Das Management des interkulturellen Potentials: Diagnose, Kompatibilität, Entwicklung - in Deutsch und Englisch

Managing Intercultural Potential - in English and German


Livre Spécialisé, 2011

231 Pages


Extrait


Inhalt

1. INTERKULTURELLE ENTWICKLUNG UND DIAGNOSTIK
Geometrisierung und Numerisierung des interkulturellen Profiling und Matching

Diagnostik des interkulturellen Anpassungsverlaufs
Das interkulturelle Anpassungsmodell
Distanzdiagnostik
Globale Mindset Diagnostik
Der Internationale Profiler (mit 10 Kompetenzbereichen und 22 Dimensionen
von WorldWork Ltd)
Transnationale Manager Systematik
Das Entwicklungsprofil unter globalem Blickwinkel
Eine paradigmatische Systematik der interkulturellen Forschung

2. KULTUR UND BEWUSSTSEIN
Die Bedingtheit der interkulturellen Kompetenz durch die psychologische Entwicklung
Die psychologische Entwicklung des Kindes, Jugendlichen und Erwachsenen
Das interkulturelle Entwickungsmodell von Milton Bennet
Der 12-diomensionale transkulturelle Profiler: Modell und Präsentation 20/21/
Korrelierung psychologischer Zustände und EEG-Patterns

3. DIE ENTWICKLUNG TRANSKULTURELLER INTELLIGNEZ
Conquest and ownership of and leadership from the innermost center
Holistic Human Intelligence Model
Correlations of transcultural profiler to culture consciousness and cultural intelligence levels
Der transkulturelle Profiler als Entwicklungsspirale

4. DIE VERTRAUTHEIT MIT GLOBALEN INTERKULTURELLEN INSTRUMENTEN ALS KRITERIUM DER INTERKULTURELLEN KOMPETENZENTWICKLUNG

5. DIE VERTRAUTHEIT MIT DER STATE-OF-THE-ART FACHTERMINOLOGIE ALS KRITERIUM INTERKULTURELLER KOMPETENZENTWICKLUNG

Annex I: 360° Transcultural Synergy Model

Annex II: The Transcultural Profiler: The universal culture management model

Annex III: A synopsis of modern intercultural studies

Inter- und transkulturelle bibliographische Referenzen

1. Interkulturelle Entwicklung und Diagnostik

Geometrisierung und Numerisierung des interkulturellen Profiling und Matching.

Auf der Basis der Profiler-Dimensionen (S. 21 und Annex II) und ihrer Indexwerte kann man insbesondere bei stark multikulturellen Projekt-Teams und GBTs (Global Business Teams) als Berater, Mediator, Facilitator oder Teamleiter (siehe in diesem Zusammenhang die Abbildung des Radardiagramms von G. Deißler, A. Pengally, A. Lilly, K. Jordaky, Cambridge 2004, weiter unten) eine Geometrisierung der Kulturprofile in Form von Radardiagrammen vornehmen. Das Radardiagramm liefert über den Vergleich der geometrischen Formen der visualisierten numerischen Kulturprofile einen Gesamtüberblick über die Herausforderungen des kulturellen Interfacing der Team-Mitglieder, die potentiellen Konvergenzen und Divergenzen, Synergien und Wechselwirkungen, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen. Es ist eine synoptische Vordiagnostik auf einen Blick.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: G. Deißler, A. Pengally, A. Lilly, K. Jordaky, DICM Cambridge 2004

Über ein „geometrisches Profiling“ hinaus, das bei farbiger Präsentation die kulturellen Konvergenzen und Divergenzen noch schneller erkenntlich macht, ist auch ein „numerisches Profiling“ möglich. Siehe Abb. Interkulturelle Diagnostik.

Man verwendet die (A und B) Profiler-Dimensionen (siehe Transcultural Profiler Seite 21), um den Status der Partner zu bestimmen. Der (C) Abgleich gestattet die Prognose kritischer Potentiale. Wenn man diese (C) identifiziert und priorisiert, kann man mit Hilfe des (D) Synergie-Modells, eine (E) Agenda für das Management des kulturellen Transformationsprozesses erstellen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(V: vertikale Profiler-Dimensionen, H: horizontale Profiler-Dimensionen)

Abbildung Interkulturelle Diagnostik; siehe auch Transcultural Profiler Modell Seite 21 und Gesamtlegende im Annex 2)

Diagnostik des interkulturellen Anpassungsverlaufs

Die wissenschaftliche Erforschung der interkulturellen Anpassung hingegen, die vor allem in Zusammenhang mit dem Management von Expatriates (Auslands-entsendungen) von Bedeutung ist, wurde beispielsweise im Sieben-Phasen Interkulturellen Anpassungsmodell von Ting-Toomey systematisiert. Es kann eine Hilfe bei der Bewältigung des sogenannten Kulturschocks sein, der häufig beim Eintritt in die Gastlandkultur, sowie bei der Rückkehr in die Ausgangskultur eintritt, wobei der Gegenkulturschock bei der Rückkehr wider Erwarten das größere Problem darstellt. Eben deshalb, weil man nicht mit ihm rechnet, denn man nimmt an, dass man in ein vertrautes gesellschaftskulturelles und organisationskulturelles Umfeld zurückkehrt. In der Regel wird der Kulturschock als U-Kurve (Hofstede) oder als W-Kurve (Ting-Toomey) dargestellt. Die W-Kurve visualisiert nicht nur den ersten Kulturschock beim Eintritt in eine Gastlandkultur, sondern auch den zweiten, der bei der Rückkehr in die Heimatkultur erfolgt: Die sieben Phasen des W-Modells oder interkulturellen Anpassungsmodells lauten in der Terminologie von Ting-Toomey et alia wie folgt:

Das interkulturelle Anpassungsmodell

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dieses Modell bezieht Systemfaktoren, persönliche und zwischenmenschliche in die kulturelle Anpassung mit ein und betont den emotionalen Verlauf der derselben. E. Marx hat in ihr Kulturschock-Dreieck sowohl die emotionalen, als auch die kognitiven Faktoren, wie auch die Sozialkompetenzen und die Identitätsfrage einbezogen. Andere betonen den (1)Wachstumsprozess der von (2)Stress begleitet während der Zeit der (3)Anpassung stattfindet. Die Intensität des Kulturschocks ist durch eine Anzahl von Faktoren bedingt: 1.Kulturelle Distanz, 2.Grad der Immersion in die Gastlandkultur, 3. Persönlichkeitsbedingte Eignung für die Zielkultur, 4.Grad der Unterstützung des Entsandten, 5.Frühere interkulturelle Erfahrung, 6.Der Grad der Vorbereitung auf die internationale Entsendung. - Die hohe Quote des Scheiterns internationaler Entsendungen mit nachteiligen Folgen für die Organisation und den Entsandten erfordert ein systematisches strategisches Management aller Phasen des gesamten Expatriierungszyklus, beginnend mit pre-departure (der Entsendung vorausgehende) Maßnahmen, Mentoren, systematischem Debriefing bei der Wiedereingliederung in die Ausgangskultur und die entsendende Organisation.

Distanzdiagnostik

Global managen erfordert das Managen von Distanz. Das Distanzmodell von P. Ghemawat (Harvard Business Review 2001) unter dem Name CAGE Analysis zeigt, wie eine Länder Portfolio-Analyse (country portfolio analysis, CPA), die nicht durch die kulturelle(C), administrative(A), geographische(G) und ökonomische(E) Distanz berichtigt ist, ein unzuverlässiges Bild der Opportunitäten auf den internationalen Märkte zeichnet. Bewertet man die diversen Komponenten des differenzierten Distanzbegriffs, so werden internationale strategische Entscheidungen ganz anders aussehen als ohne diese Berichtigung.

