Bedeutung ist einer der zentralen Begriffe in der Auseinandersetzung mit Sprache. Jedoch handelt es sich um einen äusserst schillernden Begriff. Sowohl in der Alltagssprache als auch in der wissenschaftlichen Diskussion ist die Bedeutung von „Bedeutung“ schwierig zu bestimmen (vgl. Ogden/Richards 1923, 185-208). Um erklären zu können, wie Sprache funktioniert, muss die erste fundamentale Frage demnach lauten: Was sind Bedeutungen, und auf welche weniger unscharf bestimmten Begriffe können wir Bedeutung zurückführen? Drei „Kandidaten“, die dafür in Frage kommen, sind die Begriffe Bezugsgegenstand, Übersetzung und Gebrauch. In der vorliegenden Arbeit soll anhand sprachphilosophischer Positionen des 20. Jahrhunderts gezeigt werden, wie der Bedeutungsbegriff mit den besagten Begriffen in Beziehung gebracht werden kann.
Im ersten Kapitel wird gezeigt, welche Probleme entstehen, wenn man Bedeutung einfach mit Bezugsgegenstand identifiziert. Im Anschluss daran soll mit der mentalistischen Konzeption der Bedeutung eine mögliche Alternative aufgezeigt werden. Die im Folgenden behandelten Positionen Putnams, Quines und Wittgensteins richten sich jeweils gegen diese mentalistische Auffassung von Bedeutung. Sie verfolgen in ihrer Kritik jedoch unterschiedliche Strategien, die zu verschiedenen Bestimmungen von Bedeutung führen. Während Putnam den Begriff des Stereotyps hinzuzieht, um Bedeutungen zu erklären, plädiert Quine im Rückgriff auf den Übersetzungsbegriff dafür, den Bedeutungsbegriff fallen zu lassen. Wittgenstein hingegen zeigt, dass, zumindest in vielen Fällen, Bedeutung durch Gebrauch ersetzt werden kann. Ziel der Arbeit ist es, in den einzelnen vorgestellten Theorien den Bedeutungsbegriff zu klären.
Im letzten Kapitel sollen mögliche Berührungspunkte zwischen den angesprochenen Positionen grob skizziert werden, um dadurch den Zusammenhang zwischen Bedeutung, Bezugsgegenstand, Übersetzung und Gebrauch noch klarer hervortreten zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Bedeutung als Bezugsgegenstand
Einwand I: Leere Bezeichner
Einwand II: Gleicher Bezugsgegenstand bei verschiedener Bedeutung
Einwand III: Nicht alle Ausdrücke sind Namen
3. Mentalistische Bedeutungskonzeption
4. Putnams Kritik an der mentalistischen Konzeption
5. Bedeutung und Übersetzung bei Quine
6. Bedeutung als regelgemässer Gebrauch bei Wittgenstein
7. Vermittlungsversuch zwischen den einzelnen Positionen
8. Schlusswort
9. Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Mathias Haller (Autor:in), 2011, Die Beziehung zwischen Bedeutung, Bezugsgegenstand, Übersetzung und Gebrauch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195859
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