Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Grundlagen des Benchmarking
2.1 Definition und Konzept des Benchmarking
2.2 Ziele des Benchmarking
2.3 Abgrenzung zu andren Begriffen
3. Arten des Benchmarking
3.1 Internes Benchmarking
3.2 Externes Benchmarking
3.3 Produkt-Benchmarking
3.4 Prozess-Benchmarking
4. Der Benchmarking Prozess
4.1 Zielsetzung
4.2 Interne Analyse
4.3 Vergleichsphase
4.4 Maßnahmenentwicklung und Umsetzung
5. Praktische Umsetzung für „Emder Energietage“
6. Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Sun Tse. Zitat 500 v.Chr
Abbildung 2: Die Entwicklung des Benchmarking seit 1979
Abbildung 3: Direkter und indirekter Nutzen des Benchmarking
Abbildung 4: Das Fünf-Phasen-Konzept des prozessorientierten Benchmarking
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Sun Tse. Zitat 500 v.Chr
1. Einleitung
Die Hausarbeit gliedert sich in 6. Abschnitte. Im ersten Abschnitt wird in die Thematik eingeleitet und die Rolle des Benchmarking als Manage- mentinstrument im globalen wirtschaftlichen Wettbewerb beschrieben. In dem zweiten Abschnitt wird das Benchmarking tiefgehend darge- stellt. Um die Ausarbeitung besser zu verstehen wird dabei der Begriff Benchmarking definiert und zu anderen Begriffen abgegrenzt, sowie das Ziel dieses Instrumentes erläutert. Der Abschnitt 3 befasst sich mit den Arten des Benchmarking und ist zusammen mit dem 4. Abschnitt, welcher die Phasen des Benchmarking Prozesses behandelt, der Kern dieser Arbeit. Im 5. Abschnitt erfolgt eine praktische Umsetzung für die Messe „Emder Energietage“. Die Hausarbeit schließt im 6. Abschnitt mit Fazit.
Aufgrund des immer globaler und aggressiver werdenden Wettbewerbs, sind die Unternehmen gezwungen sich schneller an den raschen Wan- del der Technologie, der Produktlebenszyklen und der Prozesse anzu- passen, um erfolgreich am Markt bestehen zu bleiben. Es kann sich kaum noch ein Unternehmen leisten, ihre Konkurrenz zu ignorieren. In den heutigen verschärften Marktbedingungen ist die Suche nach Er- folgspotenzialen ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Benchmarking unter- stützt die zielorientierte Suche nach Methoden zur Erhöhung der Quali- tät der Produkte und Dienstleistungen, sowie zur Optimierung der Ge- schäftsprozesse.1 Gesucht wird aber nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei den anderen. Schon Otto von Bismark sagte: „Nur ein Idiot glaubt, aus eignen Erfahrungen zu lernen. Ich ziehe es vor, aus den Erfahrungen anderer zu lernen, um von vornherein eigene Fehler zu vermeiden.“2 Benchmarking wird also als Suche nach Lösungen, die auf den besten Praktiken basieren und ein Unternehmen zu Bestleis- tungen führen, beschrieben.3
2. Grundlagen des Benchmarking
Zum ersten Mal wurde Benchmarking von dem Kopiergerätehersteller Xerox im Jahr 1979 angewendet. Damals bekam Xerox heraus, dass ein japanischer Wettbewerber Kopiergeräte zu einem Preis anbot, der unter den Herstellungskosten bei Xerox lag. Nachfolgend nahm Xerox einen Vergleich des Herstellungsprozesses mit dem Konkurrenten vor. Daraufhin, auf Grund des Erfolges, etablierte sich Benchmarking in al- len Geschäftsbereichen von Xerox und verbreitete sich schließlich weltweit als ein wichtiges Managementinstrument,4 wie man der folgen- den Abbildung entnehmen kann:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Die Entwicklung des Benchmarking seit 1979.5
2.1 Definition und Konzept des Benchmarking
Der Begriff Benchmarking stellt sich aus den englischen Wörtern „Bench“ und „Mark“ zusammen. „Bench“ bedeutet (Sitz-)Bank oder Werkbank und „Mark“ bedeutet Markierung oder als Verb markieren, anzeichnen oder zensieren. Ursprünglich wurde der Begriff als vorher festgelegte Vermessungsmarkierung, an der etwas gemessen werden soll, verstanden.6 Ein weiterer Begriff in diesem Zusammenhang ist der Benchmark. Dieser wird definiert als Referenzpunkt einer gemessenen Bestleistung.7 Insofern ist er ein Wert, der zu erreichen ist und sowohl qualitativen als auch quantitativen Charakter haben kann.
