Wohnen und Zusammenleben beeinflussen Gesellschaften seit jeher. Die Suche oder das Schaffen geeigneter Wohnräume stellt für Privatleute und den Staat eine wichtige Aufgabe dar. In der vorliegenden Hausarbeit wird die soziale Wirklichkeit des Wohnens untersucht und ein sozialer Wandel der Familie in westlichen Industriestaaten erörtert. Die Darstellung beschränkt sich etwa auf die vergangenen 100 Jahre und bezieht demographische Veränderungen mit ein. Die Veränderungen betreffen sowohl die Wohn – als auch die Familienformen und lassen sich schwer isoliert betrachten. Innerhalb der Hausarbeit wird versucht, diese Veränderungen zunächst zu trennen, eine mögliche Erklärung zu bieten und Zusammenhängen nachzuspüren.
Zunächst werden im zweiten Kapitel das Zusammenleben in Familie(n) sowie (plurale) Lebensformen definiert und erörtert. Auf eine rein statistische Darstellung wird weitgehend verzichtet, denn sie reicht nicht aus, um ein mehrschichtiges Bild von Familie zu zeichnen. Die herangezogene Statistik (Austria) orientiert sich ausschließlich an Häufigkeiten und berücksichtigt z. B. nicht, dass sich umfangreiche soziale Netzwerke bilden. Interkulturelle Familienkonzepte werden als sehr wichtig erachtet, finden aus Platzmangel jedoch keine Berücksichtigung.
Im dritten Kapitel werden Veränderungen des Wohnens (ab der Hochindustrialisierung) zusammengefasst. Besonders deutlich sichtbar wird der Wandel in den Städten, dort konzentrieren sich die ökonomischen, sozialen und kulturellen Veränderungen der Moderne. Vor allem Verstädterung und Urbanisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden aus Sicht der Stadtsoziologie als prägend wahrgenommen. Etwas überzeichnet formuliert vollzogen sich zahlreiche Schritte im Bereich des Zusammenwohnens innerhalb des letzten Jahrhunderts: Vom gemeinsamen Bett zum eigenen Zimmer. Auch im nichtstädtischen Bereich hat ein urbanisiertes Verhalten Einzug gehalten und der Privathaushalt wurde mit einer gewissen Intimität besetzt. Auf geschlechtsspezifische Entwicklungen wird hier kurz verwiesen, weitere Ausführungen können im Rahmen dieser Hausarbeit nicht erörtert werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Familien und Lebensformen
- Definition(en) des Begriffs Familie
- Von der Hochindustrialisierung bis ins 21. Jahrhundert
- Lebensformen
- Pluralisierung der Lebensformen
- Familie(n) heute
- Wohnen im Wandel
- Verstädterung und Urbanisierung
- Überblick über Lebens- und Wohnverhältnisse
- Öffentlichkeit und Privatheit
- Das (Zusammen-)Wohnen heute
- Die Individualisierungsthese
- Urbane Mentalitäten und Lebensweisen
- Urbanität als Lebensstil
- Auswirkung der Lebensweisen auf die Wohnsituation
- Suburbanismus
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem sozialen Wandel von Familie und Wohnen in westlichen Industriestaaten. Die Arbeit untersucht die soziale Wirklichkeit des Wohnens und die Entwicklung der Familienformen in den letzten 100 Jahren, wobei demographische Veränderungen berücksichtigt werden.
- Definition und Entwicklung von Familienformen
- Wandel des Wohnens im Kontext von Verstädterung und Urbanisierung
- Die Individualisierungsthese als Erklärungsmodell für den sozialen Wandel
- Zusammenhänge zwischen Familien, Mentalitäten und Wohnformen
- Mögliche Zukunftsperspektiven des Wohnens in der Stadt
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet die Definition und Entwicklung von Familienformen, wobei der Wandel vom traditionellen Familienbild hin zu pluralen Lebensformen im Mittelpunkt steht. Es werden verschiedene Familienkonzepte und deren historische Entwicklung im Kontext der Hochindustrialisierung und der gesellschaftlichen Veränderungen des 20. Jahrhunderts dargestellt.
Im dritten Kapitel werden die Veränderungen des Wohnens ab der Hochindustrialisierung beleuchtet. Der Fokus liegt dabei auf den Auswirkungen von Verstädterung und Urbanisierung auf die Lebens- und Wohnverhältnisse. Veränderungen in der Privatsphäre und im (Zusammen-)Wohnen werden erörtert.
Das vierte Kapitel widmet sich der Individualisierungsthese von Ulrich Beck als Erklärungsansatz für den sozialen Wandel von Familie und Wohnen. Die Theorie wird auf ihre Relevanz für die Entwicklung von Familienformen und Wohnsituationen in der modernen Gesellschaft untersucht.
Im fünften Kapitel werden die Zusammenhänge zwischen Familien, Mentalitäten und Wohnen in den Fokus gerückt. Die Ausführungen von Georg Simmel über die Mentalität der Stadtbewohner und die Siedlungsstruktur dienen als Ausgangspunkt für die Betrachtung von urbanen Lebensweisen und deren Auswirkungen auf die Wohnsituation. Das Beispiel der suburbanen Lebensweise wird näher beleuchtet.
Schlüsselwörter
Familie, Lebensformen, Wohnen, Verstädterung, Urbanisierung, Individualisierung, Mentalitäten, Suburbanismus, Sozialer Wandel, Gesellschaftliche Entwicklung.
- Quote paper
- Eva Kirchschläger (Author), 2011, Familie und Wohnen im Wandel der Zeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196025