Die Situation vieler Entwicklungs- und Schwellenländer stellt eine Herausforderung an die Weltgesellschaft dar. Öffentlichkeit, Politik, Wirtschaft sowie einige sozialwissenschaftliche Disziplinen wie Soziologie, Ethnologie oder Sozialpsychologie nehmen sich dieser seit dem Ende des zweiten Weltkrieges an, um mit Hilfe von Theorien die Unterentwicklung dieser Länder erklären zu können und Handlungsstrategien abzuleiten, die eine nachhaltige Entwicklung fördern sollen.
Diese Ausarbeitung stellt, im Rahmen des Hauptseminars zu Theorien ökonomischen Handelns an der Universität zu Köln, die Transaktionskostentheorie in den Fokus der Betrachtung, die sich innerhalb der Neuen Institutionenökonomik, mit den unterschiedlichen Formen von Transaktionskosten und den Faktoren beschäftigt, die diese beeinflussen.
Gerade in Bezug auf Entwicklungsländer ist diese Theorie von großer Bedeutung, da dort, aufgrund von fehlender Rechtssicherheit, fehlenden Transport- und Kommunikationsinfrastrukturen sowie zahlreichen anderen Faktoren, Transaktionskosten in sehr hohem Maße auftreten, ineffiziente Marktstrukturen bedingen und so einer wirtschaftlichen Entwicklung entgegenstehen.
Zur Lösung dieser Problematik wird von den Theoretikern der Neuen Institutionenökonomik angenommen, dass durch den Aufbau von institutionellen Arrangements, bzw. Organisationsformen, eine Senkung der Transaktionskosten herbeigeführt wird und so die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes gefördert werden kann.
Demzufolge wird eine Beziehung zwischen Institutionen und Wirtschaftswachstum postuliert, deren Übertragung sich, auf Entwicklungs- und Schwellenländer bezogen, als fraglich erwiesen hat und somit einen Untersuchungsgegenstand dieser Ausarbeitung darstellen soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Neue Institutionenökonomik – eine Einführung
- Der Erklärungsansatz von Ronald H. Coase
- Der Erklärungsansatz von Oliver E. Williamson
- Die Transaktionskostentheorie
- Transaktionen
- Transaktionskosten
- Einflussfaktoren auf die Transaktionskosten – die „environmental factors“
- Unsicherheit
- Häufigkeit
- Faktorspezifität
- „Contract Costs“ and „Costs of Organizing“ - Der Wahlprozess zwischen marktlicher, bilateraler und unternehmensinterner Koordination
- Die Anwendung der Transaktionskostentheorie auf die wirtschaftliche Entwicklung von Entwicklungs- und Schwellenländern
- Transaktionskosten in Entwicklungs- und Schwellenländern und ihre Analyse anhand der drei Hauptkomponenten marktwirtschaftlicher Austauschbeziehungen
- Waren
- Transaktionen
- Akteure
- Organisationsformen in Entwicklungsländern nach S. Plattner
- Persönliche ökonomische Beziehungen
- Unpersönliche ökonomische Beziehungen
- Ausgeglichene ökonomische Beziehungen
- Transaktionskosten und Organisationsstrukturen in einem mexikanischen Dorf – das Beispiel der Möbelindustrie von Cuanajo, Mexiko
- Die Geschichte der Möbelindustrie von Cuanajo
- Organisationsstrukturen der Möbelindustrie von Cuanajo
- Transaktionskosten und Überwindungsstrategien in Cuanajo
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit der Transaktionskostentheorie im Rahmen der Neuen Institutionenökonomik und ihrer Anwendung auf die wirtschaftliche Entwicklung von Entwicklungs- und Schwellenländern. Ziel der Arbeit ist es, die Bedeutung von Transaktionskosten für die wirtschaftliche Entwicklung in diesen Ländern aufzuzeigen, die verschiedenen Faktoren zu analysieren, die diese Kosten beeinflussen, und die daraus resultierenden Organisationsformen zu beleuchten.
- Die Rolle von Transaktionskosten in der wirtschaftlichen Entwicklung
- Einflussfaktoren auf Transaktionskosten in Entwicklungs- und Schwellenländern
- Organisationsformen und ihre Auswirkungen auf Transaktionskosten
- Das Konzept der Transaktionskostentheorie in der Praxis: Das Beispiel der Möbelindustrie in Cuanajo, Mexiko
- Bedeutung der Transaktionskostentheorie für die nachhaltige Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Relevanz des Themas und führt in die Problematik der wirtschaftlichen Entwicklung von Entwicklungs- und Schwellenländern ein. Sie stellt die Transaktionskostentheorie als zentralen Untersuchungsgegenstand vor und betont deren Bedeutung im Kontext von fehlender Rechtssicherheit und mangelnder Infrastruktur in diesen Ländern. Die Einleitung legt die zentralen Fragestellungen der Arbeit dar und skizziert den Aufbau der Ausarbeitung.
Das zweite Kapitel bietet eine Einführung in die Neue Institutionenökonomik und stellt die Erklärungsansätze von Ronald H. Coase und Oliver E. Williamson vor, die als Grundlage für die Transaktionskostentheorie dienen.
Kapitel 3 beleuchtet die Transaktionskostentheorie im Detail. Es werden grundlegende Begrifflichkeiten geklärt, die verschiedenen Arten von Transaktionskosten erläutert und die Einflussfaktoren auf die Kosten, wie Unsicherheit, Häufigkeit und Faktorspezifität, analysiert.
Kapitel 4 untersucht die Anwendung der Transaktionskostentheorie auf Entwicklungs- und Schwellenländer. Es analysiert die Transaktionskosten in diesen Ländern und die verschiedenen Organisationsformen, die sich aufgrund der hohen Transaktionskosten entwickelt haben.
Das Beispiel der Möbelindustrie in Cuanajo, Mexiko, wird im Detail untersucht, um zu verdeutlichen, wie die Transaktionskostentheorie in der Praxis Anwendung findet und wie sie zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen kann.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Ausarbeitung sind: Transaktionskostentheorie, Neue Institutionenökonomik, wirtschaftliche Entwicklung, Entwicklungs- und Schwellenländer, Transaktionskosten, Organisationsformen, institutionelle Arrangements, nachhaltige Entwicklung, Mexiko, Möbelindustrie, Cuanajo.
- Citar trabajo
- Jenny Filon (Autor), 2010, Die Transaktionskostentheorie und ihre Anwendung auf die wirtschaftliche Entwicklung von Entwicklungs- und Schwellenländern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/192577