Leseprobe
Inhaltverzeichnis
1. Reihenplanung der Unterrichtssequenz
2. Lernvoraussetzungen
3. Lernziele der Unterrichtsstunde
4. Verlaufsplanung
5. Didaktisch-methodischer Kommentar
6. Literaturverzeichnis
7. Anlage
1. Reihenplanung der Unterrichtssequenz
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Lernvoraussetzungen
Bei der zu unterrichtenden Lerngruppe handelt es sich um eine fünfte Klasse, die mit einer Klassenstärke von 25 Schülerinnen und Schülern besetzt ist, welche mir seit Beginn meines zweiten Jahres als Lehramtkandidatin im August 2010 bekannt ist. Da der Politik- bzw. Geschichtsunterricht im Wechsel stattfindet, hatte die Klasse in den ersten Wochen des Schuljahres jeweils zwei Stunden Politikunterricht pro Woche. Seit der 39. Kalenderwoche hat der Geschichtsunterricht begonnen. Demnach hat die Klasse erst vier Stunden in diesem neuen Fach absolviert.
Die Klasse 5b hat ihren Klassenraum außerhalb des Schulgebäudes in einem Container, da die Karl-Foerster-Grundschule mit 712 Schülerinnen und Schülern die größte Grundschule in Potsdam ist und die vorhandenen Raumkapazitäten nicht ausreichen. Gemeinsam mit der Ausbildungslehrerin wurde entschieden, das Fach Geschichte nicht im Container zu unterrichten, sondern im Kunstraum. Ausschlaggebend dafür war die Tatsache, dass es umständlich ist, die nötigen Materialien – besonders bei schlechtem Wetter – über den Pausenhof zu transportieren und auch der Fakt, dass der Container bei schlechtem Wetter überflutet werden kann. Aber auch der Kunstraum hat nicht die optimalen Bedingungen, da sich in den Räumen im Dachgeschoss Säulen befinden, die es erschweren, alle Lernenden gleichzeitig zu sehen. Auch besitzt dieser Raum lediglich eine kleinere mobile Tafel.
Die Klasse kann allgemein als nicht einfach beschrieben werden. Hinsichtlich der Disziplin und Einhaltung der aufgestellten Verhaltensregeln und Hausordnung fielen einige der Schülerinnen und Schüler in den ersten Wochen dieses Schuljahres generell negativ auf. Das allgemeine Wissens- und Lernniveau ist sehr heterogen, das Leistungsspektrum kann von sehr gut bis mangelhaft beschrieben werden. Es gibt allerdings einige gute bis sehr gute Lernende, die sich aktiv und motiviert am Unterrichtsgeschehen beteiligen und dargelegte Zusammenhänge schnell verstehen. Die übrigen Schülerinnen und Schüler der Klasse, insbesondere eine Gruppe von fünf Jungen, erscheinen nicht durchgehend motiviert und können meist dem neuen Lernstoff nicht sofort folgen und benötigen viel Motivation, Zuspruch und auch Ermahnungen hinsichtlich der Einhaltung der Unterrichtregeln. Das Miteinander in der Klasse kann jedoch als sehr hilfsbereit und kameradschaftlich bezeichnet werden, jedoch kommt es vereinzelt zwischen den männlichen Schülern auch zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen.
Die Klassenlehrerin der 5b ist seit dem Ende des Schuljahres 2009/2010 erkrankt und die Ansprechpartner für die Klasse wechselten aus diesem Grund häufig. Auch am Anfang dieses Schuljahres gab es viele Vertretungsstunden, keine festen Fachlehrer in den Hauptfächern und noch keine neue Klassenlehrerin. Durch diese ständigen Veränderungen hat das Klima in der Klasse noch keine Stabilität und Sicherheit gewonnen. Kurz vor den Oktoberferien erhielten die Schülerinnen und Schüler eine neue Klassenlehrerin und es bleibt zu hoffen, dass dadurch die Klasse zur Ruhe kommt und organisatorische Probleme nicht im Fachunterricht Geschichte besprochen werden müssen.
