Im Mittelalter sind zahlreiche Quellen entstanden, die einen starken Traditionshintergrund besitzen. Die Autoren beabsichtigten einen nachträglichen Blick auf das Geschriebene, das Gemalte oder das Hergestellte. So konnten Sachverhalte beschönt, verändert, weggelassen und bearbeitet werden, um zum Beispiel eine entsprechende Persönlichkeit in das rechte Licht rücken zu können. Es ist nun Aufgabe des Historikers, die Intention der bewussten Veränderung ausfindig zu machen. Er muss sich fragen: „Ist dies so geschehen?“, „Was wurde bearbeitet?“, „Warum sollte das Erlebte gerade so rekonstruiert werden?“
In dieser Arbeit wird auf die Kaiserwahl Friedrich II., der aus dem Geschlecht der Staufer stammt, eingegangen und ergründet, wer den Anstoß zur Wahl gegeben hat. Die Quellen geben dabei drei Möglichkeiten an: König Philipp II. von Frankreich, Papst Innozenz III. und die deutschen Fürsten. Es gilt daher zu prüfen, welcher Chronist und welcher Geschichtsschreiber mit welcher Absicht geschrieben hat, um herauszufinden, welche der drei Möglichkeiten am wahrscheinlichsten ist. Dabei ist zu beachten, dass die Fürsten die Kaiser wählten, der Papst ihn aber bestätigte und krönen musste und auch das Recht hatte, den Kaiser zu exkommunizieren. Es geht daher nicht darum, die Riten einer Kaiserwahl und der darauf folgenden Krönung aufzuzeigen, sondern darum, herauszufinden welche Person oder Personengruppe, den Anstoß gegeben hat, Friedrich II. zum Kaiser zu wählen. Die zentrale Frage, mit der sich dieses Arbeit beschäftigt lautet daher: Wer war der Initiator für die Wahl Friedrichs II. zum römisch-deutschen Kaiser?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Situation
- Quellen
- Annalen und Chroniken
- Quellenvorstellung
- Quelleninterpretation
- König Philipp II. von Frankreich
- Papst Innozenz III.
- Die deutschen Fürsten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Kaiserwahl Friedrich II. und untersucht die Intentionen der beteiligten Akteure. Sie will herausfinden, wer den Anstoß zur Wahl gegeben hat, indem sie die vorhandenen Quellen kritisch betrachtet.
- Die Rolle der deutschen Fürsten in der Kaiserwahl
- Die Rolle des Papstes Innozenz III. in der Kaiserwahl
- Die Rolle des Königs Philipp II. von Frankreich in der Kaiserwahl
- Die Quelleninterpretation als Methode der historischen Forschung
- Die politische Situation im Heiligen Römischen Reich im 13. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung präsentiert die zentrale Fragestellung der Arbeit: Wer war der Initiator der Kaiserwahl Friedrichs II.? Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Quelleninterpretation als Methode der historischen Forschung zu verwenden, um diese Frage zu beantworten.
- Historische Situation: Dieses Kapitel liefert den historischen Kontext der Kaiserwahl Friedrichs II. Es beschreibt die politische Situation im Heiligen Römischen Reich im 13. Jahrhundert, einschließlich der Exkommunikation von Kaiser Otto IV.
- Quellen: Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen Quellenarten, die für die Arbeit relevant sind. Es stellt die Annalen und Chroniken als wichtige Quellengattungen vor.
- Quelleninterpretation: Dieses Kapitel analysiert die wichtigsten Quellen und ihre Interpretation. Es betrachtet die verschiedenen Perspektiven der beteiligten Akteure, wie König Philipp II. von Frankreich, Papst Innozenz III. und die deutschen Fürsten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Kaiserwahl Friedrich II. und die Rolle der beteiligten Personen, insbesondere die deutschen Fürsten, Papst Innozenz III. und König Philipp II. von Frankreich. Weitere wichtige Themen sind die Quelleninterpretation, die politische Situation im Heiligen Römischen Reich und das Verhältnis zwischen Kirche und Kaiser.
- Arbeit zitieren
- Anne Biernath (Autor:in), 2011, Die Kaiserwahl Friedrich II., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183337