Wiederbelebung des Themas Angepasste Technologien durch Elemente der Technikfolgenabschätzung

Studie im Auftrag der Gesellschaft für angepasste Technologien e.V.


Élaboration, 2010

79 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Zielstellung und Gang der Untersuchung

3. Entstehungsgeschichte und Grundzüge des Konzeptes AT

4. Definitionen von AT

5. Technikbewertung als eine Möglichkeit der Operationalisierung von Nachhaltigkeit

6. Ansätze zur Unterscheidung von angepassten und nicht angepassten Technologien
Teil A: Frageraster, Texte und Kriterienlisten
Teil B: Technology Assessment, ITA mit Objektinterview
Teil C: Methoden der Nachhaltigkeitsbewertung
Teil D: Wissenschaftszentrierte Großstudien und Kommissionen

7. Ansätze zur Wiederbelebung der AT

Literatur

1. Einleitung:

Es ist ruhig geworden um die angepassten Technologien, so scheint es. Bei der Recherche in Bibliotheken und im Internet finden sich wenige Einträge, Artikel und Veröffentlichungen, die in den letzten Jahren zum Thema angepasste Technologien (AT)[1] erschienen sind. Auch als Schwerpunkt auf Tagungen und Kongressen sind die AT von anderen (vielleicht nur anders benannten?) Themen abgelöst worden. Die Schließung relevanter Einrichtungen kam hinzu[2] und erschwert heutzutage die Suche nach Akteuren im Bereich der AT, die sich heute (noch) intensiv mit dem Thema beschäftigen. Allerdings gibt es immer wieder Anlässe bei denen zum Thema AT berichtet wird und in deren Zusammenhang auch die AT entweder direkt genannt[3] oder zumindest inhaltlich gemeint und angesprochen werden[4], z.B. konkrete Hilfestellungen und Vorbereitungen für Berufsgruppen, die nach Abschluss ihrer Ausbildung tendenziell in den sog. Entwicklungsländern arbeiten werden[5]. Darüber hinaus gibt es immer wieder Forderungen das Konzept der AT wiederaufzugreifen und unter dem Motto „jetzt erst recht“ einen neuen Versuch zur Belebung der Thematik zu starten. Überflüssig - da sind sich gerade viele Praktiker in der Entwicklungszusammenarbeit einig - ist das Thema nämlich überhaupt nicht geworden.[6]

2. Zielstellung und Gang der Untersuchung:

In dieser Studie sollen zwei Fragekomplexe intensiv erörtert werden: Einerseits soll die Basis für die Beantwortung der Frage, was eine Einrichtung wie die Gesellschaft für angepasste Technologien e.V. heutzutage unter angepassten Technologien versteht, geschaffen werden. Andererseits ist die Beantwortung der Fragen, wie man zu Aussagen gelangt, wann und insbesondere weshalb bestimmte Technologien in Anwendungen angepasst sind oder nicht und wie man eine Entscheidung für oder gegen eine Technologie begründen kann und welchem Vergleich eine solche Begründung standhält, Gegenstand der Untersuchung.

Darüber hinaus wird der Versuch unternommen, den gegenwärtigen Stellenwert der sog. „angepassten Technologien“ kurz zu bestimmen und versucht Möglichkeiten aufzuzeigen, wie eine „Wiederbelebung des Themas angepasste Technologie“ konkret gelingen könnte.

Um zu belastbaren Aussagen zu kommen, wurden umfangreiche Literaturrecherchen in Bibliotheken, bei Akteuren und Institutionen der relevanten Themenfelder und im Internet durchgeführt.

In Kapitel 1 wird die Entstehungsgeschichte des Konzeptes der angepassten Technologien vor dem Hintergrund entwicklungspolitischer Veränderungen beleuchtet und es werden Parallelen aufgezeigt zwischen den gesellschaftlichen Entwicklungen (mit Schwerpunkt in den Industrieländern) und dem Konzept der angepassten Technologien. Den Abschluss des Kapitels bildet eine Darstellung der Kritikpunkte zum Konzept der angepassten Technologien. Kapitel 2 bietet einen exemplarischen Überblick über verschiedene Definitionen und Definitionsversuche zu dem Konzept der angepassten Technologien. Hier wurde Wert darauf gelegt, möglichst unterschiedliche Aspekte im Rahmen der Definitionen darzustellen, um die Bandbreite dem Leser nahe zu bringen. In Kapitel 3 werden Teile der gesellschaftlichen Entwicklungen von der Entstehung einer „Umweltbewegung“ bis zum Stand der lokalen Agenda 21 aufgegriffen. Dem allgemeinen Postulat der „nachhaltigen Entwicklung“ wird das Konzept der Technikbewertung als eine Möglichkeit der Operationalisierung zugewiesen. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, welche Möglichkeiten und Ansätze es zur Unterscheidung von angepassten im Vergleich zu nicht angepassten Technologien gibt, bzw. wie man wissen oder messen kann, ob eine Technologie nun als angepasst gelten kann oder nicht. Das Kapitel 5 dient als Ausblick und stellt dar, welche sinnvollen und realistischen Möglichkeiten es gibt / geben könnte das Thema angepasste Technologien mittels Elementen der TA seitens GAT e.V. zu forcieren.

