragende Rolle im erforderlichen weltweiten Wandel im Bereich des Kulturerkenntnis spielt. Bewusstseinserkenntnis und kulturelle Bewusstheitserkenntnis gehören zusammen.

Nun wenden wir uns dem Beginn der modernen, statistischen interkulturellen Forschung zu, die mit Hofstede beginnt und mit der, sowie auch mit der nachfolgenden, jeder Interkulturalist vertraut seins sollte. Hier wird sie lediglich Revue passiert, um sie in eine umfassendere Kulturerkenntnis zu integrieren. Die Werke der erwähnten Forscher, die wir nur angemessen und unter Wahrung ihres geistigen Urheberrechtes, repräsentieren möchten, sollten für eine vertiefte Auseinandersetzung und eine kritische Bewertung herangezogen werden. Hier steht die Integration des kulturellen Wissens und der Forschung in eine umfassendere Kulturerkenntnis und Kulturbewusstheit im Hinblick auf ein souveräneres Kulturbewusstsein im Mittelpunkt. Da das Bewusstsein in der Gestalt der kulturellen Bewusstheit hier eine Schlüsselrolle spielt, möchte ich Teile des Kapitels Bewusstseinsarchitektur und Interkulturelle Forschung aus „Globales Management unter kulturellem Blickwinkel“ einfügen, da es die maßgeblichen Kulturmodelle vorstellt und sie dann in einen erkenntnistheoretischen Gesamtzusammenhang

einordnet.

BEWUSSTSEINSARCHITEKTUR UND INTERKULTURELLE FORSCHUNG

Kulturmodelle

1. Determinismus (achtziger Jahre)
2. Indeterminismus (neunziger Jahre…)
3. Probabilismus (drittes Jahrtausend)

Dieses bilinguale Kapitel, das eine Integration des kulturell-sprachlichen Perspektivenwechsels erfordert, wird einerseits die wesentlichen Kulturmodelle kurz darstellen, die der Interkulturalist und insbesondere der globale Manager bereits kennen sollte, den Bezug der Modelle untereinander herstellen, sowie diese interkulturelle Logik in die umfassendere Logik einer ganzheitlichen Bewusstseinsarchitektur in der Gestalt des transkulturellen Profilers in Teil III einbetten, mit anderen Worten, den interkulturellen Managementansatz in einen emergenten transkulturellen integrieren. Dieser erweiterte theoretische und praktisch wirksame Bezugsrahmen ist wissenschaftlich fundiert und effektiv.

Das Ziel dieser Erörterung besteht weniger in der Darstellung, Deutung und Anwendung des Bekannten, sondern vielmehr in deren Integration in einem zukunftsorientierten leistungsfähigeren, den kulturellen Herausforderungen des dritten Jahrtausends angemessen optimierten interkulturellen Paradigmas, das hier als noetisch, transkulturell oder quantisch bezeichnet wird. Doch jeder interkulturelle Forscher, so meine ich, schuldet den Pionieren der interkulturellen Forschung den wissenschaftlichen und menschlichen Respekt, ihre Arbeit angemessen zu repräsentieren. Andere haben das Recht und sogar die Pflicht deren Werk im Lichte wissenschaftlicher Paradigmenwechsel im Sinne einer Verpflichtung der Menschheit insgesamt gegenüber fortzusetzen, denn das globale Management bezieht sich nicht nur auf die globale Wirtschaft und deren Erfordernisse, sondern auf alle Bereiche des Lebens auf der Erde, die nun allesamt eine globale Dimension haben, nicht zuletzt auch die Überlebensfrage des Menschen schlechthin. Deshalb ist nicht nur eine interkulturelle Standortbestimmung der Akteure, sondern auch eine Standortbestimmung der interkulturellen Forschung vonnöten um sie im Lichte der globalen Erfordernisse voranzutreiben.

Ich möchte aber gleich darauf hinweisen, dass die drei Generationen der interkulturellen Forschung keine fixen Kategorien, sondern dass die Übergänge fließend sind.

Geert Hofstede (1980)

Kultur wird hier als mentale Software oder als kollektive mentale Programmierung definiert, die Kulturgruppen voneinander unterscheidet. Diese Forschung ist insofern deterministisch, als dass jeder erforschten nationalen Gruppe statistisch basierte, fixe landeskulturelle Werte zugeordnet werden. Doch Hofstede räumt ein, dass unser Denken und Verhalten desweitern über die determinierende nationalkulturelle Ebene hinaus von weiteren kulturellen Ebenen, vergleichbar mit dem Individualkultur Profil der Ebene D6 des transkulturellen Profilers, bestimmt wird und er fügt auch hinzu, dass es sich bei der mentalen Programmierung um eine Vorprogrammierung handle, wobei das Individuum noch eine Marge der Mit- und Ausgestaltungsfreiheit besäße. Die fixen landeskulturellen Positionen geben dem Modell dennoch eine statische Prägung; daher dessen deterministische Orientierung.

