Für ein Jahrzehnt, in der Mitte des 3. Jahrhunderts n.Chr., wurde die Karawanenstadt Palmyra zum Herrschaftszentrum der römischen Ostprovinzen. In den 40er Jahren des 3. Jh. n.Chr. wurde Odaenathus vom Volk zum Exarchen erhoben. Nach der Gefangennahme des Valeria-nus durch den Sasaniden Shapur im Jahre 260 ernannte Gallienus Odenathus zum Verwalter des römischen Orients. Nach seinem Sieg gegen die Perser im Jahre 262/3 nahm dieser gemeinsam mit seinem Sohn Herodianus den Königstitel an, beide wurden aber 267/8 Opfer einer Verschwörung. Als Re-gentin ihres unmündigen Sohnes Vaballathus nahm Zenobia, die Gattin des Odaenathus, die Herrschaft über Palmyra an und anerkannte zunächst die Macht der Zentralregierung in Rom. Auch Gallienus (259-267), Claudius (268-270) und Aurelianus (270-275) anerkannten Zenobia zunächst als Herrscherin. Als Aurelianus glaubte seine Machtposition gefestigt zu haben zog er gegen die Königin um die palmyrenischen Gebiete wieder unter die direkte Verwaltung Roms zu stellen. Im Frühjahr 272 erhob Zenobia sich und ihren Sohn zur Kaiserwürde und verlor im Sommer den Kampf gegen Aurelianus.
Neben den Schriftquellen werden in dieser Arbeit Münzfunde und die in Palmyra gefundenen Inschriften, die in einer Variante der aramäischen Sprache erscheinen, als Informationsquellen genutzt. Entscheidende Fragestellungen dieser Arbeit ist die Untersuchung der palmyrenischen Kultur, ihrer Geschichte und Substrate, sowie die Politik des Odaenathus und seiner Gattin Zenobia gegenüber Rom.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Geschichte Palmyras vor der Stellung als Teilreich
- 1.1 Aufstieg der Sasaniden, Krise Roms
- 1.2 Palmyra während der Krise
- 2. Die palmyrenische Dynastie
- 2.1 Der Aufstieg des Odaenathus
- 2.2 Zenobia
- 2.2.1 Die erste Herrschaftsphase Zenobias (267/8-270)
- 2.2.2 Das Teilreich Zenobias
- 2.2.3 Die zweite Herrschaftsphase Zenobias (270-272)
- 2.2.4 Das Ende des palmyrenischen Teilreichs
- 2.2.5 Der Aufstand im Frühjahr 273
- Zusammenfassung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschichte des palmyrenischen Sonderreichs im 3. Jahrhundert n. Chr. und beleuchtet die Rolle der Stadt Palmyra als bedeutendes Handelszentrum sowie den Aufstieg und Fall der palmyrenischen Dynastie unter Odaenathus und Zenobia.
- Die politische und wirtschaftliche Bedeutung Palmyras im Kontext der römischen und sasanidischen Machtkämpfe
- Der Aufstieg und die Herrschaft von Odaenathus und Zenobia
- Das Verhältnis des palmyrenischen Sonderreichs zum römischen Reich
- Die palmyrenische Kultur und Gesellschaft
- Der Fall des palmyrenischen Sonderreichs und die Folgen für die Region
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Bedeutung der palmyrenischen Geschichte im Kontext der römischen und sasanidischen Machtpolitik. Sie beleuchtet die Rolle Palmyras als Karawanenstadt und den Aufstieg der palmyrenischen Dynastie unter Odaenathus und Zenobia.
Kapitel 1 befasst sich mit der Geschichte Palmyras vor der Etablierung des palmyrenischen Sonderreichs. Es beschreibt die Entwicklung Palmyras als Handelszentrum zwischen dem römischen und parthischen Machtgebiet sowie die politisch-wirtschaftliche Situation Palmyras während der Krise des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr.
Kapitel 2 zeichnet die Geschichte der palmyrenischen Dynastie nach. Es behandelt den Aufstieg des Odaenathus, die Herrschaft der Zenobia und den Fall des palmyrenischen Sonderreichs.
Schlüsselwörter
Palmyra, Odaenathus, Zenobia, Römisches Reich, Sasaniden, Handelszentrum, Karawanenstadt, Sonderreich, Teilreich, Geschichte, Kultur, Politik, Wirtschaft, Quellenkritik
- Citation du texte
- MA Guido Maiwald (Auteur), 2004, Das palmyrenische Sonderreich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179451