3. Entstehungsgeschichte und Grundzüge des Konzeptes der angepassten Technologien:

Im Rückblick betrachtet konzentriert sich das Entstehen bzw. konzentrieren sich die auslösenden Momente für eine Konstituierung der AT auf einige Punkte, für die maßgeblich eine fehlgeleitete und in vielen Augen fehlentwickelte Entwicklungshilfe (insbesondere technischer Art) in den 1950er und 1960er Jahren verantwortlich gemacht werden kann. Bezeichnenderweise lassen sich viele Parallelen zwischen der Entwicklung und der Veränderung der angepassten[7] Technologie und den Entwicklungsstrategien oder Entwicklungsleitbildern in der Entwicklungspolitik erkennen[8]. Welche Strömungen jetzt welche Entwicklung ausgelöst hat und welchen Einfluss die verschiedenen Konzepte aufeinander hatten und immer noch haben, soll an dieser Stelle nicht weiter thematisiert werden.

Seit Beginn der Fünfzigerjahre, als die Kolonial-Ära in den meisten Ländern der Dritten Welt zu Ende ging, wird der Industrialisierungsprozeß als eines der fundamentalen Ziele der wirtschaftlichen Unabhängigkeit und zugleich als das wichtigste Instrument zur Überwindung der Probleme der Armut und Unterentwicklung in den Entwicklungsländern betrachtet. Rapide industrielle Entwicklung nach westlichem Muster mit massivem Kapital- und Technologietransfer von Industrieländern sollte die ökonomische und technische Kluft zwischen armen und reichen Ländern der Welt überbrücken. Wie wohl bekannt ist, waren alle Entwicklungsländer vom technischen Fortschritt und von der industriellen Entwicklung in der westlichen Welt so fasziniert, dass auch sie in kürzester Zeit mit Hilfe der modernen Technologie und gigantischer Industrieanlagen ihren Rückstand aufzuholen versuchten.[9]

Die sog. „aufholende Entwicklung“ geriet massiv in die Kritik. Die Hauptkritikpunkte waren[10]:

- Das Wachstum des BSP reiche als alleiniges Merkmal zur Kennzeichnung von Entwicklung nicht aus, weil es den für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung wichtigen Verteilungsaspekt nicht berücksichtigt.
- Der Zuwachs an Volkseinkommen komme nicht bei der Bevölkerungsmehrheit an, in erster Linie profitierten davon nur eine schmale Oberschicht und die städtischen Wachstumszentren.
- Genährt durch Fehlschläge in der praktischen Entwicklungszusammenarbeit wurde kritisiert, dass die modernisierungsorientierte Entwicklungsstrategie viele Faktoren ausblende, die für den Entwicklungsprozess von Bedeutung seien, z.B. Arbeit, Beschäftigung, Mitbestimmung, Benachteiligung der Frauen und Mädchen, Bildung, Gesundheit, Ernährung usw. .
- Die Folgen des wirtschaftlichen Wachstums für die Umwelt blieben unberücksichtigt.
- Das rasche Modernisierungstempo überfordere die Menschen mancher außereuropäischer Kulturen; Entwicklung sei ein langer Prozess, der sich über Generationen hinziehe.

Gerade die negativen Folgen jahrelang verfolgter Industrialisierungsstrategien, deren Basis in der Regel kapitalintensive Produktionsanlagen für einzelne Standorte waren[11], ließen die Forderung nach einer angepassten Technologie reifen und entstehen. Ferner erkannte man, dass der sog. Ölfleckeffekt der klassischen Entwicklungszusammenarbeit, der davon ausging, dass man einen breiten dauerhaften Fortschritt in den Entwicklungsländern durch die Ausstrahlung industrieller Wachstumsinseln erreichen könnte, als gescheitert angesehen werden muss. Ähnlich argumentieren Autoren, die den sog. „Trickle-Down“ oder „Durchsickereffekt“[12] für gescheitert erklären. Ziel zukünftiger Aktivitäten sollten u.a. nun die Förderung des jahrelang vernachlässigten ländlichen Raumes in den Entwicklungsländern sein, sowie die primäre Orientierung an der Schaffung arbeitsplatz- statt kapitalintensiver Produktionskapazitäten.[13]

Neben der im Folgenden weiterbearbeiteten Strategie der angepassten Technologie bildeten sich ebenfalls weitere - häufig als aufeinander folgende chronologische Abfolge dargestellte - (Entwicklungs-)Konzepte heraus:

- Die Strategie der Befriedigung der Grundbedürfnisse, die von den Industrie­ländern und den von ihnen dominierten internationalen Organisationen, dem IWF und der Weltbank bevorzugt wurde;
- die Forderung der Entwicklungsländer nach einer neuen Weltwirtschaftsordnung;
- das Konzept der Abkoppelung vom Weltmarkt;
- das Konzept der angepassten Entwicklung durch Hilfe zur Selbsthilfe.

