Es gehört zu den unumgänglichen Tatsachen, dass der Bankensektor in hoch entwickelten Volkswirtschaften eine starke Regulierungsdichte aufweist. Als Grund wird oft das bestehende Misstrauen in die Funktionsfähigkeit des Sektors oder die starke Verflechtung mit anderen Bereichen einer Volkswirtschaft genannt. Diese Arbeit soll sich mit den Ursachen, Zielen und Formen der Bankenregulierung auseinandersetzen. In diesem Zusammenhang, erscheint es sinnvoll, die Begriffe Bank und Bankenregulierung bzw. Bankenaufsicht näher zu erläutern.
Eine Legaldefinition von Banken lässt sich in fast jedem Wirtschaftslexikon oder im Kreditwesengesetz (KWG) finden. Laut § 1 KWG sind Kreditinstitute sämtliche Unternehmungen, „die Bankgeschäfte betreiben, wenn der Umfang dieser Geschäfte einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert.“ Im KWG folgt nach dieser Definition eine Liste mit möglichen Bankgeschäften. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kreditinstitute privat organisiert sind oder sich in öffentlicher Hand befinden. Von dieser Legaldefinition ausgeschlossen sind die Bundesbank, Bausparkassen, Versicherungsunternehmen und Pfandleihunternehmen. Weitere Erklärungen des Begriffes Bank lassen sich in der vielfältigen bankwirtschaftlichen Literatur finden. So definiert z.B. Linder-Lehmann (2001) eine Bank als einen Intermediär, wobei die Tätigkeit in der Transformation von Kapital nach Risiko, Größe und Fristigkeit besteht. Hinzu kommt das Angebot einer risikolosen, festverzinslichen und kündbaren Einlage sowie die Bereitstellung von langfristigen Krediten.
Als Bankenregulierung lassen sich „alle Maßnahmen des Staates, die sich mit der Aufsicht und Kontrolle der Struktur, Organisation und Funktionsweise des Bankensystems in einem Land beschäftigen,“ definieren. Unter dem Begriff Bankenaufsicht sind demnach, sämtliche Organe der Bankenaufsicht, die laufende Überwachung der Kreditinstitute und alle Rechtsvorschriften zu verstehen, die sich speziell auf bankgeschäftliche Tätigkeiten und Kreditinstitute beziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursachen für eine Bankenregulierung
- Externe Effekte
- Natürliche Monopole
- Asymmetrische Informationen
- Ziele der Bankenregulierung
- Gläubiger- und Einlegerschutz
- Systemschutz
- Effizienzverbesserung
- Formen der Bankenregulierung
- Selbstregulierung
- Staatliche Regulierung
- Protektive Maßnahmen
- Einlagen- und Institutsicherung
- Die Zentralbank als Lender of Last Resort
- Präventive Maßnahmen
- EK-Regulierung
- Liquiditätsnormen
- Sonstige Normen bzw. Maßnahmen
- Wettbewerbspolitik
- Protektive Maßnahmen
- Veränderungen in der Bankenaufsicht - Basel II
- Kosten der Regulierung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Regulierung von Banken, indem sie die Ursachen, Ziele und Formen der Regulierung analysiert. Sie beleuchtet die ökonomischen Grundlagen der Regulierung im Kontext von Marktversagen und bewertet verschiedene staatliche und nicht-staatliche Ansätze.
- Ursachen von Bankenregulierung (Marktversagen)
- Ziele der Bankenregulierung (z.B. Gläubigerschutz, Systemstabilität)
- Formen der Bankenregulierung (staatlich, selbstregulierend)
- Analyse konkreter Regulierungsmaßnahmen
- Kosten der Bankenregulierung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Bankenregulierung ein und erläutert die Notwendigkeit staatlicher Eingriffe in den Bankensektor aufgrund von Misstrauen und starker Verflechtung mit anderen Wirtschaftsbereichen. Sie definiert die Begriffe „Bank“ und „Bankenregulierung“ unter Bezugnahme auf das Kreditwesengesetz (KWG) und die bankwirtschaftliche Literatur, um eine gemeinsame Grundlage für die weitere Analyse zu schaffen. Die Arbeit skizziert den Aufbau und die methodische Vorgehensweise.
Ursachen für eine Bankenregulierung: Dieses Kapitel untersucht die ökonomischen Grundlagen der Bankenregulierung, indem es drei Hauptursachen im Kontext von Marktversagen beleuchtet: externe Effekte, natürliche Monopole und asymmetrische Informationen. Es wird argumentiert, dass staatliche Interventionen gerechtfertigt sind, wenn Marktmechanismen zu suboptimalen Ergebnissen führen, wobei das Risiko von Staatsversagen berücksichtigt wird. Die Bedeutung einer effizienten und unternehmensunabhängigen Regulierung wird hervorgehoben.
