Die Haushaltslage der Kommunen ist größtenteils angespannt. Daher steht das Immobilienvermögen, als ein wesentlicher Vermögens- und Kostenblock nun zunehmend im Blickfeld. Kommunen haben bereits teilweise erkannt, dass die zur Leistungserstellung notwendigen Immobilienbestände eine der strategischen Ressourcen einer Organisation darstellen. Ebenso wie Personal, Kapital, Technologie und Information haben Immobilien einen maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg von Organisationen.
Das Immobilien- und Facility Management beschränkt sich bisher oft auf eine passive und reaktive Bestandsverwaltung. Daraus resultieren eine Vielzahl an Problemen: vielerorts sind an der Betreuung einer Immobilie mehrere Ämter involviert, die Zuständigkeiten sind also zersplittert. Ein zentrales Immobilien- und Facility Management gibt es nur in Einzelfällen. Auch betriebswirtschaftliches Management Know-how und adäquate Strategieansätze fehlen.
Ein umfassendes Konzept für den Umgang mit kommunalen Immobilien ist also dringend notwendig. Es muss geeignet sein, die reine Verwaltung der Liegenschaften durch ein aktives, strategisches Immobilienmanagement mit effizienter Bewirtschaftung von benötigten sowie der optimierten Verwertung von nicht (mehr) benötigten Immobilien und Flächen abzulösen.
Durch die genannten Probleme ist die Kritik an die öffentliche Hand sehr groß und der Handlungsdruck steigt. Obwohl es an theoretischen geeigneten Konzepten für das kosten- und wertorientierte Management öffentlicher Immobilienbestände nicht mangelt, werden nur wenig Veränderungen innerhalb der traditionellen Verwaltungsstrukturen vorgenommen.
Ziel dieser Diplomarbeit ist es daher den Kommunen Handlungsempfehlungen für die Optimierung der Immobilienstrategie, der Organisation und dem Management sowie der Immobiliensteuerung zu geben. Die zentrale Forschungsfrage lautet: "Wie kann das kommunale Immobilien- und Facility Management verbessert werden"? Um diese Frage beantworten zu können wurde eine empirische Untersuchung in allen Kommunen Österreichs mit mehr als 10.000 Einwohnern durchgeführt, zusätzlich wurden die Immobilienverantwortlichen ausgewählter Kommunen in einem vertiefenden Interview befragt.
Aus dem ermittelten Status Quo und den Ergebnissen der vertiefenden Interviews ergaben sich die fünf wichtigsten Handlungsfelder: Personalmanagement, Organisationsgestaltung, Immobiliensteuerung und -controlling, Verrechnungspreissystem und Datenmanagement/IT Unterstützung. Diese Diplomarbeit liefert einen Beitrag zur Weiterentwicklung des kommunalen Immobilien- und Facility Managements und richtet sich primär an die Immobilienverantwortlichen der Kommunen. Auszeichnung mit dem 2.Platz bei der Wahl zur ATGA Publikation 2007
Inhaltsverzeichnis
- Eidesstattliche Erklärung
- Vorwort der Verfasserin
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Abstract
- Einführung in das Thema
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Methodisches Vorgehen
- Ausgangslage und Rahmenbedingungen
- Begriffe
- Aufgaben des kommunalen Immobilien- und Facility Managements
- Immobilienportfolio von Kommunen
- Problemkaleidoskop der Kommunen
- Betriebswirtschaftliche Handlungsfelder im Immobilien- und Facility Management
- Immobilienstrategie
- Entwicklung eines Zielsystems und deren Umsetzung
- Lebenszyklusorientierte Basisstrategien
- Organisations- und Managementmodelle
- Organisationsmodelle und -formen
- Leistungsbeziehungen zwischen Immobilienmanagement und Nutzer
- Rechts- und Betriebsformen
- Immobiliensteuerung und -controlling
- Entwicklung eines lebenszyklusorientierten Immobiliencontrolling-Systems
- Lebenszyklusübergreifende Instrumente eines Immobiliencontrollings
- Immobilienstrategie
- Empirische Untersuchung österreichischer Kommunen
- Forschungsdesign
- Untersuchungsmethodik
- Selektion der Mitwirkenden
- Status quo im kommunalen Immobilien- und Facility Management
- Strategische Ausrichtung und Merkmale im Immobilienmanagement
- Führung und Steuerung im operativen Immobilienmanagement
- Forschungsdesign
- Handlungsempfehlungen zur Umsetzung eines strategischen Immobilien- und Facility Managements in Kommunen
- Personalmanagement
- Personal-Zielsetzung
- Personal-Planung
- Personal-Entwicklung
- Personal-Einsatz
- Organisationsgestaltung
- Effektive Gestaltung der Organisation
- Wahl der Organisationsform
- Interkommunale Zusammenarbeit
- Immobiliensteuerungsinstrumente
- Kennzahlen
- Benchmarking
- Verrechnungspreissystem
- Funktionsweise des Verrechnungspreissystems
- Ermittlung von Verrechnungspreisen
- Datenmanagement – IT Unterstützung
- Elemente der IT Unterstützung
- Einführung einer IT Unterstützung
- Umsetzungsmanagement
- Widerstände
- Verhaltensorientiertes Veränderungskonzept nach Lewin
- Personalmanagement
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- A1
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines strategischen Immobilien- und Facility Managements in Kommunen. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen des kommunalen Immobilienmanagements zu analysieren und Handlungsempfehlungen für eine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung des kommunalen Immobilienbestands zu entwickeln.
- Strategische Ausrichtung des Immobilienmanagements
- Organisationsstrukturen und -modelle im Immobilienmanagement
- Steuerung und Controlling im Immobilienmanagement
- Personalmanagement im Immobilienmanagement
- IT-gestützte Prozesse im Immobilienmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und der Definition relevanter Begriffe. Anschließend werden die Aufgaben des kommunalen Immobilien- und Facility Managements sowie die Besonderheiten des Immobilienportfolios von Kommunen beleuchtet. Die Analyse der Problematik im kommunalen Immobilienmanagement führt zu einer detaillierten Betrachtung betriebswirtschaftlicher Handlungsfelder, die sich mit der Entwicklung einer Immobilienstrategie, der Gestaltung von Organisations- und Managementmodellen sowie der Implementierung von Steuerungs- und Controllinginstrumenten befassen.
Im weiteren Verlauf der Arbeit wird eine empirische Untersuchung österreichischer Kommunen vorgestellt, die den Status quo im kommunalen Immobilien- und Facility Management beleuchtet. Die Ergebnisse der Untersuchung dienen als Grundlage für die Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Umsetzung eines strategischen Immobilien- und Facility Managements in Kommunen.
Die Handlungsempfehlungen umfassen verschiedene Bereiche, darunter das Personalmanagement, die Organisationsgestaltung, die Implementierung von Steuerungsinstrumenten, die Einführung eines Verrechnungspreissystems, die Nutzung von IT-Unterstützung und das Management von Veränderungsprozessen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das strategische Immobilien- und Facility Management, die kommunale Immobilienwirtschaft, die Entwicklung von Immobilienstrategien, Organisationsstrukturen und -modelle, Steuerungs- und Controllinginstrumente, Personalmanagement, IT-gestützte Prozesse und die Umsetzung eines strategischen Immobilien- und Facility Managements in Kommunen.
- Arbeit zitieren
- Mag.(FH) Carina Wechtl (Autor:in), 2007, Strategisches Immobilien- und Facility Management in Kommunen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186451