Leseprobe
Fachhochschule Ludwigshafen am Rhein
Hochschule für Wirtschaft
Fachbereich Betriebswirtschaft 1
DIPLOMARBEIT
Private Finanzplanung in Deutschland Anspruch und Wirklichkeit
erstellt von
Christine Preis
Juni 2001
II
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ... IV
Abkürzungsverzeichnis ... V
1
Einleitung ... 1
1.1 Problemstellung ... 1
1.2 Gang der Untersuchung ... 3
2
Grundlegende Elemente der Privaten Finanzplanung ... 5
2.1 Traditionelle Beratungsansätze ... 5
2.2 Das Konzept der Privaten Finanzplanung ... 9
2.2.1
Definition ... 9
2.2.2
Aufgaben ... 10
2.2.3
Bestandteile der Privaten Finanzplanung ... 11
2.2.4
Grundsätze ordnungsmäßiger Finanzplanung ... 11
2.2.5
Der Beratungsprozess ... 14
2.2.6
Instrumente ... 16
3
Anbieter der Privaten Finanzplanung ... 20
3.1 Einführung ... 20
3.2 Zertifizierte Anbieter ... 22
3.2.1
Überblick ... 22
3.2.2
Entwicklung ... 24
3.2.3
Qualifikation und Ausbildung der Finanzplaner ... 26
3.2.4
Berufsgrundsätze des Financial Planners ... 26
3.2.5
Arten von Certified Financial Planners ... 28
3.2.5.1 Angestellte ... 28
3.2.5.2 Selbständige ... 28
3.2.6
Vergütung ... 29
3.3 Nicht-zertifizierte Anbieter ... 29
3.3.1
Überblick ... 29
3.3.2
Banken ... 31
3.3.2.1 Überblick ... 31
3.3.2.2 Ausbildung und Qualifikation ... 33
3.3.2.3 Vorgehensweise bei der Beratung ... 33
III
3.3.2.4 Vergütung ... 34
3.3.3
Versicherungen ... 34
3.3.3.1 Ausbildung und Qualifikation ... 34
3.3.3.2 Vorgehensweise bei der Beratung ... 35
3.3.3.3 Vergütung ... 36
3.3.4
Finanzdienstleistungsvertriebe ... 36
3.3.4.1 Überblick ... 36
3.3.4.2 Ausbildung und Qualifikation ... 36
3.3.4.3 Vorgehensweise bei der Beratung ... 37
3.3.4.4 Vergütung ... 38
3.3.5
Selbständig tätige Anbieter ... 38
3.3.5.1 Überblick ... 38
3.3.5.2 Ausbildung und Qualifikation ... 38
3.3.5.3 Vorgehensweise bei der Beratung ... 38
3.3.5.4 Vergütung ... 39
4
Kritische Würdigung ... 39
4.1 Die Dienstleistung Private Finanzplanung ... 39
4.2 Certified Financial Planner versus nicht-zertifizierte Anbieter ... 42
4.3 Die Dienstleistungsvergütung ... 44
5
Ausblick ... 49
Literaturverzeichnis ... 53
IV
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1.1 Entwicklung des Geldvermögens der Privaten Haushalte in
der Bundesrepublik Deutschland 1970 - 1999
1
Abb. 1.2 Gang der Untersuchung
3
Abb. 2.1 Produktorientierter Beratungsansatz
6
Abb. 2.2 Bedarfsorientierter Beratungsansatz
7
Abb. 2.3 Der Beratungsablauf
15
Abb. 2.4 Gliederung einer privaten Bilanz
18
Abb. 3.1 Financial Planning Anbieter in Deutschland
20
Abb. 4.1 Preissensitivität bei Kunden mit durchgeführter Privater
Finanzplanung
45
Abb. 4.2 Anteil der Vergütungsmodelle bei den CFP-Lizenznehmern
in den USA
48
Abb. 5.1 Volumensentwicklung der zu vererbenden Vermögenswerte
in Deutschland 1990 - 2010
49
V
Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
AG
Aktiengesellschaft
AWD
Allgemeiner Wirtschaftsdienst
BGB
Bürgerliches Gesetzbuch
bspw.
beispielsweise
bzw.
beziehungsweise
ca.
circa
CFM
Commerz Finanz-Management GmbH
CFP
Certified Financial Planner
DEVFP
Deutscher Verband Financial Planners e.V.