Auf diese Konzepte wird im Rahmen dieser Studie nicht weiter eingegangen, wichtig erscheint jedoch der Hinweis, dass schematische Darstellungen dieser Art häufig den Anspruch und Charakter der „angepassten Technologien“ falsch wiedergeben, indem jene dann als „Einfachtechnologie“ (mit)bezeichnet werden.[14]

Andere Autoren sahen in dem Konzept die Möglichkeit „zu neuen Ufern aufzubrechen“ und aus den bisherigen Fehlschlägen zu lernen:

An den Folgen und dem offensichtlichen Scheitern westlich geprägter Industrialisierungs- und Modernisierungsstrategien in der dritten Welt setzte das Konzept der Angepassten Technologie an.[15]

Es wurde ein sehr heterogenes Bild entworfen, was die Anforderungen an die AT anging. Die AT sollten u.a.:

- neue Märkte für die Produkte der Industrieländer in der Dritten Welt erschließen;
- arbeitsintensive „Low-Cost-Technik“, Technik für die Bedürftigsten oder nur eine Sammlung bestimmter Techniken darstellen;
- die Umwelt schützen, Kreislaufprozesse realisieren und so ein ökologisch verträgliches Produktionssystem aufbauen;
- in Industrieländern die Probleme der industriellen Gesellschaft überwinden helfen und befriedigende Arbeit ermöglichen;
- zu einer dezentralisierten Gesellschaft beitragen, die sich mit Hilfe einfacher und überschaubarer Technik ohne Spezialistenwissen selbst versorgt.[16]

Wesentliche Erfahrungen mit der Umsetzung und Anwendung[17] angepasster Technologien wurden in der Einwicklungszusammenarbeit in den hier exemplarisch ausgewählten Bereichen gesammelt:[18]

- Thermische Nutzung Sonnenenergie
- Photovoltaik (Insellösungen)
- Landwirtschaft
- Ver- Entsorgung von Wasser
- Latrinenbau
- Abfall/Recycling
- Produktion, Konservierung und Lagerung von Nahrungsmitteln
- Verbesserte Kochmöglichkeiten
- Krankenhaustechnik
- Biogas
- Windkraft

Nicht nur die sehr breite Spanne von Anforderungen und Erwartungen an die AT machte eine konkrete Realisierung des AT-Gedankens nicht einfach, auch und gerade die vielen unterschiedlichen, teilweise parallel sich entwickelnden und verwendeten Begrifflichkeiten erschwerten die konkreten Schritte in Richtung Umsetzung. So verwendet Wiesenthal im Jahre 1982 z.B. den Begriff der „Alternativen Technologien“ mit der Abkürzung AT[19] und stellt dazu fest:

So wenig wie „Alternative Technologie“ (AT) ein gebrauchsfertiges Paket konkreter Technikentwürfe darstellt, so verschiedenartig sind die Quellen dieses Konzepts.[20] Im folgenden erläutert er dann die seiner Meinung nach drei wesentlichen Komplexe, die als unterschiedliche Ausgangspunkte der Suche nach einer anderen Technologie identifiziert werden können.[21]

Die „Alternativen Technologien“ haben, folgt man den Ausführungen Wiesenthals, ihre traditionellen Wurzeln in der Entwicklungspolitik, mit primärem Fokus auf die mittleren Technologien (intermediate), die insbesondere durch die Veröffentlichung „Small is beautiful“ von E.F. Schumacher einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden.[22] Wiesenthal stellt heraus, dass im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit schon seit den 1960er Jahren Technikbewertungen und Analysen von Technikfolgen in diesem Arbeitsgebiet durchgeführt worden sind.

Dabei geht es um die kritische Analyse von Technikfolgen auf dem Hintergrund der sozialen und ökonomischen Bedingungen in den sog. Entwicklungsländern[23]

Die Aussage ist insofern für diese Arbeit von Bedeutung, da sie a) auf eine sehr frühe und bereits bestehende Verbindung zwischen den angepassten Technologien und Elementen der Technikbewertung hinweist und dokumentiert und b) neben frühen Arbeiten des Batelle-Instituts zum Thema Technology Assessment als „Managementinstrument“[24], einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, die Technikfolgenabschätzung nicht - wie vielfach beschrieben und immer wieder „aufgefrischt“ - als reines und ausschließliches Mittel der Politikberatung[25] zu betrachten. Gerade die starke Orientierung auf Politikberatung[26] hat andere Bereiche der Technikfolgenabschätzung deutlich in der öffentlichen Wahrnehmung ausgebremst.[27]

Neben dem Fokus Entwicklungspolitik nennt Wiesenthal als weiteren Ausgangspunkt der „Alternativen Technologien“ die Umweltproblematik[28]. In diesem Themenfeld manifestierte sich die Kritik an bestehender Technik und bestehenden Technikentwürfen an den beiden Aspekten Umweltzerstörung[29] und Ressourcenknappheit, die insbesondere durch Diskussionen um die „Grenzen des Wachstums“[30] in das Blickfeld einer größeren Öffentlichkeit gerückt worden waren. Die Technikkritik fokussierte sich dabei in erster Linie auf die industrielle Produktion, den privaten Energieverbrauch, eine Landwirtschaft, die durch starken Einsatz von Düngemittel u.a. chemischen Stoffen und Energie geprägt war[31] und präferierte als Alternative dazu eine nicht-industrielle Produktion[32], sowie eine Form der Versorgung mit Gebrauchsgegenständen in Eigenregie (Do it yourself)[33] und eine Lebensweise, die durch mehr Bescheidenheit gekennzeichnet sein sollte.[34]

