Marx' Theorie der politischen Ökonomie hatte sich im Wesentlichen auf eine Kritik des kapitalistischen Wirtschaftssystems beschränkt und die Frage nach der Alternative weitestgehend offen gelassen. Inspiriert durch die deutsche Kriegswirtschaft des Ersten Weltkrieges stellte die sozialistische Planwirtschaft den Versuch dar, eben diese Frage
nach der Alternative zu beantworten. Dabei stellte sich heraus, dass die Stimulierungen eines auf Angebot und Nachfrage basierenden Marktes schwer zu ersetzen und das Maß an Prosperität einer kapitalistischen Marktwirtschaft nicht zu erreichen war. Die Wirtschaftsreformen in der DDR der sechziger Jahre stellten einen Versuch dar, die positiven Markteffekte innerhalb eines Systems zentraler Planung und Leitung zu simulieren. In dieser Arbeit geht es um das "Neue Ökonomische System der Planung und Leitung" sowie um das "Ökonomische System des Sozialismus".
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politische Ökonomie und kommunistische Utopie
- Die Situation vor dem Mauerbau
- Der Verlauf der Wirtschaftsreform
- Die erste Etappe des NÖS
- Die zweite Etappe des NÖS
- Das Ökonomische System des Sozialismus
- Das Ende der Reform
- Gründe für das Scheitern der Reformversuche
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Wirtschaftsreformen der DDR in den 1960er Jahren. Ihr Ziel ist es, die Reformbemühungen im Detail zu untersuchen, ihren Erfolg zu bewerten und die Gründe für ihr Scheitern zu beleuchten.
- Die marxistische Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie als Grundlage für die sozialistische Gesellschaft in der DDR
- Die wirtschaftliche Situation der DDR vor dem Mauerbau und die Notwendigkeit von Reformen
- Der Verlauf der Wirtschaftsreformen in ihren verschiedenen Phasen
- Die Bewertung des Erfolgs der Reformen aus verschiedenen Perspektiven
- Der Einfluss der Machtübernahme Honeckers auf das Ende der Reformbemühungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die marxistische Kritik am Kapitalismus und analysiert die Grundzüge von Marx' und Engels' Gesellschafts- und Wirtschaftstheorie, insbesondere im Hinblick auf den Übergang zu einer klassenlosen kommunistischen Gesellschaft. Das zweite Kapitel beleuchtet die wirtschaftliche Situation der DDR vor dem Mauerbau und zeigt die Dissonanzen zur marxistischen Theorie auf. Es zeigt auch die Notwendigkeit von Reformen auf, die durch die schwierige wirtschaftliche Situation in der DDR entstanden sind. Der dritte Kapitel beschreibt den Verlauf der Wirtschaftsreform der 1960er Jahre, konzentriert sich auf die verschiedenen Phasen der Reformen und untersucht die Motive und Strategien der Akteure. Es wird auch der Einfluss der Machtübernahme Honeckers auf das Ende der Reformen analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Wirtschaftsreformen der DDR der 1960er Jahre, wobei die marxistische Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie, der Aufbau des Sozialismus, die wirtschaftliche Situation der DDR vor dem Mauerbau, der Verlauf der Reformen, die Bewertung ihres Erfolgs und die Gründe für ihr Scheitern im Vordergrund stehen. Weitere wichtige Themen sind die Machtübernahme Honeckers und der Vergleich mit der Bundesrepublik Deutschland.
- Citation du texte
- Martin Finkenhäuser (Auteur), 2011, Die Wirtschaftsreform der sechziger Jahre in der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178543