Energetisches Sanierungskonzept für 6 Mehrfamilienhäuser


Epreuve d'examen, 2003

162 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Motivation
1.2 Aufgabenstellung
1.3 Beschreibung des Gebäudebestands
1.4 Beschreibung der Sanierungsmaßnahme

2. Bestandsanalyse
2.1 Bestand allgemein
2.2 Dämmstandard Bestand
2.3 Anlagenstandard Bestand
2.4 Wärmebedarfsberechnung
2.5 Energetische Bewertung Bestand

3. Neuplanung
3.1 Neuplanung allgemein
3.2 Gebäudehülle – Wärmedämmung
3.2.1 Darstellung der Bauteilverhältnisse und der unter- schiedlichen Bauteile
3.2.2 Übersicht der gewählten Dämmvarianten
3.2.3 Investitionskosten der unterschiedlichen Dämm- stoffvarianten (Nolte)
3.2.4 Bauteilaufbauten detailliert
3.2.4.1 Dämmstoffe allgemein
3.2.4.2 Wand
3.2.4.3 Dach
3.2.4.4 Fenster
3.2.4.5 Kellerdecke
3.2.5 Wärmebrücken / Anschlussdetails
3.2.5.1 Wärmebrücken allgemein
3.2.5.2 Detail Außenecke
3.2.5.3 Anschlussdetail Kellerdecke
3.2.5.4 Anschlussdetail Dach
3.2.5.5 Anschlussdetail Balkon alt – neu
3.2.5.6 Anschlussdetail Fenster – Leibung / Brüstung / Sturz
3.3 Lüftung
3.3.1 Lüftungswärmeverluste
3.3.2 Mögliche Anlagenvarianten
3.3.3 Kosten Lüftung
3.4 Wärmeversorgung
3.4.1 Rahmenbedingungen und Simulationsgrundlagen
3.4.1.1 Rahmenbedingungen
3.4.1.2 Auswahl des Energieträgers
3.4.1.3 Auswahl des Wärmeerzeugers
3.4.1.4 Grundlagen der Simulation mit BHKW-Plan (Wärme- und Strombedarf)
3.4.1.5 Grundlagen der Simulation mit BHKW-Plan (Kosten)
3.4.1.6 Anlagenkonstellation
3.4.1.7 Auslegung des BHKW
3.4.2 Simulationen
3.4.2.1 Simulationsergebnisse der Variante 1_345
3.4.2.2 Kostenvergleich 3 Modul - 4 Modulsysteme
3.4.2.3 Kostenvergleich Niedertemperaturkessel – Brennwertkessel
3.4.2.4 Kostenvergleich Brennwertkessel – BHKW + Spitzenkessel
3.4.2.5 Kostenvergleich Brennwertkessel – Mephisto G34 + Spitzenkessel
3.4.2.6 Ergebnis Mephisto G34 (Variante 1_345 b)
3.4.2.7 Brennstoffverbrauch und Emissionen der wirtschaftlichsten Anlagenkonstellationen
3.4.3 Empfehlung Anlagentechnik

4. Ergebnisdarstellung
4.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
4.1.1 40% Regel – Bilanzverfahren im Bestand
4.1.2 Ergebnis bei nur bauteilbezogenen Maßnahmen
4.1.3 Ergebnis bei bauteilbezogenen Maßnahmen + BHKW
4.1.4 Variantenvergleich mit bestehenden Standards
4.1.5 Primärenergieeinsatz
4.1.6 CO2 Reduktion
4.1.7 Berechnung der CO2-Reduktion nach KfW
4.2 Finanzierung
4.2.1 Förderungsmöglichkeiten KfW-Programme
4.2.2 Bauteilsanierung
4.2.3 Bauteilsanierung + Gas-Brennwertkessel Heizungsanlage
4.2.4 Wirtschaftlichkeit – Amortisation der Kosten
4.2.4.1 Überschlägige Kostenberechnung mit KfW Konditionen
4.2.4.2 Amortisation
4.2.5 Anmerkung zur Wahl der Dämmstoffdicke

5. Fazit – Empfehlung an den Bauherrn

6. Anhang

Abbildungsverzeichnis:

