Paul von Hindenburg hatte den Geist der Verfassung Weimars nie verstanden, wie Winkler und Zaun darlegen. Der Feldmarschall, der mit 77 Jahren Reichspräsident wurde, könnte durchaus als „Ersatzkaiser“ gelten. Wie als Beleg ist das Ende seiner Amtszeit, sein Tod, zugleich Ende des Amtes des Reichspräsidenten und Ende der Weimarer Republik. Eberts Tod und die Wahl des Nachfolgers versteht Winkler dementsprechend als eine „der tiefsten Zäsuren in der Geschichte der ersten deutschen Demokratie“. Doch wie verstand sich Hindenburg selbst? Wie brachte er es in dieser „Zäsur“ bei seiner Vereidigung zur Sprache? Und wie handelte er in der Zeit danach? Diese Interpretation wird Verbindungen zwischen seiner Vereidigung und seiner Politik suchen, um Hindenburgs Amtsverständnis besser verstehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Mythos Hindenburg
- Die Wahlen zum Reichspräsidenten
- Hindenburg als Reichspräsident
- Die Vereidigung
- Die Verfassung
- Die Politik
- Schluss
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Vereidigung und die politische Praxis von Paul von Hindenburg als Reichspräsident der Weimarer Republik. Sie untersucht, wie Hindenburg seine Rolle als Reichspräsident verstand und wie seine politische Praxis mit seiner Vereidigungsrede zusammenhängt.
- Hindenburgs Amtsverständnis und seine politische Praxis
- Die Rolle des Reichspräsidenten in der Weimarer Republik
- Die Bedeutung der Vereidigung für Hindenburgs Amtsverständnis
- Die Verbindung zwischen Hindenburgs Vereidigung und seiner politischen Praxis
- Die Auswirkungen von Hindenburgs Politik auf die Weimarer Republik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die beiden Reichspräsidenten der Weimarer Republik, Friedrich Ebert und Paul von Hindenburg, vor und beleuchtet die unterschiedlichen politischen Haltungen. Hindenburg wird als „Ersatzkaiser“ und Symbolfigur des Wilhelminismus beschrieben, dessen Wahl als „Zäsur“ in der Geschichte der ersten deutschen Demokratie betrachtet wird. Die Arbeit untersucht Hindenburgs Selbstverständnis und seine politische Praxis im Kontext seiner Vereidigung.
Der Abschnitt „Der Mythos Hindenburg“ beleuchtet Hindenburgs Ruf als „Held von Tannenberg“ und „Retter Ostpreußens“, der auf seinen Sieg im Ersten Weltkrieg zurückzuführen ist. Seine antirepublikanische Haltung, die er mit der Dolchstoßlegende vertrat, wird ebenfalls thematisiert. Hindenburgs Nominierung als Reichspräsident löste im In- und Ausland große Sorgen aus.
Der Abschnitt „Die Wahlen zum Reichspräsidenten“ beschreibt die erste direkte Wahl eines Reichspräsidenten der Weimarer Republik im Jahr 1925. Nach dem Tod von Friedrich Ebert wurde Hindenburg als Kandidat des Rechtsblocks nominiert und gewann die Wahl mit knapper Mehrheit. Seine Wahl wird als „Abstimmung über die mögliche Restaurierung der Monarchie“ interpretiert.
Der Abschnitt „Hindenburg als Reichspräsident“ beleuchtet Hindenburgs Vereidigung und seine politische Praxis. Trotz der republikanischen Besorgnis über seinen Sieg, verlief die Vereidigung strikt nach der Weimarer Verfassung. Hindenburg betonte die Bedeutung von Reichstag und Reichspräsident und sah ihre Aufgaben darin, dass im Reichstag politische Überzeugungen „miteinander ringen“ sollten, während der Reichspräsident der „überparteilichen Zusammenfassung“ dienen solle.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Paul von Hindenburg, Reichspräsident, Weimarer Republik, Vereidigung, politische Praxis, Amtsverständnis, Verfassung, Dolchstoßlegende, „Held von Tannenberg“, „Ersatzkaiser“, Wilhelminismus, Demokratie, Rechtsblock, Wahl, Reichstag, politische Überzeugungen, überparteiliche Zusammenfassung.
- Arbeit zitieren
- Silvio Schwartz (Autor:in), 2006, Paul von Hindenburg: Vereidigung und politische Praxis als Reichspräsident, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181447