Die vier (und schließlich fünf) Kulturdimensionen Hofstedes wurden am konzisesten von den britischen Managementwissenschaftlern Hickson and Pugh definiert:

1. Machtdistanz als die Art und Weise, wie die Menschen einer Kultur Autorität managen.
2. Individualismus-Kollektivismus als die Art, in der Menschen Beziehungen managen.
3. Unsicherheitsvermeidung als die Art, in der Menschen ihr Sicherheitsbedürfnis managen.
4. Maskulinität als die Art, in der Menschen sich selbst managen.
5. Langzeitorientierung vs. Kurzzeitorientierung als die Art, in der Menschen die Zeit managen.

Nun haben wir das Aggregat-Kulturmodell Hofstedes in wenigen Zeilen resümiert. Es ist im Transkulturellen Profiler Modell auf der Ebene des Nationalkulturprofils D7, 1-5, S. 8 angesiedelt. - Diese geistig-kulturelle Landkarte sollte man von nun an immer als Wegbegleitung, bildlich gesprochen, einsichtsbereit zur Ortung verfügbar haben. - Nun harrt nur noch seine Übersetzung in die diversen Sphären des gesellschaftlichen und organisationalen Lebens anhand der dafür nachfolgend ebenso prägnant subsumierten landeskulturellen Indices.

Weiterhin hat Hofstede die Unterscheidung von Werten und Praktiken und deren Zuordnung zu National- und Organisationskulturen im Zwiebelmodell veranschaulicht, deren Grad der Reversibilität, sowie deren Erwerbszeitraum erforscht, sowie die von ihm erforschten Kulturen inbezug auf managementrelevante Charakteristika kartiert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: G. Hofstede, Cultures and Organizations, Software of the Mind and Bartlett, Ghoshal, Birkinshaw, The Transnational, 2003

Fons Trompenaars und Charles Hampden-Turner (1997)

Das Kulturmodell des britisch-niederländischen interkulturellen Forscherduos, das auch als Dilemmadoktoren bezeichnet wird, weil sie eine Dilemmatheorie entwickelt haben, die für die Lösung globaler kultureller Dilemmalösung angewandt werden kann und die später noch im Lichte der Transkulturalität erörtert werden wird.

Die auf Kluckhohn und Strodtbeck zurückgehende Kulturdefinition von THT (kurz für Trompenaars und Hampden-Turner) bezieht sich auf „die Art und Weise, wie eine Gruppe von Menschen Probleme bewältigt und Dilemmata löst.“

Das siebendimensionale Modell, siehe Transcultural Profiler, Ebene D7, 5-12 in Teil III besteht aus folgenden Dimensionen, die ich im Wortlaut der Autoren, zusammen mit der anschließenden Landeskulturenklassifizierung inbezug auf diese sieben Parameter der Kulturanalyse, wiedergeben möchte:

1. Universalism-particularism: seeks to discover one's prime allegiance to rules and und classifications or to the exceptional, unique circumstances and relationships
2. Individualism-communitarianism: measures the extent to which managers see the individual employee and shareholder as paramount, their development, enrichment, and fulfillment; or to what extent the corporation, customers and the wider community should be the beneficiaries of all personal allegiances
3. Specific-diffuse: measures the tendency to analyze, reduce and break down the field of experience or to synthesize, augment, and construct patterns of experience
4. Neutral versus affective: this concern the legitimacy to show emotions while at work
5. Inner-directed - outer-directed: concerns the 'locus of control.' Is it inside each of us, or outside in our environments to which we must adapt?
6. Achieved-ascribed status: refers to whether status is conferred to people on the basis of what they have achieved or because of what they are
7. Sequential-synchronous time: has to do with whether one sees time as passing in a sequence or coming round again and again' (THT 7D-model, source: Trompenaars, Hampden-Turner, Managing People Across Cultures 2005).

Trompenaars – Hampden-Turner Classification of Cultures

Individualistic Communitarian Specific Diffuse

USA Japan USA Japan

UK China UK China

Argentina Indonesia Brazil Indonesia

Mexico Hongkong France Hongkong

Brazil Singapore Belgium Singapore

Spain Venezuela Austria Argentina

Austria France Switzerland Mexico

Belgium Czechoslovakia Venezuela

Italy Germany

Germany

Switzerland

Czechoslovakia

Universalist Particularist Neutral Emotional

USA Japan UK USA

UK China Indonesia China

Brazil Indonesia Hongkong Brazil

France Hongkong Argentina France

Belgium Singapore Mexico Belgium

Italy Argentina Venezuela Italy

Austria Mexico Spain Germany

Germany Venezuela Austria Switzerland

Switzerland Spain Czechoslovakia

Czechoslovakia

Achieved Status Ascribed Status

USA Japan

UK China

Argentina Indonesia

Mexico Hongkong

Spain Singapore

Austria France

Germany Belgium Source: F. Trompenaars/Ch. Hampden-Turner;

