Aufgrund dieser Analyse der Auswirkungen des Einsatzes privater Militär- und Sicherheitsdienste auf die Hauptargumente der Theorie des demokratischen Friedens ist bei diesem Thema allerhöchste Vorsicht geboten. Zwar ist es noch nicht so weit, dass wie bis ins 17. Jh hinein, Kriege gänzlich auf Privatarmeen aufbauend geführt werden, aber die Entwicklungen weisen in diese Richtung. Wie oben gezeigt, werden durch die Beauftragung von PMFs beinahe systematisch die Sicherheitsmechanismen, welche Demokratien friedfertige Außenpolitiken betreiben lassen, ausgeschaltet was höchst alarmierend ist. Ob dies direkte Auswirkungen auf das Verhältnis von demokratischen Systemen untereinander hat, lässt sich aus heutiger Sicht noch nicht beantworten. Im Bezug auf das internationale System und speziell im Hinblick auf die Beziehung Demokratie – Nichtdemokratie ist jedoch ein Anstieg der Konflikte zu befürchten. Um hier gegen zu steuern und dennoch die potentiellen Vorteile der Auslagerung gewisser Tätigkeiten an Private nutzen zu können, ist eine umfassende Regulierung des Sektors unumgänglich. Außerdem muss die Privatisierung der Gewalt rückgängig gemacht werden, was zur Folge hat, dass sämtliche bewaffneten Tätigkeiten nur mehr von Angehörigen ordentlicher Armeen ausgeübt werden dürfen. Dies sichert demokratische Kontrolle und Verantwortung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sicherheit als Aufgabe des Staates
- Theorie des demokratischen Friedens
- Forschungsleitende Fragestellung und ergänzende Fragen
- Hypothese
- Abgrenzung der Forschung
- Private Militär- und Sicherheitsdienste
- Entstehung des Sektors und der Aufgabenbereich
- Quantitative Beschreibung des Sektors
- Vor- und Nachteile des Einsatzes privater Militär- und Sicherheitsfirmen
- Resümee/ Beantwortung der Fragestellung
- Hypothesenbesprechung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern die Theorie des demokratischen Friedens im Kontext der zunehmenden Privatisierung von Sicherheitsaufgaben des Staates relevant bleibt. Sie analysiert die Auswirkungen des Outsourcings von Sicherheitsaufgaben auf das Verhältnis von Staat und Gesellschaft und untersucht die potenziellen Gefahren, die sich aus dieser Entwicklung für den Frieden ergeben könnten.
- Der Einfluss von privaten Militär- und Sicherheitsdiensten auf die Rolle des Staates
- Die Relevanz der Theorie des demokratischen Friedens im Kontext des Outsourcings
- Die potenziellen Gefahren des Outsourcings von Sicherheitsaufgaben für den Frieden
- Die Auswirkungen des Outsourcings auf das Verhältnis von Staat und Gesellschaft
- Die Bedeutung des Gewaltmonopols für die Legitimation des Staates
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Sicherheit als Kernaufgabe des Staates. Es wird auf die Entstehung des Staates als Reaktion auf den fiktiven „Naturzustand“ nach Hobbes und die damit verbundene Übertragung des Gewaltmonopols auf den Staat eingegangen.
Im zweiten Kapitel werden private Militär- und Sicherheitsdienste (PMCs) näher beleuchtet. Es werden die Entstehung und die Entwicklung dieses Sektors sowie die quantitative Bedeutung dieser Unternehmen dargestellt. Außerdem werden die Vor- und Nachteile des Einsatzes von PMCs diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit konzentriert sich auf die Themen des Outsourcings von Sicherheitsaufgaben, die Theorie des demokratischen Friedens, das Gewaltmonopol des Staates, die Rolle von privaten Militär- und Sicherheitsdiensten (PMCs) und die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf das Verhältnis von Staat und Gesellschaft sowie auf den internationalen Frieden.
- Quote paper
- BA Markus Philipp Vogtenhuber (Author), 2010, Theorie des demokratischen Friedens im beginnenden Zeitalter des Outsourcing von Sicherheit als zentraler Aufgabe des Staates, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189455