Aus dem Ende des Ost-West-Konflikts und dem Zusammenbruch des kommunistischen Ostblocks ergab sich zwischen 1989 und 1991 eine völlige veränderte und neue Weltlage.1 Die mit der Fortentwicklung moderner Kommunikationstechnologien einhergehende Globalisierung reichte bis weit in alle Gesellschaftsbereiche. Zudem ergaben sich verschärfende globale Probleme wie ethnische Konflikte, internationaler Terrorismus, die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, die weitere Ausbreitung von HIV/AIDS, zunehmende Migrationsströme u.a. Diese Vorgänge wirkten sich auch auf eine sich wandelnde Entwicklungspolitik aus. Mit der Auflösung der Blockkonstellation verschwanden ideologische Dogmen, sodass weniger taktische und strategische Überlegungen das Feld beherrschten, sondern Demokratie und Menschrechte allgemein als zu erreichende Ziele angesehen wurden. Die Veränderungen der 90er Jahre drücken sich auch in den zahlreichen internationalen Konferenzen aus, die sich zu dieser Zeit mit dem Thema Entwicklung befassten2. Aus diesen Konferenzen ergaben sich neue Erkenntnisse, die 1996 in die entwicklungspolitischen Leitlinien der OECD (Shaping the 21st Century: The Contribution of Development Cooperation) einflossen und eine Wende in der Entwicklungspolitik einleiteten.3 Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development) und die strategische Priorität der Armutsbekämpfung wurden allgemeingültige Leitlinien der Entwicklungspolitik.
Inhaltsverzeichnis
- Globale Probleme nach dem Ende Kalten Krieges
- Der Begriff der globalen Strukturpolitik
- Die Millenniumserklärung (ME) und die Millenniumsentwicklungsziele (MDGs)
- Aktionsprogramm 2015
- Die praktische Umsetzung globaler Strukturpolitik
- Entwicklungsfinanzierung
- Die Rolle internationaler Finanzinstitutionen (IWF, Weltbank)
- Welthandel
- Prognosen und Bewertungen zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Entwicklung der globalen Strukturpolitik nach dem Ende des Kalten Krieges und beleuchtet die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit und institutioneller Strukturen für die Bewältigung globaler Herausforderungen.
- Die Bedeutung der Millenniumsentwicklungsziele (MDGs) als Leitbild der globalen Entwicklungspolitik
- Die Rolle internationaler Finanzinstitutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank
- Die Herausforderungen und Chancen des Welthandels für die Entwicklungspolitik
- Die Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklungsstrategien
- Die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten als zentrale Ziele der internationalen Zusammenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Globale Probleme nach dem Ende Kalten Krieges: Dieses Kapitel beschreibt die neuen Herausforderungen und Veränderungen, die sich nach dem Ende des Kalten Krieges für die Entwicklungspolitik ergeben haben. Es analysiert die Auswirkungen von Globalisierung, internationalen Konflikten und globalen Problemen wie dem HIV/AIDS und Migration.
- Der Begriff der globalen Strukturpolitik: Dieses Kapitel definiert den Begriff der globalen Strukturpolitik und erläutert die wichtigsten Entwicklungsziele, die in der Millenniumserklärung (ME) und den Millenniumsentwicklungszielen (MDGs) festgelegt wurden. Es beleuchtet auch die Bedeutung von Aktionsprogrammen und die praktische Umsetzung globaler Strukturpolitik.
- Entwicklungsfinanzierung: Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Entwicklungsfinanzierung bei der Erreichung der MDGs. Es untersucht die verschiedenen Finanzierungsquellen und die Herausforderungen bei der Mobilisierung der notwendigen Ressourcen.
- Die Rolle internationaler Finanzinstitutionen (IWF, Weltbank): Dieses Kapitel beleuchtet den Einfluss internationaler Finanzinstitutionen wie dem IWF und der Weltbank auf die Entwicklungspolitik. Es analysiert ihre Rolle bei der Bereitstellung von Krediten und der Unterstützung von Strukturreformen in Entwicklungsländern.
- Welthandel: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss des Welthandels auf die Entwicklung und die Bedeutung fairer Handelsabkommen. Es analysiert die Möglichkeiten und Herausforderungen für Entwicklungsländer, sich in die globale Wirtschaft zu integrieren.
- Prognosen und Bewertungen zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bewertung des Fortschritts bei der Erreichung der MDGs und analysiert verschiedene Prognosen für die Zukunft.
Schlüsselwörter
Globale Strukturpolitik, Millenniumsentwicklungsziele (MDGs), Entwicklungsfinanzierung, Internationale Finanzinstitutionen (IWF, Weltbank), Welthandel, Nachhaltige Entwicklung, Demokratie, Menschenrechte, Internationale Zusammenarbeit.
- Citation du texte
- Benjamin Reichenbach (Auteur), 2007, Entwicklungspolitik als globale Strukturpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189157