Wissensmanagement - Zur Organisation des Wissensmanagements


Hausarbeit, 2011

19 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe

Gliederung

1. Einführung in das Thema

2. Definition Wissensmanagement
2.1. Abgrenzung der Begriffe Daten, Information und Wissen
2.1.1. Daten
2.1.2. Information
2.1.3. Wissen
2.2. Der Managementbegriff

3. Die Organisation des Wissensmanagements
3.1. Generierung neuen Wissens
3.2. Kosten und Nutzen des Wissensmanagements

4. Wissensmanagement in klein- und mittelständischen Unternehmen
4.1. Problematik
4.2. Initiativen

5. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einführung in das Thema

Veränderte Bedingungen, in denen nicht mehr lediglich Material- und Produktionskosten im Mittelpunkt stehen, stellen neue Anforderungen an das Management. Immer mehr Tätigkeiten beziehen sich auf die Veredelung wertschöpfenden Wissens, wodurch das Management neuen strategischen Herausforderungen gegenübersteht. Steigende Risiken, schrumpfende Wettbewerbsvorteile und beschleunigte Marktzyklen als große Negativfaktoren beeinflussen jedes Unternehmen und fordern es zum Handeln. Unternehmungen haben erkannt, dass sie, zur Behauptung ihrer Marktstellung, ihr Wissen als Kapital einsetzen und perfekt abstimmen müssen. Sie benötigen Wissen in jeglicher Hinsicht. Wissen über Kunden, ihre Produkte, Konkurrenzangebote, Mitarbeiter und deren Kompetenzen, wie auch das Wissen über Arbeitsprozesse und schließlich die Übertragbarkeit des Wissens auf Produkte und Dienstleistungen.1 Doch wie kann dieses Wissen produziert, genutzt und später sicher gewahrt werden?

Wissensmanagement gehört seit den neunziger Jahren zum festen Repertoire der Wirtschaft. Wissen und Informationen sind nicht brauchbar, wenn sie nicht in der richtigen Zeit, am richtigen Ort und in der richtigen Form zur Verfügung gestellt werden.2

Die Verfasserin dieser Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung über die Wichtigkeit und den Nutzen von Wissensmanagement - wieso muss Wissen gemanagt werden? Es sollen die Schwierigkeiten in Verbindung mit dem Umgang mit Wissensmanagement in kleinen und mittleren Betrieben3 aufgezeigt werden. Durch ständig verändertes Wissen ist eine permanente Anpassung an die Situation nötig, welche wiederum mit hoher Flexibilität und demnach steigenden Kosten verbunden ist. Doch ist es für alle Unternehmen möglich, sich dieser Schnelllebigkeit anzupassen und diesen finanziellen Mehraufwand zu stemmen?

Laut einer Umfrage von Infratest Burke zum Thema „Wissensmanagement und Innovationen im deutschen Mittelstand“ halten 97 % der befragten Klein- und Mittelbetriebe Wissensmanagement für sehr wichtig oder wichtig. Jedoch befinden nur 42 % den Wissenstransfer im Unternehmen als sehr gut oder gut.4 Die Diskrepanz dieser beiden Antworten zeigt, dass sich die Befragten der Bedeutung von Wissen für das Unternehmen und dessen Wettbewerbsfähigkeit bewusst sind, jedoch Schwierigkeiten haben, konkrete Handlungsansätze zu realisieren.

2. Definition Wissensmanagement

2.1. Abgrenzung der Begriffe Daten, Information und Wissen

Für den Erhalt eines grundsätzlichen Verständnisses des Begriffs Wissensmanagement ist eine klare Abgrenzung der Begriffe Daten, Information und Wissen vorzunehmen. In unserem Sprachgebrauch weisen diese Begriffe unterschiedliche Bedeutungen auf, die zu differenzieren sind.5

2.1.1. Daten

„Daten sind Rohstoffe, sind gegenständliche Komponenten von Informationen, mit dem Merkmal unmittelbarer maschineller Bearbeitung.“6 Somit entstehen Daten durch Syntaxregeln kombinierte Zeichen. Diese hergestellten Daten werden im Kontext interpretiert und so für den Empfänger in Informationen umgewandelt. Ob allerdings Daten zu Informationen umgewandelt werden, hängt von dem jeweiligen Empfänger ab.7

