Täglich beschäftigt Millionen von Menschen die zentrale Frage, wie unter Berücksichtigung
der individuellen Ziele das ersparte Kapital bei den herrschenden dynamischen
Umweltbedingungen optimal angelegt werden soll. Aus der Perspektive privater Anleger
betrachtet handelt es sich also um Entscheidungen bezüglich der finanziellen Zukunft und
damit verbunden hinsichtlich der Portfolios.
Untersucht man die jüngsten Statistiken von der Bundesrepublik Deutschland in Bezug auf
die Zusammensetzung des Netto-Gesamtvermögens privater Haushalte, so ist an dem Anteil
von über 54% die große Bedeutung der Immobilien deutlich erkennbar. Seit der Rezession,
welche Anfang der neunziger Jahre in Europa erste spürbare Wirkungen zeigte, werden die
Anleger mit einem tiefgreifenden Wandel auf den zahlreichen bereits existierenden und neu
entstehenden Binnenmärkten konfrontiert. In Deutschland wurden in den alten Bundesländern
die Gleichgewichte auf den überwiegend ineffizienten und illiquiden Immobilienmärkten zum
Jahreswechsel 1989/90 merklich gestört, da unvermittelt immense Mengen an unbebauten
Grundstücksflächen, sanierungsbedürftigen Industrie- und Gewerbeliegenschaften,
unbewohnbaren Häusern, usw. auf dem Boden der ehemaligen DDR hinzukamen. Negative
Markteinflüsse, welche einerseits auf die unklaren Eigentumsverhältnisse und andererseits auf
die Umstellung der Währung und der Schulden im Verhältnis 1:2 im Rahmen der
Währungsunion zurückzuführen sind, verursachten zusätzliche Störungen. In den
darauffolgenden Jahren setzte in den neuen Bundesländern eine Phase der intensiven
Modernisierung, Sanierung und Neuerstellung von Liegenschaften ein. Heute spricht man in
allen Bundesländern bereits von einem 'toten' Immobilienmarkt, welcher z.B. von hohen
Leerstandsraten, geringer Rendite, sinkenden Preisen, usw. gekennzeichnet ist.
Zu dem derzeitigen Wandel auf den Märkten kommt aus der Sicht privater Anleger, daß
einerseits der Zugang zu einer beinahe täglich immer größeren Menge von Informationen
aller Art erleichtert wird. Als Beispiel können hier etwa die wachsenden Zahlen von
Informationsanbietern in dem weltweiten Internet genannt werden. Andererseits nimmt die
Anzahl der Computerbesitzer aufgrund fallender Produktpreise ständig zu, so daß immer
mehr Anleger bei ihren Portfolioentscheidungen auf die EDV-Unterstützung zurückgreifen
können.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Kapitel 1: Einführung und Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: Portfolio: Begriff und klassische Elemente
- 2.1 Portfoliobegriff und Portfolioentscheidungen......
- 2.2 Klassische Elemente der Portfolios privater Anleger
- 2.2.1 Geld- und Sachvermögen: Höhe, Verteilungsstruktur und Bedeutung...
- 2.2.2 Hochliquide Mittel und Spareinlagen...
- 2.2.3 Bausparkassen und Versicherungen.
- 2.2.4 Anleihen
- 2.2.5 Investmentzertifikate
- 2.2.6 Aktien ........
- 2.2.7 Immobilien
- 2.2.7.1 Rechtliche Eigenschaften
- 2.2.7.2 Physisch-materielle Eigenschaften.
- 2.2.7.3 Wirtschaftliche Eigenschaften......
- Kapitel 3: Immobilien als Teil der Portfolioentscheidungen privater Anleger:
Theoretische und praktische Grundlagen
- 3.1 Entscheidungen privater Anleger im Portfoliomanagement.
- 3.1.1 Systemorientiertes Denken..........
- 3.1.2 Begriffliche Einordnung des Portfoliomanagements
- 3.1.3 Modell eines Portfoliomanagement-Prozesses...
- 3.1.3.1 Der Zielsetzungsdefinions-Teilprozeß
- 3.1.3.2 Der Investmentanalyse-Teilprozeß..
- 3.1.3.3 Der Portfoliokonstruktions-Teilprozeß..
- 3.1.3.4 Der Prognosequalitätsanalyse-Teilprozeß.
- 3.1.3.5 Der Performanceanalyse-Teilprozeß.
- 3.2 Entscheidungen bei Immobilien....
- 3.2.1 Immobilienanlagen.
- 3.2.1.1 Anlagemotive..
- 3.2.1.2 Anlagebegriff..
- 3.2.2 Anlageentscheidungen....
- 3.2.3 Entscheidungen bei selbstgenutztem Wohneigentum
- 3.2.1 Immobilienanlagen.
