Mit seinen neuen Überlegungen und Konzepten zum Wirtschaftslehreunterricht läutet Gerhard Gerdsmeier vor mehr als 20 Jahren eine neue Epoche der Berufs- und Wirtschaftspädagogik ein. Er ist der Vertreter einer induktiven Vorgehensweise und damit ein wichtiger Vertreter der wirtschaftspädagogischen Entwicklung seiner Zeit und darüber hinaus.
In meiner Arbeit stelle ich zunächst den induktiven Ansatz Gerhard Gerdsmeiers von 1980 in seinen Grundzügen dar. In einem weiteren Schritt werde ich versuchen zu verdeutlichen, wie die Überlegungen Gerdsmeiers in einem Unterrichtsbaustein (LUKAS) seiner Zeit verwirklicht worden sind und inwieweit sein induktives Konzept heute und in der Zukunft noch Bestand hat bzw. haben wird.
Für mich als angehende Wirtschaftspädagogin ist es eine Herausforderung, mich mit Gerdsmeiers Konzept auseinander zu setzen. Dazu wird es nötig sein, sein traditionelles Konzept zu hinterfragen, um Anregungen für meine zukünftige pädagogische Arbeit an berufsbildenden Schulen zu bekommen und die notwendigen Handlungskompetenzen zu erwerben, die mir bei meiner pädagogischen Standpunktsuche behilflich sind, damit die Berufsschüler der kommenden Jahre in den Genuss einer nachhaltigen beruflichen Bildung gelangen.
Angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen, des zunehmenden technischen Fortschritts, der Verwissenschaftlichung, der Globalisierung, der bedrohten Umwelt und des Wertewandels in unserer Gesellschaft müssen wir uns als Wirtschaftspädagogen immer neuen Herausforderung stellen, um eine effektive Berufsausbildung junger Menschen zu gewährleisten. Dazu gehört die berufliche Handlungsfähigkeit, Fach- und Sozialkompetenz, sowie Methoden- und Lernkompetenz. Die Auszubildenden sollen zum selbstständigen Planen, Durchführen und Kontrollieren angeleitet werden. (vgl. Kaiser/Kaminski 1997: 33)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gerhard Gerdsmeier und der induktiver Ansatz
- Eigen- und Fremdmodellierung
- Script-Modell
- Analyse/ Reflexion des induktiven Ansatzes
- Das Unterrichtsmodell LUKAS - Darstellung und Analyse in Bezug auf Gerdsmeiers induktiven Ansatz
- Piepenbrocks fachliche Auseinandersetzung mit dem Thema
- Methodischer Exkurs: Zukunftswerkstatt
- 1. Unterrichtssequenz: Bedürfnisse und Bedürfnisarten
- 2. Unterrichtssequenz: Entstehung und Veränderung von Bedürfnissen
- 3. Unterrichtssequenz: Ökonomische und ökologische Auswirkungen wachsender Bedürfnisbefriedigung
- 4. Unterrichtssequenz: Wertewandel und Bedürfnisbefriedigung
- Perspektiven für die Zukunft -,,Zukunft braucht Herkunft”
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den induktiven Ansatz von Gerhard Gerdsmeier und dessen Umsetzung im Unterrichtsbaustein LUKAS. Ziel ist es, die didaktischen Prinzipien des induktiven Ansatzes zu beleuchten und dessen Relevanz für den heutigen Wirtschaftsunterricht zu beurteilen.
- Der induktive Ansatz nach Gerhard Gerdsmeier
- Die Umsetzung des Ansatzes in LUKAS
- Die Bedeutung des Ansatzes für die Entwicklung von Kompetenzen im Wirtschaftsunterricht
- Die Relevanz des Ansatzes in der heutigen Zeit
- Die Bedeutung der Vergangenheit für die Zukunft in Bezug auf den Wirtschaftsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den induktiven Ansatz von Gerhard Gerdsmeier vor und erklärt die Relevanz seiner Überlegungen für den heutigen Wirtschaftsunterricht. Kapitel 1 erläutert die Grundzüge des induktiven Ansatzes, insbesondere die Konzepte der Eigen- und Fremdmodellierung, sowie die Kritik an der traditionellen Wissensvermittlung.
Kapitel 2 analysiert den Unterrichtsbaustein LUKAS im Hinblick auf Gerdsmeiers induktive Vorgehensweise. Es werden die einzelnen Sequenzen des Bausteins vorgestellt und dessen Stärken und Schwächen im Kontext des induktiven Ansatzes diskutiert.
Kapitel 3 betrachtet Piepenbrocks fachliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Bedürfnisse und Güterkonsum“ und untersucht, inwieweit diese mit dem induktiven Ansatz in Einklang steht.
Kapitel 4 führt in die Methodik der Zukunftswerkstatt ein und zeigt, wie diese Methode zur Förderung des Lernens im Sinne des induktiven Ansatzes eingesetzt werden kann.
Kapitel 5 bis 8 befassen sich mit den einzelnen Unterrichtssequenzen von LUKAS und analysieren deren Beitrag zur Vermittlung von wirtschaftlichen Kenntnissen und Fähigkeiten.
Schlüsselwörter
Induktiver Ansatz, Gerhard Gerdsmeier, Wirtschaftspädagogik, LUKAS, Unterrichtsbaustein, Bedürfnisse, Güterkonsum, Zukunftswerkstatt, Eigen- und Fremdmodellierung, Handlungskompetenz, nachhaltige Berufsausbildung.
- Arbeit zitieren
- Susanne Ahmadseresht (Autor:in), 2011, Analyse des Unterrichtsbausteins LUKAS zum Thema „Bedürfnisse und Güterkonsum“ unter dem Gesichtspunkt des induktiven Ansatzes von Gerhard Gerdsmeier, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187836