2.1.2. Information

Es ist wichtig den Begriff Information von dem des Wissens abzugrenzen, da er oft als Synonym verwendet wird. „Informationen stellen die Daten in einen Sinnzusammenhang.“8 Somit sind Daten als Basis der Information anzusehen. Eine Information entsteht, wenn Daten in einen Problembezug eingeordnet und zur Zielerreichung verwendet werden. Die entstandenen Informationen sind der Rohstoff für entstehendes Wissen.9

2.1.3. Wissen

Die Definition des Begriffs Wissen ist umstritten. Eine Sichtung der relevanten Literatur ergibt, dass es keinem Definitionsversuch gelingt, den Begriff eindeutig und unmissverständlich zu umreißen. Ein wesentliches Merkmal der Wissensdefinition unterschiedlicher Autoren ist, dass das Wissen eines Individuums in Beziehung zu seinen Handlungen gesetzt wird.10 Zur weiteren Bestimmung des Begriffs Wissen ist es zweckmäßig, ihn von dem der Information zu trennen. Informationen sind, wie bereits definiert, objektive, zweckorientierte Nachrichten. Wissen entsteht erst, wenn die Informationen auf bereits vorhandenes, subjektives Vorwissen bezogen und mit diesem verknüpft werden. Erst dadurch werden Handlungen gesteuert. Wissen entsteht somit durch Interaktion von

Informationen mit individuellen Denk-, Handlungs- und

Orientierungsmustern. Informationen können dementsprechend als Stromgrößen bezeichnet werden, die den Wissensbestand eines Individuums verändern.11

Zur Kategorisierung von Wissen können unterschiedliche Dimensionen herangezogen werden. Die Differenzierung nach dem Explikationsgrad ist besonders interessant, da sie wichtige Schlussfolgerungen für den Umgang mit Wissen erlaubt.

Dabei wird von folgender Unterscheidung ausgegangen:

- Explizites Wissen ist dokumentiert und übertragbar. Es kann in formale Sprache gefasst werden und ist nicht personengebunden.
- Implizites Wissen meint verborgenes Wissen. Es kann nicht in Worte gefasst werden, ist personengebunden und entsteht vor einem individuellen, spezifischen Erfahrungshintergrund.12

Die verschiedenen Arten von Wissen unterscheiden sich auch in Bezug auf ihre Transferierbarkeit. Explizites, also artikulierbares Wissen, ist leichter transferierbar als implizites Wissen.13

Somit wird ersichtlich, dass Daten, Informationen und Wissen aufeinander aufbauen und voneinander abhängig sind. Eine gemeinsame Betrachtung ist wichtig, um den Begriff des Wissensmanagements unmissverständlich beschreiben und verstehen zu können.

2.2. Der Managementbegriff

Unter Management versteht man im Allgemeinen die Leitung eines Systems, also auch eines wirtschaftlichen Unternehmens. Es gibt im Management zwei grundlegende Bedeutungen, die voneinander abgegrenzt werden müssen. Zum einen die institutionelle Betrachtung, die alle Instanzen die befugt sind Weisungen zu erteilen umfasst. Auf der anderen Seite gibt es die funktionale Sicht. Sie beinhaltet Aufgaben der Koordination, Planung, Führung und Kontrolle.14

Wissensmanagement kann somit als Management der Wissensarbeit verstanden werden. Wissensarbeit ist der Schnittpunkt an dem der Mensch sein erlerntes Wissen realisiert, der Technologie, die die Wissensarbeit operativ steuert und dem Bereich Organisation, der eine gewisse Struktur in die Wissensarbeit einbringt.15 Die Aufgaben des Wissensmanagements beinhalten die Wissensnutzung, -identifikation, -(ver)teilung, -bewahrung sowie die Wissensentwicklung und den Wissenserwerb.16

Die oft zitierte Analogie des englischen Philosophen Francis Bacon „Wissen ist Macht“17 bekommt im Bezug auf das Wissensmanagement eine ganz neue Bedeutung. „Heute bedeutet Macht zu wissen, welches morgen die entscheidenden Wissensressourcen sind und wie der Zugriff darauf gesichert werden kann.“18

Mit vorangegangener Ausführung wird deutlich, dass keine allgemeingültige Begriffsklärung für das Wort Wissensmanagement vorhanden ist. Im Hinblick auf alltägliche Anforderungen und Aufgaben mit denen das Management konfrontiert ist soll lediglich ein grober Überblick geschaffen werden, um sich die Komplexität der Begrifflichkeit besser vorstellen zu können.

