Leseprobe
Abstract
Im Fremdsprachenunterricht ist das Schreiben von Erzählungen eine wichtige Schreibtätigkeit. Um diese Erzählungen bestens zu gestalten, sollten die Studierenden ihre Texte kohärenter gestalten, indem sie Kohäsionsmittel gebrauchen. Vor diesem Hintergrund möchte diese Arbeit den Einsatz der Wiederaufnahme als ein Kohäsionsmittel untersuchen.
Kohäsion und Kohärenz
Zur Erstellung eines Textes gilt die Kohärenz als ein wichtiges Kriterium. Das Verstehen von den folgenden Sätzen sorgt für die Kohärenz des Textes. Um den Begriff der Kohärenz anzunähern, sollte hier ihre Komponente beleuchtet. Sie besteht laut Fix, M.[1] (76) aus thematischer, grammatischer und struktureller Kohärenz. Die thematische Kohärenz bezieht sich auf die Makrostruktur, d.h. das Thema und der Inhalt. Hier stehen die Folge von Propositionen, begriffliche Konzepte und Referenzen. Die grammatische Kohärenz umfasst die Mikrostruktur auf der Ebene des Wortes und Satzes. Hier handelt sich um Kohäsionsmittel wie Wiederaufnahme, Verkettungen durch Konnektoren. Die strukturelle Kohärenz betrifft die das Textmuster. Hier werden die Textsortenmerkmale berücksichtigt. Die Kohärenz bezieht sich auf die Texttiefenstruktur. Es geht hierbei um den inhaltlichen Zusammenhang im Text, d.h. es handelt sich um die Erschließung vom Sinnzusammenhang im Text. So Feld-Knapp, L.[2] (41, 2005) Während die Kohärenz auf der Ebene der Logik angesiedelt sei, betrifft die Kohäsion die sprachlicher Ebene.
Die Kohäsion bezieht sich auf die Oberflächenstruktur eines Textes. Sie betrifft vordergründig den grammatischen Aufbau eines Textes, d.h. in welcher Verbindung stehen die im Text vorkommenden Wörter zueinander. So Feld- Knapp, L. (ebd.). Die Kohäsion kann durch folgende Mittel hergestellt werden: die Wiederaufnahme von Textelementen, Mittel der Textverdichtung wie Ellipse und Pro-Formen. So Bußmann, H.[3] (389-390, 1992).
Zum Erzählen
Laut Martin Fix hat die Textsorte Erzählen generell folgende Merkmale:
Merkmale der Textsorte „Erzählen“
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Fix, M. (2006) Texte schreiben. Schreibprozesse im Deutschunterricht. Ferdinand Schöningh. Padernborn, München, Wien und Zürich.
Die Nacherzählung hat laut Beck, Oswald[4] (1993,99) zwei unterschiedliche Bedeutungen. Im ersten Fall geht es um die Übertragung von Texten aus einer früheren Epoche, d.h. Inhalte von Texten, die in der Vergangenheit erzählt wurden, werden in der heutigen Sprache weitergegeben. Im Laufe dieser Arbeit befassen wir uns nur mit der zweiten Bedeutung der Nacherzählung. Bei dem zweiten Fall geht es eine Form des Erzählens. Es geht hierbei in erster Linie darum, Erzählungen oder alle verschiedene Arten von Geschichten wiederzugeben. Dabei sind Inhalte und Form vorgegeben. Die Lernenden könnten nach einem gemeinsamen gelesenen Text nacherzählen oder nachdem sie vom Lehrer mitgehört haben. Diese Art von Erzählungen weisen einige Nachteile. Die Lernenden sind dabei reproduktiv orientiert, wobei sie sich an der erste Fassung gebunden fühlen.
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[1] Fix, M. (2006) Texte schreiben. Schreibprozesse im Deutschunterricht. Ferdinand Schöningh. Padernborn, München, Wien und Zürich.
[2] Feld- Knapp, L. Textsorten und Spracherwerb. Eine Untersuchung zur Relevanz textsortenspezifischer Merkmale für den „Deutsch als Fremdsprache“ –Unterricht.
[3] Bußmann, H. Lexikon der Sprachwissenschaft. Stuttgart. Kröner. 1992
[4] Beck, Oswald, u.a. Aufsatzunterricht Grundschule: konkret: Unterrichtshilfen für die Praxis. Schneider Verlag. Hohengehren. 1993