Galt die „angepasste“ Technik in erster Linie als „klein“, einfach und billig und war es das Hauptmerkmal der kulturell definierten AT „alternativ“ zu sein, so liefen nun alle mit positiven Gegenvorschlägen verbundenen Stränge der Technikkritik in einem Punkt zusammen: Im Postulat des sparsamen Naturverbrauchs.[35]

Zu den beiden von Wiesenthal angesprochenen Bereichen[36] bzw. zu Teilbereichen, die in diesen Themenfeldern integriert sind, wurden bereits 1975 gemeinnützige Stiftungen gegründet. Die Stiftung „Mittlere Technologie“ sollte Vorhaben im Bereich der gegenwärtigen Technik im Hinblick auf einen minimalen Einsatz von Kapital,

Rohstoff und Energie unter Berücksichtigung des neuesten Stands der Technologie fördern. Ferner sollen Forschungsvorhaben unterstützt werden, die eine Entwicklung der vorhandenen Technik in Richtung auf die „Mittlere Technik“ bewirken[37]. Die Stiftung „Ökologischer Landbau“, auf die an dieser Stelle nicht weiter eingegangen wird, hatte rückblickend genau die Ziele als Stiftungszweck [38], die heute eine Vielzahl der Argumentationen für den Kauf von sog. Bioprodukten ausmachen (weniger belastet, weniger ressourcenintensiv, Erhalt von Bodenvielfalt und Ökosystemen).

Neben vielen positiven, (zumindest aus heutiger Sicht etwas befremdlich wirkenden)[39] auch schon fast historischen Darstellungen zum Thema, waren aber auch durchaus kritische Stimmen zu vernehmen. Auf die Darstellungen von Reaktionen auf die in diesem Fall mitschwingende eher allgemeine Technikkritik wird an dieser Stelle verzichtet[40], kurz vorgestellt werden einige konkrete Statements gegen die angepassten Technologien bzw. gegen den Einsatz von angepassten Technologien in den sog. Entwicklungsländern.

Der Autor (Arghiri Emmanuel, Anm. V.H.) kritisiert in scharfen Formulierungen die Verfechter der „angepassten“ Technologie, einer angeblich maßgeschneiderten und speziell auf örtliche Verhältnisse in den Entwicklungsländern abgestellte Technologie. Arghiri Emmanuel zufolge handelt es sich dabei ganz einfach um eine verkümmerte Technologie, die lediglich den Entwicklungsrückstand und die Abhängigkeit von den Industrieländern vergrößert.[41]

Die Argumentation (Kritik an den angepassten Technologien) Emmanuels lässt sich vereinfacht auf drei Punkte reduzieren:

- die Technologie, die am kapitalintensivsten ist (modernste Technologie) maximiert die Menge die Menge der Güter, die für die Bevölkerung zur Verfügung stehen. Damit wird sozialer Wohlstand geschaffen.
- Technologietransfer auf höchstem technischen Niveau beschleunigt die Entwicklung in den hochentwickelten Industrieländern und minimiert die Strecke, die die Entwicklungsländer auf dem Weg dorthin zurückzulegen
haben. Daher ist angepasste Technologie, eine Technologie, die die Entwicklung bremst und die Entwicklungsländer in ihrer Situation zementiert.
- Im Gegensatz zu vielen Stimmen, die gerade den multinationalen Konzernen vorwerfen, eine Mitschult am Status Quo in den Entwicklungsländern zu haben, fordert Emmanuel ein verstärktes Bemühen um diese, da die multinationalen Konzerne über die modernsten Technologien verfügen und einen großen Einfluss auf die „Verkürzung des Entwicklungspfades“ haben.[42]

4. Definitionen von AT:

Es gibt keine präzise, eindeutig abgegrenzte und widerspruchsfreie Definition angepasster Technologie[43], daher werden an dieser Stelle einige Definitionen exemplarisch vorgestellt, die die breite Palette dessen, was unter der Begrifflichkeit der angepassten Technologien subsumiert wird, verdeutlichen sollen.

Vorab soll allerdings explizit darauf hingewiesen werden, dass die Definitionsbreite durch zwei wesentliche Punkte gekennzeichnet ist. Auf der einen Seite gibt es die Position, die davon ausgeht, dass es per se angepasste Technologien (als anwendbare Techniken) gibt und diese Lösungen nur an die jeweiligen „Nutzer“ oder „Abnehmer“ gebracht werden müssten[44] bzw., dass die Anpassung eine häufig primär technische Anpassung vor Ort sei. Diese Position kapriziert sich dabei in der Regel auf umwelt- und sozialverträgliche Alternativen, die entweder aus Erfahrungswerten abgeleitet werden können oder im Vergleich zu einem „bisher gar nicht vorhanden“ oder „anderen Technologien“ auf Basis von gerechneten Vergleichsgrößen (z.B. Eintrag schädlicher Stoffe in die Atmosphäre), ihre Legitimation finden. Die andere Position unterstellt zunächst einmal nur eine unterschiedliche Anzahl an möglichen Technologien, die einen Prozess der technischen, sozialen, wirtschaftlichen etc. Anpassung bzw. Überprüfung durchlaufen haben (müssen), um als AT zu gelten. Viele Definitionen stellen aber eine Mischform mit unterschiedlichen Gewichtungen zur einen oder anderen Seite dar.