Bild 1: Energiereserven

Bild 2: Straßenseite Gebäude 1+2

Bild 3: Lageplan

Bild 4: Schnitt und Regelgrundriss Bestand

Bild 5: Schnitt und Regelgrundriss Saniert

Bild 6: Systemschema des Satellitensystem

Bild 7: Ansicht West saniert Gebäude 1+2

Bild 8: Gasetagenheizung

Bild 9: Wohnungszentrale Versorgung

Bild 10: Grafischer Vergleich Monatswerte des Heizwärmebedarf

Bild 11: Grafischer Vergleich Monatswerte der solaren Wärmegewinne

Bild 12: Grafischer Vergleich Monatswerte der Wärmeverluste

Bild 13: Zustand Fassade Bestand

Bild 14: Grafischer Vergleich der Bauteilflächenverhältnisse alt - neu

Bild 15: Grafischer Vergleich der Bauteilflächenverhältnisse nach der Sanierung

Bild 16: Prozentuales Verhältnis der absoluten Werte der Transmissionswärmeverluste, je Variante

Bild 17: Verhältnis der absoluten Werte der Transmissionswärmeverluste der Bauteile der Sanierungsvarianten

Bild 18: Jahresheizwärmebedarf je Variante

Bild 19: Kosten der Einzelbauteile je Variante

Bild 20: Dämmstoffübersicht

Bild 21: Wandaufbau alt – neu mit WDVS

Bild 22: Beispiel für Wandaufbau einer vorgehängten Fassade

Bild 23: Sanierung Steildach mit Zwischensparrendämmung

Bild 24: Dachaufbau Aufsparrendämmung

Bild 25: Dachaufbau Zwischensparren- mit Untersparrendämmung

Bild 26: Verglasung Fenster

Bild 27: Dämmung Kellerdecke

Bild 28: Geometrische Wärmebrücke „Außenecke“

Bild 29: Wärmebrücke „Kellerdecke“

Bild 30: Wärmebrücke „Dachanschluss“

Bild 31: Wärmebrücke „Fensteranschluss“

Bild 32: Relation Lüftungs- - Transmissionswärmeverluste, V 4, o. Dichth.

Bild 33: Ergebnisse der spezifischen Wärmegestehungskosten Variante 1_345_a

Bild 34: Ergebnisse der spezifischen Wärmegestehungskosten Variante 1_345_b

Bild 35: Jahresdauerlinie des Mephisto G34 (V1_345_b)

Bild 36: Ganglinie Strom im Winter, Mephisto G34

Bild 37: Ganglinie Strom im Sommer, Mephisto G34

Bild 38: Brennstoffbilanz der Wärme- und Stromerzeugung

Bild 39: Vergleich Primärenergieeinsparung bei konventioneller Strom- und Wärmeerzeugung und Erzeugung mit BHKW

Bild 40: Emissionsbilanz grafisch

Bild 41: spez. Transmissionswärmeverlust 40% Regel

Bild 42: Primärenergieeinsatz Wärmeerzeuger

Bild 43: CO2 – Bildung bei der Verbrennung fossiler Energieträger

Bild 44: CO2 – Bildung je Variante

Bild 45: Emissionsfaktor CO2

Bild 46: Kostendarstellung Bestand / Varianten

Tabellenverzeichnis:

Tab. 1: Vergleich des stationären Wärmeverhalten der Gebäude 1+2 mit den Gebäuden 3+4 gemäß Monatsbilanzverfahren.

Tab. 2: Vergleich Bestand – Forderungen gemäß EnEV

Tab. 3: Bauteilflächen und deren prozentualer Anteil an der beheizten Gebäudehülle

Tab. 4: Dämmvarianten, Aufbauten und U-Werte

Tab. 5: Transmissionswärmeverlust der einzelnen Bauteilflächen je Variante

Tab. 6: Jahreszeitwärmebedarf

Tab. 7: Investitionskosten Dämmvariante 1-4

Tab. 8: Dämmvariante 1-4, Bauteil Wand

Tab. 9: Dämmvariante 1-4, Bauteil Dach

Tab. 10: Dämmvariante 1-4, Bauteil Fenster

Tab. 11: Dämmvariante 1-4, Bauteil Kellerdecke

Tab. 12: Berechnung Geometrische Wärmebrücke „Außenecke“

Tab. 13: Lüftungswärmeverluste Gebäude saniert, je nach Lüftungsart

Tab. 14: Vergleich Qh / Q''h o. Dichtheitsprüfung – mit RLT

Tab. 15: Vergleich der Ergebnisse der Wärmebedarfsberechung aus Helena und BHKW-Plan

Tab. 16: Ergebnisse Amortisationsrechnung Variante 1_345_b

Tab. 17: Vergleich der Investitionskosten V1_345_a/b (3 Module / 4 Module)