DM
Deutsche Mark
DVAG
Deutsche Vermögensberatung AG
e.V.
eingetragener Verein
ebs
European Business School
etc.
et cetera
GewO
Gewerbeordnung
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GoF
Grundsätze ordnungsmäßiger Finanzplanung
HGB
Handelsgesetzbuch
KWG
Kreditwesengesetz
Mio.
Millionen
MLP AG
Marschollek, Lautenschläger und Partner AG
Mrd.
Milliarden
Nr.
Nummer
o.ä.
oder ähnliches
OVB GmbH
Objektive Vermögensberatung GmbH
p.a.
per annum
S.
Seite
VI
StGB
Strafgesetzbuch
UWG
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
Vgl.
Vergleiche
WpHG
Wertpapierhandelsgesetz
z.B.
zum Beispiel
KG
Kommanditgesellschaft
1
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Das stetig wachsende Privatvermögen in Deutschland führt zu einem steigen-
den Bedarf an professioneller Beratung und Betreuung rund um den Themen-
komplex Kapitalanlage, Vermögensbildung, Finanzplanung und Erbschaft. Oh-
ne kompetente Beratung werden finanzielle Entscheidungen oft zufällig und
ohne Abstimmung untereinander getroffen. Die Konsequenz besteht in einer
suboptimalen Vermögensstruktur mit eventuell existenzgefährdender Unterver-
sorgung im Absicherungsbereich und unzureichender Liquiditätsplanung.
Abbildung 1.1: Entwicklung des Geldvermögens der Privaten Haushalte in der
Bundesrepublik Deutschland 1970 - 1999
Hinzu kommt, dass immer mehr Kunden eine Beratung wünschen, die konse-
quent auf ihre Wünsche und Ziele eingeht und bei welcher der Kunde selbst im
Mittelpunkt steht. Verschafft man sich einen Überblick über den sehr umfang-
reichen Markt der Anbieter von Finanzdienstleistungen, ist festzustellen, dass
Geldvermögen in Mrd. DM
936
2964
6750
518
1480
4300
2189
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
1970
1975
1980
1985
1990
1994
1999
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
2
eine Beratung in den seltensten Fällen neutral und objektiv stattfindet. Bei vie-
len Beratern steht die Provisionsmaximierung vor dem Kundeninteresse.
Bei der Betrachtung der traditionellen Finanzberatung lässt sich sehr schnell
erkennen, dass hier die verschiedenen Planungsbereiche ( z.B. Vermögensan-
lage, Erbschaftsplanung, steuerliche Aspekte etc.) in der überwiegenden Mehr-
zahl der Fälle isoliert behandelt werden. Eine Abstimmung untereinander erfolgt
nicht. Die für den Kunden mögliche optimale Lösung wird so meistens verfehlt.
Eine Lösung bietet die Private Finanzplanung.
1
Das Konzept der Privaten Fi-
nanzplanung hat seinen Ursprung in den USA und ist dort bereits seit Ende der
60er Jahre bekannt. Eine Entwicklung auf dem deutschen Markt hat erst vor
etwa zehn bis fünfzehn Jahren begonnen. Dies ist im wesentlichen auf zwei
Entwicklungslinien zurückzuführen. Zum einen ist die zunehmende Intensivie-
rung des Wettbewerbs im gesamten Finanzdienstleistungsbereich zu beobach-
ten, was durch die zunehmende Globalisierung und den vermehrten Einsatz
von Informations- und Kommunikationstechnologien noch verstärkt wird. Zum
anderen sind parallel dazu soziodemographische Veränderungen, sowie ein
grundlegender Wertewandel bei Nachfragern nach Finanzdienstleistungen zu
verzeichnen. Basis dieses Wandels sind sich verändernde Einkommens- und
Vermögensstrukturen der Privathaushalte, abnehmende Kundenloyalität ge-
genüber Finanzinstituten und steigendes Renditebewußtsein.
