Die Aktualität Max Webers ist ungebrochen. Gerade heut, in einer Zeit dramatischer gesellschaftlicher Umbrüche, stellt sich die Frage von Macht und Legitimität mit Vehemenz. Die Ereignisse in Nordafrika und in der arabischen Welt demonstrieren eindringlich, dass offenbar ein Funke reichen kann, der eine Lawine ungeahnten Ausmaßes ins Rollen bringt. Über Jahrzehnte hinweg haben sich in Tunesien, in Libyen oder Ägypten autokratische Herrscher und blutige Militärregierungen ohne Rücksicht auf Verluste gegen die Bevölkerung durchgesetzt. Der Wille der Volkes war ebenso gleichgültig wie sein Wohlergehen. Und Widerstand wurde ganz einfach gewaltsam und in Folterkammern im Keim erstickt. Daneben aber existiert seit dem II Weltkrieg eine Welt demokratischer Staaten, die – trotz krisenhafter Wirtschaftsverläufe – auf die unmittelbare Einsetzung von Gewalt verzichtet und sich dennoch vergleichsweise stabiler präsentiert. Mehr noch: die demokratischen Staaten und die in ihnen gepflegten Verkehrsformen scheinen zu einem guten das erstrebte Vorbild der derzeit Revoltierenden zu sein. Ihre bisherige Herrschaft hat jeden Kredit verspielt und wird von der Bevölkerung so sehr gehasst, dass sie unter Einsatz des eigenen Lebens deren Beseitigung, kurz: einen Umsturz, eine Revolution betreiben.
1.1 Gegenstand
Die Frage von Herrschaft und Legitimität von Herrschaft, der sich wie kaum ein andere Max Weber zuwandte, bildet den Gegenstand der hier vorgelegten Hausarbeit. Zwar er fuhr das Hauptwerk Max Webers zu seinen Lebzeiten nicht die gebührende Würdigung. „Seine volle Anerkennung als Wissenschaftler erreichte Max Weber leider erst nach seinen Tod. Karl Jaspers, einer seiner Schüler, schrieb noch 1958 über ihn: „Er war der größte Deutsche unseres Zeitalters.“ Karl Löwith charakterisierte Max Weber als einen Menschen, dessen Brust die extremsten Gegensätze beherbergte und mit denen er dennoch zu leben verstand. Max Weber lehnte jeden Kult um seine Person ab und hielt es für entscheidend, sich
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenstand
- Vorgehensweise
- Zur Methodologie
- Idealtypen
- Werturteilsfreiheit
- Typen der Herrschaft
- Rationale Herrschaft
- Traditionale Herrschaft
- Charismatische Herrschaft
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit Max Webers Theorie der Herrschaft und Herrschaftslegitimation. Sie analysiert die verschiedenen Formen der Herrschaft, die Weber identifiziert hat, und beleuchtet die methodischen Grundlagen seiner Analyse. Der Fokus liegt insbesondere auf der Rolle von Idealtypen und der Werturteilsfreiheit in Webers Werk.
- Die verschiedenen Formen der Herrschaft nach Max Weber
- Die Bedeutung von Idealtypen in der Analyse sozialer Phänomene
- Das Konzept der Werturteilsfreiheit in der Soziologie
- Die methodische Vorgehensweise in Webers Werk
- Die Aktualität von Webers Theorien in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Thematik der Herrschaft und Herrschaftslegitimation ein und erläutert die Relevanz des Themas in der heutigen Zeit. Sie stellt den Gegenstand der Hausarbeit vor und beschreibt die gewählte Vorgehensweise.
Das Kapitel "Zur Methodologie" beleuchtet Webers methodische Vorgehensweise anhand der Begriffe soziale Handlung, Idealtyp und Werturteilsfreiheit. Es geht insbesondere auf die Rolle von Idealtypen in der Analyse sozialer Phänomene ein und diskutiert den Stellenwert der Werturteilsfreiheit in Webers Werk.
Das Kapitel "Typen der Herrschaft" stellt die verschiedenen Formen der Herrschaft vor, die Weber identifiziert hat. Es analysiert die rationale, die traditionelle und die charismatische Herrschaft und geht dabei auf ihre jeweiligen Merkmale und Unterschiede ein.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die zentralen Themen der Herrschaft, der Herrschaftslegitimation, den Idealtypen, der Werturteilsfreiheit und den verschiedenen Formen der Herrschaft nach Max Weber. Sie beleuchtet die methodischen Grundlagen seiner Analyse und zeigt die Relevanz seiner Theorien für das Verständnis sozialer Prozesse.
- Citar trabajo
- Gökcen Medik (Autor), 2011, Max Weber-Herrschaft und Demokratie bei Max Weber , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189546