Wie können an unseren Gymnasien und Gesamtschulen im Deutschunterricht die unterschiedlichen individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler berücksichtigt werden, sodass jeder Schüler seinen Fähigkeiten entsprechend optimal gefordert und gefördert wird? Hier drängt sich besonders die Frage auf, wie dies in Lerngruppen funktionieren kann, in denen – gerade in einer multikulturellen Stadt wie Köln – viele Schüler Deutsch nicht als Muttersprache sprechen und erhebliche sprachliche Defizite aufweisen?
Ausgehend von den Schwierigkeiten, die sich im Deutschunterricht insbesondere für Schüler mit Migrationshintergrund ergeben, da sprachliche Kenntnisse unzureichend sind, habe ich einen Förderkurs in Form einer Arbeitsgemeinschaft gegründet, der sich zunächst an alle förderbedürftigen Schüler des fünften Jahrgangs richtet, und ich biete ein erweitertes Förderprogramm an, das speziell für Schüler mit türkischem Migrationshintergrund angelegt ist. Die Umsetzung des Förderunterrichts wird im 3. Teil der vorliegenden Arbeit dargelegt, welchem eine Evaluation und Reflexion folgt. Doch warum bedürfen Migrantenkinder einer speziellen Förderung? Diese Frage gilt es zunächst zu klären.
Theorien des Spracherwerbs bilden die Grundlage der darauf folgenden kontrastiven Analyse einiger sprachlicher Strukturen im Deutschen und Türkischen, aus welchen linguistisch erklärbare Fehlerbildungen und letztendlich die Maßnahmen für das Förderprogramm resultieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ursachen sprachlicher Schwächen von Migrantenkindern und Fördermaßnahmen
- Chancengleichheit für Migrantenkinder?
- Kulturkonflikt und Sprache als Integrationshemmer
- Bikulturalität
- Bilingualität
- Theorien des Zweitspracherwerbs
- Zum Zweitsprachenerwerb der türkischen Migrantenkinder
- Interferenzen bei Präpositionen im Deutschen und im Türkischen
- Maßnahmen
- Förderziele der Landesregierung
- Die Anforderungen an die Lehrperson
- Förderunterricht für die türkischen Schüler des 5. Jahrgangs
- Die Lerngruppe
- Rahmenbedingungen
- Ziele des Förderprogramms
- Warum gerade Sprichwörter und Redewendungen?
- Diagnose der Lernvoraussetzungen
- Schülerin 1 (S1)
- Schüler 2 (S2)
- Unterrichtssequenzen
- Unterrichtssequenz A
- Ziele der Unterrichtssequenz A
- Durchführung der Unterrichtssequenz A
- Unterrichtssequenz B
- Ziele der Unterrichtssequenz B
- Durchführung der Unterrichtssequenz B
- Unterrichtssequenz C
- Ziele der Unterrichtssequenz C
- Durchführung der Unterrichtssequenz C
- Evaluation und Reflexion
- Lernerfolgskontrolle
- Analyse der Schülerergebnisse
- Schülerin S1
- Schüler S2
- Erkenntnisse und Schlussfolgerungen
- Schwierigkeiten, die sich für Förderkurse ergeben
- Reflexion über das verwendete Material, die Vorgehensweise und Ausblick
- Schlussbemerkung
- Literaturverzeichnis
- Anhang - Inhaltsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Sprach- und Schreibleistungen von bilingualen türkischen Kindern in einem Förderkurs. Die Arbeit zielt darauf ab, die spezifischen sprachlichen Schwierigkeiten, die sich aus dem Einfluss der Muttersprache ergeben, zu identifizieren und durch eine individuelle Förderung die Sprachleistungen, insbesondere im schriftlichen Bereich, zu verbessern. Außerdem wird ein integrativer Ansatz verfolgt, der die soziale Integration der Schüler fördern soll. Die Arbeit setzt sich mit folgenden Themen auseinander:
- Ursachen sprachlicher Schwächen von Migrantenkindern
- Theorien des Zweitspracherwerbs
- Interferenzen zwischen Türkisch und Deutsch
- Individuelle Förderung im Deutschunterricht
- Einsatz von Sprichwörtern und Redewendungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz der Schreibkompetenz im Deutschunterricht und die Herausforderungen für Schüler mit Migrationshintergrund beleuchtet. Kapitel 2 untersucht die Ursachen sprachlicher Schwächen von Migrantenkindern, insbesondere die Auswirkungen von Kulturkonflikt, Bilingualität und Interferenz. Es werden verschiedene Theorien des Zweitspracherwerbs vorgestellt und exemplarisch die Interferenzen zwischen Türkisch und Deutsch im Bereich der Präpositionen erläutert. Kapitel 2 befasst sich zudem mit den Förderzielen der Landesregierung und den Anforderungen an die Lehrperson im Kontext der Sprachförderung.
Kapitel 3 stellt den Förderunterricht für türkische Schüler des 5. Jahrgangs vor. Es werden die Lerngruppe, die Rahmenbedingungen und die Ziele des Förderprogramms, welches sich auf die Förderung der Schreibkompetenz unter Einbezug von Sprichwörtern und Redewendungen konzentriert, beschrieben. Die Lernvoraussetzungen von zwei Schülern (S1 und S2) werden anhand von Fragebögen, Tests und Fehleranalysen ermittelt. Im Folgenden werden drei exemplarische Unterrichtssequenzen (US A, US B, US C) vorgestellt, die sich auf die Verbesserung der methodisch-strategischen Vorgehensweisen beim Verfassen schriftlicher Texte, die Einübung von Präpositionen und die Auseinandersetzung mit Sprichwörtern aus dem Türkischen und Deutschen fokussieren.
Kapitel 4 analysiert die Lernerfolgskontrolle, die nach den Unterrichtssequenzen durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Schüler in den Bereichen Sprichwörter, Grammatik und Textkohärenz werden erläutert. Es werden Schlussfolgerungen gezogen, die sich auf die Art und die Ursachen der Fehler, die Erfolge des Förderprogramms und die Schwierigkeiten, die sich für Förderkurse ergeben, beziehen. Darüber hinaus wird eine Reflexion über das verwendete Material, die Vorgehensweise und Ausblicke auf die weitere Förderung der Schüler gegeben.
Die Arbeit endet mit einer Schlussbemerkung, die die Wichtigkeit einer kontinuierlichen und ganzheitlichen Förderung von Schülern mit Migrationshintergrund unterstreicht. Es wird zudem die Bedeutung der Elternarbeit und die positiven Rückmeldungen der Schüler hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Förderung der Schreibkompetenzen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, wobei der Fokus auf türkische Kinder liegt. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Sprachliche Schwächen, Zweitspracherwerb, Interferenz, Interlanguage, Präpositionen, Kasus, Sprachvergleich, Deutsch als Zweitsprache, Förderung, Schreibprozess, Sprichwörter, Redewendungen, interkulturelles Lernen, Integration.
- Quote paper
- Kader Aki (Author), 2008, Förderung der Schreibkompetenzen von Einwandererkindern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187941