Nach dem Grundgesetz Art. 3 Abs. 3 Satz 2 von 1994 gilt „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“. Dennoch gibt es heute noch sieben verschiedene Förderschulearten in Deutschland, wo Schüler mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten unterricht und so von der Gesellschaft isoliert werden. Laut Statistik der Kultusministerkonferenz (KMK) ist die Förderschulbesuchsquote von 2000 bis 2008, von 4,6% auf 4,9% (ca. 393.500) gestiegen. Jedoch hat sich von 2004 bis 2008 daran nur noch sehr wenig geändert. Dies liegt auch an der positiven Entwicklung der Integrationspädagogik, mit dem Ziel die gemeinsame Unterrichtung von Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarf in Regelschulen zur Normalität werden zu lassen.
Daraus stellen sich die Fragen, welche Integrationsmodelle bereits bestehen, bei denen Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Regelschulen integriert werden und welche unterschiedlichen Unterrichtskonzepte dienlich sind, um auf alle Kinder gleichermaßen eingehen zu können?
Um einen Einblick in das Thema zu verschaffen, werde ich zunächst auf die historische Entwicklung der Integrationsbewegung eingehen und dabei gesetzliche Veränderungen aufzeigen. Auf Grund der Fülle der verschiedenen Landesgesetze, beschränke ich mich hier auf die Behandlung der gesetzlichen Regelungen in Nordrhein- Westfalen. Danach werfe ich einen Blick auf die Begriffe (schulische) Integration und Inklusion. Darüber hinaus stelle ich Organisationsformen vor, wobei mein Fokus auf einigen ausgewählten und richtungweisenden Modellen liegt, bei denen alle Schüler fest in die Klasse integriert sind und individuelle (dauerhafte) Unterstützung erhalten.
Vor dem abschließenden Fazit, werde ich angesichts zunehmender Heterogenität der Lerngruppen im gemeinsamen Unterricht didaktische Konzepte, die als sinnvoll gelten betrachten und den derzeitigen Forschungsstand aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Entwicklung der Integrationspädagogik - Rechtliche Grundlagen
- (Schulische) Integration und Inklusion
- Organisationsformen integrativer Beschulung
- Integrationsklassen
- Integrative Regelklassen
- Inklusive Klassen bzw. Schule
- Förder-/Kompetenzzentren
- Offene Unterrichtsformen integrativer Beschulung – didaktische Konzepte
- Projektarbeit als Form des täglichen Unterrichts
- Tages- und Wochenplanarbeit
- Freiarbeit
- Forschungsstand
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Integration von Schülern mit Förderschwerpunkten in Regelschulen und analysiert die historische Entwicklung der Integrationspädagogik, die rechtlichen Grundlagen und die verschiedenen Organisationsformen der integrativen Beschulung. Ziel ist es, einen Überblick über die aktuellen Integrationsmodelle und die didaktischen Konzepte im gemeinsamen Unterricht zu geben und den Forschungsstand in diesem Bereich zu beleuchten.
- Historische Entwicklung der Integrationspädagogik
- Rechtliche Grundlagen der Integration
- Organisationsformen integrativer Beschulung
- Didaktische Konzepte im gemeinsamen Unterricht
- Aktueller Forschungsstand
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Integration von Schülern mit Förderschwerpunkten in Regelschulen ein und stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor. Das zweite Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Integrationspädagogik in Deutschland, beginnend mit den Elterninitiativen der 1970er Jahre bis hin zur aktuellen Situation. Dabei werden auch die wichtigsten rechtlichen Grundlagen, wie das Grundgesetz und das Behinderungsgleichstellungsgesetz, betrachtet.
Das dritte Kapitel setzt sich mit den Begriffen „(Schulische) Integration“ und „Inklusion“ auseinander und beleuchtet die verschiedenen Organisationsformen der integrativen Beschulung. Dabei werden wichtige Modelle, wie Integrationsklassen, Integrative Regelklassen und inklusive Klassen bzw. Schulen, sowie Förder- und Kompetenzzentren vorgestellt.
Das fünfte Kapitel betrachtet offene Unterrichtsformen im Kontext integrativer Beschulung und analysiert verschiedene didaktische Konzepte, die sich als sinnvoll erwiesen haben.
Schlüsselwörter
Integration, Inklusion, Förderschwerpunkt, sonderpädagogischer Förderbedarf, Regelschule, Unterrichtskonzepte, Projektarbeit, Tages- und Wochenplanarbeit, Freiarbeit, Forschungsstand, heterogene Lerngruppen
- Quote paper
- Eva Veddeler (Author), 2010, Integration von Schülern mit Förderschwerpunkten in Regelschulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179567