Tab. 18: Kostenvergleich NT - BW Kessel, V1_345_b

Tab. 19: Kostenvergleich BW Kessel – Mephisto G34, V1_345_b

Tab. 20: Brennstoffverbrauch

Tab. 21: Emissionsbilanz

Tab. 22: Kostenvergleich BW – BHKW

Tab. 23: Maximal zulässiger Transmissionswärmeverlust ohne BHKW

Tab. 24: Maximal zulässiger Transmissionswärmeverlust mit BHKW

Tab. 25: Einordnung der Varianten in bestehende Standards

Tab. 26: CO2 Emissionen

Tab. 27: CO2 Emissionen gemäß KfW

Tab. 28: Förderung KfW CO2-Gebäudesanierungsprogramm

Tab. 29: Tilgung des KfW Kredits

Tab. 30: Monatliche Belastung

Tab. 31: Jahresheizwärmebedarf

Tab. 32: Jährliche Wärmgestehungskosten

Tab. 33: Jährliche Investitionskosten

Tab. 34: Jährliche Gesamtkosten

Tab. 35: Amortisationsrechnung nach der Annuitätsmethode

Tab. 36: Listenpreise Dämmstoffe (Quelle URSA)

1. Einleitung

1.1 Motivation

Kohlendioxid (CO2) ist das quantitativ wichtigste Treibhausgas, das durch menschliche Aktivitäten, insbesondere Verbrennung fossiler Energieträger, freigesetzt wird. In Deutschland entfallen rund ein Drittel der jährlichen CO2-Emissionen auf die Beheizung, Kühlung und Beleuchtung von Gebäuden. Vor allem durch Stromverbrauch werden in Deutschland hohe CO2-Emissionen verursacht.

Fossile Energieträger sind endlich und die Ressourcen, wie selbst positive Prognosen bestätigen, werden in wenigen Generationen zur Neige gehen (Bild 1). Der schonende Umgang mit unserer Erdatmosphäre, die effiziente Nutzung bzw. die Substitution der endlichen Energiequellen durch regenerative, scheint der einzige Weg zu sein um unseren energetischen Lebensstandard und die klimatischen Verhältnisse auf unserer Erde, auch für zukünftige Generationen zu sichern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aus diesem Grunde werden in dieser Abschlussarbeit Möglichkeiten der Energieeinsparung im Altbaubestand untersucht. Dabei sollen Möglichkeiten und Chancen bei Sanierungsmaßnahmen in energetischer und wirtschaftlicher Hinsicht betrachtet werden.

1.2 Aufgabenstellung

Anhand der Sanierungsmaßnahme von 6 Mehrfamilienhäuser sollen unter-schiedliche Maßnahmen zur Reduzierung des Primärenergiebedarfs untersucht werden. Dabei werden Einsparmöglichkeiten, durch Verbesserung der Bauteile, sprich der wärmeübertragenden Hüllfläche, durch Reduzierung der Lüftungs-wärmeverluste und durch effiziente Bereitstellung von Heizwärme bzw. Trinkwarm-wasser geprüft. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen anschließend auf ihre Wirtschaftlichkeit untersucht werden.

1.3 Beschreibung des Gebäudebestands

Beim zu untersuchenden Gebäudebestand handelt es sich um 6 Mehrfamilien-häuser. Die Gebäude wurden 1956 - 58 erbaut und befinden sich auf einem Grundstück. Sie sind als Doppelhäuser in U-Form auf dem Grundstück angeordnet. (Bild 2+3) Das Grundstück wird im Norden von der Walter-Flex-Str., im Süden von der Birkenstr. und im Osten von der Tannenstr. begrenzt. Im Westen schließt ein weiteres Grundstück der GEWOBAU an.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Gebäude haben jeweils ein Kellergeschoss, vier Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. Das Dachgeschoss ist nicht ausgebaut und dient momentan als Speicher bzw. als Wäschetrockenraum. Auf jeder Etage befinden sich jeweils drei Wohnungen (Bild 4). Diese entsprechen, in Zuschnitt (Zimmergrößen) und Raumaufteilung, nicht mehr dem heutigen Wohnstandard. Zudem weisen die Wohnungen erhebliche bauliche Mängel auf.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im Rahmen einer Sanierungsmaßnahme sollen diese Mängel behoben werden.