Goodall und Roberts von der Judge Business School in Cambridge (Journal of World Business 38 (2003) haben einen in London basierten, auf sechs Kontinenten tätigen Ölkonzern untersucht und ein Distanzmodell entwickelt, mit dem man das Scheitern oder den Erfolg nationaler Gesellschaftsmanager im Konzernverbund diagnostizieren kann. Der Erfolg ist bedingt durch die drei pre-departure (Vorfeld-) Ressourcen: Netzwerk, Förderer und Erfolgsgeschichte mit X, sowie durch das Distanzmodell im engeren Sinn mit den folgenden fünf Faktoren: Sprache, Distanztechnologien, Gedächtnis, Mittelsmänner, und Begegnung in zeitlichen Intervallen.

Globale Mindset Diagnostik

Ein anderes, gewissermaßen inneres Distanzmodell, das EPG Profil H. Perlmutters von der Wharton School of Finance unterscheidet einen ethnozentrische(E), eine polyzentrische(P) und eine geozentrische(G) Einstellung der leitenden Führungskräfte in den Konzernzentralen hinsichtlich ihrer ausländischen Niederlassungen und deren Manager. Ethnozentrisch bedeutet Inlandorientierung, polyzentrisch steht für Gastlandorientierung und geozentrisch für Weltorientierung. Entsprechend ernennt man z.B. aus Vertrauensgründen im ersten Fall inländische Manager für die Managementpositionen der ausländischen Niederlassungen, im zweiten ernennt man lokale, weil das kulturelle Umfeld schwierig ist. Beide sind kulturelle Vermeidungsstrategien. Die Weltorientierung transzendiert beide Orientierungen und man sucht unabhängig vom kulturellen Hintergrund das beste Personal weltweit. Die EPG-Profile können ebenso für bestimmte Bereiche des Unternehmens erstellt werden.

Dazu kommt schließlich noch die psychologische Distanz in dem Sinne, dass die zeit-räumliche Distanz durch die Aufmerksamkeit nuanciert wird. Schenke ich meinem Partner in der Ferne volle Aufmerksamkeit, weile ich in Gedanken und Gefühlen bei ihm, so ist die gefühlte Distanz sehr gering, halte ich meine Aufmerksamkeit in mir und auf mich fokussiert, so ist sogar der Nachbar in weiter Ferne.

Die transkulturelle Profilerebene D10 Interkulturelle Kompetenzen rekapituliert desweiteren 10 spezielle Kompetenzen, deren Besitz einen global agierenden Manager auszeichnet und die man wiederum in proaktive und rezeptivere unterteilen kann. Sie wurden von WorldWork Ltd in London als Diagnose und internationales Managemententwicklungsinstrument entwickelt. Es handelt sich um insgesamt 10 Kompetenzen mit 22 Dimensionen unter dem Begriff International Profiler, die von mir folgendermaßen ins Deutsche übertragen wurden:

„Der Internationale Profiler (mit 10 Kompetenzbereichen und 22 Dimensionen)“

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: International Profiler, WorldWork LTD, London, Übertragung d. d. Autor

Meinerseits wurde der Transkulturelle Mindset und der Altruismus hinzugefügt, was insgesamt die Profilerebene D10, 1-12 ergibt

Wenn man davon ausgeht, dass die interkulturelle Kompetenz nicht angeboren ist und dass globale Manager (für eine taxonomische Systematisierung der globalen Manager unter dem Blickwinkel ihrer Typen, Rollen und Profile siehe Kap. 12) nicht geboren werden - man nimmt an, dass eine Kombination von drei Faktoren, nämlich der persönliche Hintergrund, der berufliche Werdegang und organisatorische Faktoren kompetente internationale Manger bedingen -, sondern vielmehr entwickelt werden, so ist natürlich auch das Lernen im Hinblick auf diese Entwicklung von Bedeutung. Deshalb gibt es auch Lernmodelle, d. h. Modelle, die illustrieren, wie interkulturelle Manager aus der interkulturellen Erfahrung lernen. In diesem Zusammenhang sei auf Ratius Lernstile Forschung (siehe Eintrag in der Fachterminologie im abschließenden Kapitel 5) hingewiesen, der den Umgang mit Stereotypen als entscheidend für den interkulturellen Management- kompetenzerwerb betrachtet. Irreversible Stereotypen unterbinden das Lernen, während reversible das interkulturelle Lernen fördern. Wenn also interkulturelle und globale Managementkompetenz ein Gegenstand des Lernens ist, so darf man mit Fug und Recht schlussfolgern, dass das transkulturelle Lernen im Hinblick auf die transkulturelle Managementkompetenz gleichermaßen ein Gegenstand des Lernens sein kann. Und wenn man dessen Relevanz erkannt hat, wird klar, dass es nicht nur ein Nice-to-Have, sondern ein Have-to-Have des nachhaltigen Managements effektiver globaler Manager ist.

Basierend auf Ghoshal und Birkinshaw, Storey und N. Ewington et alia kann man das Berufsbild des globalen Managers im Sinne eines transnationalen Mangers unter den Gesichtspunkten der Managertypen, Mangerrollenprofilen und Mangerpositionen etc. systematisieren. Diese Manager müssen in verschiedenen Graden multidimensionale Komplexität vermittels einer Kompetenz managen, die von Bartlett und Ghoshal unter der Prämisse, dass transnationales Management keine Struktur, sondern ein Mindset ist, als „Matrix des menschlichen Geistes“ bezeichnet wird und die die Autoren folgendermaßen charakterisieren: „Verschiedene Rollen und (welt)weit verteilte Geschäfte müssen von einem Management Mindset integriert werden, der die Erfordernisse vielfältiger strategischer Ressourcen, Ansichten, Probleme und Opportunitäten sowohl unter lokalem als auch globalen Blickwinkel versteht und willens ist mit anderen offen und flexibel zu interagieren.“ Die lokal-globale Äquidistanz der Perspektiven erfordert ein besonderes Maß an interkultureller Kompetenz. Die integrative Funktion eines transkulturellen Paradigmas, das ein Leitmotiv dieser Erörterung insgesamt bildet und das die gesamte Komplexität des globalen Managements in eine vereinfachende und die Effektivität steigernde Kategorie höherer Ordnung einbettet - die noetisch/ transkulturellen Ebenen D1 bis D3 des transkulturellen Profilers - ist strukturell und funktionell gewissermaßen, wenn nicht erforderlich, so doch erstrebenwert.

Der größeren Vollständigkeit halber möchte ich, wie oben angekündigt, eine Systematisierung des internationalen oder transnationalen Managerrollenverständnisses aus der transkulturellen Terminologie im letzten Kapitel unter wiederholtem Hinweis auf die verschiedenen Autoren, insbesondere N. Ewington, TCO London und Cambridge, einfügen, (wobei deren Vertiefung bei den jeweiligen Autoren selbst zu suchen ist), denn hier geht es eher um die grundsätzliche Integration der Diversität des internationalen, transnationalen oder globalen Management als mentale Funktion.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Globale Management Positionen

Bartlett und Ghoshal haben ein Typologie von vier Management Positionen identifiziert: a Transnationale Postionen, b Multinationale Positionen, c Offene, lokale Postionen, d Lokale Positionen.

Globale Manager Schlüsselrollen

Nach Storey (1996): die internationale Manager Fünf-Schlüsselrollen-Typologie mit ihren jeweils verschiedenen Tätigkeitsfeldern, Rollenerfordernissen und Rollenspezifikationen: a Der Inland-basierte Manager: Intern. Märkte und Akteure. b Das multikulturelle Teammitglied: internationale Projekte. c Der international mobile Manager: Besucht ausländische Filialen. d Der traditionelle Expatriate: Auslandsentsendung. e Der transnationale Manager: Filialunabhängige internationale Supervision.