Czechoslovakia Italy/Switzerland R. M. Hodgetts and F. Luthans, Intern. Mgmt. 03

Dieses Modell ist ebenso wie das vorhergehende Hofstedesche Modell ein statistisch basiertes Modell zur Unterscheidung von Kulturen, jedoch etwas weniger statisch als das vorausgehende, denn Kulturen können auf den Wertekontinua in beiden Richtungen "entlangtanzen". Während dieselbe Nationalkultur in einem Bereich eine Position auf einem und demselben Kontinuum einnehmen kann, kann sie in einem anderen Bereich eine andere einnehmen. Während man in beiden Modellen von der Annahme ausgeht, dass eine mentale Programmierung vorhanden ist, ist sie im statischeren Hofstedeschen irreversibler, im letzteren THTs ist sie dagegen reversibler und veränderlicher. Daher kann man von einer Progression von einer eher deterministischen zu einer emergenten indeterministischeren Kulturkonzeption sprechen und das fünfdimensionale Kulturmodell Hofstedes dem Determinismus, das siebendimensionale Kulturmodell Trompenaars und Hampden-Turners hingegen dem Übergang vom Determinismus zum Indeterminismus zuordnen. Der Indeterminismus im eigentlichen Sinne zeichnet sich erst in der nächsten Kulturauffassung ab.

Zusammen vollenden die beiden Modelle die Ebene D7, 1-12 des transkulturellen Profilers im Teil III und verkörpern das aus 12 maßgeblichen Parametern für die Differenzierung von Kulturen und die Kulturanalyse bestehende Nationalkulturprofil in Ergänzung des gleichermaßen aus 12 Parametern bestehende Individualkulturprofils der Transkulturellen Profilerebene D6, 1-12. Beide zusammen ermöglichen ein differenzierteres kulturelles Profiling, das durch die Einbettung in die Gesamtarchitektur des Bewusstseins des globalen Managers im globalen Managementkontext vermittels der Integrations- und Steuerungsfunktion der Ebenen D1 bis D5, insbesondere der transkulturellen/noetischen Ebene vorteilhaft kontextualisiert werden kann.

Die virtuose Beherrschung des gesamten Wertekontinuums, bzw. des Wertekontinua Clusters, und dessen Integration ist die Voraussetzung für die Generierung von interkulturellen Synergien und unterstreicht desweiteren, dass Werte keine statische, fixe und unveränderliche Positionen verkörpern, sondern vielmehr Prozesse im Bereich der Mediation von Unterschieden sind.

Unter dem Begriff Dilemma Doktoren ist das britisch-niederländische Kulturgelehrten-Gespann bekannt für die Dilemma Theorie. Nachfolgend möchte ich zeigen, wie auch in diesem Bereich das interkulturelle Paradigma durch das emergente transkulturelle nutzbringend im Hinblick auf umfassende und nachhaltige „360° Synergien“ durch Einbeziehung und Operationalisierung (Ebene D3) der im Transkulturellen Management Modell oder Profiler enthaltenen und die kulturelle Dialektik des Mentalbereichs transzendierenden umfassenderen Logik der diesen Bereich transzendierenden Bewusstseinsdimensionen D1 und D2 mit ihrem strukturell-funktionell integrativen und optimierenden Charakter, erweitert werden kann.

Nun das von mir zu der Veranschaulichung dieser Progression von einem 90° Synergiemodell hin zu einem 360° Synergie entwickelte Modell, das dem ganzheitlichen Menschen mit seinen in der Phylogenese angelegten Potentialen gerecht wird, inklusive Legende. Es sei mir gestattet, das diesbezügliche Kapitel aus Transcultural Management in Englisch einzufügen:

E.T. Hall und Mildred Reed Hall (1990)

E. T. Hall definiert Kultur als Kommunikation. Sein vierdimensionales Modell besteht aus folgenden Dimensionen, die ich in einem ersten Schritt, wie gewöhnlich tabellarisch erfassen und dann in einem nächsten Schritt modellartig korrelieren möchte. Darauf folgen drei weitere praxisrelevante Modelle, nämlich das High-Low Kontext Kontinuum, dann eine Klassifizierung der Kommunikationsmedien nach dem Kriterium ihrer Zugehörigkeit zum kontextarmen oder kontextreichen Kommunikationsstil und schließlich Soziale Beziehungen und Verhaltensregeln in Gesellschaften verschiedener Kontextierung. Die Dimensionen dieses Modells sind im Transkulturellen Management Modell oder Profiler auf der Ebene D 8, 1-4, Kommunikationsprofil angesiedelt.

