Zwischen den Polaritäten »Heimat« und »Fremde« können Erfahrungen gemacht werden, die kulturübergreifende Relevanz haben.Migration ist ein global anzutreffendes Phänomen. In einem detaillierten Phasenmodell nach SLUZKI lässt sich dies weiter veranschaulichen und in Bezug setzen zu dem kunsttherapeutischen Prozess. Es kann eine Neubewertung der eigenen Geschichte entstehen: Durch das Erkennen von fremden Anteilen im Inneren und Äußeren kann man zu einer Identitätsfindung und -festigung gelangen. Die Narration ist ein Sinnbild für diesen Prozess, in dem die eigene Geschichte neu geschrieben und bewertet wird. Dazu bedarf es eines therapeutischen Raumes. Es werden verschiedene Raumkonzepte vorgestellt:Potential space, Container, Espace aéré. Der Auftrag der Kunsttherapie ist es,einen Zwischenraum zu schaffen, der die verschiedenen Polaritäten von»Heimat« und »Fremde« verbinden kann. Dieser Raum entsteht im Dazwischen und steht für die Beziehung zwischen Therapeut und Klient. Er kann bergendeEigenschaften beinhalten, aber auch zugleich einen großen Freiraum anbieten. Transkulturelle Kompetenz für den Therapeuten bedeutet, eine Besinnung und ein Studium der eigenen Wurzeln vorzunehmen. Das physische Wandern, das Gelangen an unbekannte Orte unterstützt diesen innerpsychischen Prozess.Durch künstlerische Beispiele wird diese Ansicht illustriert. Diese stehen indirektem oder indirektem Bezug zu Heimat, Migration und Fremde und verdeutlichen den Umgang mit Raum, Bewegung und Form.
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Vorwort
- Dank
- Einführung
- Heimat und Fremde
- »Heimat«
- »Fremde«
- Migration
- Definition
- Phasen der Migration
- Vorbereitungsphase
- Migrationsakt
- Phase der Überkompensation
- Phase der Dekompensation
- Phase der generationsübergreifenden Anpassungsprozesse
- Migration als Krise oder potentielles Trauma
- Kultur
- Transkultur
- Transkulturelle Kunsttherapie
- Transkulturelle Kompetenz
- Integration und Identität
- Narration
- Raum
- „Potential space“
- „Container“
- „Éspace aéré“
- Therapeutische und künstlerische Bewegungen
- „Die Spur der Form“ // Andreas und Thomas HOLSTEIN
- A line made by walking // Richard LONG
- Pilgerweg // akf et al
- „Bringing the war home“ // Katja SCHWINN
- Epilog
- Quellenverzeichnis
- Literatur
- Internet
- Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit „Transkulturelle Kunsttherapie“ erforscht die Bedeutung von Heimat, Migration und Fremde in kunsttherapeutischen Kontexten. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Konzepten und Haltungen, die kunsttherapeutisches Handeln im Kontext von Migrationserfahrungen und Traumata bereichern können. Der Autor beleuchtet die vielfältigen Aspekte des Themas aus interdisziplinären Perspektiven, indem er Erkenntnisse aus Ethnologie, Kunst, Kulturgeschichte, Soziologie, Psychologie und Psychoanalyse zusammenführt.
- Das Konzept von Heimat und Fremde im Kontext von Migration
- Phasen und Prozesse der Migration und deren Auswirkungen
- Kulturelle Einflüsse auf die Kunsttherapie
- Die Rolle der Kunsttherapie bei der Bewältigung von Migrationserfahrungen und Traumata
- Entwicklung transkultureller Kompetenz im kunsttherapeutischen Handeln
Zusammenfassung der Kapitel
Der Prolog führt in das Thema ein und erläutert die persönlichen Beweggründe des Autors für die Wahl dieses Themas. Das Kapitel „Heimat und Fremde“ beleuchtet die Bedeutung dieser Konzepte im Kontext von Migration und deren Auswirkungen auf die individuelle Lebenswelt. Das Kapitel „Migration“ beschäftigt sich mit der Definition, den Phasen und den Folgen von Migration, wobei auch der Aspekt von Migration als potenzielles Trauma erörtert wird.
Das Kapitel „Kultur“ beleuchtet das Konzept der Transkultur und dessen Bedeutung im Kontext der Kunsttherapie. Im Kapitel „Transkulturelle Kunsttherapie“ werden Themen wie transkulturelle Kompetenz, Integration und Identität, Narration und Raum in der Kunsttherapie behandelt. Dabei werden verschiedene Ansätze und Modelle vorgestellt, die für die kunsttherapeutische Praxis relevant sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit wichtigen Schlüsselbegriffen wie transkulturelle Kunsttherapie, Heimat, Fremde, Migration, Trauma, Identität, Integration, Narration, Raum und transkulturelle Kompetenz. Die Analyse verschiedener kunsttherapeutischer Ansätze und Modelle sowie interdisziplinäre Perspektiven aus Ethnologie, Kunst, Kulturgeschichte, Soziologie, Psychologie und Psychoanalyse bilden wichtige Bestandteile dieser Forschungsarbeit.
- Quote paper
- Axel Klöss-Fleischmann (Author), 2007, Transkulturelle Kunsttherapie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187973