Das Zeitalter des Barock ist geprägt vom Bild des Dreißigjährigen Krieges, hervorgerufen durch die Gegenreformation der Jesuiten und dem unversöhnlichen Gegensatz zwischen Katholiken und Protestanten. Dieser Glaubenskrieg ist gleichzeitig Auseinadersetzung der herrschenden Großmächte und wird auf deutschem Boden ausgetragen. Gleichzeitig erlebt die höfische Kultur Frankreichs unter Ludwig XIV. ihren Höhepunkt und wird Vorbild für ganz Europa. Trotz politischer Spannungen zwischen Frankreich und Deutschland, welche auf der Wegnahme der Straßbourgs und der Verheerung der Pfalz begründet sind, bemühen sich die deutschen Adelhäuser mit aller Macht, es den Franzosen gleichzutun. Die kulturelle Führung in Deutschland geht von dem Bürgertum auf die Höfe über, wo sich die barocke Gesellschaft nach französischem Vorbild um den Mittelpunkt des absoluten Fürsten sammelt. Während das Volk unter den Nachwehen des Dreißigjährigen Krieges verelendet, entfaltet sich an den Höfen ein Lebensstil prunkvoller Repräsentationen. Das Ideal dieser Gesellschaft ist ein politischer Mensch, der weltklug Dinge und Menschen auszunutzen versteht, dabei aber immer die Contenance wa
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Barocke Dichtung als gesellschaftlicher Maßstab
- Martin Opitz – „Buch von der deutschen Poetery“ (1624)
- Nutzen der Poesie und ihr gesellschaftlicher Rahmen – Ein allgemeiner Überblick
- Liebesdichtung und Affektenlehre
- Galante Dichtung Hofmannswaldaus – Intention und Hintergrund
- Lyrikanalyse und Interpretation „,,WO sind die Stunden“ und „,,Ist denn dein hertze gar erfroren?“
- Provokation durch Sinnlichkeit
- Frauenbild und Politik
- Zusammenfassung und Fazit
- Hofmannswaldau – Ein poetischer Rebell?
- Literaturverzeichnis und Quellenangabe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die galante Dichtung Christian Hofmann von Hofmannswaldaus im Kontext der barocken Gesellschaft. Ziel ist es, die Bedeutung dieser Dichtungsform als Spiegelbild und mögliches Gestaltungselement der höfischen Kultur zu ergründen. Dabei werden die Fragen nach dem amüsanten oder subversiven Charakter galanter Dichtung sowie deren politischer Dimension behandelt.
- Galante Dichtung als Spiegelbild der barocken Gesellschaft
- Die Rolle der Sinnlichkeit in der galanten Dichtung
- Das Frauenbild in Hofmannswaldaus Lyrik
- Politische Aspekte galanter Dichtung
- Hofmannswaldau als potentieller "poetischer Rebell"
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert den historischen Kontext des Barock, geprägt vom Dreißigjährigen Krieg und dem französischen Hof unter Ludwig XIV. Sie beschreibt die Übernahme kultureller Führung durch den Adel und den prunkvollen Lebensstil an den Höfen im Gegensatz zur Not des Volkes. Die Einleitung führt in die Forschungsfragen ein: Ist galante Dichtung bloß ein Spiegel der höfischen Gesellschaft oder auch ein Entwicklungsmoment? Handelt es sich um ein bloßes Sinnspiel oder ein subversives Element? Und schließlich: Inwieweit besitzt galante Dichtung politische Relevanz?
1. Barocke Dichtung als gesellschaftlicher Maßstab: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung der deutschen Barockdichtung, maßgeblich beeinflusst durch Martin Opitz' „Buch von der deutschen Poetery“. Opitz' Regelwerk zielte auf eine elegante und repräsentative deutsche Dichtung, angelehnt an antike und westeuropäische Vorbilder. Der Fokus lag weniger auf persönlichem Ausdruck als auf rhetorischer Brillanz und sprachlicher Geschmeidigkeit. Der Nutzen und die Erbaulichkeit der Dichtung, als Anleitung zu tugendhaftem Leben und gesellschaftlich erwünschtem Verhalten, wird hervorgehoben.