So gesehen ist die Angepasste Technologie das einzige Produktionskonzept, das nicht nur die allgemeine Frage nach der Erneuerung der immateriellen Ressourcen (Fähigkeiten und Fertigkeiten der Menschen, soziale und kulturelle Werte und Beziehungen etc.) stellt, sondern versucht - in engem und letztlich unlösbaren Zusammenhang mit der Erneuerung materiell-natürlicher Ressourcen - konkrete Antworten darauf zu geben.[45]

„Angepaßte Technologie“ ist also ein langfristiger Anpassungsprozess an die gegebenen und sich ständig verändernden Lebensumstände. [46]

Angepaßte Technologien sind Technologien, die einen organisierten Prozeß der Anpassung durchlaufen haben.[47]

Angepasste Technologie muss gesehen werden als Teil einer neuen Vision und nicht als Mittel zur Erfüllung alter Illusionen.[48]

Der Ausdruck angepasste Technologie selber wurde zu einer breiten Überschrift von Aktivitäten, die je nach politischen und kulturellen Werten des Betrachters als Dorftechnologie, humane, partizipative, mittlere, demokratische, nicht-gewalttätige, verantwortliche, angemessene, billige und in kleinen Mengen hergestellte oder sogar nachindustrielle Technologie bezeichnet werden.

Unter angepaßter Technologie versteht man in diesem Zusammenhang die Anwendung situationsgebundener Problemlösungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, die ganz allgemein den Inputbedingungen und den Marktgrößen der Entwicklungsländer Rechnung tragen[49]

Angepasste Technologien sind, den jeweiligen Bedingungen im Sinne einer angestrebten Problemlösung optimal angepasste Technologien in der Regel verstanden als technische Artefakte (1) im Sinne umwelt- und sozialverträglicher Techniken zur Abwendung unbeabsichtigter oder betriebswirtschaftlich nicht zu rechnender Kosten. (2) Von daher häufig im Zusammenhang des Technologietransfers und der ökologischen Erneuerung des Industriesystems diskutiertes Postulat. In Berufung auf E.F. Schumacher häufig gebraucht zur Bezeichnung für speziell den Bedürfnissen sog. Entwicklungsländer a.T. (3) Dabei und darüber hinaus jedoch häufig missverstanden als Forderung nach „Einfachtechnologien“ und deshalb diskriminiert wegen der Vermutung der Verbindung zu einem bewussten Bestehenlassen vorhandener „Entwicklungsrückstände“ und damit Abhängigkeiten. (4) In der neueren Diskussion eher und besser: Ergebnis eines systematischen und organisierten Verfahrens der Anpassung von Problemlösungen an die jeweiligen Bedingungen.[50]

Appropriate Technologies are small-scale, more labor intensive than capital intensive, culturally-relevant, and sustainable technologies appropriate for particular environmental conditions, social contexts, and economic situations. It also includes the recognition that technologies can embody cultural biases and sometimes have political and distributional effects that go far beyond a strictly economic evaluation. Appropriate Technologies are not appropriate for all situations, but are more about local people using local knowledge and resources to meet their needs without compromising the ability of future generations to do the same. Therefore it involves a search for technologies that have, for example, beneficial effects on income distribution, human development, environmental quality, and the distribution of political power in the context of particular communities and nations.[51]

5. Technikbewertung als eine Möglichkeit der Operationalisierung des Leitbildes Nachhaltigkeit:

In den 1960er Jahren begann sich eine ökologische Bewusstseinswende in den westlichen Industriestaaten zu entwickeln, die den Fortschrittsoptimismus vorheriger Dekaden zunehmend in Frage stellte. War die Mondlandung auf der einen Seite für viele Verfechter des technischen Fortschritts der Höhepunkt vorläufiger Entwicklungen, machten die ersten Bilder auf der anderen Seite anschaulich deutlich, das unser Raumschiff Erde endlich ist und wir alle in einem Boot sitzen[52]. 1972[53] erschienen mit „Die Grenzen des Wachstums“ der erste Bericht an den Club of Rome, der auf umfangreiche Weise dokumentierte, was tendenziell passieren würde/könnte, wenn wirtschaftliches Wachstum weiterhin mit den Mitteln erreicht werden sollte, wie bisher geschehen. Ebenfalls führten die Vereinten Nationen die erste Umweltkonferenz in Stockholm durch.

Die UNO-Weltkonferenz über die menschliche Umwelt (kurz Umweltschutzkonferenz) vom 5.-16.6.1972 in Stockholm war die erste UNO-Weltkonferenz zum Thema Umwelt überhaupt und gilt als der eigentliche Beginn der internationalen Umweltpolitik.[54]

Beide Ereignisse sorgten dafür, dass nicht mehr nur Fortschrittsglaube und Euphorie über technische Entwicklungen die öffentliche Meinung beherrschten, sondern das zunehmen Fragen zur Zukunftsfähigkeit der (globalen) Gesellschaft thematisiert wurden.