Im Rahmen der Privaten Finanzplanung wird nun das gesamte finanzielle Um-
feld eines Kunden als Ganzes betrachtet. Bei der Analyse wird auf die individu-
ellen Wünsche des Kunden eingegangen und entsprechend der Mentalität ein
Gesamtkonzept erstellt, welches alle Planungsbereiche in ein Gleichgewicht
bringt.
1
Die Begriffe ,,Private Finanzplanung" und ,,Financial Planning" werden in dieser Arbeit syno-
nym verwendet.
3
1.2 Gang der Untersuchung
Im Einklang mit den Ausführungen im Rahmen der Problemstellung wird die
Zielsetzung der Arbeit darin gesehen, die Beratungsansprüche, welche die Cer-
tified Financial Planner an die Private Finanzplanung stellen herauszuarbeiten
und darzustellen, welchen Kontrollen sie unterliegen und welche Anforderungen
an die Berater selbst gestellt werden. Es findet ein Vergleich zwischen zertifi-
zierten Anbietern von Privater Finanzplanung und nicht-zertifizierten Anbietern
statt. Weiteres Ziel ist die Herausarbeitung der Position der Privaten Finanzpla-
nung in Deutschland, wie sie umgesetzt wird und wie zukünftige Entwicklungs-
tendenzen verlaufen können.
Abbildung 1.2: Gang der Untersuchung
1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Gang der Untersuchung
2. Grundlegende Elemente der Privaten Finanzplanung
2.1 Traditionelle Beratungsansätze
2.2 Das Konzept der Privaten Fi-
nanzplanung
5. Ausblick
3. Anbieter der Privaten Finanzplanung
3.1 Einführung
3.2 Zertifizierte
Anbieter
3.3 Nicht-zertifizierte
Anbieter
4. Kritische Würdigung
4.1 Die Dienstleistung
Privaten Finanzplanung
4.2 Certified Financial
Planner versus nicht-
zertifizierte Anbieter
4.3 Die Dienst-
leistungsvergütung
4
Zur Realisierung der angestrebten Zielsetzung gliedert sich die Arbeit in vier
Kapitel. Das im Anschluss an die Einleitung folgende zweite Kapitel behandelt
zunächst die am Markt vorhandenen traditionellen Beratungsansätze. Danach
wird eingehend das Konzept der Privaten Finanzplanung erläutert.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den Anbietern der Dienstleistung Private Finanz-
planung. Unterschieden wird dabei in zertifizierte und nicht-zertifizierte Anbieter.
Diese beiden Gruppen werden hinsichtlich ihrer Qualifikation und Arbeitsweise
untersucht.
Das im Anschluss daran folgende 4. Kapitel beinhaltet eine kritische Würdigung
der Privaten Finanzplanung als solches und befasst sich mit den Risiken und
Chancen, die sich sowohl für Kunden als auch für Anbieter aus dieser Bera-
tungsform ergeben. Daneben werden die verschiedenen Vergütungsmodelle
und Anbieterformen durchleuchtet.
Mit dem Thema der Privaten Finanzplanung wird sich im deutschsprachigen
Raum erst seit wenigen Jahren beschäftigt. Dies gilt sowohl für die wissen-
schaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik als auch für die professionelle
Umsetzung bei den Finanzdienstleistern. Aus diesem Grund ist die zur Verfü-
gung stehende Literatur nicht besonders umfangreich. Ein Teil der Informatio-
nen dieser Arbeit wurde durch Recherchen im Internet auf den Seiten von Fi-
nanzdienstleistungsanbietern und Verbänden gewonnen. Zusätzlich flossen
Informationen aus persönlichen Gesprächen mit Brancheninsidern und eigene
Erfahrungen aus 6 Jahren Bankpraxis mit ein.