2. Galante Dichtung Hofmannswaldaus – Intention und Hintergrund: Dieses Kapitel befasst sich mit der Lyrik Christian Hofmann von Hofmannswaldaus. Es werden ausgewählte Gedichte analysiert, um die Intention und den Hintergrund seiner galanten Dichtung zu erhellen. Untersucht wird, ob und inwieweit Hofmannswaldau durch die Darstellung von Sinnlichkeit provoziert und wie sich sein Frauenbild und politische Anspielungen in seiner Lyrik zeigen.
Schlüsselwörter
Galante Dichtung, Barock, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, höfische Gesellschaft, Lyrikanalyse, Sinnlichkeit, Frauenbild, Politik, Opitz, „Buch von der deutschen Poetery“, Subversion, Repräsentation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Galante Dichtung Christian Hofmann von Hofmannswaldaus"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die galante Dichtung Christian Hofmann von Hofmannswaldaus im Kontext der barocken Gesellschaft. Sie erforscht die Bedeutung dieser Dichtungsform als Spiegelbild und mögliches Gestaltungselement der höfischen Kultur und beleuchtet deren amüsanten oder subversiven Charakter sowie die politische Dimension.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Galante Dichtung als Spiegelbild der barocken Gesellschaft; die Rolle der Sinnlichkeit in der galanten Dichtung; das Frauenbild in Hofmannswaldaus Lyrik; politische Aspekte galanter Dichtung; und Hofmannswaldau als potentieller "poetischer Rebell".
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung; Barocke Dichtung als gesellschaftlicher Maßstab (inkl. Analyse von Martin Opitz' "Buch von der deutschen Poetery"); Galante Dichtung Hofmannswaldaus – Intention und Hintergrund (inkl. Lyrikanalyse ausgewählter Gedichte); Zusammenfassung und Fazit; Literaturverzeichnis und Quellenangabe.
Welche konkreten Gedichte von Hofmannswaldau werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die Gedichte „WO sind die Stunden“ und „,,Ist denn dein hertze gar erfroren?“ von Christian Hofmann von Hofmannswaldau, um dessen Intention und den Hintergrund seiner galanten Dichtung zu erhellen.
Wie wird Martin Opitz in die Arbeit eingebunden?
Das Kapitel "Barocke Dichtung als gesellschaftlicher Maßstab" analysiert die Entwicklung der deutschen Barockdichtung unter dem Einfluss von Martin Opitz' "Buch von der deutschen Poetery". Opitz' Regelwerk und der damit verbundene Fokus auf Repräsentation und rhetorische Brillanz werden im Kontext der galanten Dichtung Hofmannswaldaus diskutiert.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Die Arbeit stellt folgende Forschungsfragen: Ist galante Dichtung bloß ein Spiegel der höfischen Gesellschaft oder auch ein Entwicklungsmoment? Handelt es sich um ein bloßes Sinnspiel oder ein subversives Element? Und schließlich: Inwieweit besitzt galante Dichtung politische Relevanz?
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Galante Dichtung, Barock, Christian Hofmann von Hofmannswaldau, höfische Gesellschaft, Lyrikanalyse, Sinnlichkeit, Frauenbild, Politik, Opitz, „Buch von der deutschen Poetery“, Subversion, Repräsentation.
Was ist das Fazit der Arbeit (in Kurzform)?
Das Fazit untersucht die Frage, ob Hofmannswaldau als "poetischer Rebell" betrachtet werden kann, indem es die Ergebnisse der Analysen seiner Gedichte und des gesellschaftlichen Kontextes zusammenfasst.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für Leser gedacht, die sich für die deutsche Barockliteratur, insbesondere für die galante Dichtung und die Lyrik Christian Hofmann von Hofmannswaldaus, interessieren. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke und die Analyse von literarischen Themen.
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- Corina Brucker (Autor), 2004, Galante Dichtung – Sinnliches Spiel oder subversives Element?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178504