3. Die Organisation des Wissensmanagements

3.1. Generierung neuen Wissens

Ziel des Wissenstransfers im Wissensmanagement ist es, das bereitstehende Wissen einer großen Gruppe von Mitarbeitern im Unternehmen zugänglich zu machen. Erst wenn Wissen zwischen verschiedenen Menschen über eine Gruppe ausgetauscht wird, entsteht organisatorisches Wissen.19

Es gibt zwei Hauptformen wie Wissen in einer Unternehmung entsteht. Zum einen kann Wissen von einem Mitarbeiter mit in das Unternehmen gebracht werden, das dieser zuvor erlernt hat. Zum anderen kann neues Wissen auch in der Organisation entwickelt werden. Doch auch diese Wissensentwicklung setzt das Lernen eines Individuums voraus.20 Neues Wissen wird allerdings häufig erst in kollektiven Lernsituationen generiert, da dort die zur Verfügung stehenden Wissensbereiche jedes Individuums miteinander kombiniert werden. Jeder Mitarbeiter besitzt einen anderen

[...]


1 Vgl. Hasler Roumois, Ursula (2007), S. 21.

2 Vgl. Wilkesmann, Uwe / Rascher, Ingolf (2004), S. 10,11.

3 Unter kleinen Unternehmen versteht man ein Unternehmen mit einer Beschäftigtenanzahl

kleiner 50 und einem Umsatz kleiner 10 Mio. €. Unter mittleren Unternehmen versteht man ein Unternehmen mit einer Beschäftigtenanzahl kleiner 250 und einem Umsatz kleiner 50 Mio. €, Vgl. Grohmann, Otto (2007), S. 31.

4 Vgl. Deutsche Bank AG / Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (1999), S. 37.

5 Vgl. Wilkesmann, Uwe / Rascher, Ingolf (2004), S. 12.

6 Wilkesmann, Uwe / Rascher, Ingolf (2004), S. 12.

7 Vgl. Bäppler, Ellen (2008), S. 9.

8 Wilkesmann, Uwe / Rascher, Ingolf (2004), S. 13.

9 Vgl. Schmidle, Christian Michael (2004), S. 41.

10 Vgl. Heppner, Karsten (1997), S.13.

11 Vgl. Heppner, Karsten (1997), S.14.

12 Vgl. Zahn, Erich / Foschiani, Stefan / Tilebein, Meike (2000), S.249.

13 Vgl. Zahn, Erich / Foschiani, Stefan / Tilebein, Meike (2000), S.261.

14 Vgl. Middendorf, Conrad (2006), S.16.

15 Vgl. Hasler Roumois, Ursula (2007), S. 12.

16 Vgl. Pifko, Clarisse / Reber, Marcel / Züger Conrad, Rita-Maria (2011), S. 208. 4

17 Krohn, Wolfgang (2006), S. 87.

18 Hasler Roumois, Ursula (2007), S. 31.

19 Vgl. Frost, Jetta (2003), S. 159.

20 Vgl. Wilkesmann, Uwe / Rascher, Ingolf (2004), S. 20. 5

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Wissensmanagement - Zur Organisation des Wissensmanagements
Hochschule
Hochschule Bochum
Note
1,3
Autor
Jahr
2011
Seiten
19
Katalognummer
V187449
ISBN (eBook)
9783656107989
ISBN (Buch)
9783656108511
Dateigröße
451 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Explizites Wissen, Implizites Wissen, Daten, Informationen, Abgrenzung, Kosten und Nutzen
Arbeit zitieren
Marlen Hollunder (Autor:in), 2011, Wissensmanagement - Zur Organisation des Wissensmanagements, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187449

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