„Som Hans Kongl. Maij:tt wärket och wedh dess sidsta reesa till Giöteborgh det samma
reitererade, hwarest då dy wärr skedde och fölgde Hans Kongl. Maij:tz aldrig tillfyllest
beklagelige dödh och frånfälle, hwilket, ehuruwäl det heela christenheeten och
fädernässlandet sambt mången ährligh swänsk mann till största skada och afsaknadt
treffade.”
Mit diesen Worten beklagte Erik Jönsson Dahlberg (1625-1703) in seinem sogenannten
”Dagbok“ den Tod König Karl X. Gustavs (1622-1660). Der Festungsbaumeister,
Zeichner und Autor Erik Dahlberg ist in Schweden bis heute eine der bekanntesten
historischen Gestalten. Er lebte während Schwedens Großmachtszeit und verwirklichte
eine beeindruckende Karriere. Geboren am 10. Oktober 1625 in Stockholm, als Sohn eines
niederen Beamten, starb er am 16. Januar 1703, ebenfalls in Stockholm, als königlicher
Rat, Feldmarschall und Gouverneur Livlands.
Seine beeindruckende Karriere verlief allerdings nicht mit gleichbleibendem Tempo. Fast
eineinhalb Jahrzehnte, von 1660 bis 1674, blieb Dahlberg ohne Beförderung. Der Beginn
dieser beruflichen Flaute fällt mit dem Ableben Karl Gustavs zusammen, was bereits in
der Vergangenheit zur Vermutung eines unmittelbaren Zusammenhanges führte.3
Eben dieser Frage, nämlich inwieweit sich der Tod Karl Gustavs auf Erik Dahlbergs
Karriere auswirkte, werde ich in dieser Arbeit nachgehen.
Im ersten Teil der Arbeit stelle ich Dahlbergs beruflichen Werdegang in den Jahren 1648-
1660 und 1660-1674 dar. Den zweiten Teil beginne ich mit einer Betrachtung von Heiko
Drostes Patronagemodell, um mich der Funktionsweise einer frühneuzeitlichen Karriere zu
nähern. Daraufhin beleuchte ich vor diesem Hintergrund Dahlbergs Beziehung zu Karl
Gustav. Dahlbergs Beziehung zur Vormundschaftsregierung verdeutliche ich an seiner
Position zu Reichskanzler Magnus Gabriel de la Gardie (1622-1686) und Reichsmarschall
Carl Gustav Wrangel (1613-1676). Zuletzt gehe ich noch kurz auf den Krieg als Faktor für
Dahlbergs militärische Karriere ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erik Dahlbergs Laufbahn von 1648 bis 1674
- Zu Lebzeiten Karl X. Gustavs 1648-1660
- Unter der Vormundschaftsregierung Karls XI. 1660-1674
- Die Abhängigkeit von König und Krieg
- Karriere im frühneuzeitlichen Schweden
- Die Beziehung zum König
- Die Beziehung zur Vormundschaftsregierung
- Der Krieg als Karrierefaktor
- Zusammenfassung
- Quellen und Literatur
- Gedruckte Quellen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit sich der Tod König Karl X. Gustavs auf die Karriere des Festungsbaumeisters, Zeichners und Autors Erik Dahlberg auswirkte. Die Arbeit analysiert Dahlbergs beruflichen Werdegang in den Jahren 1648-1660 und 1660-1674 und untersucht seine Beziehung zu Karl Gustav sowie zur Vormundschaftsregierung nach dessen Tod.
- Erik Dahlbergs Karriere unter Karl X. Gustav
- Dahlbergs Position nach dem Tod Karl X. Gustavs
- Die Bedeutung des Krieges für Dahlbergs Karriere
- Das Patronagemodell im frühneuzeitlichen Schweden
- Dahlbergs Beziehung zu wichtigen Persönlichkeiten der Vormundschaftsregierung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet Erik Dahlbergs Karriere unter Karl X. Gustav von 1648 bis 1660. Es werden die wichtigsten Stationen seiner Laufbahn dargestellt, beginnend mit seiner ersten Begegnung mit Karl Gustav in Demmin, über seine Tätigkeit als schwedischer Agent in Frankfurt am Main bis hin zu seiner Ernennung zum Generalquartiermeisterleutnant im Krieg gegen Polen. Das Kapitel zeigt, wie Dahlberg durch seine Fähigkeiten und seine Loyalität zum König schnell Karriere machte und wichtige Aufgaben im Militär und in der Diplomatie übernahm.
Das zweite Kapitel behandelt Dahlbergs Karriere unter der Vormundschaftsregierung Karls XI. von 1660 bis 1674. Es wird deutlich, dass Dahlbergs Karriere nach dem Tod Karl X. Gustavs stagnierte. Er wurde nicht weiter befördert und blieb in einer vergleichsweise unbedeutenden Position. Das Kapitel analysiert die Gründe für diese Entwicklung und untersucht Dahlbergs Beziehung zu wichtigen Persönlichkeiten der Vormundschaftsregierung, wie Reichskanzler Magnus Gabriel de la Gardie und Reichsmarschall Carl Gustav Wrangel.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Erik Dahlberg, Karl X. Gustav, Vormundschaftsregierung, Karriere, Krieg, Festungsbau, Patronage, Schweden, Frühneuzeit.
- Citation du texte
- Lasse Seebeck (Auteur), 2010, Erik Dahlberg und der Tod Karl X. Gustavs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182242