Ein Hauptanliegen der Autoren Horkheimer und Adorno in der „Dialektik der Aufklärung“ war nicht weniger als die Tatsache zu erklären, „warum die Menschheit, anstatt in einen menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt“. Das heißt nicht, dass Aufklärung wegen dieses Unheils von den Autoren verdammt wird. Nein, darin hegen sie eine Dichotomie, die zum einen daraus besteht, dass „die Freiheit in der Gesellschaft vom aufklärenden Denken unabtrennbar ist“ , allerdings „der Keim zu jenem Rückschritt“ bereits enthalten ist. Diesem Enthaltensein des Rückschritts gilt es durch gedankliche Reflexion entgegenzuwirken, wobei die Methode der Reflexion ihrerseits eine typische Methode der Aufklärung ist. Bleibt die Frage, ob hier nicht der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben wird? Die Autoren jedenfalls lassen in ihrer Vorrede erkennen, über dieses im Bilde zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Versuch das Einzelne zu retten
- Das Nichtidentische
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der kritischen Analyse der Herrschaft des Begriffs in der Aufklärung, wie sie von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in ihrer „Dialektik der Aufklärung“ beschrieben wird. Im Fokus steht dabei die Frage, wie das Einzelne und das Nichtidentische vor der Gefahr der begrifflichen Reduktion und Identifizierung bewahrt werden können.
- Kritik der Aufklärung und ihre Begrenztheit
- Herrschaft des Begriffs und Identifizierung
- Das Nichtidentische als Gegenpol zur Begriffsmacht
- Das Einzelne und Besondere in der Philosophie Adornos
- Die Rolle der Sprache und des Denkens in der Rettung des Einzelnen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit skizziert die zentrale These von Horkheimer und Adorno, wonach die Aufklärung, obwohl sie mit der Befreiung des Menschen verbunden ist, gleichzeitig die Gefahr einer neuen Barbarei birgt. Die Aufklärung wird als ein Prozess der Versachlichung und Entfremdung dargestellt, der das Individuum der Herrschaft des Begriffs unterwirft.
Der Versuch das Einzelne zu retten
In diesem Kapitel werden die Ansätze Adornos zur Rettung des Einzelnen und des Nichtidentischen vor der begrifflichen Herrschaft beleuchtet. Adorno kritisiert die Identifizierung als ein Denkmodell, das die Individualität des Einzelnen unterdrückt. Er plädiert für eine „negative Dialektik“, die über den Begriff hinausgeht und sich dem Nichtidentischen zuwendet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie Aufklärung, Herrschaft des Begriffs, Identität, Nichtidentität, Einzelnes, Besondere, negative Dialektik, Versachlichung, Entfremdung, Sprache, Denken und Kunst.
- Quote paper
- Peter Faulstich (Author), 2003, Herrschaft des Begriffs und das Nichtidentische bei Adorno, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17685