Wie können Informationssysteme dazu eingesetzt werden den Energieverbrauch zu senken? Diese Frage versucht der Artikel „Information Systems and environmentally sustainable development“ von Watson et. al. zu beantworten. Die Autoren beschreiben darin, wie Informationssysteme in ein nachhaltiges Energiesystem integriert werden können und somit dazu beitragen den Energieverbrauch zu senken. Das Sammeln von Informationen über Energieverbrauch und die Verarbeitung der Daten durch entsprechende Informationssysteme kann dazu genutzt werden Energie und Ressourcen einzusparen.
In diesem Essay sollen die zentralen Aussagen der Autoren herausgearbeitet und kritisch hinterfragt werden. Zentral ist dabei die Frage, ob die Erhebung von Daten über den Energieverbrauch verschiedener Geräte dazu beitragen kann ein nachhaltiges Energiesystem zu schaffen.
Wie können Informationssysteme dazu eingesetzt werden den Energieverbrauch zu senken? Diese Frage versucht der Artikel „Information Systems and environmentally sustainable development“ von Watson et. al. zu beantworten. Die Autoren beschreiben darin, wie Informationssysteme in ein nachhaltiges Energiesystem integriert werden können und somit dazu beitragen den Energieverbrauch zu senken. Das Sammeln von Informationen über Energieverbrauch und die Verarbeitung der Daten durch entsprechende Informationssysteme kann dazu genutzt werden Energie und Ressourcen einzusparen.
In diesem Essay sollen die zentralen Aussagen der Autoren herausgearbeitet und kritisch hinterfragt werden. Zentral ist dabei die Frage, ob die Erhebung von Daten über den Energieverbrauch verschiedener Geräte dazu beitragen kann ein nachhaltiges Energiesystem zu schaffen.
Die grundsätzliche Meinung der Autoren, dass ein Informationssystem dazu eingesetzt werden kann in einem nachhaltigen Energiesystem Ressourcen und Energie einzusparen, wird auch in der Literatur vertreten (vgl. Watson et. al. 2010, 24; Franz et. al. 2006, 8, Block 2008, 5; The Boston Consulting Group 2009, 72). Durch Informationen über die Energienutzung der Verbraucher können die Energieversorger detaillierte Nutzenprofile erstellen. Diese werden dazu genutzt, die Bereitstellung der Energie sowie den Verbrauch der Energie beim Nachfrager nachhaltig zu optimieren. Daten und Informationen werden von einem zentral agierenden Informationssystem gesammelt, verarbeitet und bereitgestellt.
Um zu beschreiben, wie Informationssysteme dazu genutzt werden können Energie zu sparen, erstellen Watson et. al. ein Framework das aus zwei Parteien besteht, die in einem Energienetzwerk miteinander interagieren. Versorger stellen Energie, wie beispielsweise Erdgas oder elektrischen Strom, bereit oder bieten Services an, die Energie verbrauchen. Verbraucher konsumieren diese Energie oder nehmen energiekonsumierende Services in Anspruch. Beide Seiten sind daran interessiert Energie einzusparen, da dies gleichzeitig eine Reduzierung der Kosten bedeutet (vgl. Watson et al. 2010, 2426). Watson et. al. gehen in ihren Ausführungen nicht auf Verbraucher ein, die auch die Rolle eines Versorgers einnehmen können. Elektrische Energie wird in zunehmendem Maß auch von privaten Haushalten selbst erzeugt und überschüssige Energie in das Stromnetz eingespeist. Diese Problematik erhöht die Anforderungen an ein integriertes Informationssystem zum Messen und Steuern des Energieverbrauchs und sollte bei der Entwicklung mitberücksichtigt werden (vgl. The Boston Consulting Group 2009, 47).
Flächendeckende Installation von Sensornetzwerken
Ein intelligentes Energiesystem besteht laut Autoren aus drei Technologien. Ein Flussnetzwerk stellt den physischen Transport von Energie und Ressourcen bereit. Es umfasst sowohl Pipelines, Stromnetze, Straßen, etc. als auch Klimasysteme in Gebäuden. Zur nachhaltigen Optimierung eines solchen Flussnetzwerks sind Informationen über z.B. Temperatur, Luftzusammensetzung, Aufenthaltsort oder Verkehrsaufkommen notwendig.
Um diese Informationen messen zu können werden entsprechende Sensoren benötigt. Verschiedene solcher Sensoren werden zu Sensornetzwerken zusammengefasst und übertragen den Status eines physischen Gerätes oder Daten über seine Umwelt. Sensibilisierte Objekte stellen physische Geräte dar, die Informationen über ihren aktuellen Gebrauch, z.B. aktueller Stromverbrauch ermitteln. Zusätzlich können einige solcher Geräte per Fernsteuerung an- oder abgeschaltet werden. So kann in Zeiten hoher Energielasten Strom eingespart werden (vgl. Watson et al. 2010, 26-27).
