Die Nachahmung oder sogar Fälschung von erfolgreichen Produkten oder Marken ist keineswegs eine neue Erscheinung. Schon aus der Antike gibt es viele Aufzeichnungen, die belegen, dass es bereits zu dieser Zeit zahlreiche Fälle gab, in denen versucht wurde, mit Kopien und Fälschungen einen schnellen Gewinn zu erzielen. Horaz berichtet beispielsweise von Damassipus, der durch Fälschungen zu großem Reichtum gekommen sei.1
Doch all diese Fälscher waren hauptsächlich in der Kunstszene zu finden und nicht wie heute in fast jedem Bereich des Wirtschaftslebens.
„Nach Angaben der EU fallen durch Produktpiraterie, illegale Überproduktion, Parallel- und Re-Importe mittlerweile bereits 10% des Welthandels auf Plagiate oder Fälschungen, was einem internationalen Schaden von über 300 Milliarden Euro gleichkommt.“2 Im Jahr 2001 sind an den Außengrenzen der EU 95 Millionen gefälschte Artikel und Waren beschlagnahmt worden, was einen Anstieg um 900% zu 1998 bedeutet.3
Die Zahl der gefälschten Produkte, die die EU erreicht haben, dürfte noch weit höher liegen.
Die Geburtsstunde der Produktpiraterie lässt sich zum Ende der siebziger Jahre festsetzen, als erstmalig Kleidungsstücke auf die westlichen Märkte kamen, die zwar Logos trugen, aber nicht von den Originalherstellern fabriziert worden waren. Auch wenn es diese Art von Produktpiraterie heute noch im großen Stile gibt, so möchte ich jene doch als eine Vorstufe zur modernen Produktpiraterie bezeichnen.
[...]
1 Vgl. Gerlach, T., [2006].
2 Wikipedia: Produktpiraterie, [2006].
3 Vgl. Wölfel, T., 2003, S.18.
Inhaltsverzeichnis
- Gliederungsübersicht
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmungen
- 2.1. Produktpiraterie
- 2.2. Markenpiraterie
- 2.3. Plagiat und Fälschung
- 3. Rechtliche Schutzvorschriften in Deutschland
- 3.1. Einleitung
- 3.2. Urheberrecht
- 3.3. Patentrecht
- 3.4. Gebrauchsmusterrecht
- 3.5. Geschmacksmusterrecht
- 3.6. Markenrecht
- 3.7. Zusammenfassung
- 4. Europäischer und internationaler Gewerblicher Rechtschutz
- 4.1. Einleitung
- 4.2. Europäisches und Internationales Urheberrecht
- 4.3. Europäisches und Internationales Patentrecht
- 4.4. Europäisches und internationales Gebrauchsmusterrecht
- 4.5. Europäisches und internationales Geschmacksmusterrecht
- 4.6. Europäisches und internationales Markenrecht
- 4.7. Agreement on Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights
- 4.8. Zusammenfassung
- 5. Produktpiraterie in der Praxis
- 5.1. Einleitung
- 5.2. Gründe für die Zunahme der Produktpiraterie
- 5.3. Betroffene Bereiche
- 5.4. Die Herkunft von Plagiaten am Beispiel der VR China
- 5.5. Wirtschaftliche Folgen der Produktpiraterie
- 5.6. Zusammenfassung
- 6. Möglichkeiten der Bekämpfung der Produktpiraterie
- 6.1. Einleitung
- 6.2. Organisation der Anti-Produktpiraterie im Unternehmen
- 6.3. Defensive Maßnahmen
- 6.3.1. Rechtliche Maßnahmen
- 6.3.2. Weitere defensive Maßnahmen
- 6.4. Offensive Maßnahmen
- 6.4.1. Produktkennzeichnung und Verpackungskennzeichnung
- 6.4.2. Beschaffung, Logistik und Vertrieb
- 6.5. Zusammenfassung
- 7.0. Zusammenfassung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem gewerblichen Rechtschutz gegen Produktpiraterie. Ziel ist es, die rechtlichen Grundlagen und Möglichkeiten des Schutzes von Produkten vor Nachahmung und Fälschung aufzuzeigen. Dabei werden sowohl nationale als auch internationale Rechtsvorschriften betrachtet. Die Arbeit analysiert die Ursachen und Folgen der Produktpiraterie und beleuchtet verschiedene Strategien zur Bekämpfung dieser Problematik.
- Rechtliche Schutzmöglichkeiten im gewerblichen Rechtsschutz
- Ursachen und Folgen der Produktpiraterie
- Strategien zur Bekämpfung der Produktpiraterie
- Aktuelle Entwicklungen im Bereich des gewerblichen Rechtschutzes
- Herausforderungen und Chancen im Kampf gegen Produktpiraterie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Produktpiraterie ein und erläutert die Relevanz des gewerblichen Rechtschutzes in diesem Kontext. Sie skizziert die Problematik der Produktpiraterie und die Notwendigkeit, wirksame Schutzmechanismen zu entwickeln.
Das zweite Kapitel definiert die zentralen Begriffe der Produktpiraterie, Markenpiraterie, Plagiat und Fälschung. Es werden die verschiedenen Formen der Produktpiraterie und ihre Auswirkungen auf Unternehmen und Verbraucher erläutert.
Kapitel 3 befasst sich mit den rechtlichen Schutzvorschriften in Deutschland. Es werden die wichtigsten Rechtsgebiete wie Urheberrecht, Patentrecht, Gebrauchsmusterrecht, Geschmacksmusterrecht und Markenrecht vorgestellt und ihre Anwendung im Zusammenhang mit Produktpiraterie erläutert.
Kapitel 4 widmet sich dem europäischen und internationalen gewerblichen Rechtschutz. Es werden die relevanten internationalen Abkommen und Vereinbarungen sowie die europäischen Rechtsvorschriften im Bereich des Urheberrechts, Patentrechts, Gebrauchsmusterrechts, Geschmacksmusterrechts und Markenrechts dargestellt.
Kapitel 5 beleuchtet die Produktpiraterie in der Praxis. Es werden die Ursachen für die Zunahme der Produktpiraterie, die betroffenen Bereiche und die Herkunft von Plagiaten am Beispiel der VR China analysiert. Darüber hinaus werden die wirtschaftlichen Folgen der Produktpiraterie für Unternehmen und die Volkswirtschaft untersucht.
Kapitel 6 befasst sich mit den Möglichkeiten der Bekämpfung der Produktpiraterie. Es werden verschiedene Strategien vorgestellt, die Unternehmen zur Abwehr von Produktpiraterie einsetzen können. Dazu gehören sowohl defensive Maßnahmen wie rechtliche Schritte und technische Schutzmechanismen als auch offensive Maßnahmen wie Produktkennzeichnung und -verfolgung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den gewerblichen Rechtschutz, Produktpiraterie, Markenpiraterie, Plagiat, Fälschung, Urheberrecht, Patentrecht, Gebrauchsmusterrecht, Geschmacksmusterrecht, Markenrecht, internationale Abkommen, VR China, wirtschaftliche Folgen, Bekämpfung von Produktpiraterie, defensive und offensive Maßnahmen.
- Citar trabajo
- Peer-Martin Runge (Autor), 2006, Der gewerbliche Rechtschutz gegen die Produktpiraterie , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186247