Es ist schon bemerkenswert. Wird der Versuch unternommen, die Pensionierungsforschung in Schlagworten dazustellen, so fällt schnell auf, dass sich ein äußerst diffuses Bild darstellt.
Dies ist vermutlich dadurch zu begründen, dass der gesellschaftliche und historische Wandel beeinflussend auf die Analyse der Auswirkungen der Pensionierung wirken, denn diese stellt schon seit vielen Jahrzehnten ein gerontologisches Forschungsthema dar. Die Arbeiten dazu können in verschiedene Phasen eingeteilt werden, die im Folgenden kurz dargestellt werden. Dem folgt ein Blick auf eine aktuelle Studie und zudem wird der Versuch unternommen, die Zielgruppe der Manager zu fokussieren. Mit einem Fazit und Ausblick schließt diese Zusammenfassung.
Inhaltsverzeichnis
- 50er und 60er Jahre
- 70er und 80er Jahre
- 90er Jahre bis heute
- aktuelle Längsschnittstudie
- Manager - und dann?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit fasst die Pensionierungsforschung zusammen, beleuchtet verschiedene Forschungsphasen und analysiert den Übergang in den Ruhestand speziell bei Managern. Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Forschungsperspektiven zur Pensionierung und deren Ergebnisse.
- Entwicklung der Forschungsperspektiven zur Pensionierung (negative vs. positive Sichtweisen)
- Ergebnisse von Querschnitt- und Längsschnittstudien zum Thema Ruhestand
- Der "Pensionierungstod" und seine wissenschaftliche Relevanz
- Der Einfluss von soziologischen und psychologischen Faktoren auf den Ruhestand
- Der Übergang in den Ruhestand bei Managern und deren spezifische Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
50er und 60er Jahre: Die frühen Studien betonten überwiegend negative Aspekte des Ausscheidens aus dem Beruf, beispielsweise Stauders Analyse von Pensionierungsbankrotten bei materiell gesicherten Patienten, die eine starke berufliche Identifikation aufwiesen und im Ruhestand psychische Probleme entwickelten. Jores untersuchte den "Pensionierungstod", eine signifikant höhere Sterblichkeit unter Frühpensionären in den ersten Jahren des Ruhestands. Diese negativen Ansichten wurden allerdings auch kritisch betrachtet.
70er und 80er Jahre: Größere Studien aus den USA und Europa zeigten ein positiveres Bild. Querschnittstudien zeigten negative Korrelationen zwischen Pensionierung und Wohlbefinden, während Längsschnittstudien wie das NLS und die RHS ein überwiegend positives Erleben des Ruhestands aufzeigten.
90er Jahre bis heute: Die Forschung fokussiert zunehmend die individuellen Unterschiede bei der Verarbeitung der Pensionierung und untersucht Einflussfaktoren auf positive oder negative Verläufe. Studien widmen sich spezifischen Gruppen, wie Frauen oder Frühpensionären in Ostdeutschland.
aktuelle Längsschnittstudie: Eine Studie aus dem Nationalen Forschungsprogramm Alter (1992-1997) untersuchte den Übergang in die Pensionierung mit dem Stressoren-Ressourcen-Ansatz und ergab, dass der Ruhestand heute nicht mehr primär als negative Lebenskrise erlebt wird, sondern bereichsspezifische Veränderungen in der Lebenszufriedenheit bewirkt.
Manager - und dann?: Die Analyse von Artikeln im Manager Magazin zeigt gegensätzliche Tendenzen: Manche Manager wünschen sich nach kurzer Zeit zurück in den Beruf, während andere den Ruhestand als Flucht vor dem Erfolgsdruck suchen. Die Bedeutung von erfüllenden Aufgaben im Ruhestand wird für diese Gruppe hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Pensionierungsforschung, Ruhestand, Längsschnittstudie, Querschnittstudie, Pensionierungsbankrott, Pensionierungstod, Lebenszufriedenheit, Manager, berufliche Identität, Stressoren-Ressourcen-Ansatz, Frühpensionierung.
- Citation du texte
- Dipl. Betriebswirt, Gerontologe M.A. Ivonne Kuss (Auteur), 2010, Pensionierungsforschung - Manager und dann?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187604