Mit den gesammelten Daten zu Energieverbräuchen können Energieversorger ihre Stromtarife exakt an die Nachfrage der Verbraucher anpassen. Energie wird in Zeiten hohen Bedarfs, z.B. tagsüber, teurer als in Zeiten kleinerer Nachfrage. Um die Energiekosten möglichst gering zu halten, müssen sich Verbraucher nach den günstigsten Tarifen richten. Da eine solche flexible Anpassung für einige Menschen einer Gesellschaft - wie z.B. Senioren oder Familien - nur schwer möglich ist, entsteht eine soziale Ungerechtigkeit.
Um in jedem Haushalt und Unternehmen relevante Energiedaten erfassen zu können ist eine flächendeckende Installation entsprechender Geräte und Technologien notwendig. Jeder Haushalt muss mit geeigneten Geräten ausgestattet werden. Hierdurch entstehen Umrüst-, Anschaffungs-, sowie Wartungs- und Servicekosten, die vom Verbraucher oder Versorger getragen werden müssen. Die Umsetzung eines solchen Systems ist nur langfristig rentabel (vgl. The Boston Consulting Group 2009, 51).
Große Haushaltsgeräte, wie z.B. Kühlschränke, werden vom Verbraucher nur selten bzw in zeitlich großen Abständen neu angeschafft. Desweiteren sind Haushaltsgeräte mit neuartiger Technik zunächst teurer in der Anschaffung als vergleichbare Geräte ohne entsprechende Funktionen. Dies verzögert die flächendeckende Ausbreitung von Geräten, die vom Versorger extern gesteuert werden können. Somit können zunächst wenige Daten erhoben und Geräte ferngesteuert werden (vgl. The Boston Consulting Group 2009, 72; Franz 2006, 134).
Um die Technik für ein nachhaltiges Energiesystem flächendeckend verbreiten zu können, ist die Akzeptanz der Verbraucher notwendig. Um dies zu erreichen sollten keine erhöhten Anforderungen an Komplexität und Bedienbarkeit der Geräte gestellt werden. Bestenfalls arbeiten die Geräte automatisiert im Hintergrund und überfordern den Verbraucher in ihrer Bedienung nicht (vgl. Franz et. al 2006, 133-135).
Privatsphäre und Datenschutz
Die kontinuierliche Erfassung energierelevanter Daten im Haushalt - oder sogar die externe Steuerung von Haushaltsgeräten - stellt einen massiven Eingriff in die Privatsphäre der Verbraucher dar (vgl. O.V. 2008, 2). Laut Watson et. al. könnten auch Smart Phones dafür genutzt werden, dem Konsument Informationen über dessen Energieverbrauch bereitzustellen (vgl. Watson et. al. 2010, 31). Verbraucher stehen solchen Eingriffen sehr kritisch gegenüber, wodurch die Verbreitung entsprechender Geräte und Sensoren erschwert wird. In den Niederlanden scheiterte im Jahr 2009 die verpflichtende Einführung sogenannter Smart Meters am Protest der Bevölkerung. Diese Geräte sammeln in jedem Haushalt Informationen über Energieverbräuche und senden diese an den Energieversorger (vgl. Heck 2009, 1).
Das Informationssystem hat die Aufgabe Flussnetzwerke, Sensornetzwerke und sensibilisierte Objekte zu verknüpfen und zu einem System zusammenzufassen. Es soll Daten des Sensornetzwerks sammeln, verarbeiten und die Ergebnisse an automatische Reglereinheiten des Flussnetzwerks weiterleiten. Außerdem sollen die gesammelten Daten Regierungen und Versorgern zur Verfügung gestellt werden (vgl. Watson et al. 2010, 27). In den Ausführungen von Watson et. al. spielt der Datenschutz keinerlei Rolle. Exakte Informationen zu Energienutzung, z.B. von privaten Personen, können Rückschlüsse auf deren Wohnungsnutzung ermöglichen. Diese Daten könnten durch Kriminelle, wie Einbrecher und Diebe, missbraucht werden. Hacker könnten Daten zum Stromverbrauch abfangen und fälschen oder die Stromversorgung sogar komplett trennen (vgl. Knoke 2010, 1; The Boston Consulting Group 2009, 72). Sowohl die Datenübertragung als auch die Speicherung der Informationen muss vor Datenklau geschützt werden. Sichere Übertragungs- und Speichertechniken müssen das Informationssystem vor unbefugtem Zugriff bewahren. Hier stehen Regierungen in der Pflicht durch Gesetze und Regularien einheitliche Standards festzulegen.
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- Arbeit zitieren
- Bachelor of Science Michel Hecking (Autor:in), 2011, Essay zum Artikel "Information Systems and environmentally sustainable development: Energy Informatics and new directions for the IS community" von Watson et al., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190263
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