Die Fortschritte und Segnungen der Technik werden zunehmend von deren Gefahren und Risiken überschattet. Großtechnische Katastrophen, drohende Verelendung der Dritten Welt, Flüchtlingsströme als Folge krasser wirtschaftlicher Unterschiede, Energiekrisen, Treibhauseffekt, Waldsterben und Ozonloch, Müllberge, Verschmutzung des Bodens, der Gewässer und der Luft, Raubbau an der Natur und Plünderung des Planeten Erde beherrschten zunehmend die Diskussion in den Medien.[55]

Es setzte sich mehr und mehr die Einsicht durch, dass ein großer Teil technischer Entwicklungen, schwerwiegende und nicht zurückzunehmende Folgen mit sich bringen, die als Hypothek nachfolgenden Generationen hinterlassen werden. Die Frage lautete daher[56], was zu tun sei, um Technik so zu gestalten, dass eine Umwelt-, Human-, und Sozialverträglichkeit von neuen Technologien gewährleistet sei. Eine vorläufige Antwort bot das Postulat der „Nachhaltigkeit“, „Sustainable Development“ der sog. „nachhaltigen Entwicklung“ oder „dauerhaften Entwicklung.“[57] Der Brundtlandbericht mit dem Titel „Our Common Future“ erschien 1987 und hat entscheidenden Verdienst an der allgemeinen Verbreitung des Leitbildes der Nachhaltigkeit.[58] Für viele Akteure fassbarer wurden die (möglichen) Inhalte der „nachhaltigen Entwicklung“ mit der Rio-Konferenz für Umwelt und Entwicklung, auf der dann im Rahmen der Vereinbarungen zur Agenda 21 zunehmend Lokalität in die Thematik einfloss. Unterstützt wurden die Bemühungen und die Entwicklungen um eine nachhaltige Entwicklungen durch die Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“, die vom BUND und Misereor initiiert und vom Wuppertal-Institut vorgelegt wurde[59], sowie dem deutlichen Bekenntnis der EXPO 2000 zum Thema unter dem Titel „Mensch - Natur - Technik“. Das Postulat der Nachhaltigkeit wird - zumindest in Deutschland - von allen politischen Parteien und einem Großteil der gesellschaftlichen Gruppen akzeptiert bis offen „beworben“. Im Positionspapier des Verbandes der chemischen Industrie, dem in der Regel nicht unbedingt eine Pionierrolle in Sachen Umweltschutz zugeschrieben werden kann, heißt es:

Die zukünftige Entwicklung muss so gestaltet werden, dass ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Zielsetzungen gleichrangig angestrebt werden.

[...]


[1] Angepasste Technologien, im weiteren Text als AT abgekürzt.

[2] Vgl. Schreckenbach 2007.

[3] Vgl. „Renaissance der mittleren oder angepassten Technologie“, Aufsatz im Informationsportal oekolandbau.de vom 16.04.09.

[4] Vgl. z.B. BUND u.a. 2009a.

[5] Vgl. „Angepasste Technologien in der Wasserversorgung und Siedlungshygiene in Entwicklungsländern“, englischsprachige Vorlesung an der Universität für Bodenkultur Wien, Sommersemester 2009.

[6] Vgl. hierzu stellvertretend Schreckenbach 2007.

[7] Auch hier mitgedacht als sanfte, alternative, umwelt- und sozialverträgliche, demokratische etc. Technologie.

[8] In den 1950er und 1960er Jahren lautete das Motto der Entwicklungspolitik „Nachholende Entwicklung“. Damit war gemeint, dass sich die Volkswirtschaften der „neuen“ Staaten möglichst schnell dem Entwicklungsstand der Industrieländer durch nachholende Industrialisierung und Modernisierung angleichen. Entwicklungsschwerpunkte bildeten Industrialisierung, Agrarreformen und der Ausbau der materiellen Infrastruktur (Verkehrswesen, Kommunikationssysteme) sowie der sozialen Infrastruktur (Bildungs- und Gesundheitswesen, Familienplanung). Man erwartete von diesem Maßnahmenbündel neben einer raschen Steigerung des Bruttosozialprodukts (BSP) je Einwohner auch Umverteilungsprozesse, ein „Durchsickern“ der Einkommenszuwächse bis hin zu den ärmsten Bevölkerungsschichten („trickle down“-Effekt). Als Vorbild für die Strategie der nachholenden Entwicklung und Modernisierung dienten die Entwicklungsverläufe der Industrieländer im 19. Jahrhundert sowie die Erfahrungen europäischer Industrieländer mit der Aufbauhilfe durch den Marshall-Plan nach dem Zweiten Weltkrieg. Von massiver externer Unterstützung (Finanzielle und Technische Hilfe, Direktinvestitionen) erwartete man die Überwindung des „Teufelskreises der Armut“ in den Entwicklungsländern, d.h. die Fähigkeit, durch wirtschaftliches Wachstum die inländische Sparrate zu steigern, um den Mangel an Kapital, das für die weitere Industrialisierung nötig ist, zu überwinden. Schon am Ende der 1960er Jahre stellte sich heraus, dass die Entwicklung in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich verlief. In einigen Ländern erwies sich die Strategie der nachholenden Entwicklung durch Modernisierung als sehr erfolgreich. Beispielhaft dafür stehen die vier „Kleinen Tiger“ (Südkorea, Taiwan, Hongkong, Singapur), denen in dieser Phase ein großer Entwicklungssprung gelang. Bei der großen Mehrzahl der Entwicklungsländer blieben jedoch die erwarteten Erfolge aus. Und selbst ein statistisch messbares Wirtschaftswachstum in etlichen Entwicklungsländern verbesserte das Los der armen Bevölkerungsgruppen kaum. Langsam reifte die Erkenntnis, dass wirtschaftliches Wachstum allein noch keine umfassende Entwicklung bewirken kann, an der alle teilhaben. Das Verteilungsproblem blieb ungelöst. Die Teilhabe der armen Bevölkerungsmehrheit an den Modernisierungsgewinnen wurde u.a. durch post-feudale Strukturen und durch die geballte wirtschaftliche und politische Macht der Eliten verhindert. Durch die neu beförderten Wirtschaftsstrukturen - traditionelle Subsistenzwirtschaft und Kleingewerbe einerseits, moderner industrieller Sektor andererseits - vertieften sich die Gräben. Große Prestigeprojekte wie Stahlwerke und Staudämme, die in manchen Ländern errichtet wurden, ohne ihre langfristige Rentabilität und ihre Funktion für das Allgemeinwohl zu prüfen, ließen schließlich die nachholende Modernisierung unter massive Kritik geraten. Dazu trug insbesondere der 1969 erschienene Bericht der Kommission für internationale Entwicklung unter Leitung des ehemaligen kanadischen Außenministers Pearson („Pearson Bericht“) bei.