Globale Manager Rollenprofile

1 Der Business Manager: a Stratege, b Architekt, c Koordinator. 2 Der Landesmanager: a Sensor, b Aufbauer, c Kontributor. 3 Der Funktionsmanager: a Scanner, b Vernetzer, c Champion. 4 Der Unternehmensmanager: a Leader, b Talentjäger, c Entwickler. Dieser Managertyp hat eine Koordinationsfunkton hinsichtlich der drei vorausgehenden Managertypen. (Laut Bartlett and Ghoshal, The Transnational 1992 and N. Ewington).

Globale Manager Rollen

Laut Bartlett und Ghoshal besteht das Rollenprofil aller vier globalen Spitzenführungskräfte-Typen (siehe globale Manager Typologie) jeweils aus einer Kombination 12 möglicher spezifischer Rollen, und zwar: a Stratege, b Architekt, c Koordinator, d Sensor, e Aufbauer, f Kontributor, g Scanner, h Vernetzer, i Champion, j Leader, k Talentjäger, l Entwickler.

Globales Spitzenmanagement

Nigel Ewington, TCO London und Universität Cambridge, identifiziert unter Bezugnahme auf die Forschung Bartlett und Ghoshals, dokumentiert in deren Werk The Transnational von 1992, dass die obere Führungsebene der globalen Topmanager in weltweit tätigen Konzernen ein Netzwerk aus vier Spezialisten-Typen mit jeweils drei unterschiedlichen spezifischen Rollen bildet. Die vier Managerspezialisten sind: 1 Business Manger, 2 Landesmanager, 3 Funktionsmanager und 4 Unternehmensmanager. Ihr Rollenprofil besteht in einer Kombination aus drei von 12 möglichen Rollen. (siehe globale Manager Rollenprofile)

Globale Topmanager Typologie

Laut Bartlett und Ghoshal gibt es eine Typologie von vier Spezialisten unter den globalen Topmanagern: a Geschäftsbereich Manager, b Landesmanager, c Funktionsmanager, d Unternehmensmanager

Zusammenstellung basierend auf Nigel Ewington TCO London and Univ. of Cambridge, Programme for Industry

Das Entwicklungsprofil unter globalem Blickwinkel

Im Psychogramm des globalen Managers im Managementkontext repräsentiert die Profilerebene Profilerebene D5 zusammen mit der damit verknüpften Ebene D4, respektive Evolution und Ethik, eine Scharnierfunktion, den Dreh- und Angelpunkt, der es dem globalen Managementaspiranten gestattet, das Tor vom mentalen, dualistischen Bewusstsein zum nichtdualistischen, universellen, vom interkulturellen zum transkulturellen Bewusstsein zu öffnen und somit seinen Bewusstseinsraum zu bereichern und zu erweitern. Betrachtet man die phylogenetischen Entwicklungsstufen des Menschen, die in der Ontogenese wiedergespiegelt werden, so geht man häufig davon aus, dass die psychologische Entwickelung des Individuum mit der Erlangung der mental-synthetischen Stufe, in der sich die kulturelle, organisationale und andere Gruppenzugehörigkeiten einstellen, die Ebene D5, 4 des Transkulturellen Profilers, abgeschlossen ist. Doch das Individuum kann sich, unabhängig vom kulturellen Hintergrund in die universelle Phase, Transkultureller Profiler Ebene D5, 5 weiterentwickeln, wo die begrenzten nationalkulturellen Horizonte von umfassenderen abgelöst werden, also ein universelles Bewusstsein entwickeln, das den Übergang zur transkulturellen Ebene ermöglicht. Diese Ebene ist aufgrund ihrer Universalität integrativ, nicht nur nach außen, inbezug auf die diversen Weltkulturen, sondern auch integrativ inbezug auf die gesamte Bewusstseinsarchitektur des globalen Managers, dadurch, dass sie in Analogie zum neurophysiologischen Gesetz der funktionellen Subordination und der strukturellen Integration die gesamte dreifältige menschliche Struktur des Individuums in eine hierarchisierte Einheit integriert, das Kulturelle und Interkulturelle, den Bereich der Interkulturalität in den Bereich der Transkulturalität einfügt, der die mentale Dialektik des ersteren aufgrund seiner nichtdualistischen Natur regelrecht erlösen kann, von seiner Programmierung, Dialektik und kulturellen Konflikten. Der transkulturelle Bewusstseinsbereich übt somit eine heilsame, integrative Wirkung auf den interkulturellen aus und fügt dem letzteren somit eine effektive globale Diversitätsmanagementressource hinzu. Im Zuge dieser Höherentwicklung schreitet das Individuum auch auf der Stufenfolge des interkulturellen Entwicklungsmodells fort. Ich möchte nun zwei Kapitel aus Transcultural Management – Transkulturelles Management einfügen, in denen ich die Thematik bereits erörtert habe. Das erste befasst sich mit Bedingtheit der interkulturellen Kompetenz durch die Psychologische Entwicklung und das zweite mit der Entwicklung transkultureller Intelligenz (auf Englisch):

Eine paradigmatische Systematik der interkulturellen Forschung

Grundsätzlich lässt sich jeder Interkulturalist auch inbezug auf seine interkulturellen Grundannahmen von einer deterministisch-mechanistischen über eine indeterminierte verhandlungsbasierte bis hin zu einer probabilistisch-kreativen einordnen, die das interkulturelle Subjekt-Objekt Kontinuum jeweils entsprechend ihrer kulturellen Bewusstheitsentwicklung verschieden verstehen. Ein Kontinuum von mechanistisch-instrumenteller Subjekt-Objekt Dissoziation bis hin zu einer Integration, in der der Akteur den äußeren und den inneren Raum als interdependent erkennt, ist möglich, woraus ein kulturelles Empowerment und umfassendere kulturelle Rechenschaftspflichtigkeit resultieren. Letzteres wurde als metaphorische quantenkulturelle Axiomatik bezeichnet. Siehe Annex II, Synpsis...

2. Kultur und Bewusstsein

Die Bedingtheit der interkulturellen Kompetenz durch die psychologische Entwicklung

Das Ziel dieser Erörterung besteht darin, Bewußtheit für die Wechselwirkung von Bewußtsein und Kultur herzustellen. Präziser ausgedrückt handelt es sich um die Bedingtheit der interkulturellen Kompetenz durch die Bewusstseinsentwicklung. Diese bedingt die interkulturelle Entwicklung, die ihrerseits die interkulturelle Kompetenz bedingt. Man kann also eine Hierarchie dieser drei Aspekte erkennen, die so gegliedert ist:

1. Die Bewusstseinsentwicklung

prägt

2. Die interkulturelle Entwicklung

prägt

3. Die interkulturelle Kompetenz

Inwieweit die Ontogenese, d.h. die Individualentwicklung des Menschen eine Rekapitulierung der Stammesgeschichte des Menschen verkörpert, das heißt, dass das Kind alle Erfahrungen der Gattung Mensch nachvollzieht, von seinem Eintritt in den Zustand des Wilden bis zur derzeitigen Zivilisation, ist eine psychologische Theorie, die Stanley Hall zu Beginn des letzen Jahrhunderts aufgestellt hat und die Befürworter und Gegner gefunden hat. C. G. Jung verweist in diesem Zusammenhang auf Nietzsche, demzufolge wir „im Schlaf und im Traum das gesamte frühere Menschentum durchmachen“ und fügt hinzu, dass die Annahme, derzufolge auch in der Psychologie die Phylogenese der Ontogenese entspräche, gerechtfertigt sei.

