Die sich immer mehr ausweitende Netzwelt kann das Individuum einerseits durch einen Mausklick in die virtuelle Welt befördern, andererseits existieren wir nur deshalb, weil wir diesen Mausklick getätigt haben. Diese Ambivalenz wirft pikante Fragen auf: Nämlich ob wir uns im Netz als Individuen bewegen, unser Identität etwa erst im Netz hergestellt wird oder wir in der virtuellen Welt gar nicht mehr als menschliche Identitäten wahrgenommen werden. Diese offenen Fragen gilt es im Folgenden näher zu untersuchen. Allen voran ist hierbei zunächst auf die Mediensozialisation einzugehen, welche gewisse Differenzen zwischen Bevölkerungsgruppen erklären kann. Um sich nachfolgend mit den virtuellen Realitäten beschäftigen zu können ist es von Vorteil zunächst die Ausgangssituation dieser auszuführen. Hierbei sollen die kybernetischen Interaktionsmedien genannt werden, da virtuelle Realitäten als Formen dieser aufbauen. Nach dieser Thematisierung werde ich mich dem Thema Pseudorealitäten widmen. Dabei werde ich darauf eingehen, dass diese schon in der Zeit vor dem Internet durch Fernsehsendungen, wie „Star Trek“ einen regelrechten Kult auslösten. Nach einem kleinen Exkurs zur umstrittenen Pseudonymbenutzung im Internet, werde ich zum Schluss noch die virtuellen Realitäten beschreiben, welche ebenfalls zur Diskussion anleiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mediensozialisation
- Virtuelle Realitäten als Form der kybernetischen Interaktionsmedien
- Pseudorealitäten
- Exkurs: Chats und Pseudonymbenutzung im Internet
- Virtuelle Gemeinschaften
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Ambivalenz der Netzwelt und ihre Auswirkungen auf die individuelle Identität. Es wird beleuchtet, wie sich die Mediensozialisation auf den Umgang mit virtuellen Realitäten auswirkt und welche Rolle Pseudorealitäten und virtuelle Gemeinschaften spielen. Die Arbeit fragt nach der Entstehung und Wahrnehmung von Identität im digitalen Raum.
- Mediensozialisation und ihre Auswirkungen auf den Umgang mit dem Internet
- Virtuelle Realitäten als Form kybernetischer Interaktionsmedien
- Die Rolle von Pseudorealitäten in der virtuellen Welt
- Die Entstehung und Dynamik virtueller Gemeinschaften
- Identitätsbildung und -wahrnehmung im Cyberspace
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Frage nach der individuellen Identität im Kontext der zunehmenden Vernetzung. Sie skizziert den Forschungsansatz, der sich zunächst mit Mediensozialisation auseinandersetzt, um die unterschiedlichen Umgangsweisen mit virtuellen Realitäten zu erklären. Anschließend werden kybernetische Interaktionsmedien, Pseudorealitäten und virtuelle Gemeinschaften als zentrale Themenbereiche vorgestellt. Die Ambivalenz der virtuellen Welt und die Frage nach der Wahrnehmung menschlicher Identitäten im Netz bilden den roten Faden der Arbeit.
Mediensozialisation: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss der Mediensozialisation auf die Interaktion mit dem Internet. Es wird ein Unterschied zwischen den älteren Generationen, die das Internet erst im Laufe ihrer Jugend entdeckt haben, und den jüngeren Generationen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, herausgestellt. Der Fokus liegt auf den grundlegenden Unterschieden im Umgang mit Medien und der damit verbundenen Identitätsbildung. Die Rolle von Vorbildern in der virtuellen Welt und die zunehmende Internetnutzung, besonders bei Jugendlichen, werden detailliert beschrieben. Schließlich wird die These aufgestellt, dass virtuelle Welten einen bedeutenden, jedoch ungleich verteilten, Sozialisationsfaktor darstellen, der bestehende Ungleichheiten verstärkt.
Virtuelle Realitäten als Form der kybernetischen Interaktionsmedien: Dieses Kapitel definiert virtuelle Realitäten als spezifische Kommunikationsform innerhalb der kybernetischen Interaktionsmedien. Es werden verschiedene Ausprägungen dieser Medien, wie Microblogging und Wikis, genannt und ihre Besonderheiten im Hinblick auf individuelle Gestaltung und Steuerungsmöglichkeiten erläutert. Der Fokus liegt auf der informatisierten medialen Kommunikation und der Möglichkeit zur permanenten Veränderung durch die Kommunikationsbeteiligten. Der Begriff des Cyberspace wird eingeführt und seine Eigenschaften als kontrollierbarer, vernetzter Raum werden diskutiert. Es wird betont, dass der Cyberspace ein sozio-technischer Sinnhorizont ist, der zwischen den Computern mit Internetverbindung existiert und die virtuelle und physikalische Realität nicht vermischt.
