In der vorliegenden Arbeit gehe ich der Frage nach welchen Nutzen Comics für den Geschichtsunterricht haben. Hierbei versuche ich nicht nur, den Aspekt der Motivation zu berücksichtigen, den Comics auf Schülerinnen und Schüler dabei haben können, sondern auch auf die Ähnlichkeiten zwischen antiken Kunstformen und Comics hinzuweisen. Denn wenn man antike Kunst mit der des Comics vergleicht, scheinen Erzählweise, Symbolik, Bildhaftigkeit und sogar häufig die dargestellten Personen und Charaktere, eine hohe Gemeinsamkeit aufzuweisen. Die Fachdidaktik sieht vor allem in der Verbindung der außerschulischen Freizeitbeschäftigung mit dem innerschulischen Lernen eine gelungene Möglichkeit, Motivation für das Fach Geschichte zu mobilisieren. Bildliche Medien können direkt in schriftliche Quellen eingebunden werden und fördern so Phantasie und Imaginationskraft seitens der Schülerinnen und Schüler. Spaß am Geschichtsunterricht [...] zieht dadurch mehr Freude am Fach Geschichte nach sich . Die beklagte „Beliebigkeit“ der Methodennutzung im Geschichtsunterricht könnte durch die starke Einbindung historischer Quellen vermieden und entkräftet werden. Durch den Vergleich von modernen Medien mit historischen Darstellungen könnten Schülerinnen und Schüler einerseits mit wissenschaftlichen und fundierten Informationsgrundlagen konfrontiert werden und andererseits werden die in Massenmedien überlieferten Geschichtskulturen kritisch hinterfragt und von „außerhalb“ in die Schule geführt. Motivation und Spaß sind Begriffe, die hierbei an die dem Comic häufig zugeschriebene Kindlichkeit und Trivialität erinnern. Daher gehe ich im Verlauf der Arbeit auch auf diese Vorurteile seitens der Wissenschaft und Forschung ein. Ich versuche zu klären, warum sich in einem visuellen Zeitalter und der damit ständig verbundenen Nutzung von Massenmedien solche Ängste und Abwehrhaltungen durchgesetzt und erhalten haben. Scheint es mir doch viel nahe liegender, durch die Thematisierung von Ideologien und deren Intentionen in verschiedenen Medien,z.B. in Comics und antiken Quellentexten, einen sensibilisierten und kritischen Umgang von Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen. Es wird sich dann zeigen, dass Comics alle Vor -und Nachteile mit den schriftlichen Medien teilen. Da Comics dabei „mehr“ einbringen können bei entsprechenden Kenntnissen und Methoden zur kritischen Lesart, sollten sie den quellenkundigen und forschenden Historiker nicht abschrecken und in die Reserviertheit treiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition und Form des Comics
- Die verschiedenen Typen von „Geschichtscomics“
- Funnies
- Quellencomics
- Comicromane
- Epochencomics
- Comic-Historie
- Entstehung und Geschichte des Comics
- Gemeinsamkeiten von antiker Kunst und Comics
- Zur Eignung von Comics im Unterricht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Nutzen von Comics im Geschichtsunterricht. Sie berücksichtigt nicht nur die motivierende Wirkung von Comics auf Schülerinnen und Schüler, sondern beleuchtet auch die Ähnlichkeiten zwischen antiker Kunst und Comics. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Comics die Fachdidaktik unterstützen und welche Potentiale sie für den Geschichtsunterricht bieten.
- Die motivierende Wirkung von Comics im Geschichtsunterricht
- Die Parallelen zwischen antiker Kunst und Comics
- Die Eignung von Comics als bildliche Medien im Geschichtsunterricht
- Die Auseinandersetzung mit Vorurteilen gegenüber Comics in der Wissenschaft
- Die kritische Analyse von Ideologien und deren Darstellung in verschiedenen Medien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Fragestellung nach dem Nutzen von Comics im Geschichtsunterricht vor und führt ein in die zentrale These der Arbeit: Comics können eine motivierende und didaktisch wertvolle Ergänzung im Geschichtsunterricht sein, da sie Parallelen zu antiken Kunstformen aufweisen und den Schülerinnen und Schülern eine neue Perspektive auf historische Ereignisse eröffnen können.
- Definition und Form des Comics: Dieses Kapitel definiert den Comic als eine Verbindung von Wort- und Bildkunst und erklärt die wichtigsten Elemente des Comics, wie Panels, Sequenzen, Habitus und Perspektiven. Es beleuchtet die Bedeutung der bildlichen Gestaltung und der spezifischen Erzählstruktur des Comics.
- Die verschiedenen Typen von „Geschichtscomics“: Dieses Kapitel stellt verschiedene Typen von Comics vor, die sich mit historischen Themen auseinandersetzen. Es werden Funnies, Quellencomics, Comicromane, Epochencomics und Comic-Historie vorgestellt und ihre spezifischen Eigenschaften beschrieben.
- Entstehung und Geschichte des Comics: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Comics und stellt die wichtigsten Meilensteine der Comicgeschichte vor. Es widmet sich der Frage, wie der Comic als kulturelles Phänomen entstanden ist und sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat.
- Gemeinsamkeiten von antiker Kunst und Comics: Dieses Kapitel untersucht die Parallelen zwischen antiker Kunst und Comics und zeigt auf, dass beide Formen der Kunst Erzählformen, Symbole, Bildhaftigkeit und Charaktere verwenden, die sich ähneln. Es betont die Bedeutung der visuellen Kommunikation und der erzählerischen Kraft beider Kunstformen.
- Zur Eignung von Comics im Unterricht: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, wie Comics im Geschichtsunterricht eingesetzt werden können. Es erläutert die methodischen Möglichkeiten, die Comics für den Unterricht bieten, und zeigt auf, wie sie zur Motivation, zum Verständnis und zur Vermittlung historischer Inhalte beitragen können. Es geht auch auf die kritische Betrachtung von Comics im Unterricht ein und betont die Notwendigkeit, sie als Quellen zu analysieren und zu hinterfragen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Comics im Geschichtsunterricht und behandelt Themen wie Motivation, Fachdidaktik, antike Kunst, bildliche Medien, wissenschaftliche Quellen, Massenmedien, Ideologien und kritisches Denken. Sie stellt die Parallelen zwischen Comics und antiken Kunstformen heraus und analysiert das Potenzial von Comics als didaktisches Werkzeug im Geschichtsunterricht.
- Citation du texte
- Michael Förster (Auteur), 2009, Welchen Nutzen haben Comics für den Geschichtsunterricht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189099