Die französische Kardiologin und Forscherin Dr. Thérèse Brosse hat in Zusammenhang mit ihrer fünfzig Jahre umspannenden Erforschung des Menschen in ihrem Werk „Das Bewusstsein-Energie. Die Struktur des Menschen und des Universums. Seine wissenschaftliche, soziale und spirituelle Bedeutung“ die psychologischen Entwicklungsstufen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter in den folgenden sechs Stufen oder Ebenen zusammengefasst, auf die in dieser Schrift häufig unter dem Begriff der Bewusstseinsentwicklung Bezug genommen wird. Werden diese Stufen nicht sukzessive integriert, so können Blockaden entstehen. Der Übergang zu einer globalen Zivilisation erfordert insbesondere die Meisterung der fünften Stufe.

1. Die sensorische Ebene
2. Die aktive Ebene
3. Die affektive Ebene
4. Die intellektuell-analytische Ebene
5. Die intellektuell-synthetische Ebene
6. Die universelle Ebene (jenseits des Ego und der Synthese)

DIE PSYCHOLOGISCHEN ENTWICKLUNGSSTUFEN DES KINDES, JUGENDLICHEN UND ERWACHSENEN

Quelle: Die psychologischen Entwicklungsstufen des Kindes, Jugendlichen und Erwachsenen. Dr. Thérèse Brosse, La „Conscience-Energie“. Structure de l’Homme et de L’Univers. Ses implications scientifiques, sociales et spirituelles. Editions PRÉSENCE 1984, Frankreich. Deutsche Übersetzung unter dem Titel „Das Bewusstsein-Energie. Die Struktur des Menschen und des Universums. Seine wissenschaftliche, spirituelle und soziale Bedeutung“ von dem Autor dieser Erörterung.

Der amerikanische interkulturelle Forscher Milton Bennett hat seinerseits dieStufen der interkulturellen Entwicklung in folgendem, ebenfalls sechsstufigen Interkulturellen Entwicklungsmodell (auf Amerikanisch: Intercultural Development Model, kurz IDM) mit drei ethnozentrischen und drei diesen folgenden ethnorelativen interkulturellen Entwicklungsphasen zusammengefasst:

Stufe 1 (Verneinung): Man kann überhaupt keine kulturellen Unterschiede erkennen.

Stufe 2 (Defensive Einstellung): Fremdkulturelles wird negativ bewertet.

Stufe 3 (Minimisierung): Man erkennt Unterschiede in der objektiven Kultur im

Bereich der Sitten und Gebräuche an, betrachtet aber die Grundwerte aller Menschen als gleich.

Stufe 4 (Akzeptanz): Man erkennt und würdigt kulturelle Unterschiede.

Stufe 5 (Adaptation): Man entwickelt die Fähigkeit des kybernetischen Denkens, das heißt, die Fähigkeit, die kulturelle Überschneidungssituation von der Warte aller beteiligten Kulturen, bzw. deren Repräsentanten zu betrachten zu können. Man sollte aber nicht alle Mitglieder einer Gesellschafts- oder Nationalkultur in einen Topf werfen. Auch wenn man Hofstedes Dimensionen und deren Indexwerte für die Beschreibung von Kulturen und deren Vergleich verwendet, ist es ratsam, entsprechend neuerer kultureller Forschung, diese Werte zu präzisieren, indem man eine Aufteilung in sogenannte kulturell Normale, Marginale u. desweiteren Hypernormale vornimmt, entsprechend dem Grad, in dem die kulturellen Wertepräferenzen durch die Vertreter der Kultur zum Ausdruck kommen. Darüber hinaus hat auch noch jeder Einzelnen sein singuläres kulturelles Profil. Die Gaußsche Normalverteilung bringt das anschaulich zum Ausdruck.

Stufe 6 (Integration): Hier wird der kulturelle Perspektivenwechsel zur zweiten Natur und zu einem Kreativitätsfaktor durch die Nutzung der verschiedenen verfügbaren kulturellen Alternativen und Optionen, die man in seine Sichtweise miteinbezieht.

INTERCULTURAL DEVELOPMENT MODEL (IDM)

INTERKULTURELLES ENTWICKLUNGSMODELL

Quelle: Milton Bennett, zitiert aus Transcultural Management - Transkulturelles Management und Interkulturelles Management v. G. Deißler, 2009

Diese beiden Entwicklungsmodelle, das erstere sechsstufige psychologische Entwicklungsmodell des Menschen zusammen mit dem ebenfalls sechsstufigen letzteren interkulturellen Entwicklungsmodell des Menschen bilden die Ebene D5 des 12 mal 12-dimensionalen transkulturellen Management Profilers, den ich in der Folge im englischen Original präsentieren möchte.

Zuvor aber noch eine Feststellung zur Wechselwirkung zwischen den 6 psychologischen Entwicklungsstufen und den 6 interkulturellen Entwicklungsstufen. Diese sind interdependent. Wechselwirkungenbestehen in beiden Richtungen. Da die psychologischen Entwicklungsstufen aber grundsätzlicherer Natur sind, bedingen diese in besonderem Maße die interkulturellen Entwicklungsstufen, die ihrerseits die interkulturelle und schließlich die transkulturelle Kompetenz bedingen. Zusammen bilden diese 12 Entwicklungsdimensionen die Ebene D5 des insgesamt 12 mal 12-dimensionalen Profilers.

Die Ebene D5 des Transkulturellen Profilers hat außerdem eine wichtige Schnittstellenfunktion zwischen der konventionellen interkulturellen und der transkulturellen Kulturkonzeption. Sie verleiht der vierten ethischen Dimension D4 Schubkraft und zusammen ermöglichen sie die nicht-dualistische Bewusstseinsebene, die den eigentlichen Schlüssel zur Transkulturalität bildet. Doch da unsere Denkweise in dieser Richtung, vor allem, aber nicht nur im Westen weniger in der Sozialisierung gefördert wird, ist unser diesbezügliches Denken und die damit verbundene Sprache noch nicht genügend entwickelt. Dennoch ist der Mensch kulturunabhängig in dieser Richtung potentiell ausgestattet. Deshalb stellt die Verwendung von Sprache transzendierenden Metaphern und Symbolen, wie der des Dommodells oder des Mandalamodells oder sogar des Apollo Modells, das ich der oben zitierten Schrift Transcultural Management – Transkulturelles Management verwende, eine praxisbezogene Erleichterung des Zugangs zu einem Bereich dar, der insbesondere im Westen als immateriell in der Psychologie des asiatischen Subkontinents eher als materiell betrachtet wird. Dennoch bleibt das Ziel nicht die Mystifizierung, sondern vielmehr die möglichst wissenschaftliche Herangehensweise an Kultur unter dem speziellen Blickwinkel der Bewusstseinsforschung, die wiederum einer transdisziplinären Herangehensweise bedarf. Transdisziplinarität und Transkulturalität werden der transnationalen planetaren Realität gerechter. Sie fördern eine neue Wissenschaft vom Menschen, in der die kulturelle Dimension der gegenwärtigen Epoche in einem neuen Licht erscheint, das die vielfältigen kulturellen Belange erhellen und die damit einhergehenden Entscheidungen erleuchten kann.

