Es gibt zahlreiche Methoden, mit denen Regierungen Einfluss auf die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in fremden Staaten, ja ganzen Kontinenten nehmen können und dies auch tun. Staaten können diplomatischen Druck ausüben, Regierungen isolieren, mit protektionistischen Maßnahmen die Exportchancen eines Landes reduzieren, wirtschaftliche Sanktionen verhängen, Konten einfrieren, Oppositionsparteien finanzieren, Widerstandsgruppen unterstützen, Regierungen destabilisieren oder militärisch intervenieren.
Schon kurz nach Erreichen der Unabhängigkeit intervenierten die USA zunächst in den nahegelegenen spanischen Kolonialgebieten und später in den unabhängigen Republiken Lateinamerikas. Gleichzeitig expandierten die Vereinigten Staaten, drangen in die Gebiete der bis dahin unabhängigen Indianernationen vor oder annektierten riesige Gebiete Mexikos.
Nach dem Ersten Weltkrieg schlossen sich die USA in ihrem Kampf gegen den Kommunismus ihrem Verbündeten Großbritannien an, und nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen sie die Führungsrolle in diesem sogenannten Ost-West-Konflikt. Die Furcht vor einem Ausbreiten des Kommunismus nahm geradezu paranoide Ausmaße an. Neutralität wurde nicht mehr akzeptiert, weshalb die Bewegung der Blockfreien recht schnell ins Visier der USA geriet.
Auch die Hoffnung, dass sich diese Situation nach dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts und des kommunistischen Systems änderte, wurde schnell zunichte gemacht. Zunächst wählten die USA den internationalen Drogenhandel als den neuen globalen Gegner, der jedoch nach den Anschlägen in New York und Washington vom 9. September 2001 schnell durch den internationalen Terrorismus ersetzt wurde. Gleichzeitig mischten sich die USA mehr oder weniger offen in die Angelegenheiten zahlreicher ehemals sozialistischer Staaten ein, um sicherzustellen, dass auch dort fortan die Wünsche Washingtons gebührend berücksichtigt wurden.
Der Text konzentriert sich auf die politischen Einflussnahmen der Vereinigten Staaten von Amerika im Ausland – entweder durch geheimdienstliche Bemühungen, eine ungeliebte Regierung zu destabilisieren, oder durch direkte militärische Operationen zur Unterstützung oder zur Beseitigung einer solchen Regierung.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- ,,Die ganze Hemisphäre gehört uns\" (1794 – 1945)
- Spiel ohne Regeln (1945 – 2001)
- Schurkenstaaten und Terrorismus (2001 - heute)
- Eine neue Wachstumsindustrie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch befasst sich mit den militärischen und geheimdienstlichen Operationen der USA im Ausland, insbesondere mit den Methoden, die die USA verwenden, um Einfluss auf politische und wirtschaftliche Entwicklungen in anderen Ländern zu nehmen. Der Fokus liegt auf den Strategien der USA im 20. und 21. Jahrhundert.
- Die unterschiedlichen Methoden, die die USA zur Beeinflussung anderer Länder einsetzen
- Die Rolle der USA in internationalen Organisationen und deren Einfluss auf Entwicklungsländer
- Die Folgen der US-amerikanischen Wirtschaftspolitik für Entwicklungsländer, insbesondere im Hinblick auf den freien Handel und die Landwirtschaft
- Die Kritik an der US-amerikanischen Außenpolitik und ihre Auswirkungen auf die globale Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Dieses Kapitel stellt die verschiedenen Methoden vor, die Regierungen zur Einflussnahme auf andere Staaten verwenden, und zeigt die begrenzten Möglichkeiten von Entwicklungsländern, ihre Interessen in internationalen Foren durchzusetzen. Es beleuchtet die Folgen der US-amerikanischen Wirtschaftspolitik für Entwicklungsländer, insbesondere die Auswirkungen von WTO-Abkommen und SAPS auf die Landwirtschaft.
- ,,Die ganze Hemisphäre gehört uns\" (1794 – 1945): Dieses Kapitel befasst sich mit den militärischen und geheimdienstlichen Operationen der USA in der Zeit von 1794 bis 1945, wobei es auf die Rolle der USA in verschiedenen Konflikten und die Entwicklung ihrer Machtposition eingeht.
- Spiel ohne Regeln (1945 – 2001): Dieses Kapitel analysiert die US-amerikanische Außenpolitik im Kalten Krieg und den Jahren danach, mit einem Schwerpunkt auf den Einsatz von militärischen und geheimdienstlichen Mitteln zur Erreichung ihrer Ziele.
- Schurkenstaaten und Terrorismus (2001 - heute): Dieses Kapitel untersucht die US-amerikanische Reaktion auf den 11. September 2001 und die daraus resultierende "War on Terror", mit einer Analyse der militärischen und geheimdienstlichen Operationen in verschiedenen Ländern.
- Eine neue Wachstumsindustrie: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Aufstieg der Sicherheitsindustrie und dem Einfluss von Militär und Geheimdiensten auf die US-amerikanische Wirtschaft und Politik.
Schlüsselwörter
US-amerikanische Außenpolitik, Militär, Geheimdienste, Entwicklungsländer, Wirtschaftspolitik, internationaler Handel, WTO, SAPS, Landwirtschaft, "War on Terror", Sicherheitsindustrie
- Citation du texte
- Armin Wertz (Auteur), 2011, Der Sieg der freien Welt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187976