Ziele der Bankenregulierung: Dieses Kapitel beschreibt die angestrebten Ziele der Bankenregulierung. Im Vordergrund steht der Schutz der Gläubiger und Einleger vor Verlusten. Darüber hinaus dient die Regulierung dem Schutz des gesamten Finanzsystems vor Krisen und soll die Effizienz des Bankensektors verbessern. Der Text analysiert die Interdependenzen zwischen diesen Zielen und möglichen Zielkonflikten.
Formen der Bankenregulierung: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über verschiedene Formen der Bankenregulierung, mit Schwerpunkt auf staatlichen Maßnahmen. Es unterscheidet zwischen protektiven Maßnahmen wie Einlagensicherung und der Rolle der Zentralbank als Lender of Last Resort, und präventiven Maßnahmen wie Eigenkapitalvorschriften und Liquiditätsnormen. Zusätzlich wird die Bedeutung der Wettbewerbspolitik und die Entwicklungen im Kontext von Basel II beleuchtet. Der Abschnitt analysiert die jeweiligen Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze.
Schlüsselwörter
Bankenregulierung, Bankenaufsicht, Marktversagen, Externe Effekte, Natürliche Monopole, Asymmetrische Informationen, Gläubigerschutz, Systemstabilität, Effizienz, Staatliche Regulierung, Selbstregulierung, Basel II, Kreditwesengesetz (KWG), Lender of Last Resort, Eigenkapital, Liquidität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Bankenregulierung
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich umfassend mit der Regulierung von Banken. Sie analysiert die Ursachen, Ziele und Formen der Bankenregulierung, beleuchtet die ökonomischen Grundlagen im Kontext von Marktversagen und bewertet verschiedene staatliche und nicht-staatliche Regulierungsansätze. Die Arbeit enthält eine Einleitung, ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und ein Schlüsselwortverzeichnis.
Welche Ursachen für Bankenregulierung werden behandelt?
Die Arbeit identifiziert drei Hauptursachen für Bankenregulierung im Kontext von Marktversagen: externe Effekte, natürliche Monopole und asymmetrische Informationen. Diese Marktversagen begründen die Notwendigkeit staatlicher Interventionen, wobei das Risiko von Staatsversagen berücksichtigt wird.
Welche Ziele werden durch Bankenregulierung verfolgt?
Die Seminararbeit beschreibt die Ziele der Bankenregulierung als den Schutz von Gläubigern und Einlegern vor Verlusten, den Schutz des gesamten Finanzsystems vor Krisen und die Verbesserung der Effizienz des Bankensektors. Mögliche Zielkonflikte zwischen diesen Zielen werden ebenfalls analysiert.
Welche Formen der Bankenregulierung werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Formen der Bankenregulierung, mit Schwerpunkt auf staatlichen Maßnahmen. Es werden protektive Maßnahmen (Einlagensicherung, Lender of Last Resort) und präventive Maßnahmen (Eigenkapitalvorschriften, Liquiditätsnormen) unterschieden. Die Rolle der Wettbewerbspolitik und die Entwicklungen im Kontext von Basel II werden ebenfalls beleuchtet. Die jeweiligen Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze werden analysiert.
Welche konkreten Regulierungsmaßnahmen werden analysiert?
Die Seminararbeit analysiert konkrete Regulierungsmaßnahmen wie Einlagen- und Institutsicherung, die Rolle der Zentralbank als Lender of Last Resort, Eigenkapitalregulierung, Liquiditätsnormen und Wettbewerbspolitik. Der Einfluss von Basel II auf die Bankenaufsicht wird ebenfalls untersucht.
Welche Kosten der Bankenregulierung werden betrachtet?
Die Arbeit thematisiert die Kosten der Bankenregulierung, wobei jedoch der genaue Umfang der Kostenanalyse aus dem vorliegenden Auszug nicht vollständig ersichtlich ist.
Wie ist die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist strukturiert in eine Einleitung, Kapitel zu den Ursachen, Zielen und Formen der Bankenregulierung sowie eine Zusammenfassung. Sie enthält ein detailliertes Inhaltsverzeichnis und ein Schlüsselwortverzeichnis für eine bessere Orientierung.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant für die Seminararbeit?
Wichtige Schlüsselbegriffe umfassen: Bankenregulierung, Bankenaufsicht, Marktversagen, Externe Effekte, Natürliche Monopole, Asymmetrische Informationen, Gläubigerschutz, Systemstabilität, Effizienz, Staatliche Regulierung, Selbstregulierung, Basel II, Kreditwesengesetz (KWG), Lender of Last Resort, Eigenkapital, Liquidität.
Wo finde ich mehr Informationen zum Thema Bankenregulierung?
Die Seminararbeit selbst bietet einen umfassenden Überblick. Für weiterführende Informationen können Sie die im Text genannten Quellen (Kreditwesengesetz, bankwirtschaftliche Literatur) sowie weitere Fachliteratur zum Thema Bankenregulierung konsultieren.
- Citation du texte
- Johannes Treu (Auteur), 2003, Bankenregulierung: Ursachen, Ziele und Formen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18309