Vielleicht sollte man darauf hinweisen, dass die Einheit des Bewusstseins, die wir hier analytisch sezieren, die ja die Voraussetzung für eine ganzheitliche Wahrnehmung des Kulturellen ist, ein wichtiger Schlüssel zu einem ganzheitlichen Kulturverständnis ist. Denn das rein analytische Bewusstsein fragmentiert die ganzheitliche Realität so sehr, ist so dualistisch und dialektisch, dass sie unter Umständen den Zugang zu einem über die mentalsynthetischepsychologische Entwicklungsstufe hinausgehenden geistigen Bereich torpedieren kann. Die intellektuelle Sophistikation kann zwar für wissenschaftliche Begriffe brillant sein, doch ohne die Erfahrung, die sich in der gelebten Ganzheit vollzieht, erlahmt sie jedoch auf halbem Weg zur intendierten noetischen, transkulturellen Kulturkonzeption. Es handelt sich um einen qualitativ neuen Ansatz, auf den es Raum und Zeit, Kultur und Zivilisationen übergreifende Hinweise gibt, die niemandes Monopol, sondern ein menschliches Kulturerbe sind. Aus dem Mosaik der Kulturen und Zivilisationen und mit Hilfe der etablierten Wissenschaften kann man versuchen, das kulturbedingt fehlende sprachliche und konzeptionelle Instrumentarium zu schärfen um den Übergang von einer bekannten zu einem weniger bekannten und populären Ansatz zu ebnen, der bislang sozusagen nur einigen Hermetikern vorbehalten war, der aber nichts desto trotz im Licht der kulturellen Bedingungen unserer Zeit eine Perspektive eröffnet, die der Exploration durchaus würdig ist.

Der 12-dimensionale transkulturelle Profiler:

Der komplette Profiler (Modell, Legende und Kurzerörterung) befindet sich im Annex II

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Präsentation des DOME-12D-Transcultural Management Profilers

Legende der transkulturellen Profiler Ebenen D1 bis D5

D1

Cosmics: The Cosmic environment interconnection. The biological and mental roots of life.

D2

Noetics: The highest psychological control, subordination and integration function.

D3

Operationalization. The One steps onto the stage of the human mind. It is the interfacing of the absolute awareness with the concrete reality. It remains the absolute engaging the relative world of diversity. As operationalized Oneness it engages with diversity while it remains what it essentially is, i.e. Oneness which precedes the diversification into the other levels of the infrastructure.

D4

Ethics: Altruistic-allocentric, sustainable approach that thinks and acts in terms of each players long-term interests.

D5

Evolution: Phylogenetic development stages 1-6/Intercultural Development stages 7-12

1 sensory level: human developmental stage of perception
2 active level: human developmental stage of action
3 affective level: human developmental stage of affection
4 analytic intellectual level: human developmental stage of the intellect
5 synthetic intellectual level: human developmental stage of the Ego and the social group
6 universal level: human developmental stage that goes beyond Ego and synthesis
7 stage 1 denial: unable to identify cultural differences
8 stage 2 defence: recognition of cultural differences but tendency to evaluate other cultures negatively to one’s own
9 stage 3 minimization: recognition of superficial differences (objective culture) such as customs and habits, while holding the view that all cultures are essentially the same
10 stage 4 acceptance: Recognition and appreciation of cultural differences in behavior and values; considering them as logical and coherent solutions in different contexts.
11 stage 5 adaptation: development of communication skills that facilitate intercultural communication; cybernetic thinking
12 stage 6 integration: internalization of a bicultural or multicultural perspective; intercultural facilitator. (section based on Milton Bennett and Dr. Thérèse Brosse).

Quelle: « Transcultural Management - Transculturelles Management » und « Interkulturelles Management - Intercultural Management », Gebhard Deißler, 2009.

Die klassische interkulturelle Forschung verwendet die empirischen interkulturellen Forschungsdaten tendenziell deterministisch. Hier werden die kulturellen Verhaltensmuster als ein Stereotyp betrachtet, das heißt, dass man davon ausgeht, dass alle Mitglieder einer Kulturgruppe zu denselben Werten und Verhaltensweisen hin tendieren. Das bezieht sich insbesondere auf die Forschung Hofstedes und Trompenaars und Hampden-Turners, obwohl Hofstede selbst einräumt, dass es sich um eine kulturelle Vorprogrammierung handle, wobei ein Kulturmitglied noch eine Marge für die Entscheidung habe, wie er mit dieser angenommenen kulturellen Programmierung umgeht.

Das führt zum weiterführenden Ansatz, der mit den interkulturellen Forschern Brannen und Salk verbunden ist und der Kultur nicht als Stereotyp, sondern als Prototyp betrachtet, was eine Differenzierung der Aggregat Kulturmodelle mit sich bringt. Der Unterschied zwischen der Kulturauffassung als Stereotyp und der als Prototyp besteht darin, dass das stereotype Kulturverständnis von der Gleichheit des Wertesystems und der Verhaltensmuster der Mitglieder einer Kulturgruppe ausgeht, während das prototypische Kulturverständnis davon ausgeht, dass die verschiedenen Mitglieder einer Kulturgruppe - einer nationalen in der Regel - ihre kulturellen Wertepräferenzen in verschiedenen Graden zum Ausdruck bringen. Demnach unterscheiden sie innerhalb einer und derselben nationalen Kulturgruppe zum einen kulturell Normale, die die mutmaßlichen kulturellen Präferenzen einer Kulturgruppe durchschnittlich zum Ausdruck bringen, andererseits Hypernormale, die die kulturellen Präferenzen einer nationalen Kulturgruppe überdurchschnittlich zum Ausdruck bringen, sowie Marginale, die die nationalkulturellen Präferenzen unterdurchschnittlich zum Ausdruck bringen.

Man könnte weiter differenzieren und annehmen, dass jede kulturelle Interaktion von der spezifischen Subjekt-Objekt (z. B. Führer und Geführte) Beziehung abhängt. Beide haben einen Entscheidungsspielraum wie sie sich in einer gegebenen Situation verhalten und wie sie mit ihrer kulturellen Programmierung umgehen.

-Im Transkulturellen Profiler wird das national- oder gesellschaftskulturelle Profil der Pofilerebene D7 durch das individualkulturelle Profil der Profilerebene D6 präzisiert. In einem globalen Managementumfeld, insbesondere, kommen die gesamten dimensionalen Register zum Tragen. Und die noetisch/transkulturelle Ebene ist die allen übergeordnete Steuerungs- und Integrationsebene: Das ist das Spezifikum des Transkulturellen Profilers und erfordert unter anderem die Einbeziehung der Bewusstseinsforschung.

Vergleicht man die Modelle und Ansätze, so stellt am fest, dass die interkulturellen Annahmen seitens der interkulturellen Forscher immer weniger deterministisch und immer probabilistischer und interpretativer werden. - Doch während die Multifaktoriertheit unüberschaulicher wird und die Prognostizierbarkeit schwindet, kommt eine integrierte gesamtkulturelle Kultursteuerungssystematik wie die des Transkulturellen Profilers gerade recht. - Die individuelle Freiheit, das Verständnis der Kultur als Prototyp und der jeweilige Gesamtkontext veranlassen die Forscher dazu, von einem instrumentellen Bewusstsein, in dem eine bestimmte Handlung bestimmte Verhaltensfolgen erzeugt, abzurücken. Kultur wird, wie im Falle Brannen und Salks als Gegenstand der Verhandlung betrachtet. Bei ihnen dienen die Aggregatmodelle lediglich als konzeptuelle Verankerung, welche Form aber beispielsweise die Entstehung einer neuen Kultur in einer internationalen/interkulturellen strategischen Allianz, wie in dem von ihnen untersuchten deutsch-japanischen Joint-Venture annimmt, lässt sich in einem derart komplexen Organisationsumfeld nicht mehr vorhersagen und bleibt ein Gegenstand der Verhandlung und Aushandlung.