Benchmarking versteht sich als ein kontinuierlicher Prozess, in dem eigene Produkte und Dienstleistungen, aber auch Prozesse und betriebliche Funktionen mit denen von den als besser identifizierten Vergleichspartnern verglichen und verbessert werden.8
Die Idee dieses Instrumentes besteht darin, dass bereits vorhandene Problemlösungen zur Bewältigung eigener Aufgabenstellungen ver- wendet werden und dementsprechend zeitsparend sowie kostengünstig eigene Position verbessert werden kann.9 Desweiteren sollen die bes- ten Unternehmen kontinuierlich auf deren Erfolgsfaktoren untersucht werden, um eigene Problemfelder zu entdecken, die vorher aus wel- chen auch immer Gründen dem Unternehmen nicht ersichtlich waren.10
Abbildung 3 zeigt den direkten und indirekten Nutzen des Benchmarking.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Direkter und indirekter Nutzen des Benchmarking11
2.2 Ziele des Benchmarking
Gelegentlich mal über den Tellerrand schauen, was der Wettbewerber tut, reicht lange nicht aus, um Potenziale zu erkennen und sie nutzbar zu machen. Erst der gezielte Vergleich macht das möglich.12 Mit Hilfe von Benchmarking kommen frische Ideen von außen und es werden neue Erkenntnisse aus der Welt der besten gewonnen.
Dieses Instrument wird mit dem Ziel eingesetzt, eigene Wettbewerbs- position zu verbessern oder sogar Branchenbester zu werden. Dies wird erreicht durch Erhöhung der Kundenzufriedenheit mittels Quali- tätssteigerungen und kürzeren Durchlaufzeiten. Des Weiteren wird durch Kostenreduktion, Optimierung der Abläufe und Profitsteigerung der Wertbeitrag des Unternehmens gesteigert. Außerdem können neue Innovationen überprüft werden.13
Dabei spielt Etikette und Ethik eine wichtige Rolle. Denn Benchmarking ist keine heimliche Handlung, sonder ein partnerschaftliches Ver- gleichsverfahren. Für einen reibungslosen Verlauf des Benchmarking- Projektes sind Offenheit gegenüber den Benchmarking Teilnehmern und gegenseitiges Vertrauen entscheidende Erfolgsfaktoren. So hat International Benchmarking Clearinghouse (IBC) des American Produc- tivity & Quality Center (APQC) den sogenannten „Code of Conduct“ entwickelt. Dieser Benchmarking-Verhaltenskodex beinhaltet folgende Prinzipien:14
1. Prinzip der Rechtsmäßigkeit
2. Austauschprinzip
3. Vertrauensprinzip
4. Nutzungsprinzip
5. Prinzip des unmittelbaren Kontakts
6. Prinzip des Kontakts zu Dritten
7. Vorbereitungsprinzip
8. Vollständigkeitsprinzip
9. Handlungs- und Verständnisprinzip
2.3 Abgrenzung zu andren Begriffen
Neben Benchmarking gibt es weitere Managementinstrumente, die zur Verbesserung bestimmter Unternehmensaktivitäten eingesetzt werden. Hier wird auf Betriebsvergleich, Top Quality Management und Wettbewerbsvergleich eingegangen.
Betriebsvergleich und Benchmarking sind nicht identische Instrumente. Es gibt zwar einige Zusammenhänge, aber auch genau so viele Unter- schiede. Der wesentliche Zusammenhang besteht darin, dass bei bei- den Instrumenten ein Vergleich durchgeführt wird. Die grundlegenden Unterschiede sind, dass beim Benchmarking neben monetären Größen auch nichtmonetäre berücksichtigt werden. Des Weiteren konzentriert sich Betriebsvergleich auf Veränderungen auf der operativen Ebene, wobei Benchmarking auch strategisch bedeutsame Veränderungen vorbeiführt.15
Top Quality Management orientiert sich an die Zielgröße Qualität. Dabei steht nicht nur eine Verbesserung der Qualität der Produkte im Vorder- grund, sonder auch starke Kunden-, Prozess- und Mitarbeiterorientie- rung.16 In diesem Instrument ist Benchmarking ein fester Bestandteil, und unterstützt den Vergleich mit Unternehmen, die in puncto Qualität besser sind.17
Wettbewerbsvergleich ist ein Marketing-Instrument und wird im Rah- men einer Stärken-Schwächen-Analyse gegenüber der Konkurrenz durchgeführt. Dabei werden hauptsächlich betriebliche Kennzahlen oder Kennzahlensysteme zur Informationsgewinnung verwendet.18 Der größte Unterschied und womöglich der größte Nachteil gegenüber Benchmarking ist die starke Produkt-Markt-Orientierung.19
[...]
1 Vgl. Siebert/Kempf, 2002, S. 5.
2 Vgl. online-zitate.de.
3 Vgl. Mertins/Kohl, 2009, S. 19.
4 Vgl. Hermann/Von der Gatten, 2002, S. 203.
5 Vgl. Siebert/Kempf, 2002, S. 11.
6 Vgl. Siebert/Kempf, 2002, S. 7.
7 Vgl. Mertins/Kohl, 2009, S. 22.
8 Vgl. Jahns, 2003, S. 2.
9 Vgl. Zdrowomyslaw/Kasch, 2002, S. 152.
10 Vgl. Hermann/Von der Gatten, 2002, S. 204.
11 Vgl. Zdrowomyslaw/Kasch, 2002, S. 152.
12 Vgl. Kairies, 2008, S.130.
13 Vgl. Siebert/Kempf, 2002, S. 16.
14 Vgl. Herz/Kaldschmidt/Salonen, 2008, S. 32,33.
15 Vgl. Zdrowomyslaw/Kasch, 2002, S. 142.
16 Vgl. tqm.com.
17 Vgl. Siebert/Kempf, 2002, S. 24.
18 Vgl. de.statista.com.
19 Vgl. Siebert/Kempf, 2002, S. 32.