Die herausragende volkswirtschaftliche Bedeutung der kleinen und mittleren Unternehmen
(KMU) für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft ist unbestritten (vgl. BMWi 2007, S.
8). Von den 3,55 Millionen KMU in Deutschland sind bereits 800.000 auf internationalen
Märkten aktiv (vgl. KfW Bankengruppe 2008, S. 1). Das KfW-Mittelstandspanel 2008
zeigt kurz und prägnant: Viele kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland haben die
fortschreitende Globalisierung bereits angenommen und sehen die Internationalisierung als
Chance für einen mittel- bis langfristigen Unternehmenserfolg.
Eine frühe Internationalisierung stellt im Besonderen eine große Herausforderung dar, da
die Unternehmen einer weltweiten Konkurrenz, einem schnellen Wettbewerb und kurzen
Produktlebenszyklen ausgesetzt sind. Trotz großer Hindernisse bei internationalen
Geschäftstätigkeiten gibt es innerhalb der Gruppe der kleinen und mitteleren Unternehmen
einen Unternehmenstypus, bei dem eine aktive Internationalisierung bereits zum Zeitpunkt
der Gründung oder kurz danach existiert. So genannte Born Globals weisen gegenüber
traditionellen KMU eine weitaus kürzere Zeitspanne auf, innerhalb der sie über ein
bedeutendes Auslandsengagement verfügen. Internationale Geschäftsaktivitäten erfordern
zusätzliche Kompetenzen und Fähigkeiten im Vergleich zur Geschäftstätigkeit auf dem
Heimatmarkt – vor allem im Bereich des Top Managements (vgl. Europäische
Kommission 2004, S. 37). Aus diesen Gründen und durch seinen interdisziplinärer
Charakter stellt das noch relativ junge Phänomen Born Globals einen besonderen
Schwerpunkt innerhalb der vorliegenden Seminararbeit dar. Ziel ist es insgesamt zu
untersuchen, welche Bedeutung Humankapital und die Heterogenität des Top Management
Teams im Internationalisierungsverhalten von kleinen und mittleren Unternehmen, im
Besonderen bei Born Globals, hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffliche und theoretische Grundlagen zum Internationalisierungsverhalten kleiner und mittlerer Unternehmen
- Erläuterung zentraler Begriffe
- Theoretische Erklärungsansätze
- Einfluss der Heterogenität des Top Management Teams auf das Internationalisierungsverhalten
- Heterogenität in Form von verschiedenen Nationalitäten
- Heterogenität in Form von internationaler Erfahrung
- Zwischenfazit zur Heterogenität des Top Management Teams
- Einfluss von Humankapital auf das Internationalisierungsverhalten
- Wissensintensität als Ausdruck von Humankapital
- Zwischenfazit zur Wissensintensität
- Wechselwirkungen zwischen Humankapital und Top Management Team im Rahmen der Internationalisierung
- Fazit und weiter Forschungsmöglichkeiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht die Bedeutung von Humankapital und der Heterogenität des Top Management Teams für das Internationalisierungsverhalten von kleinen und mittleren Unternehmen, insbesondere bei Born Globals. Sie beleuchtet die "International New Venture Theory" von Oviatt/McDougall und analysiert, wie Wissensintensität, unterschiedliche Nationalitäten und Auslandserfahrungen der Top Manager den Internationalisierungsprozess beeinflussen.
- Die Rolle des Humankapitals im Internationalisierungsprozess von KMU.
- Der Einfluss der Heterogenität des Top Management Teams auf das Internationalisierungsverhalten.
- Die "International New Venture Theory" von Oviatt/McDougall und ihre Relevanz für Born Globals.
- Die Bedeutung von Wissensintensität und Auslandserfahrungen für den Internationalisierungserfolg.
- Die Wechselwirkungen zwischen Humankapital und Top Management Team im Rahmen der Internationalisierung.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2: Dieses Kapitel legt die begrifflichen und theoretischen Grundlagen für das Internationalisierungsverhalten von KMU. Es erläutert wichtige Begriffe wie KMU, Mittelstand und Born Globals und beleuchtet die "International New Venture Theory" von Oviatt/McDougall.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss der Heterogenität des Top Management Teams auf das Internationalisierungsverhalten. Es betrachtet die Heterogenität in Form von verschiedenen Nationalitäten und internationaler Erfahrung und analysiert, wie diese Faktoren den Internationalisierungsprozess beeinflussen.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss von Humankapital auf das Internationalisierungsverhalten. Es konzentriert sich auf die Wissensintensität als Ausdruck von Humankapital und untersucht, wie sich diese auf den Internationalisierungserfolg auswirkt.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel erforscht die Wechselwirkungen zwischen Humankapital und Top Management Team im Rahmen der Internationalisierung. Es zeigt, wie diese beiden Faktoren gemeinsam den Internationalisierungsprozess beeinflussen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokus-Themen der Arbeit sind: Internationalisierung, KMU, Born Globals, Humankapital, Wissensintensität, Top Management Team, Heterogenität, International New Venture Theory, Nationalität, Auslandserfahrung.
- Quote paper
- Markus Matthes (Author), 2010, Auswirkungen von Humankapital und Heterogenität des Top Management Teams auf das Internationalisierungsverhalten von Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180208