Am 7. November 1999 fanden in Guatemala zum vierten Mal nach 1985 und erstmals
nach dem Ende des Bürgerkrieges freie Wahlen statt. Erstmalig in der Geschichte
Guatemalas wurden sowohl die Wahl des Präsidenten, des Vizepräsidenten, der 113
Parlamentsabgeordneten sowie der Bürgermeister und Stadträte der 330 Städte
Guatemalas und außerdem der 20 Abgeordneten für das zentralamerikanische Parlament
an einem Tag durchgeführt. Der wichtigste Wahlgang kommt dabei dem des
Präsidenten zu, da dieses Amt im Verfassungsgefüge von Legislative, Exekutive und
Judikative die stärkste Position besitzt.
Die Wiederwahl des Präsidenten oder eines ehemaligen Staatschefs, etwa des
ehemaligen Militärputschisten Rios Montt oder des bis dato amtierenden Präsidenten
Alvaro Arzú, ist nicht erlaubt. Wichtig zu erwähnen ist außerdem, dass die Wahlen
1999 eine besondere Bedeutung haben, da viele Vereinbarungen in den Mitte der
neunziger Jahre geschlossenen Friedensverträgen noch nicht umgesetzt wurden
Das politische System ist seit 1985 von Instabilität und starkem Einfluß von nichtpolitischen
Institutionen, etwa des Militärs oder des Unternehmerverbandes
gekennzeichnet. Zudem ist die Parteienlandschaft Guatemalas von einer hohen
Fluktuation gekennzeichnet. Dies zeigt sich zum einen darin, dass Parteien, die nach der
politischen Öffnung 1985 dominiert hatten, wie z.B. die christdemokratische DCG,
heute um ihr politisches Überleben kämpfen. Zum anderen zeigt sich das nur
kurzfristige Dominieren einer Partei in der Tatsache, dass bisher keine Partei zweimal
einen Präsidenten stellen konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Die wichtigsten zur Wahl stehenden Parteien
- Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen
- Ergebnistabellen
- Das Resultat der Wahlen
- Klarer Wahlerfolg für FRG
- Die Regierung Portillo
- Das Kabinett
- Programm
- Perspektiven
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Guatemala im Jahr 1999, die nach dem Ende des Bürgerkrieges stattfanden. Er beleuchtet die Bedeutung dieser Wahlen im Kontext des politischen Systems Guatemalas, der Friedensverträge und der Herausforderungen, die sich aus der Instabilität des politischen Systems und dem starken Einfluss von nicht-politischen Institutionen ergeben.
- Das politische System Guatemalas und seine Instabilität
- Die Rolle des Militärs und anderer nicht-politischer Institutionen in der Politik
- Die Entwicklung und Bedeutung der Parteienlandschaft
- Die Präsidentschaftswahlen 1999 und die wichtigsten Kandidaten
- Die Bedeutung der Friedensverträge und die Umsetzung ihrer Vereinbarungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorbemerkungen: Das Kapitel beschreibt den Kontext der Wahlen 1999, insbesondere die Bedeutung der Wahlen nach dem Ende des Bürgerkriegs und im Kontext des politischen Systems Guatemalas. Es werden auch die Besonderheiten der Wahlen 1999 hervorgehoben, wie die gleichzeitige Wahl von Präsidenten, Parlamentariern und lokalen Amtsträgern.
- Die wichtigsten zur Wahl stehenden Parteien: Dieses Kapitel stellt die wichtigsten Parteien vor, die an den Wahlen 1999 teilgenommen haben. Es werden die wichtigsten Merkmale, Geschichte und Programme der Parteien FRG, PAN, ANN DIA/URNG, DCG und PLP beschrieben.
- Die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen: Das Kapitel beschreibt die Ergebnisse der Wahlen und analysiert den Wahlsieg der Partei FRG.
- Die Regierung Portillo: Dieses Kapitel befasst sich mit der neuen Regierung unter der Leitung von Alfonso Portillo, der durch die Wahlen 1999 an die Macht kam. Es werden das Kabinett, das Programm und die Perspektiven der neuen Regierung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Guatemala, Wahlen 1999, politische Instabilität, Militär, Friedensverträge, Parteienlandschaft, FRG, PAN, ANN DIA/URNG, DCG, PLP, Portillo, Arzú, Rios Montt.
- Quote paper
- Jochen Fischer (Author), 2003, Guatemala nach den Wahlen 1999, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17760