Die Schülerinnen und Schüler sind seit der 4. Klasse vorrangig lehrerzentrierten Unterricht gewöhnt. In den Hospitationsstunden ist zu beobachten, dass die Schülerinnen und Schüler bei der Methode des Unterrichtsgespräches sehr aktiv mitwirken. Sobald die Lernenden Arbeitsaufträge schriftlich erledigen sollen, sind die unterschiedlichen Leistungsniveaus erkennbar. Die Mehrheit der SuS sind in der Lage, ihre Aufgaben korrekt und in einem angemessenen Schreibtempo zu erledigen. Andere jedoch brauchen sehr viel Zeit, um die gestellte Aufgabe zu verstehen und mit dem Schreiben zu beginnen. Dies hat zur Folge, dass die leistungsstärkeren SuS schon fertig sind, wobei die Leistungsschwächeren erst beginnen, die entsprechenden Aufgaben zu bearbeiten. Somit müssen die Aufgaben immer differenziert bzw. mit unterschiedlichen Niveaus gestaltet werden. In der Klasse befindet sich eine Schülerin mit Förderungsbedarf Lernen sowie ein Schüler, der bis vor Kurzem noch Tabletten genommen hat, um seine Aggressionen und Wutausbrüche zu kontrollieren. Seitdem er seine Medikamente abgesetzt hat, kam es zu mehreren Vorfällen mit körperlicher Gewalt.
In der ersten Unterrichtssequenz „Einführung in die Geschichte“ haben die Schülerinnen und Schüler gelernt, welche Quellenarten es gibt und wie die Archäologen und Historiker arbeiten, um aus den verschiedenen Quellen das Wissen zu rekonstruieren, welches wir in unseren Lehrbüchern finden.
Die Arbeit der Archäologen wurde in einer vorhergehenden Stunde genau vermittelt und sollte dementsprechend keine Schwierigkeiten hervorrufen. Das Hineinversetzen in die Arbeitsweise und das Umsetzen sollte den SuS ebenfalls keine Probleme bereiten, bei auftretenden Unsicherheiten können sie jederzeit in ihren Aufzeichnungen nachschlagen.
Bis zu dieser Stunde haben die Schülerinnen und Schüler im Politik- und Geschichtsunterricht vorrangig in den Sozialformen Einzel- und Partnerarbeit gearbeitet. In dieser vorgestellten Stunde werden die Lernenden nun das erste Mal in diesem Fachunterricht in Gruppen zusammenarbeiten. In den ersten drei Schuljahren haben die Schülerinnen und Schüler überwiegend gerne und selbstverantwortlich in offenen Unterrichtsformen gelernt. Dabei gingen die Lernenden sowohl bei der Gruppenbildung als auch bei der anschließenden Präsentation der Arbeitsergebnisse sehr selbständig vor.
Hinsichtlich der personalen Kompetenz sollte noch erwähnt werden, dass einige Schülerinnen und Schüler ihre Arbeitsergebnisse möglicherweise nicht vor der Klasse präsentieren möchten und dies einem selbstbewussten Gruppenmitglied überlassen. Dies liegt der Tatsache zugrunde, dass zurückliegende Präsentationen oft von den Mitschülern mit abwertenden Kommentaren bewertet oder durch Zwischenrufe gestört wurden. Aber auch das mangelnde Selbstbewusstsein einiger Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihrer Leistungen kann ein Grund für diese Verweigerung sein.
3. Lernziele
Grobziel:
Mit dieser Stunde möchte ich erreichen, dass die SuS handlungsorientíert lernen, indem sie annährend wie Archäologen arbeiten und die einzelnen Arbeitsschritte bei Ausgrabungen nachvollziehen.
Feinziele:
Die SuS sollen ihr Wissen über die Arbeit der Archäologen reaktivieren, indem sie die einzelnen Arbeitsschritte bei Ausgrabungen nennen.
Die SuS vollziehen die Arbeit von Archäologen nach, indem sie selbstständig nach Fundstücken graben.
Die SuS üben, sich an die Klassenregeln zu halten, indem sie sich in den Arbeitsphasen in einer angemessen Lautstärke verständigen.
Die SuS stärken ihr Selbstvertrauen, indem sie ihre Arbeitsergebnisse vor der Klasse vorstellen.
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