Mit Hilfe der oben dargestellten drei Modelle, insbesondere dem von mir entwickelten Transkulturellen Profiler, der Interkulturalität unter dem Gesichtspunkt der Bewusstseinsforschung in einen weiteren Rahmen einbettet, habe ich versucht, den Schritt von der Interkulturalität zur Transkulturalität im Sinne einer den Aggregatmodellen übergeordneten integrierenden Ebene zu machen. In Anlehnung an die Bewusstseinsforschung, die Neurophysiologie und die Weltanschauungen, die weltlichen wie auch die geistigen, kann man davon ausgehen, dass diese Ebene in der Lage ist, den gesamten mentalen Speicher mit all seinen diversen kulturellen Programmen besser zu steuern. Dies gestattet die Integration der diversen interkulturellen Modelle und Managemententscheidungen. Sie werden durch eine übergeordnete Dimension verständlicher, beherrschbarer und nachhaltiger. Besonders die Ebenen D4 und D5 des Transkulturellen Profilers haben eine Scharnierfunktion in dieser psychologischen Architektur. Die Ebene D4 der Ethik resultiert zum Teil aus der Ebene D5 der Evolution. Die Scharnierfunktion dieser Ebenen kommt insbesondere dadurch zum Ausdruck, dass wenn man die Tür progressiv öffnen kann, die von diesen Angeln oder Scharnieren getragen wird, einen gänzlich neuen Bewusstseinsraum mit optimierter kultureller, interkultureller und insbesondere transkultureller Performance betreten kann. Die wissenschaftlichen, psychologischen, philosophischen und religiösen Weltanschauungen mehrerer Kulturen und Epochen weisen in diese Richtung.

Es handelt sich um die Öffnung jener Tür, die die Überschreitung der Schwelle vom interkulturellen zum transkulturellen Raum gestattet. Unter Beibehaltung der Raummetapher kann man sagen, dass es sich im wesentlichen um einen erweiterten inneren Raum, natürlich einen Bewusstseinsraum handelt, der imstande ist, den erweiterten äußeren Raum, den nunmehr planetaren, supranationalen Raum, nachhaltiger zu managen, da der innere und der äußere Raum ein Kontinuum bilden und zwar in dem Sinne, dass die Erweiterung des inneren Bezugsrahmens die Erweiterung des äußeren Bezugsrahmens ermöglicht. Der innere und der äußere Raum sind ein interdependentes Kontinuum. Veränderungen in dem einen bedingen Veränderungen im anderen. Die Konfrontation mit den transnationalen und metanationalen Managementherausforderungen in Wirtschaft und Politik zwingt zur Erweiterung des inneren Referenzrahmens des Bewusstseins. Und die Erweiterung des inneren Bezugsrahmens gestattet ihrerseits das nachhaltigere Management des planetar erweiterten Bezugsrahmens. Man kann sogar von der Annahme ausgehen, dass der innere und der äußere Raum zwei Aspekte desselben einen Raums sind.

Solange die Bewusstseinsentwicklung auf die Entwicklung der Gruppenidentität, das heißt unter Bezugnahme auf Dr. Thérèse Brosses phylogenetischem Entwicklungsmodell, demzufolge die Individualentwicklung die Menschheitsentwicklung rekapituliert, auf die mental-synthetische Ebene, i.e. auf den institutionellen, organisationellen und nationalen Bewusstseinsraum beschränkt bleibt, verharrt es tendenziell in der ethnozentrischen Phase der interkulturellen Entwicklung. Es hat geringe kulturelle Eigen- oder Fremdbewusstheit, da das Bewusstsein entwicklungsbedingt gewissermaßen in einer mental-synthetischen Phase der Gruppenbildung und Gruppenidentifikation ist, die der Mensch stammes- und individualgeschichtlich durchläuft. Je nach Sozialisierung und individueller Biographie kann die Bewusstseinsentwicklung hier enden, doch sie kann durchaus über die Phase der Entwicklung des kollektiven Egos hinausgehen und die Tür zu einer universelleren Phase jenseits der mental-synthetischen Bewusstseinsentwicklung (Ebene 6 der psychologischen Entwicklungsstufen) öffnen, um den weiteren Raum eines universelleren Bewusstseins zu betreten und somit einem weiteren äußeren Raum erfolgreich zu begegnen.

In diesem Raum, mit einer erweiterten kulturellen Eigen- und Fremdbewusstheit wird die ethnorelative Phase der interkulturellen Entwicklung, die aus den Stufen Akzeptanz, Anpassung und Integration besteht (siehe IDM), ermöglicht. Nun kann der interkulturelle Theoretiker und Praktiker sich im gesamten interkulturellen Raum innen wie außen bewegen.

Die Tür zu jenem Raum, der nicht nur einen erweiterten Raum, sondern den Raum einer weiteren Ebene der psychologischen Architektur eröffnet, gilt es aber noch zu erschließen. Hier gibt es keine Kompartimentierungen mehr, keine Mauern und Wände, die interkulturell be- und ausgrenzen. Hier gibt es nur noch ein Feld, ein Einheitsfeld. Wird dieser gesamte Bewusstseinsraum erschlossen, so bewegt man sich in einem metakulturellen Raum. Das entspricht insbesondere der noetischen oder transkulturellen Ebenen D2 des zwölfstufigen Transkulturellen Profilers. Von hier aus werden die darunter befindlichen 10 Ebenen steuerbarer. Nimmt die universelle Bewusstseinsentwicklungsebene Gestalt an, so betritt man einen Bewusstseinsraum, der weit genug ist, um allen Formen des Gruppenbewusstseins Raum zu gewähren. Umgekehrt ist dies nicht möglich, ebensowenig, wie ein kleines Wassergefäß nicht den Inhalt eines größeren fassen kann, wohl aber das größere den Inhalt vieler kleinerer Gefäße. Da es sich um einen Raum handelt, der sich dem mentalsynthetischen Bewusstseinsraum (Stufe 5 der psychologischen Entwicklungsstufen) weitgehend zu entziehen scheint, verwendet man lieber Bilder und Metaphern zur Verdeutlichung des Gemeinten. Hat man die noetische oder transkulturelle Ebene des Profilers, der eine psychologische Architektur symbolisiert, erreicht, kann man aber dennoch in darunter befindlichen multikulturellen Räumen agieren und zwar viel erfolgreicher, da der weitere Bewusstseinsraum des transkulturellen Bewusstseins die multikulturellen einschließt, aber nicht umgekehrt. Der eine große Raum der noetischen Ebene D2, sowie der kosmischen Ebene D1, operationalisiert durch die Ebene D3 umfangen die gesamte darunter befindliche Architektur. Bildlich gesprochen ist es so, als stünde man auf der höchsten Plattform eines Hochhauses oder Wolkenkratzers und könnte die gesamten darunter liegenden Ebenen mit ihren globalen Konzernzentralen und ihren diversen globalen Akteuren mit ihren verschiedenen geistigen Räumen einsehen. Das mag materiell und technisch aufwendig sein. Geistig steht dem aber weniger im Wege. Man befindet sich auf einer übergeordneten eigenen Ebene, die die diversen anderen Ebenen erkenntnismäßig durchschaut.

Die dritte Ebene der Operationalisierung - D3 des Transkulturellen Profilers - ist das Eintreten der noetischen metakulturellen Bewusstseinsebene in die darunter befindlichen relativen, kompartimentierten Bewusstseinsräume der dort befindlichen kulturellen Repräsentanten und zwar unter Beibehaltung der Erkenntnisfähigkeit aus dem höher gelegenen noetischen transkulturellen Raum und somit der Fähigkeit der Dialektik der Inter- und Multikulturalität die Optik der Einheit entgegenzusetzen, die nicht-dualistisch und nicht-dialektisch ist sonder integrativ.