Pseudorealitäten: Das Kapitel befasst sich mit der Manipulation der virtuellen Identität im Internet. Es wird aufgezeigt, dass die Möglichkeit, die virtuelle Identität vom realen Leben zu trennen, bereits vor dem Internet durch Medien wie „Star Trek“ existiert hat und durch das Internet verstärkt wird. Der Text beleuchtet die damit verbundenen Chancen und Risiken für die Identitätsbildung und das Selbstverständnis im digitalen Raum. Die Bedeutung der Pseudonymbenutzung wird nur kurz angerissen und auf einen späteren Exkurs verwiesen.
Schlüsselwörter
Identität, virtuelle Realität, Mediensozialisation, Cyberspace, kybernetische Interaktionsmedien, Pseudorealität, virtuelle Gemeinschaften, Identitätsbildung, Online-Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen zu: Ambivalenz der Netzwelt und Auswirkungen auf die individuelle Identität
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Ambivalenz der Netzwelt und ihre Auswirkungen auf die individuelle Identität. Sie beleuchtet, wie Mediensozialisation den Umgang mit virtuellen Realitäten beeinflusst und welche Rolle Pseudorealitäten und virtuelle Gemeinschaften dabei spielen. Im Kern geht es um die Entstehung und Wahrnehmung von Identität im digitalen Raum.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Mediensozialisation und ihre Auswirkungen auf den Umgang mit dem Internet; Virtuelle Realitäten als Form kybernetischer Interaktionsmedien; Die Rolle von Pseudorealitäten in der virtuellen Welt; Die Entstehung und Dynamik virtueller Gemeinschaften; Identitätsbildung und -wahrnehmung im Cyberspace.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Mediensozialisation, Virtuelle Realitäten als Form kybernetischer Interaktionsmedien, Pseudorealitäten, einem Exkurs zu Chats und Pseudonymbenutzung im Internet, Virtuellen Gemeinschaften und einer Zusammenfassung. Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage. Die einzelnen Kapitel vertiefen die genannten Themenbereiche, wobei beispielsweise das Kapitel "Mediensozialisation" den Einfluss der Mediensozialisation auf die Interaktion mit dem Internet untersucht und das Kapitel "Virtuelle Realitäten" virtuelle Realitäten als Kommunikationsform innerhalb kybernetischer Interaktionsmedien definiert. Das Kapitel zu Pseudorealitäten befasst sich mit der Manipulation der virtuellen Identität und den damit verbundenen Chancen und Risiken.
Was versteht die Arbeit unter virtuellen Realitäten?
Die Arbeit definiert virtuelle Realitäten als spezifische Kommunikationsform innerhalb kybernetischer Interaktionsmedien, mit verschiedenen Ausprägungen wie Microblogging und Wikis. Der Fokus liegt auf der informatisierten medialen Kommunikation und der Möglichkeit zur permanenten Veränderung durch die Kommunikationsbeteiligten. Der Cyberspace wird als kontrollierbarer, vernetzter Raum beschrieben, der zwischen Computern mit Internetverbindung existiert und virtuelle und physikalische Realität nicht vermischt.
Welche Rolle spielt Mediensozialisation in der Arbeit?
Mediensozialisation spielt eine zentrale Rolle, da sie den Umgang mit dem Internet und die Identitätsbildung im digitalen Raum beeinflusst. Die Arbeit hebt den Unterschied zwischen älteren und jüngeren Generationen im Umgang mit dem Internet hervor und analysiert die damit verbundenen Auswirkungen auf die Identitätsentwicklung. Es wird argumentiert, dass virtuelle Welten einen bedeutenden, aber ungleich verteilten Sozialisationsfaktor darstellen, der bestehende Ungleichheiten verstärkt.
Was sind Pseudorealitäten und welche Bedeutung haben sie?
Pseudorealitäten beziehen sich auf die Manipulation der virtuellen Identität im Internet. Die Arbeit zeigt, dass die Möglichkeit, die virtuelle Identität vom realen Leben zu trennen, schon vor dem Internet existierte und durch das Internet verstärkt wird. Die damit verbundenen Chancen und Risiken für die Identitätsbildung und das Selbstverständnis im digitalen Raum werden beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Identität, virtuelle Realität, Mediensozialisation, Cyberspace, kybernetische Interaktionsmedien, Pseudorealität, virtuelle Gemeinschaften, Identitätsbildung, Online-Kommunikation.
Wo finde ich einen Überblick über die Kapitel?
Ein Inhaltsverzeichnis am Anfang der Arbeit bietet einen strukturierten Überblick über die einzelnen Kapitel und deren Reihenfolge.
- Citation du texte
- Aron Kraft (Auteur), 2012, Identität und virtuelle Realität. Von Pseudorealitäten und virtuellen Gemeinschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194369