Die Motivationsforschung wirft folgende für den Unterricht relevante Fragen auf: „Wie […] kann man Schüler veranlassen, die für das Lernen erforderliche Aktivität zu zeigen? Wie lässt sich erreichen, dass sie dem Unterricht ihre Aufmerksamkeit zuwenden[?] […] Wie lässt sich verhindern, dass Lernende ihre Auseinandersetzung mit schulischen Aufgaben abbrechen, sobald sie Schwierigkeiten damit haben?“ (Mietzel 2007: 344)
Mit Fokus auf den Geschichtsunterricht, soll in dieser Arbeit versucht werden, eine Antwort auf diese Fragen zu finden, um damit die grundlegendere Frage zu klären: Wie kann der Geschichtsunterricht für steigende oder anhaltende Motivation bei den Schülern sorgen?
Der Schwerpunkt soll dabei auf der Betrachtung des Einstiegs liegen.
Diese Arbeit geht nicht von idealtypischen Klassen mit immer fleißigen Schülern aus, sondern versucht realistische und sogar negative Beispiele zu erdenken, um die hier betrachteten Theorien und Ratschläge zu bewerten. Ziel ist es, zu Schlussfolgerungen zu gelangen, die auch dem Geschichtslehrer im schulischen Alltag helfen und dabei auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Theorien aufbauen.
Die Motivation und ihre unterschiedlichen Faktoren für den Unterricht werden als erstes betrachtet sowie einige Modelle und Theorien vorgestellt. Die Erkenntnisse aus der Motivationsforschung werden dann auf die Geschichtsdidaktik übertragen. Vor allem das umfassende Werk von Mietzel (2007), die Forschungen von Heckhausen (1974; 2010) und die Studien zum „Flow-Erleben“ von Csikszentmihalyi (2005) werden hierzu herangezogen.
Das darauffolgende Kapitel beschäftigt sich näher mit den Einstiegen. Das einschlägige Werk von Schneider (2001) nimmt dabei einen zentralen Platz bei der Bearbeitung ein.
Der anschließende Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, Motivation im Unterricht zu erzeugen oder zu steigern und die Voraussetzungen dafür zu schaffen. In diesem Zusammenhang finden die Theorien zur intrinsischen und extrinsischen Motivation, die Bedürfnistheorie nach Maslow und vor allem die Aktivationstheorie ihren Platz. Außerdem soll der Vermutung nachgegangen werden, dass die Motivation des Lehrers in Zusammenhang mit der Motivation der Schüler steht. Die Thematik unterschiedlicher Altersbedingungen wird ebenfalls in diesem Kapitel aufgegriffen.
Die auf diese Weise herausgearbeiteten Ergebnisse werden schließlich noch einmal zusammengefasst und gemeinsam mit der Arbeit kritisch reflektiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Motivation allgemein
- Der Einstieg als zentrale Motivationsphase des Geschichtsunterrichts
- Die Motivation im Geschichtsunterricht
- Die Lehrermotivation
- Die Schülermotivation
- Der Zusammenhang zwischen Lehrerkompetenz und Schülermotivation
- Die Aktivationstheorie im Unterrichtszusammenhang
- Die Kritik am motivierenden Stundeneinstieg
- Die Notwendigkeit und der Nutzen von Geschichte für den Schüler
- Die Motivation als eine Frage des Alters
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Bedeutung der Motivation für den Geschichtsunterricht zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf den Einstieg. Hierfür werden unterschiedliche Motivationstheorien und -modelle aus der Psychologie und der Geschichtsdidaktik beleuchtet, um herauszufinden, wie der Geschichtsunterricht für steigende oder anhaltende Motivation bei den Schülern sorgen kann.
- Die Bedeutung des Einstiegs als zentrales Element für die Motivation im Geschichtsunterricht.
- Die Rolle der Lehrermotivation und ihre Auswirkungen auf die Schülermotivation.
- Verschiedene Ansätze zur Steigerung der Schülermotivation im Geschichtsunterricht, wie beispielsweise die Aktivationstheorie und die intrinsische Motivation.
- Die Notwendigkeit, den Unterricht auf die unterschiedlichen Altersbedingungen und Lernbedürfnisse der Schüler anzupassen.
- Die Herausforderungen der Motivationspsychologie und die Suche nach praktikablen Lösungen für den Unterricht.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Problem der Motivation im Geschichtsunterricht und die zentrale Rolle des Einstiegs dar. Sie zeigt auf, warum die Motivation der Schüler so entscheidend für den Erfolg des Unterrichts ist und warum es an Forschung zu diesem Thema fehlt. Das zweite Kapitel behandelt das Thema Motivation allgemein und stellt verschiedene Definitionen, Modelle und Theorien vor, um einen grundlegenden Rahmen für die spätere Analyse der Motivation im Geschichtsunterricht zu schaffen.
Der dritte Abschnitt konzentriert sich auf den Einstieg als zentrale Phase im Geschichtsunterricht und beleuchtet seine Bedeutung für die Motivation der Schüler. Das Hauptkapitel beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, Motivation im Geschichtsunterricht zu erzeugen oder zu steigern. Hierbei werden unterschiedliche Theorien, wie die intrinsische und extrinsische Motivation sowie die Bedürfnispyramide nach Maslow, betrachtet.
Es werden außerdem die Auswirkungen der Lehrermotivation auf die Schülermotivation beleuchtet und die Notwendigkeit, den Unterricht auf die unterschiedlichen Altersbedingungen der Schüler anzupassen. Schließlich werden die Erkenntnisse aus der Arbeit zusammenfassend dargestellt und kritisch reflektiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Motivation, Geschichtsunterricht, Einstieg, Lehrermotivation, Schülermotivation, Aktivationstheorie, intrinsische Motivation, extrinsische Motivation, Altersbedingungen und Unterrichtsgestaltung.
- Citation du texte
- Jan Seichter (Auteur), 2011, Motivation im Geschichtsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176958