Die noetische/transkulturelle Ebene D 2 befasst sich mit dem gesamten Speicher als solchem, während die interkulturelle Ebene sich vorrangig mit den diversen Inhalten des Speichers, den verschiedenen kulturellen Programmen befasst. Versteht man die Natur des Speichers, sowie seine Inhalte, das heißt, wie die Programme entstehen und wie der Speicher aufgebaut ist und funktioniert, so erwirbt man eine Perspektive, die sowohl darin als auch darüber steht; eine Kompetenz, die kulturelle Programme aktivieren und steuern und deaktivieren kann und somit Kultur insgesamt beherrschbar macht. Es handelt sich um eine Subordination und Integrationsebene der gesamten hierarchischen Bewusstseinsarchitektur. Im Transkulturellen Managementmodell versinnbildlicht die Kuppelkonstruktion mit der schematisch angedeuteten Laterne die Integration, Konvergenz und Konsolidierung der materiellen wie symbolischen psychologischen Gesamtarchitektur des Dom-Modells. Über die Statik hinaus ist die Dynamik der Architektur des inneren Raums, insbesondere die Entwicklung darin, eher im Bereich der Evolution, Introspektion und Erfahrung angesiedelt.

Die messtechnische Erfassung dieser inneren Räume, das heißt der verschiedenen Entwicklungsstufen des Bewusstseins im Labor ist nicht systematisch und umfassend erfolgt. Jedoch hat die Kardiologin und Forscherin Dr. Thérèse Brosse bereits vor Jahrzenten in ihren durch die französische Regierung ermöglichten Forschungsmissionen den verschiedenen phylogenetischen Entwicklungsstufen elektroenzephalographische Muster und eine Wellensystematik zuordnen können.

Ich führe zur Verdeutlichung einige Forschungsdaten der Pariser Forscherin aus meiner Schrift Transcultural Management – Transkulturelles Management im englischen Originaltext an, den ich bereits in den 90er Jahren geschrieben habe.

Dr. Thérèse Brosse establishes, moreover, an experimentally supported correlation between each of these psychological states and EEG patterns: The Delta wave corresponds to the vegetative functions of the new-born, the Theta wave corresponds to the sensory level; the Alpha to the affective level, Beta to the analytic, mental level. Thus we may formulate the following correlations, keeping in mind that further experimentation is to be conducted.

CORRELATIONS BETWEEN PSYCHOLOGICAL STATES AND EEG PATTERNS

Source: La Conscience-Energie, Dr. Thérèse Brosse, op. cit.

Es bedürfte einer Forschungsinitiative, die an diese bereits länger zurückliegende Forschung anknüpft, mit dem Ziel, experimentell wissenschaftlich basierte Methoden auch für die interkulturelle und transkulturelle Forschung einzusetzen, um die, wissenschaftlich betrachtet, in mancher Hinsicht unscharfe Welt der Erforschung des Interkulturellen zu schärfen und zu systematisieren, um es besser zu fundieren und gezielter für die interkulturelle Entwicklung zu nutzen, ohne es jedoch als wissenschaftlich basierte Konditionierung zu missbrauchen.

Wie weit ein interkultureller Forscher oder transnationaler Manager sich vom Interkulturellen zum Transkulturellen, nennen wir es von der kulturell dualistischen Ebene zur transkulturellen nichtdualistischen, der höheren Ebene des transkulturellen Managementmodells bewegen kann, hängt vor allem von dem Fortschritt auf den Ebenen der Ethik und der Evolution, D4 und D5, des Pofilers ab, sowie von der Annäherung an die universelle Stufe im phylogenetischen Entwicklungsmodell und vom Fortschritt auf den Stufen der ethnorelativen Phase des interkulturellen Entwicklungsmodells.

Die Bewusstseinsevolution mit den in den drei Modellen erwähnten maßgeblichen Übergangsbereichen gibt Auskunft über die interkulturellen und transkulturellen Tendenzen und Potentiale. Der gesamte Profiler, in dem die verschiedenen Modelle vereinigt sind, ist ein interkulturelles und transkulturelles Diagnoseinstrument, dessen Gesamterörterung hier nur begrenzt möglich ist. Eine Bewusstseinsentwicklungsdiagnostik gestattet jedoch, aufgrund relativ leicht interpretierbarer, signifikanter Signale, festzustellen, auf welcher Ebene der Bewusstseinsentwicklung, bzw. psychologischen Entwicklungsstufe sich ein Individuum befindet. Entsprechend wird er/sie sich verhalten, sei es im inter- oder auch intrakulturellen Bereich, denn die Bewusstseinsevolution ist eine fundamentalere Kategorie als die kulturelle Entwicklung.

Man könnte daher argumentieren, dass die Prognosetauglichkeit der Aggregatkulturmodelle durch eine Bewusstseinsentwicklungsdiagnostik oder psychologische Entwicklungsdiagnostik in der Gestalt der psychologischen Entwicklungsstufen vorteilhaft ergänzt werden kann, denn das „Bewusstsein steht über dem psychosozialen und allen Institutionen“ und bedingt seinerseits die kulturellen Werte und Verhaltensmuster.

3. DieEntwicklung transkulturellerIntelligenz

Conquest and Ownership of and Leadership from The Innermost Centre

In the following I would like to explore how the body and the mind can be attuned in an optimum way. It is really not enough to focus on values and behaviours alone, for our human body which has been given to us along with a most definite and definitive design or genetic programming with regard to structures and functions of each atom of the whole is contained in each one of billions of cells. This human body is the primary screen and vehicle through which we interact with our diverse environments and encounter cultural diversity. The body is our primary vehicle of experience and expression, the material support of life. Therefore it is life itself. It is most directly exposed to the outside world, to the struggle with other, sometimes competing forms of life, to the power games, we play, exacerbated by cultural diversity and human ignorance, 'avidya' as the Vedic sages termed it already thousands of years ago summarily. This struggle for survival affects the physical integrity, our structural edifice. And due to the organic interconnectedness of the human biological system as a whole, the energetic and mental structures are affected in turn. Therefore, interferences at one level have repercussions on all other levels. The games between cultures, groups and individuals can undermine and attempt to deprive the other(s) from their legitimate rights, appropriate 'otherness' instead of respecting it, owning it but not legitimately possessing it. A form of neo-cannibalism! This predator instinct is obviously neither ethical nor legal. Interference with others' legitimate rights, the extreme form of which is cannibalism, more modern forms may be mobbing or more subtle symbolical, implicit attempts, to wield power over others to one's advantage. This is a universal issue. Culture simple provides more fuel and exacerbates the universal problem. In Eastern psychology, the mind is material. So, mind and body are a continuum governed by similar laws. In that sense the notion of mental software makes no sense, because it is a limited concept, a fragment of the whole which as a fragment cannot account for the whole. An interaction is a total interaction, whose impact we are obviously trying to contain if it negatively affects our structural identity, impacting all systems, soma, energy and psyche. The corruption of their interconnected integrity is actually the real problem, no matter in what subsystem of the body it starts. So, we really have to look at all the biological systems in their integrity. The assumption that some mental software runs the human hardware is extremely culture-contingent and of the beginning of the computer age one-dimensionality. While we respectfully acknowledge the pioneering work, we now have to take further steps.