1.4 Beschreibung der Sanierungsmaßnahme

Die Sanierungsmaßname soll sukzessive in drei Bauabschnitten durchgeführt werden. Jeder Bauabschnitt umfasst jeweils ein Doppelhaus. Es ist geplant, die Gebäude bis auf den Rohbau rückzubauen. D.h. es werden der Dachstuhl, sämtliche nicht tragenden Wände sowie der komplette Ausbau inkl. Haustechnik entfernt. So besteht die Möglichkeit, die Grundrisse neu zu ordnen. Dabei wird die Anzahl der Wohnungen pro Geschoss von drei auf zwei reduziert (Bild 5).

Die Haustechnik wird neu installiert. Für die Bereitstellung von Trinkwarmwasser und Heizwärme ist eine, mit Brennwertkesseln bestückte, Heizzentrale vorgesehen. Diese soll alle sechs Gebäude zentral versorgen. In Kapitel 3.4 werden dazu alternative Möglichkeiten zur Wärmebereitstellung untersucht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aus abrechnungstechnischen Gründen fordert der Bauherr ein „Satelliten – System“ (Logotherm oder vergleichbar) bei dem sich in jeder Wohneinheit eine mit einem Wärmemengenzähler versehene Wohnungsstation befindet. Diese versorgt die Wohnungen mit Heizwärme und über einen Wärmetauscher mit Trinkwarmwasser. Es steht zur Disposition, anstatt der Brennwertgeräte eine Alternativlösung vorzuschlagen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Dämmstandard wurde vom Bauherr auf den nach EnEV für Neubauten vorgeschriebenen Mindestwärmeschutz festgelegt. Auch hier soll ein verbesserter Dämmstandard auf Wirtschaftlichkeit untersucht werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Zur besseren Ausnutzung des Grundstücks werden bei allen Gebäuden das Dachgeschoss ausgebaut und eine neue, vom Gebäude thermisch getrennte, Balkonkonstruktion vor die Fassade gestellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. Bestandsanalyse

2.1 Bestand allgemein

Die Daten zum Bestand lassen sich wie folgt zusammenfassen (detaillierte Berechnungen siehe Anhang 1,2,3):

- 6 Wohngebäude mit je 12 Wohneinheiten (Ges. 72 WE)
- Das beh. Bruttovolumen je Gebäude beträgt: Ve=2378 m³ (Ges. 14268 m³)
- Die Hüllfläche pro Haus beträgt: A =1094 m² (Ges. 6566 m²)
- Das A / Ve - Verhältnis beträgt: A / Ve = 0,46
- Die Nutzfläche laut EnEV beträgt: AN = 761 m² (Ges. 4566 m²)

2.2 Dämmstandard Bestand

Der Dämmstandard des Bestands entspricht dem für dieses Baujahr durchaus üblichen.

Im Jahre 1979 wurden bei einer Sanierungsmaßnahme die alten Holzfenster durch Kunststofffenster mit Isolierverglasung ersetzt.

Die U-Werte der relevanten Bauteile im einzelnen (detaillierte Wandaufbauten des Bestands sind dem Anhang 1 zu entnehmen):

- Wand: U-Wert 1,8 [W/m²K]
- Oberste Geschossde>

2.3 Anlagenstandard Bestand

Im Laufe der Jahre wurden die Wohnungen sukzessive mit Gasetagenheizungen ausgestattet. Die Wohnungen werden nun wohnungszentral mit Warmwasser und Heizwärme versorgt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die eingebauten Gas-Kombi-Thermen haben eine Nennleistung um 18 KW. Sie sind unterschiedlichen Baujahrs und Zustands

2.4 Wärmebedarfsberechnung

Zunächst wurde der Wärmebedarf der Gebäude gemäß EnEV in der Fassung vom 16.11.01 mit dem Monatsbilanzverfahren berechnet. Dazu wurde das Excel Programm EnEV_Monatsbilanz_Wo.xls der Universität Kassel verwendet.

Um die Auswirkung der Gebäudeorientierung zu untersuchen haben wir das ost-west ausgerichtete Doppelhaus entlang der Tannenstrasse (Gebäude 1+2) und das nord-süd orientierte entlang der Walter-Flex-Strasse (Gebäude 3+4) berechnet (s. Anhang 2/3).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Beim Vergleich der beiden Doppelhäuser fällt auf, dass die Orientierung in diesem Fall keinen wesentlichen Einfluss auf den Heizwärmebedarf hat. Dieser ist auf das ganze Jahr gesehen nur geringfügig unterschiedlich, lediglich die monatliche Verteilung der Gewinne und Verluste variiert je nach Jahreszeit.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bei den weiteren Berechnungen wird deshalb nur noch das Doppelhaus an der Tannenstrasse (Gebäude 1+2) untersucht. Für die Auslegung der zentralen Wärmeversorgung wird für die weiteren Gebäude der gleiche Wärmebedarf angenommen.

