Gegenstand dieser Abhandlung ist die Politische Sozialisation, die jedoch nicht als losgelöster, isolierter Part gesehen wird, sondern gerade durch ihre Verknüpfung zu den verschiedensten Teilbereichen des politischen und sozialen Lebens ihre Bedeutung für die Politikwissenschaft erhält.
Ausgehend von der Politischen Psychologie soll zunächst eine grobe Einordnung der Sozialisation erfolgen, um danach auf die unterschiedlichen Einzelaspekte - wie z.B. Inhalte oder Agenturen - der Politischen Sozialisation einzugehen; wobei allerdings auch immer ein Querbezug zu Hilfswissenschaften bzw. Teildisziplinen hergestellt werden soll.
Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist der soziobiologisch fundierte Aufsatz Wolfgang Tönnesmanns "Group Identification and Political Socialisation", der über eine alleinige soziale Funktion bzw. eine alleinige soziale Basis von Gruppenidentifikation und peer groups hinausgeht und andere Dimensionen der Politischen Sozialisation aufzeigt.
Berücksichtigt werden sollen auch die unterschiedlichen Ansätze in der Darstellung, Erklärung und Beurteilung von Politischer Sozialisation, wie z.B. die verstärkte Betonung der ersten Lernjahre (Primär- bzw. Primacyprinzip) oder der Ansatzpunkt der individuellen bzw. systembedingten Politischen Sozialisation.
Inhaltsverzeichnis
- I. Vorbemerkungen
- II. Politische Psychologie
- III. Sozialisation
- IV. Politische Sozialisation
- 1. Die unterschiedlichen Ansätze und Lernmodelle
- 2. Inhalte, Einflüsse und Rahmenbedingungen
- 3. Die Sozialisationsagenturen
- 3.1 Die Familie
- 3.2 Die Schule
- 3.3 Die peer group
- 3.4 Die Massenmedien
- 4. Die Erwachsenensozialisation
- V. Schlußbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Abhandlung beschäftigt sich mit dem Thema der Politischen Sozialisation und ihren vielfältigen Verknüpfungen innerhalb des politischen und sozialen Lebens. Sie beleuchtet die Rolle der Politischen Psychologie in der Erforschung dieses Phänomens und stellt verschiedene Ansätze und Lernmodelle vor, die sich mit den Inhalten, Einflüssen und Rahmenbedingungen der Politischen Sozialisation befassen.
- Die unterschiedlichen Ansätze und Lernmodelle der Politischen Sozialisation
- Die Bedeutung von Sozialisationsagenturen wie Familie, Schule, Peer Groups und Medien
- Die Rolle der Politischen Psychologie in der Erklärung sozialer und politischer Phänomene
- Die Interdependenzen zwischen Individualität und Kollektivität in einer sich ständig verändernden Gesellschaft
- Die Bedeutung der Methodologie der Politischen Psychologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung der Politischen Sozialisation für die Politikwissenschaft hervorhebt und einen Überblick über die zentralen Themen der Abhandlung gibt. Im Anschluss wird die Politische Psychologie als relativ junge Disziplin innerhalb der Politikwissenschaft vorgestellt und ihre Relevanz für das Verständnis sozialer und politischer Phänomene beleuchtet.
Im Hauptteil wird die Politische Sozialisation als Prozess der Vermittlung von politischen Werten, Einstellungen und Verhaltensweisen behandelt. Dabei werden die unterschiedlichen Ansätze und Lernmodelle der Politischen Sozialisation sowie die Rolle verschiedener Sozialisationsagenturen (Familie, Schule, Peer Groups und Medien) analysiert. Zudem werden die Inhalte, Einflüsse und Rahmenbedingungen der Politischen Sozialisation näher beleuchtet.
Schließlich werden die Auswirkungen der sich verändernden (Industrie-)Gesellschaft auf die Politische Sozialisation erörtert. Die Arbeit verdeutlicht die Notwendigkeit interdisziplinärer Ansätze, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Individuum und Gesellschaft zu verstehen.
Schlüsselwörter
Politische Sozialisation, Politische Psychologie, Sozialisation, Sozialisationsagenturen, Familie, Schule, Peer Groups, Massenmedien, Individuum, Gesellschaft, Interdependenzen, Methodologie, Normativ-ontologisch, Empirisch-analytisch, Kritisch-dialektisch.
- Citar trabajo
- Manfred Müller (Autor), 1996, Politische Sozialisation - Stärken und Schwächen der Politischen Sozialisationsforschung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176754