[9] Kübel-Stiftung 1974, S. 22.

[10] Vgl. Omnia-Verlag 2009.

[11] In den bisherigen Bemühungen der Entwicklungszusammenarbeit lag das Schwergewicht allzu oft bei der Lieferung von modernen Maschinen und fertigen Anlagen. Die Folgen: „Entwicklungsruinen“, d.h. nicht funktionierende Anlagen und Maschinen als Denkmäler von mangelnder Anpassung und Einbindung in die lokalen Gegebenheiten. Nicht nur bei Großprojekten und industriellem Technologietransfer ist diese Erfahrung feststellbar, sondern auch bei Kleinprojekten. Hartung 1990, S. 79.

[12] Vgl. stellvertretend Kuhn 2005.

[13] Vgl. Kübel-Stiftung 1974, S. 8.

[14] Vgl. Omnia-Verlag 2009.

[15] Bierter 1986, S. 107.

[16] Vgl. Hartung 1990, S. 13.

[17] Dies ist keine Quantifizierung, sondern spiegelt die Bereiche der Techniken wieder, die mit Umsetzungsbeispielen exemplarisch immer wieder herangezogen werden. Die Liste erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

[18] Vgl. z. B. Priewe 1989, S. 76ff. , Hartung 1990, S. 57ff. , Biogas-Gruppe Hamburg 1980 oder Duve 1978, S. 150-182.

[19] Die Definitionen und Ausführungen von Wiesenthal werden hier trotz der verwendeten Begrifflichkeit „Alternative Technologie“ aufgeführt, da seine Darstellungen der „Alternativen Technologie“ im Bereich der Entwicklungspolitik explizit E.F. Schumacher anführen und in seinen Ausführungen der Begriff „angepassten“ Technik auftaucht.

[20] Wiesenthal 1982, S. 51.

[21] Vgl. Wiesenthal 1982, S. 51.

[22] Ernst Friedrich Schumacher, geboren 16. August 1911 in Bonn, gilt heute als einer der frühen Wegbereiter der heutigen Nachhaltigkeitsdiskussion und als „der Vater der angepassten Technologien“. Schumacher studierte zunächst Volkswirtschaftslehre (u. a. bei Keynes) in England und den USA, arbeitete dann als Investmentberater, Wirtschaftswissenschaftler und Chefökonom der britischen Kohlebehörde. Sein 1973 erschienenes Buch „Small is beautiful“ beeinflusste das entwicklungspolitische Denken in vielen Ländern. Zentraler Dreh- und Angelpunkt in den Ausführungen Schumachers ist seine These vom menschlichen oder menschengerechten Maß.

Insbesondere seine harsche Kritik an der (Wirtschafts)Wissenschaft - nach seiner Auffassung bewertete diese nur (falsche) Marktpreise und würde das „Wesen der Dinge“ nicht beachten, seine auch auf buddhistischer Einflüsse (Bhuddist Economics) zurückgehenden Thesen und den besonderen Stellenwert, den er der Landwirtschaft als Thema einräumte, unterscheiden ihn von vielen anderen (kritischen) Wirtschaftswissenschaftlern. Schumacher ging es nicht darum mit möglichst viel Kapital- und Technologieeinsatz hohe wirtschaftliche Kennzahlen zu produzieren, die dann in der allgemeinen Auffassung wirtschaftlichen Reichtum darstellen, vielmehr ging es ihm darum, mit einem möglichst geringen Aufwand an Kapital und Technik soviel Wohlstand zu erzeugen, dass ein menschliches oder menschengerechtes Dasein realisiert werden könne. Drei wesentliche Säulen bestimmten und bestimmen die Argumentation seines Konzeptes der intermediate, mittleren oder angepassten Technologie:

- die Umwelt (der Umgang mit der Natur würde wirtschaftswissenschaftlich als produktiv gerechnet werden (Raubbau), bringe jedoch Schäden, die nicht zu beheben seien, Ziel müsste daher der Schutz dieses Naturkapitals sein;

- angemessene Beschäftigung (nicht die Schaffung von Beschäftigung durch Investitionen in hochtechnisierte Verfahren und Anlagen - ähnlich dem Postulat der „aufholenden Entwicklung“ schaffe Beschäftigung in armen Staaten, sondern der Ausbau und die Investition in die vorhandenen Verfahren und Produktionen zur Sicherung der Grundbedürfnisse und zur Generierung von Einkommen der breiten Bevölkerung zur Belebung der Massenkaufkraft, sei der angemessene Weg zur Entwicklung, dies gelte insbesondere für den Bereich der Landwirtschaft, um Armut und Landflucht einzudämmen),

- und selbstbestimmtes Leben (Schumacher attestierte Großorganisationen einen destruktiven Charakter und propagierte daher ein selbstbestimmtes Leben in dezentralen und partizipatorischen Strukturen (Ownership) und favorisierte daher das Zusammenleben in Dörfern, dorfähnlichen Gemeinschaften und Klein- bzw. Mittelstädten. (Vgl. Dembowski 2003)

[23] Wiesenthal 1982, S. 51.