2.5 Energetische Bewertung Bestand

Die Ergebnisse der Berechnungen zeigen, dass die Gebäude, trotz der Ende der siebziger Jahre eingebauten Isolierglas-fenster, einen mit HT’ = 1,85 W/(m²K) sehr hohen Hüllentransmissionswert aufweisen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Demzufolge ist auch der Jahresheiz-wärmebedarf mit Q’’h = 192 kWh/(m²a) relativ hoch.

Bei der vorhandenen Anlagentechnik ergibt sich ein Gesamtprimärenergie-bedarf von Q’’P = 274 kWh/(m²a).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der hohe Bedarf ist für Bauten dieses Baujahrs durchaus nicht ungewöhnlich. Ein Vergleich mit den Anforderungen für ein nach EnEV saniertes Gebäude, bzw. für einen gleichartig gestalteten Neubau, offenbart das enorme energetische Einsparpotential (s. Tab. 2). Folglich würde eine Sanierung der Gebäudehülle gemäß den EnEV Mindestanforderungen an einen Neubau, den Primärenergie-bedarf um den Faktor 3 reduzieren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3 Neuplanung

3.1 Neuplanung allgemein

Die Daten zur Neuplanung lassen sich wie folgt zusammenfassen:

(Vgl. alt – neu s. Anhang 4)

- 6 Wohngebäude mit je 10 Wohneinheiten (Ges. 60 WE)
- Das beh. Bruttovolumen je Geb. beträgt: Ve=2939 m³ (Ges. 17633 m³)
- Die Hüllfläche pro Haus beträgt: A =1399 m² (Ges. 8391 m²)
- Das A / Ve – Verhältnis beträgt: A / Ve = 0,48
- Die Nutzfläche laut EnEV beträgt: AN = 940 m² (Ges. 5642 m²)
- Vorgesehene Anzahl der Bewohner: NF = 34 (Ges. 204 NP)
- Fläche je Bewohner m²/ NP = 27,6 m²

Der Vergleich mit den Daten aus 2.1 zeigt, dass Bestand und Projekt sich nicht direkt vergleichen lassen, da sowohl die absoluten Bezugsgrößen (beh. Volumen, Hüllfläche...) als auch die Belegungsstruktur vollständig verändert werden. Eine Erfassung des realen Verbrauchs der einzelnen Wohneinheiten des Bestands wurde aus diesem Grunde nicht vorgenommen. Der Vergleich der flächenbezogenen Werte (HT’, Q’’P ,...), zwischen alt und neu, basiert deshalb auf normierten Werten gemäß EnEV und DIN. In Bild 14 wird die Veränderung der einzelnen Bauteilflächen dokumentiert. Dabei wurde die Gebäudehülle in die vier Hauptbauteile (Wand, Dach, Fenster, Decke) und die Sonstigen Bauteile aufgeteilt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im folgenden Teil werden nun die vier gewählten Dämmvarianten, die unter-schiedlichen Bauteile mit ihren Anforderungen und verschiede Möglichkeiten der Bauteilaufbauten vorgestellt und berechnet.

Anschließend werden anlagentechnischen Möglichkeiten zur Wärmeversorgung der Gebäude betrachtet.

3.2 Gebäudehülle - Wärmedämmung

Wie bereits dargestellt wurde soll das Gebäude umfangreich saniert werden. Dabei müssen die Regelungen und die erforderlichen Bauteilmindestanforderungen der am 01.Februar 2001 in Kraft getretenen Energieeinsparverordnung eingehalten werden.

Neben der Betrachtung der Mindestanforderungen wird untersucht in wie weit es sinnvoll ist einen höherwertigen Dämmstandard zu wählen. Dabei werden die Energieeinsparung, die Mehrkosten bei der Investition und die Amortisationszeit der Mehraufwendungen betrachtet.