We have to look at the entire continuum of man, one pole being the angel, the other the ape, as the poet would frame it, in order to reconcile and transcend this metaphor of the overall human condition. In an intercultural overlap situation cultural patterns tend to assert and reinforce themselves through cultural networking and agenda-contingent alliances (le jeu des alliances). Having the other interactants shoulder the load of the interfacing process requires less effort. When naturally evolved cultural patterns are imposed different rhythms, the individual or collective entities get out of tune, the 'structures-functions' fit equation is impaired. Stress occurs, and if corruption sets in survival reflexes appear, resulting in culture clash, which, unmanaged, can escalate. The recognition and the respect of the difference are the first sensible steps to prevent this process. Gradual adaptation should set in leading to forms of reconciliation, thus preserving the various identities involved. Identity, continuity and stability - highlighted by the capacity to adapt, the capability of neutralizing disturbances from within or without, and of maintaining the organism's overall integrity - are an imperative of life. Integrity and non-integrity cannot be reconciled, being or not being are not a dilemma, no continuum, with no perspective of reconciliation. Talking about stability, integrity and enhanced performance I would like to contrast and integrate an Eastern physiological approach with a Western psychological approach and show how they can be reconciled:

Let's start with the HUMAN PYRAMID, the ideal human configuration in East Asia, notably in Japan, while we keep in mind that it is a metaphor. Symbolisms should not be taken literally and the literal should not be taken symbolically. What does this human pyramid look like in the Asian tradition in particular. It forms a triangle, sitting on a reliable, stable, broad base and pointing upward vertically. It symbolizes the human architecture, grounded on the best possible basis. It does not only refer to the outer structure, the anatomy and physiology, outer structures and functions, but also to what is largely neglected in Western approaches, namely the inner structure, the energetic structure. While Japan has championed this ideal man, it finds its corollary across cultures, in the Siddhasana or Lotus position or the perfect posture of the Vedic and yogic traditions of South Asia, the kneeling in the Christian tradition and so forth. Coordinated sitting on chairs is displayed in Ancient cultures like Egypt. Differences in cultural values and anatomies lead to different approaches to the same quest. It requires some deeper awareness to discern what is beyond the form, to perceive the Gestalt, to use a Western term. The Japanese might conceptualize it in terms of 'taiheki' (polarization of vital energy) or 'seitai' (physical coordination) on which this posture has a decisive influence. In both the East Asian Human Pyramid ideal as well as in the South Asian Lotus or Siddhasana (perfect posture) ideal there are inner and outer structures involved, anatomic and energetic structures, an energetic anatomy, so to speak. Laya Yoga and the Shakta Vedanta of the Indian Vedic tradition as well as Zazen in the Japanese Zen Buddhist tradition, Chang in the Chinese tradition deal with the issue more specifically.

However, it must be stated emphatically that any experimentation by non-experts is dangerous.

As a matter of fact all cultures and in particular the religions and more specifically their esoteric rather than their exoteric branches have raised the question of the conditioning of the physical terrain in view of mental deconditioning. For millennia cultures have been aware of the interconnectedness of the spiritual-psycho-somatic continuum of man as a whole and that the whole had to be accounted for rather than its fragments. For if we want to understand mental programmes we have to understand the mind and the latter can be understood more fully if we consider its entire biological context, the terrain as a whole. It is more complex than a specialist approach but it allows us to contextualize the search in a new way.

We want to ask, how the diverse members of the body, inner and outer, can be configured so as to reduce the weight of conditioning, including cultural conditioning, how the body, the heart and mind can be configured, so as to reduce conditioning and thereby open up a new chapter in the quest for cultural intelligence (CQ), which could be applied practically to leadership across cultures and leverage transcultural intelligence. It is yet another perspective on the mosaic of perceptions of culture in order to perceive the bigger picture.

Let's return to the Human Pyramid, an East Asian master model of man: any system should have a maximum stability, to assure its continuity and stability. Considering the three possible states of stability, namely, stability, metastability and instability, it is surely stability, which offers the optimum conditions for continuity and effectiveness. This highest possible integration and consolidation clearly satisfies a Japanese value preference of high level safety and reliability, an ideal terrain for sensing and intuition. While the Indian Siddhasana prepares the terrain ideally for the spiritual journey, which is an Indian metaphysical value preference, the Japanese ideal on the other hand translates a more physical value preference. And, with regard to both architectures, the inner and the outer, the energetic as well as the biological, to use a broader term, strive to align and reinforce their maximum stability and dynamism by themselves and synergize at the highest somato-energetic consolidation and integration. The two configurations, the Human Pyramid as well as the Perfect Posture of the two Asian traditions of India and Japan involve two triangle structures: a horizontal one that forms the base with the two knees and the buttocks. On this base triangle a vertical triangle is formed by the vertical axis of the backbone with the trunk, with the head on top, thus forming a pyramid, the Human Pyramid. The structure and dynamics involved in this posture consolidate the entire human edifice physiologically and energetically. While physiology and energy are coordinated and integrated, the mind is stilled and stabilized in turn, due to the mind-body interconnectedness. In this 'ventrocentric' approach the entire psychosomatic system is coordinated and stilled. The waves of the mind subside, tension goes. When the noise of the mind with all its conditionings is quiet, cultural conditioning is no more. It is in a state of potentiality. The cultural impact decreases proportionally to the increase of the stilling of the mind. Thus managing the mind in a bottom up approach, culture and cultural programming can be managed effectively. So, there is also a physiological approach to the management of culture.

As interculturalists, we want to see, whether we can transpose the model of maximum stability and efficiency to the mental level, where our cultural conditioning is supposed to be located. While the former approach to cultural deconditioning is an Eastern approach, starting with the body, technically the 'ventrocentric' approach, the mental approach privileging the neocortical circuits, starting with the mind, may be called a 'cerebrocentric'' approach corresponding to a more Western tradition.

Indeed, as by now we are used to thinking in triads, we can now construct, with or without the preparation and achievement of an integrated physiological terrain, which is a lifelong undertaking requiring one-pointed effort and Asian patience and perseverance. Western cultures evolve in smaller time horizons and will prefer shorter term, faster achievements. The following model might therefore be more appealing to the Western mind. Let's call it 'cerebrocentric' approach as opposed to 'ventrocentric' approach. Some Eastern approaches symbolically portray the Western approach as a reversed triangle with the base on top and the top at the base, to point out the comparatively lower degree of consolidation of the 'cerebrocentric' approaches, implying instability. As I design this model myself, for my part I would claim a correctly stabilized triangle with the base at the base and the top at the top. Indeed stabilization will be a key quest in this search.

At the psychological level we can identify and design a triangle with the conventional notions of IQ (intellect) at one pole of the base of the mental triangle and EQ (emotional intelligence) at the opposite pole. If the two poles are successfully reconciled, it results in a fairly balanced human being in Western culture terms. Yet, the 'dance' on this continuum is necessarily imperfect. It breeds terrorists, fanatics and dictators, as we know. Therefore it needs enhancing by a third corrective coordinate, which accounts for our relativity, which helps us not to commit grave faux pas in the 'dance of life', not to deviate and to become biased. In order to effectively use our mental and emotional potentialities, we need the third coordinate, CQ (cultural intelligence), to design the top of the triangle, which allows us to integrate, balance and objectify the various forms of intelligence as an IECQ enhanced intelligence model. While it provides a corrective for our cultural relativity and a compass whose needle always points to truth, objectivity and clear perception, it provides much needed structure, balance and direction.

If we now consider IECQ as the angles of a base triangle, we can erect the noetic vertical dimension at its centre with NQ (noetic intelligence) to result in transcultural intelligence:

TCQ (Transcultural intelligence) based on its neurophysiologic integrative status is the absolute centre of integration and control of the various forms of intelligence, the mind.

While the former physiological or ventrocentric model is a quest for the optimum base for control and coordination, the latter psychological or 'cerebrocentric' model symbolizes the quest for the top for optimum integration, deconditioning and growth.

[...]

Fin de l'extrait de 231 pages

Résumé des informations

Titre
Das Management des interkulturellen Potentials: Diagnose, Kompatibilität, Entwicklung - in Deutsch und Englisch
Sous-titre
Managing Intercultural Potential - in English and German
Cours
Interkulturelles Management
Auteur
Année
2011
Pages
231
N° de catalogue
V181954
ISBN (ebook)
9783656054603
ISBN (Livre)
9783656565956
Taille d'un fichier
2927 KB
Langue
allemand
Annotations
in Deutsch und Englisch
Mots clés
internationional human resource management, internationales Personalmanagement, globale Personalentwicklung
Citation du texte
D.E.A./UNIV. PARIS I Gebhard Deissler (Auteur), 2011, Das Management des interkulturellen Potentials: Diagnose, Kompatibilität, Entwicklung - in Deutsch und Englisch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181954

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