[24] Vgl. zu späteren Diskussionen: http://www.itas.fzk.de/deu/tadn/tadn992/diskussion.htm.

[25] In der Regel verbunden mit einem Hinweis auf die Gründung des OTA (Office of Technology Assessment) in den USA 1972.

[26] In Deutschland explizit durch das Büro für Technikfolgenabschätzung beim deutschen Bundestag als parlamentarische Beratungseinrichtung.

[27] Neben der klassischen Politikberatung wird die Technikfolgenabschätzung noch in nennenswerter Weise als akademische Disziplin wahrgenommen, bzw. können im Hochschulbereich und deren „Dunstkreis“ Aktivitäten in nennenswerter Form nachgewiesen werden.

[28] Der von Wiesenthal ebenfalls eingebrachten Aspekt der „Autonomie“ und „Autarkie“ wird an dieser Stelle nicht explizit erläutert.

[29] Exemplarisch hierzu Gruhl 1978.

[30] Vgl. Meadows u.a. 1973.

[31] Maßgeblich zu einer Diskussion um den Umgang mit der Natur, dargestellt am Beispiel der Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft in den USA, hatte das Buch „Der stumme Frühling“ von Rachel Carson, das 1962 in den USA erschien.

[32] Stellvertretend für den Bereich der Landwirtschaft siehe hierzu Lohmann 1978, S. 92ff.

[33] Vgl. Wiesenthal 1982, S. 53.

[34] Gerade dieser Aspekt wurde dann in den Diskussionen, Definitionsentwürfen und inhaltlichen Beschreiben zur sog. „Nachhaltigen Entwicklung“ im Begriff der „Suffizienz“ wieder aufgenommen.

[35] Wiesenthal 1982, S. 53.

[36] Gemeint sind die Themen Entwicklungspolitik und Umweltproblematik.

[37] Kieffer 1978, S. 85.

[38] Vgl. Kieffer 1978, S. 86.

[39] Vgl. z.B. Forschungsinstitut für sanfte Technologie 1982.

[40] Stellvertretend für viele Publikationen Waas 1985 oder Steinbuch 1989.

[41] Emmanuel 1984, S. 7.

[42] Vgl. Emmanuel 1984, S. 7.

[43] Priewe 1989, S. 13.

[44] Viele Verfechter des Einsatzes von Solarkochern für Entwicklungsländer vertreten implizit diese Position. Auch waren die meisten Argumentationen im frühen Stadium der Diskussionen um Biokraftstoffe von diesem Denken geprägt.

[45] Bierter 1986, S. 114.

[46] Hartung 1990, S. 12.

[47] Tschiedel 1992, S. 229.

[48] Reddy 1979, S. 22.

[49] Kübel-Stiftung 1974, S. 8.

[50] Fuchs-Heinritz u.a. 1994, S. 672.

[51] What ist Appropriate Technology? Vgl.: http://www.villaqeearth.org/paqes/Appropriate Technoloqy/ATSourcebook/Backqround.php

[52] Jischa 1997, S. 1696.

[53] Die deutsche Ausgabe 1973.

[54] Lexikon der Nachhaltigkeit, http://www.nachhaltigkeit.info/suche/a-z/s/stockholm 478.htm.

[55] Jischa 1997, S. 1696.

[56] Neben vielen anderen Fragen, die diskutiert wurden und werden.

[57] Unter dauerhafter Entwicklung verstehen wir eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstandard zu wählen. Brundtland-Bericht 1987, S. XV, zitiert nach Harborth 1999, S. 297.

[58] Vgl. Jischa 1997, S. 1697.

[59] Vgl. Jischa 1997, S. 1697.

Fin de l'extrait de 79 pages

Résumé des informations

Titre
Wiederbelebung des Themas Angepasste Technologien durch Elemente der Technikfolgenabschätzung
Sous-titre
Studie im Auftrag der Gesellschaft für angepasste Technologien e.V.
Auteur
Année
2010
Pages
79
N° de catalogue
V188479
ISBN (ebook)
9783656123453
ISBN (Livre)
9783656124320
Taille d'un fichier
860 KB
Langue
allemand
Mots clés
wiederbelebung, themas, angepasste, technologien, elemente, technikfolgenabschätzung, studie, auftrag, gesellschaft, Technikfolgen, Nachhaltigkeit, sanfte Technologie, E.F. Schumacher
Citation du texte
Veit Hartmann (Auteur), 2010, Wiederbelebung des Themas Angepasste Technologien durch Elemente der Technikfolgenabschätzung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188479

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