- 3.3 Informationsgrundlagen bei Immobilien.......
- 3.3.1 Zusammenhänge der Informationsgewinnung.
- 3.3.2 Marktanalysen bei Immobilienanlagen
- 3.3.3 Objektanalysen bei Immobilienanlagen
- 3.3.3.1 Standort/Lage..
- 3.3.3.2 Bausubstanz..
- 3.3.3.3 Betriebsrechnung.
- 3.3.3.4 Finanzierung
- 3.3.4 Objektanalysen bei selbstgenutztem Wohneigentum.
- 3.3.4.1 Standort/Lage......
- 3.3.4.2 Gesamtkosten und Einnahmen
- 3.3.4.3 Finanzierung.
- 3.3.5 Quantifizierbarkeit der Daten.,
- 3.1 Entscheidungen privater Anleger im Portfoliomanagement.
- Kapitel 4: Aspekte einer EDV-gestützten Investmentanalyse.
- 4.1 Modell des Investmentanalyse-Teilprozesses..
- 4.1.1 Analyse des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes.
- 4.1.2 Analyse von Immobilienanlagen …………………..
- 4.1.3 Analyse von festverzinslichen Wertpapieren (Anleihen).
- 4.1.4 Technische Analyse
- 4.1.5 Risikoanalyse........
- 4.2 Drei Methodenansätze zur Beurteilung von Immobilienanlagen.......
- 4.2.1 Ansatz der Vergleichswertmethode..
- 4.2.2 Ansatz der Sachwertmethode
- 4.2.3 Ansatz der Ertragswertmethode
- 4.1 Modell des Investmentanalyse-Teilprozesses..
- Kapitel 5: Schlußwort ............
- Anhang.
- Literaturverzeichnis.......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Integration von Immobilien in die Portfolioentscheidungen privater Haushalte. Ziel ist es, die theoretischen und praktischen Grundlagen dieser Entscheidungen zu erörtern und sie in den Rahmen eines umfassenden Portfoliomanagement-Prozesses zu integrieren. Die Arbeit soll einen praxisnahen Ansatz zur Problemlösung bieten und die wichtigsten klassischen Elemente der Portfolios privater Anleger beleuchten.
- Die Bedeutung von Immobilien im Portfolio privater Haushalte
- Die Integration von Immobilien in den Portfoliomanagement-Prozess
- Die Analyse von Immobilienanlagen im Rahmen der Investmentanalyse
- Die Bedeutung von EDV-gestützten Instrumenten für die Investmentanalyse
- Die Anwendung verschiedener Methodenansätze zur Beurteilung von Immobilienanlagen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Zielsetzung sowie den Aufbau. Es wird die Relevanz von Immobilien als Teil der Portfolioentscheidungen privater Haushalte im Kontext des aktuellen Wandels auf den Märkten hervorgehoben.
Kapitel 2 definiert den Begriff des Portfolios und stellt die klassischen Elemente vor, die sich in den Portfolios privater Anleger befinden können. Es wird die Verteilungsstruktur des Geld- und Sachvermögens beleuchtet und die einzelnen Positionen begrifflich dargestellt. Besonderes Augenmerk liegt auf der Erläuterung der Immobilien anhand ihrer rechtlichen, physisch-materiellen und wirtschaftlichen Eigenschaften.
Kapitel 3 befasst sich mit den theoretischen und praktischen Grundlagen für die Integration von Immobilien in die Portfolioentscheidungen. Es wird das Portfoliomanagement begrifflich eingeordnet und anhand eines einfachen Prozeßmodells strukturiert. Der Abschnitt behandelt die Entscheidungen bei Immobilienanlagen und selbstgenutztem Wohneigentum sowie die Informationsgrundlagen bei Immobilienanlagen.
Kapitel 4 beleuchtet Aspekte einer EDV-gestützten Investmentanalyse. Es wird ein Modell des Investmentanalyse-Teilprozesses vorgestellt, das die Analyse des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes, die Analyse von Immobilienanlagen, die Analyse von festverzinslichen Wertpapieren, die technische Analyse und die Risikoanalyse umfasst. Der Abschnitt stellt drei Methodenansätze zur Beurteilung von Immobilienanlagen vor: die Vergleichswertmethode, die Sachwertmethode und die Ertragswertmethode.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Immobilien, Portfolioentscheidungen, private Haushalte, Portfoliomanagement, Investmentanalyse, EDV-gestützte Analyse, Immobilienanlagen, Methodenansätze, Vergleichswertmethode, Sachwertmethode, Ertragswertmethode.
- Quote paper
- Albrecht von Kalckstein (Author), 1997, Immobilien als Teil der Portfolioentscheidungen privater Haushalte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185211