5
2 Grundlegende Elemente der Privaten Finanz-
planung
2.1 Traditionelle Beratungsansätze
Ausgehend von den Vorgaben des Kunden (gewünschte Sicherheit der Anlage,
Bindungsfristen, Nachsteuerrendite etc.) suchen die Anbieter aus ihrer Ange-
botspalette passende Möglichkeiten heraus. Diese ist vom Umfang her be-
grenzt und je größer der Anbieter, desto größer ist in der Regel sein Produktan-
gebot. Alle großen inländischen Bankinstitute verfügen über eine breite Pro-
duktpalette für fast alle Standardanforderungen. Kleinere Finanzdienstleister
sind meistens auf ein Gebiet spezialisiert, für das sie eigene Produkte offerieren
oder von Dritten speziell für ihren Bedarf erstellen lassen. Ansonsten greifen sie
auf Angebote der großen Finanzunternehmen, wie z.B. Banken, Versiche-
rungen oder Investmenthäuser zurück.
2
Dieser als ,,produktorientierte Beratung" bezeichnete Ansatz wird in vier ver-
schiedenen Ausprägungen am Markt praktiziert:
1. Produktorientierter Beratungsansatz
Bei diesem Ansatz wird mit dem Kunden in der Regel nur über ein Produkt ge-
sprochen. Als traditionelles Beispiel ist hier der Vertrieb über Banken und Versi-
cherungen zu nennen, der allerdings nicht mit dem klassischen Allfinanzgedan-
ken in Einklang zu bringen ist.
3
Meist werden nur einzelne Produkte oder Pro-
duktarten betrachtet, während eine ganzheitliche Vorgehensweise fehlt. Pro-
dukte werden dem Kunden auch aktionsbezogen angeboten. Dies bedeutet,
dass innerhalb eines bestimmten Zeitraumes eine bestimmte Produktart (z.B.
Bausparverträge) sehr stark favorisiert wird. Im Vordergrund steht vor allem die
Erreichung eines bestimmten Volumenziels um zusätzliche Erlöse zu erwirt-
schaften.
2
Vgl. Kruschev, Wesselin: Private Finanzplanung: Die neue Dienstleistung für anspruchsvolle
Anleger, Wiesbaden 1999, S. 11
3
ebenda
6
Abbildung 2.1: Produktorientierter Beratungsansatz
2. Problemorientierter Beratungsansatz
Bei Kunden vorhandene typische Problemstellungen werden durch standardi-
sierte Produkte - häufig als komplette Pakete - gelöst. Die meisten Strukturver-
triebe (AWD, DVAG, OVB etc.) bedienen sich dieses Ansatzes. Hierbei wird als
nachteilig bezeichnet, dass die Zielgruppen sehr breit gefasst sind, somit eine
große Streuungsbreite bei der Abdeckung des konkreten Bedarfs entsteht und
dadurch die individuelle Bedürfnisse nur unzureichend berücksichtigt werden.
4
3. Zielgruppenorientierter Beratungsansatz
Im Vordergrund steht die lebenslange Betreuung des einzelnen Kunden, der
sehr oft einer bestimmten Zielgruppe (Akademiker, Ärzte etc.) angehört. Hierzu
bedarf es einer genauen Kenntnis der Bedürfnisse dieser Zielgruppe. Die Pro-
dukte und Dienstleistungen werden für diese Gruppe eingekauft bzw. entwi-
4
Vgl. Kruschev, Wesselin: Private Finanzplanung: Die neue Dienstleistung für anspruchsvolle
Anleger, Wiesbaden 1999, S. 11
Entwicklung von
Produkten in den
Bereichen:
Versicherungen
Anlageprodukte
Immobilien
Steuermodelle
Finanzierungen
Vertrieb
Direktvertrieb
Filialnetz
andere
Vertriebs-
wege
(z.B. Makler)
Finanzierungen
Anlageprodukte
Versicherungen
Immobilien
Beratung
Beratung
Beratung
Beratung
K
U
N
D
E
Quelle: Kruschev, Wesselin: Private Finanzplanung: Die neue Dienstleistung für
anspruchsvolle Anleger, Wiesbaden 1999, S. 12
Ende der Leseprobe aus 60 Seiten
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- Christine Preis (Autor:in), 2001, Private Finanzplanung in Deutschland. Anspruch und Wirklichkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185639
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