3.2.1 Darstellung der Bauteilverhältnisse und der unterschiedlichen Bauteile

Die Massen bzw. Flächen der Bauteile nach dem Planungsstand der Sanierung stellen sich gemäß Tabelle 3 bzw. Bild 15 wie folgt dar:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.2.2 Übersicht der gewählten Dämmvarianten

Zur Berechnung und zum Vergleich wurden vier unterschiedliche Dämmvarianten gewählt. Tabelle 4 zeigt die gewählten Bauteilaufbauten und die dazugehörigen

U-Werte. (Weitere Daten können den Berechnungsergebnissen aus Anhang 2 und 5a-d entnommen werden) In den Kapiteln 3.2.4 werden die einzelnen Bauteile noch einmal näher betrachtet und alternative Bauteilaufbauten besprochen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aus den gewählten Aufbauten ergeben sich, je Variante, gemäß Tab. 5 folgende Transmissionswärmeverluste. Dabei ist zu beachten, dass beim Bestand, wie in Punkt 3.1 beschrieben, andere Bauteilflächen zugrunde liegen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Obwohl im Bestand eine geringere wärmeübertragende Bauteiloberfläche vorliegt sind die Transmissionswärmeverluste deutlich höher als in den Sanierungsvarianten.

Vergleicht man das prozentuale Verhältnis der absoluten Werte der Transmissions-wärmeverluste aller Varianten, unter der Annahme, dass die geänderten Flächen-verhältnisse vernachlässigbar sind, offenbart sich das enorme Einsparpotential welches die Dämmmaßnahmen möglich machen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wie Bild 16 und Tabelle 5 zeigen können die gesamten Transmissionswärmeverluste gegenüber dem Bestand, je nach gewählter Dämmstoffvariante, um ca. 60 – 80 % reduziert werden.

Bild 17 zeigt noch einmal das Verhältnis der absoluten Werte der einzelnen Bauteile für die Sanierungsvarianten.

Aus den Wärmebedarfsberechnungen mit dem Monatsbilanzverfahren für den Bestand bzw. für die 4 Sanierungsvarianten ergibt sich folgendes Bild für den Jahresheizwärmebedarf. (Wobei der Wärmebedarf für den Bestand mit dem Programm EnEV_Monatsbilanz_Wo.xls, die Sanierungsvarianten mit Helena 4.0 berechnet wurden). Die Tabelle 6 zeigt, das sich durch die vorgeschlagenen Dämmmaßnahmen, je nach Variante ca. 70-80% des Jahresheizwärmebedarfs einsparen lassen. D.h. das durch eine Sanierung gemäß Variante 1, die in etwa den Anforderungen gemäß EnEV für einen Neubau entspricht, der Jahresheizwärme-bedarfs um zwei Drittel gesenkt werden kann. Zu beachten ist wiederum, dass Qh einen unterschiedliche Flächenansätze bei Bestand und Sanierungsvariante haben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In Bild 18 wird der flächenbezogene Jahresheizwärmebedarf noch einmal grafisch verglichen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.2.3 Investitionskosten der unterschiedlichen Dämmstoffvarianten

Um die vorgestellten Dämmstoffvarianten auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüfen zu können, wurde für jede Variante eine Kostenschätzung durchgeführt. Die detaillierten Berechnungsergebnisse sind Anhang 6 zu entnehmen.

Die Kosten für den Innenausbau der neuen Dachgeschosswohnungen und den Umbau der übrigen Wohnungen sind in diesen Kosten nicht enthalten.

Variante 4 erzeugt gemäß dieser Berechnung ca. 30 % höhere Investitionskosten, bei ca. 30 % geringerem Jahresheizwärmebedarf (s. Tab. 7).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In Bild 19 werden diese Kosten noch einmal grafisch dargestellt. Dabei fällt auf, dass die Fenster trotz geringem Flächenanteil einen großen Anteil an den Gesamtkosten verursachen. Am exponential höheren Preis gegenüber den Varianten 1-3 lässt sich auch ablesen, dass das Fenster in Variante 4 an der Leistungsgrenze der markt-üblichen Produkte liegt.

[...]

Fin de l'extrait de 162 pages

Résumé des informations

Titre
Energetisches Sanierungskonzept für 6 Mehrfamilienhäuser
Université
University of Kassel  (Energie + Umwelt)
Note
1,3
Auteurs
Année
2003
Pages
162
N° de catalogue
V18365
ISBN (ebook)
9783638227308
Taille d'un fichier
4395 KB
Langue
allemand
Annotations
Diese Arbeit enthält einen 100-seitigen Anhang
Mots clés
Energetisches, Sanierungskonzept, Mehrfamilienhäuser
Citation du texte
Michael Tschürtz (Auteur)Astrid Nolte (Auteur), 2003, Energetisches Sanierungskonzept für 6 Mehrfamilienhäuser, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18365

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