Ein großer Trend in den modernen Volkswirtschaften ist die Entwicklung weg von einer industriebasierten hin zu einer technologiebasierten Wirtschaft. Durch diese Entwick-lung verlieren die klassischen materiellen Vermögenswerte an Bedeutung. Dementgegen nehmen immaterielle Werte zunehmend die Rolle eines wesentlichen Wertetreibers ein. Im Zuge dieser Entwicklung erhöht sich der Stellenwert der Unternehmensmitarbeiter, sowie deren Qualifizierung und Bindung an das Unternehmen, da diese maßgeblich den immateriellen Vermögenswert bestimmen. (vgl. Schmidt 2002, S.296; Weber 2002, S.324)
In den folgenden Ausführungen soll vorrangig die Fragestellung beantwortet werden, welche Möglichkeiten der Humankapitalbewertung es gibt und wie eine Darstellung in Form einer Humankapitalbilanz erfolgen kann. Dabei ist anzumerken, dass die ange-führten Verfahren nur einen Auszug der Möglichkeiten darstellen. Zudem wird Bezug auf die aktuelle Praxis in Klein- und Mittelständische Unternehmen (kurz: KMU) und bei der Deutsche Bank AG zu diesem Thema genommen.
Um sich der Beantwortung der Fragestellung zu nähern, beginnt diese Arbeit mit der Definition der Begriffe: Humankapital und Humankapitalbilanz. Anschließend wird erläutert, welche Zielsetzung das Vorhaben der Humankapitalbewertung und -bilanzierung verfolgt. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt in der darauf folgenden Ausar-beitung möglicher Quantifizierungsmöglichkeiten, wobei im dritten Kapitel vertieft das Verfahren der Saarbrücker Formel erörtert wird. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Betrachtung der Humankapitalbilanz in der gegenwärtigen Rechts- und Unterneh-menspraxis. Dabei wird auf der Praxisseite vorrangig auf KMU und die Deutsche Bank AG eingegangen. Abschließend findet ein Resümee des gegenwärtigen Diskussions-standes von Literatur und Praxis statt.
Diese Ausarbeitung stellt im Ergebnis eine prägnante Zusammenfassung der aktuellen themenbezogenen Literatur dar und soll einen Einblick in die Thematik der Humankapi-talbewertung bzw. der Humankapitalbilanz auf wissenschaftlicher und praxisorientierter Ebene liefern.
Inhaltsverzeichnis
- Fragestellung und inhaltliche Einordnung
- Grundlagen der Humankapitalbilanz
- Begriffsklärung der Haupttermini
- Zielsetzung der Humankapitalbilanz
- Verfahren zur Quantifizierung von Humankapital
- Rechnungswesenorientierte Ansätze
- Marktwertorientierte Ansätze
- Indikatorenbasierte Ansätze
- Zusammenfassung weiterer Verfahren
- Kritische Würdigung der Humankapital-Quantifizierungsverfahren
- Saarbrücker Formel
- Ursprung und Grundgedanke
- Einzelkomponenten der Formel
- Zusammenwirken der Komponenten
- Rechenbeispiel
- Kritische Würdigung der Saarbrücker Formel
- Humankapitalbilanz in der Praxis
- Bilanzieller Ausweis nach HGB
- Anwendungstendenzen und Bedeutung von HK für KMU
- Humankapitalbilanz bei der Deutsche Bank AG
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Thema Humankapitalbilanz und untersucht die verschiedenen Ansätze zur Quantifizierung und Bewertung des Humankapitals. Sie analysiert die Saarbrücker Formel als ein konkretes Instrument zur Humankapitalbilanzierung und beleuchtet die Anwendung der Humankapitalbilanz in der Praxis.
- Quantifizierung und Bewertung von Humankapital
- Die Saarbrücker Formel als Instrument zur Humankapitalbilanzierung
- Anwendungstendenzen der Humankapitalbilanz in Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU)
- Kritische Würdigung der Humankapital-Quantifizierungsverfahren
- Bedeutung des Humankapitals für den Unternehmenserfolg
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 stellt die Fragestellung der Seminararbeit dar und ordnet sie in den wissenschaftlichen Kontext ein.
- Kapitel 2 befasst sich mit den Grundlagen der Humankapitalbilanz. Es werden die Haupttermini geklärt, die Zielsetzung der Humankapitalbilanz erläutert und verschiedene Verfahren zur Quantifizierung von Humankapital vorgestellt. Abschließend wird eine kritische Würdigung der verschiedenen Verfahren gegeben.
- Kapitel 3 analysiert die Saarbrücker Formel als ein Instrument zur Humankapitalbilanzierung. Es werden der Ursprung und Grundgedanke der Formel, die Einzelkomponenten, das Zusammenwirken der Komponenten und ein Rechenbeispiel vorgestellt. Abschließend erfolgt eine kritische Würdigung der Saarbrücker Formel.
- Kapitel 4 beleuchtet die Anwendung der Humankapitalbilanz in der Praxis. Es wird der bilanzieller Ausweis nach HGB, die Anwendungstendenzen und Bedeutung von HK für KMU und die Humankapitalbilanz bei der Deutschen Bank AG betrachtet.
Schlüsselwörter
Humankapitalbilanz, Saarbrücker Formel, Quantifizierung, Bewertung, Humankapital, Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU), Deutsche Bank AG, Bilanzieller Ausweis, Anwendungstendenzen.
- Citation du texte
- Paul Jung (Auteur), 2012, Humankapitalbilanz - Von der Idee bis zur Umsetzung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194795