1. Kommunikationsstil: kontextarm vs. kontextreich; alternativ text- vs. kontextfokussiert
2. Zeitauffassung: monochron vs. polychron
3. Raumauffassung: offen vs. geschlossen
4. Informationsfluss: freier Fluss vs. kontrollierter

E.T. Hall’s 4-D Model

D1 D2 D3 D4

Communication Style Temporal Conception Space Conception Information Flow

H igh C ontext (focus on text) Polychronic (synchronous) Open Space (open Free flow (are informed)

office system)

L ow C ontext (f. on context) Monochronic (sequential) Closed Space (individual Controlled flow (have to

office system) be informed

Space conception: LC: stronger sense of territoriality/personal space; HC: weaker sense of territoriality/more flexible personal space conception

(Open office system, officeless open system or “open system” (Japan) vs. Individual system in US/France)

Basierend auf N. Ewington, TCO and Univ. of Cambridge 2004

Das High Context – Low Context Continuum

HIGH CONTEXT CULTURES

Japan

Arab cultures

Latin America

Italy

England

France

North America

Scandinavia

Germany

Swiss Germany

LOW CONTEXT CULTURES

Kommunikationsmedien Klassifizierung von low = 1 bis high = 8

1. SMS Explizite Information im Wort 2. Email
3. Fax
4. Groupware
5. TAM (Anrufbeantworter)
6. Telefon
7. DVD
8. persönliche Begegnung Implizite Information in der Person

Q uelle: Hodgetts and Luthans, International Management; N. Ewington, WorldWork Ltd. London.

Soziale Beziehungen und Verhaltensregeln in Gesellschaften verschiedener Kontextierung

Einstellungen, kontextarm medium-kontext kontextreich

Werte und ( z. B. USA, (z.B. GB, Frankreich (z.B. Mittlerer Osten,

Verhaltensmuster Schweiz) Spanien) Latein Amerika, Asien)

Kennenlernen schnell mäßig langsam

Beziehungstiefe oberflächlich mäßig tief

Vertrauen i. d. Beziehung gering vertrauensvoll großes Vertrauen

Grenzen individuellen Verhalt. legale Grenzen legale und soziale soziale

Verlassen auf Juristen stark mäßig gering bis gar nicht

Geschäftsbeziehungen distanziert, Soziale/geschäftliche Das Geschäft ist objektiv, Überlappung durch e. Weiterent- beziehungsunabhängig Kontakte/Networking wicklung soz. Beziehungen

Rechenschaftspflichtigkeit für geringste höchste höchste Fehler

Wettbewerb zwischen gefördert unerwünscht antisozial erachtet Individuen

(Quelle: E.T. Hall „How Cultures Collide“, Psychology Today, Juli 1976, S. 67-74)

Das Kommunikationsprofil ergänzt die kulturellen Profile des Individualkulturellen und des Nationalkulturellen Profils. In der Bewusstseinsarchitektur des global Agierenden, dem Transkulturellen Managementmodell im folgenden Teil III der Erörterung, befinden sich alle drei im Bereich des dialektischen Mentalbereichs, was schon an ihrer binären, zweipoligen Gestalt erkennbar ist. Allein der nichtdualistische Bewusstseinsbereich der Ebenen D1 Cosmics (Kosmik), D2 Noetics (Noetik/Transkulturalität) und D3 Operationalization (Operationalisierung) können die Dialektik der Wertekontinua, sowie die Dualität des Mentalbereichs insgesamt, dem diese drei zuzuordnen sind, nachhaltig integrieren und managen. Auf dem Kontinuum der interkulturellen Paradigmenprogression dürfte es wohl der deterministisch/indeterministischen Stufe angehören, da einerseits intrakulturelle Unterschiede einräumt werden und da Kommunikationsstile durch Übung und Lernen leichter veränderlich sind als Werte.

[...]

Final del extracto de 281 páginas

Detalles

Título
Das Management des globalen Managements - Managing Global Management
Curso
Interkulturelles Management
Autor
Año
2011
Páginas
281
No. de catálogo
V176539
ISBN (Ebook)
9783640979844
ISBN (Libro)
9783640979943
Tamaño de fichero
3860 KB
Idioma
Alemán
Notas
mit englischen Komponenten
Palabras clave
international diversity management, multicultural management, cross-cultural management, training, education, consulting, internationales, globales, internationales Diversitätsmanagement, gestion interculturelle, gestion transculturelle, mondialisation, management interculturel, gestión intercultural, gestión transcultural, interculturalidad
Citar trabajo
D.E.A./UNIV. PARIS I Gebhard Deissler (Autor), 2011, Das Management des globalen Managements - Managing Global Management, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176539

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Título: Das Management des globalen Managements - Managing Global Management



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